Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
DEUTSCHE BANK - Die New Yorker Bankenaufsicht bei der Notenbank Federal Reserve geht in einem internen Prüfungsbericht hart mit der Deutschen Bank ins Gericht. Die US-Niederlassung des größten deutschen Geldinstituts würde die Anforderungen eines "gut gemanagten" Instituts nicht erfüllen. Es gebe, so Recherchen der Süddeutschen Zeitung, Schwächen bei der Kontrolle der Geldwäsche und der Kapitalversorgung. Weder die Deutsche Bank noch die Federal Reserve in New York wollten den Sachverhalt kommentieren. Das harsche Urteil der amerikanischen Aufsichtsbehörde ging vor einigen Wochen direkt an die Führungsspitze der Bank. Das Institut hat 90 Tage Zeit, darauf zu reagieren. (SZ S. 1 und 17/FAZ S. 22)
LUFTHANSA - Vor gut einer Woche hatte sich Lufthansa-Chef Carsten Spohr zuversichtlich gezeigt, dass das Rettungspaket für die durch die Coronakrise schwer angeschlagene Airline bald stehen würde. Doch noch immer laufen die Gespräche mit den Regierungen in Berlin, Brüssel und Wien. "Alle Beteiligten wollen eine Lösung", heißt es in verhandlungsnahen Kreisen: "Aber es kann noch bis zur kommenden Woche dauern." Tatsächlich scheint Bewegung in die Verhandlungen zu kommen. So ist in Berlin inzwischen davon die Rede, die direkte Beteiligung des Staates deutlich unter die zunächst ins Gespräch gebrachten 25 Prozent plus eine Aktie zu drücken. Eine Beteiligung mit einer Sperrminorität war im Lufthansa-Vorstand auf Gegenwehr gestoßen. Man fürchtet eine zu starke Einflussnahme der Politik. Nach den aktuellen Informationen könnten sich die 9 Milliarden Euro Staatshilfe nunmehr wie folgt aufteilen: Die Staatsbank KfW gewährt einen verbürgten Kredit über 3 Milliarden Euro. Hinzu kommt eine stille Beteiligung von etwa 5,5 Milliarden Euro. Außerdem soll es eine direkte Beteiligung von allenfalls einer halben Milliarde Euro geben. (Handelsblatt S. 19)
SANOFI - Der französische Pharmakonzern Sanofi hat einen Vorvertrag mit den USA abgeschlossen, der beinhaltet, dass der ersehnte Impfstoff gegen das Coronavirus zuerst nach Amerika geliefert wird. "Die Regierung der Vereinigten Staaten hat das Recht auf die größte Vorbestellung, denn sie hat investiert, um die Risiken zu teilen", sagte Sanofi-Chef Paul Hudson. (FAZ S. 21)
KARSTADT KAUFHOF - Was derzeit bei Galeria Karstadt Kaufhof passiert, lässt keinen kalt, der mal für oder mit einem der beiden fusionierten Unternehmen gearbeitet hat, und das sind zig Tausende Menschen. Wird die Warenhauskette jetzt wegen Corona zerschlagen? Ehemalige Mitarbeiter, darunter frühere Aufsichtsräte, glauben, dass die Insolvenz von langer Hand vom österreichischen Eigentümer René Benko geplant worden sei. Es habe schon lange den Plan gegeben, nur etwa 80 Filialen weiterzubetreiben, sagt einer, der mal sehr nah dran war an den heutigen Entscheidungsträgern und auch an Benko. Das klingt nach einer Verschwörungstheorie, doch der Brief, den das Management am Montag an die Belegschaft schickte, befördert solche Spekulationen. Von Stellenabbau und Filialschließungen ist in dem Schreiben die Rede und dass die 175 Warenhäuser wegen des Shutdowns mehr als eine halbe Milliarde Euro Umsatz verloren hätten, der sich insgesamt noch auf eine Milliarde erhöhen könnte. (SZ S. 20)
DEUTSCHE BÖRSE - "Wir haben viel erreicht", sagte der scheidende Chefaufseher der Deutschen Börse, Joachim Faber, in einem Interview. "Aber es ist bisher nicht gelungen, die Börse so zu positionieren, dass sie im Konzert mit den Großen auf Dauer mithalten kann. Bai allem Stolz, den ich für dieses Unternehmen und für das Erreichte empfinde, müssen wir da nachlegen." (FAZ S. 25/Börsen-Zeitung S. 4)
LEONI - Der angeschlagene Autozulieferer Leoni hat die Verluste zum Start ins neue Jahr trotz der Coronakrise zumindest verringern können. Unter dem Strich stand im ersten Quartal ein Minus von 67 Millionen Euro nach einem Verlust von 132 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Die gesamte Branche hatte die Auswirkungen von Corona in den vergangenen Monaten zu spüren bekommen. Anfangs litt vor allem der chinesische Markt, dann litten auch Europa und die USA. Bei Leoni ging der Umsatz im ersten Quartal von knapp 1,3 auf gut 1,1 Milliarden Euro zurück. Man habe sich "gut auf den Wiederanlauf der Produktion vorbereitet", sagte Vorstandschef Aldo Kamper. Das zweite Quartal wird allerdings noch einmal schwer. Zwar verzeichnet Leoni in China schon wieder zu 75 Prozent Auslastung. Zudem bereitet der Autozulieferer den Hochlauf in Amerika vor. Doch das Geschäft sei im Bordnetzbereich im April "sehr, sehr deutlich zurückgegangen", betonte Kamper. (Handelsblatt S. 17/Börsen-Zeitung S. 9)
MASTERCARD - Der US-Kreditkartenanbieter Mastercard geht davon aus, dass sich Verbraucher für etliche Monate zurückhalten. Das einstige Niveau werde erst wieder gegen Ende dieses Jahres oder Anfang kommenden Jahres erreicht, sagt der künftige Europachef Mark Barnett. Auch Visa spürt die Kundenskepsis. (Handelsblatt S. 32)
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May 14, 2020 00:20 ET (04:20 GMT)
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