FRANKFURT (Dow Jones)--Die aktuelle Kreditbewertung von Bayer ist aus Sicht der Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) durch die jetzt vereinbarten teuren drei außergerichtlichen Vergleiche zu den Unkrautvernichtern Glyphosat und Dicamba sowie den giftigen Polychlorierten Biphenylen (PCB) nicht gefährdet. Die BBB-Bewertung könne eine Gesamtsumme von 12,1 Milliarden Dollar auffangen, heißt es in einer Erklärung von S&P.
Damit hätte Bayer zumindest bei einem der großen Bonitätsprüfer sein Ziel erreicht, das Investmentgrade-Rating trotz der hohen Zahlungen für das unglückselige Erbe von Monsanto zu erhalten. Ein Grund dafür ist, dass die Gesamtsumme sich auf die nächsten drei Jahre verteilt und S&P damit rechnet, dass Bayer bei substanziellem Ergebniswachstum und robustem Free Cashflow in den nächsten Jahren den Pfad der Entschuldung fortsetzen kann.
So rechnet S&P damit, dass die Verschuldung relativ zum EBITDA in diesem Jahr bei 3,8 liegen wird, was dem Ziel des BBB-Ratings von unter 4 entspräche. Im Jahr 2021 dürfte die Quote auf unter 3,5 und 2022 auf nahe 3 fallen, schätzt S&P.
Eine Unsicherheit besteht aus Sicht von S&P bei den drei Roundup-Berufungsverfahren, die Bayer ausgeurteilt haben will und die deshalb nicht Teil des jetzt ausgehandelten außergerichtlichen Vergleichs sind. Ansonsten könne Bayer die vereinbarten Summen (10,9 Milliarden Dollar für Glyphosat, 400 Millionen Dollar für Dicamba und 820 Millionen für die PCB-Trinkwasserverseuchungen) aus dem Verkaufserlös der verkauften Sparte Tiergesundheit und dem freien Cashflow stemmen, glaubt S&P.
Von Moody's steht eine detaillierte Bewertung der Vergleiche noch aus. Am Mittwochabend erklärte Moody's, Bayer erkaufe sich die Beilegung der mehr als 100.000-Glyphosat-Fälle zu einem hohen Preis.
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June 25, 2020 07:29 ET (11:29 GMT)
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