DJ Deutschland will notfalls direkt über mehr Biontech-Impfdosen verhandeln
Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones)--Die Bundesregierung will mit den Herstellern des Corona-Impfstoffs notfalls direkt verhandeln, sollte Deutschland in dem für die Europäische Union (EU) vorgesehenen Paket nicht die anvisierten bis zu 100 Millionen Dosen des von Biontech und Pfizer entwickelten Impfstoffes bekommen. Ein Sprecher des Bundesgesundheitsministers sagte am Mittwoch, dass man in dem Fall noch einmal "bilateral nachverhandeln" werde.
Die Europäische Kommission hat sich mit den beiden Unternehmen auf die Lieferung von bis zu 300 Millionen Dosen für die 27 EU-Mitgliedsstaaten verständigt. Sie verhandelte im Namen aller EU-Staaten mit dem deutschen und dem amerikanischen Pharmaunternehmen, um eine faire und solidarische Lösung für alle EU-Staaten zu finden, auch für die kleineren und finanzschwächeren Länder. Man verständigte sich zunächst auf die Lieferung von 200 Millionen Dosen, mit der Option bis zu weitere 100 Millionen Dosen abzunehmen.
Am Montag hatten die beiden Unternehmen mitgeteilt, dass ihr Impfstoffkandidat in der ersten Zwischenanalyse zu 90 Prozent wirksam im Schutz vor einer Covid-19-Erkrankung bei Probanden ohne nachweisliche vorangegangene Sars-CoV-2-Infektion sei. Sie planen zudem zügig Anträge zur Notfallzulassung bei den Arzneimittelbehörden in den USA und in Europa, FDA und EMA, sobald der erforderliche Meilenstein zur Sicherheit des Impfstoffs erreicht sei.
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November 11, 2020 09:42 ET (14:42 GMT)
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