Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
DEUTSCHE BANK - Die Deutsche Bank sieht sich trotz der Coronakrise bei ihrem Umbauplan gut aufgestellt: "Bislang sind wir im Zeitplan oder sogar besser. Die Ziele für 2022 stehen", betont Strategievorstand Fabrizio Campelli. Auch beim vorgesehenen Abbau von 18.000 Stellen sei man auf Kurs. Bedarf für darüber hinausgehende Stellenstreichungen sieht Campelli derzeit nicht. "Grundsätzlich vorstellen" könne man sich, die Bankentochter des insolventen Zahlungsdienstleisters Wirecard finanziell zu stützen. (Handelsblatt S. 30)
RWE - Beim Zukunftsthema Wasserstoff möchte der Stromproduzent RWE künftig eine größere Rolle spielen. "Das Potenzial für Wasserstoff ist riesig - und RWE rechnet sich in dem Geschäft große Chancen aus", sagte Konzernchef Rolf Martin Schmitz. "Für uns ist Wasserstoff ein großes Thema." Sein Konzern wolle sich deshalb sowohl bei der Produktion als auch beim Handel von Wasserstoff stärker engagieren. (Handelsblatt S. 16)
VOLKSWAGEN - Der Volkswagen-Konzern hat mit dem Aufbau einer zweiten Elektrofabrik in Deutschland begonnen. Für rund 1 Milliarde Euro wird der bestehende Standort im ostfriesischen Emden umgerüstet. "Wir wandeln Emden zu einer der modernsten Fabriken unserer Industrie und entwickeln den Standort zu einem weiteren Leuchtturmprojekt für E-Mobilität", sagte Produktionsvorstand Andreas Tostmann. Bis Emden zur reinen Elektrofabrik wird, sollen dort noch übergangsweise auch konventionelle Passat-Varianten mit Verbrennungsmotor produziert werden. (Handelsblatt S. 20)
VOLVO - Zum Start 2017 präsentierte die Volvo-Elektro-Tochter Polestar einen Hybridsportwagen, von dem nicht mehr als 500 Stück pro Jahr gebaut wurden. Jetzt wird die Marke erwachsen und geht ins Massengeschäft. "Der Polestar 2 ist ein Premium-Elektroauto in der Kategorie BMW 3er, Mercedes C-Klasse oder Audi A4", sagt Markenchef Thomas Ingenlath. Ende Juni traf die erste Schiffsladung aus der Volvo-Fabrik in China im belgischen Zeebrügge ein. Die ersten Hundert Fahrzeuge gehen ausschließlich nach Schweden und Norwegen, danach wird vor allem Deutschland beliefert. "Die Nachfrage ist da. Wir haben mehrere Tausend Vorbestellungen. Jetzt geht es darum, ein echtes Geschäft aufzubauen", sagt Ingenlath. "Das Förderpaket in Deutschland für Elektromobilität ist jetzt sehr attraktiv. Deutschland wird sicher einer unserer wichtigsten Märkte." (Handelsblatt S. 21)
CONTINENTAL - Continental und Osram schlossen sich als große Player der Zuliefererbranche zusammen, um gemeinsam das Autolicht der nächsten Generation zu entwickeln. Man habe die Weichen gestellt, um "ein neues Unternehmen zu schaffen, das die Zukunft automobilen Lichts neu denkt", sagte Dirk Linzmeier, Chef der neuen Osram Continental GmbH, als das Joint Venture im Juli 2018 startete. Zwei Jahre später herrscht Ernüchterung. Die Partner haben ihre Beteiligung komplett abgeschrieben, der angepeilte Umsatz im mittleren dreistelligen Millionenbereich ist noch in weiter Ferne. Angesichts der bevorstehenden Übernahme von Osram durch den österreichischen Sensorikspezialisten AMS ist die Zukunft des Gemeinschaftsunternehmens ungewiss. Continental prüft offenbar einen Abschied aus dem Projekt. "Für Conti ist ein Rückzug definitiv eine Option", heißt es in Industriekreisen. Bei Osram wiederum fürchten einige, dass AMS auch diesen Unternehmensteil zur Disposition stellen könnte. (Handelsblatt S. 22)
BRAUN - Mit einem Jahresumsatz von zuletzt 7,4 Milliarden Euro und mehreren Tausend Medizinprodukten im Portfolio, von Kanülen bis zu Kniegelenkprothesen, gehört das Medizintechnikunternehmen B. Braun zu den größten Familienkonzernen der Republik. Seit vergangenem Jahr führt Anna Maria Braun das vor mehr als 180 Jahren aus einer kleinen Apotheke gewachsene Unternehmen - als erstes Mitglied der sechsten Familiengeneration. Sie entwickelt gerade eine neue Gesamtstrategie für das Unternehmen: "Unsere Kernwerte Innovation, Effizienz und Nachhaltigkeit werden ebenso wie die Digitalisierung eine tragende Rolle spielen". (Handelsblatt S. 26/FAZ S. 24)
HUAWEI - Boris Johnson macht sich zurzeit keine Freunde in Peking. Erst vor ein paar Tagen verurteilte der britische Premierminister das sogenannte Sicherheitsgesetz, mit dem die chinesische Regierung in Hongkong hart durchgreifen kann. Johnson sprach von einem "schweren Verstoß" gegen Verträge, die London und Peking einst geschlossen hatten, um den Status der damaligen britischen Kronkolonie zu regeln. Als Reaktion darauf bot er etwa drei Millionen Hongkongern ein Bleiberecht in Großbritannien an. Die Führung in Peking kritisierte das Vorhaben scharf. Nun droht der Streit zwischen der Volksrepublik und dem Vereinigten Königreich weiter zu eskalieren: Johnson will seine Pläne wahrmachen und den chinesischen Telekomausrüster Huawei vom Ausbau des britischen 5G-Netzes gänzlich ausschließen. (SZ S. 17/Handelsblatt S. 13/FAZ S. 19)
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July 05, 2020 23:59 ET (03:59 GMT)
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