Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Konjunkturindex des Beratungsunternehmens Sentix für Deutschland ist im Juli zum dritten Mal in Folge gestiegen. Nach Mitteilung von Sentix erhöhte er sich auf minus 10,5 (Juni: minus 17,2) Punkte, wobei die Lagebeurteilung auf minus 40,8 (minus 53,0) Punkte stieg und der Erwartungsindex auf plus 25,5 (plus 27,3) Prozent zurückging.
"Die von Sentix befragten Anleger glauben, dass binnen eines Jahres nur rund 65 Prozent des Einbruchs in der Wirtschaftsleistung wieder wettgemacht werden kann", kommentierte Sentix-Geschäftsführer Manfred Hübner das Ergebnis. Das umfangreiche Konjunkturpaket der Regierung habe keinen besonders positiven Eindruck bei den Anlegern hinterlassen.
Beim Sentix-Konjunkturindex des Euroraums zeigt sich das gleiche Muster. Er kletterte auf minus 18,2 (minus 24,8) Punkte, wobei der Lageindex auf minus 49,5 (minus 61,5) Punkte anzog, aber der Erwartungsindex nach drei Anstiegen in Folge auf plus 19,5 (plus 21,8) Punkte fiel.
"Hinter dieser Entwicklung steht offenbar die Erwartung der Anleger, dass die Erholung nach dem 'Lockdown' zwar noch andauert, aber nicht zu einer vollständigen 'Genesung' der Konjunktur führt", schreibt Hübner in der Veröffentlichung. So erwarteten die Anleger, dass binnen eines Jahres nur 60 Prozent der coronabedingten Konjunkturverluste ausgeglichen sein würden.
"Es hat sich also in den letzten vier Wochen keine verbesserte Langfristperspektive für die Anleger ergeben", konstatiert Hübner. Die sinkenden Erwartungen seien demnach ein Zeichen, dass die Gefahr bestehe, dass dem "Aufschwung" schon im Sommer die Puste ausgehe.
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July 06, 2020 04:30 ET (08:30 GMT)
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