(Technische Wiederholung)
Von Brett Forrest
KOPENHAGEN (Dow Jones)--Dänemark hat die Wiederaufnahme des Baus der Ostseepipeline Nord Stream 2 in dänischen Gewässern trotz drohender Sanktionen der USA überraschend schnell genehmigt und damit möglicherweise eine der letzten Hürden für die Vollendung des umstrittenen Projekts aus dem Weg geräumt.
Die Pipeline wird russisches Erdgas nach Deutschland liefern, und während diese beiden Regierungen das Projekt aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten betrachten, befürchten US-Politiker, dass Nord Stream 2 Moskau einen größeren politischen Einfluss in ganz Europa geben wird. Die von den USA angedrohten Sanktionen, um das Projekt zum Erliegen zu bringen, sollen nicht nur die Schiffsfirmen betreffen, sondern alle Unternehmen, die direkt oder indirekt am Bau oder Betrieb von Nord Stream 2 beteiligt sind.
Auch ukrainische Lobbyisten haben versucht, das Projekt zu verhindern, weil Russland dann das bestehende Pipeline-Transitsystem, das durch die Ukraine verläuft, teilweise umgehen kann. Die Ukraine befürchtet, dass sie das gegenüber einem stärkeren Russland schwächen könnte.
Die Arbeiten an dem 120 Kilometer langen Pipelinestück, das in dänischen Gewässern gebaut werden soll, werden voraussichtlich etwa vier Monate dauern und können erst nach Ablauf der Einspruchsfrist der dänischen Energiebehörde am 3. August beginnen. Weitere 30 Kilometer Pipeline in deutschen Gewässern müssen noch gebaut werden.
Die neuen US-Sanktionen dürften in das Nationale Verteidigungsgenehmigungsgesetz aufgenommen werden, das laut einem Berater des Kongresses voraussichtlich im November unterzeichnet wird. Dann könnten Unternehmen, die die für die Inbetriebnahme der Pipeline erforderlichen Lizenzen und Zertifizierungen bereitstellen, sich entscheiden, diese nicht zu erteilen.
"Ohne diese Zertifizierung kann die Pipeline nicht genutzt werden, selbst wenn sie fertig gestellt ist", sagte Vadym Glamazdin, ein Berater des CEOs von Naftogaz, dem nationalen Öl- und Gasunternehmen der Ukraine.
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July 10, 2020 02:39 ET (06:39 GMT)
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