Überall wo schwefelhaltiges organisches Material verbrannt wird, entstehen Abgase mit umweltschädlichen Schwefelverbindungen (SO2 und SO3). In Kohlekraftwerken, bei der Müllverbrennung oder bei der Roheisenherstellung in Stahlwerken fallen Schwefeloxide an, die vorschriftsmäßig aus dem Rauchgas entfernt werden müssen. Bei allen Verfahrensweisen geschieht das durch die Zugabe eines Sorptionsmittels wie Calciumhydroxid, Natriumsulfit, Ammoniak, Kalk oder Kalksteinmehl.
Direktentschwefelung und Nassverfahren
Konventionell funktioniert die Rauchgasentschwefelung entweder über die Direktentschwefelung oder durch das Nassverfahren. Bei der Direktentschwefelung - auch Additiv-Verfahren genannt - wird trockener Kalk bzw. Kalksteinmehl in die Brennkammer eingebracht, um dort die Schwefelverbindungen zu adsorbieren. Das fein gemahlene Additiv entzieht dem Rauchgas die Schwefeloxide und bindet sie durch Adsorption an seiner großen Oberfläche.
Die Zugabe des Additivs kann an verschiedenen Punkten des Prozesses erfolgen: Entweder es wird dem Brennstoff bereits vor der Verbrennung beigemengt, bei der Verbrennung direkt in den Kessel eingeblasen oder dem Abgasstrom zugegeben. Bei der Direktentschwefelung können dem Rauchgas so maximal 60 % der Schwefelverbindungen entzogen ...
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