DJ VDMA erwartet für dieses Jahr Produktionsrückgang von 17 Prozent
Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones)--Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau erwartet für dieses Jahr aufgrund der globalen Corona-Pandemie und des andauernden Protektionismus einen Produktionsrückgang von 17 Prozent. Leichte Zuversicht zeigte der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) für das kommende Jahr. Hier erwartet er ein Produktionswachstum von 2 Prozent.
Insgesamt resultiere die Corona-Pandemie aber in einer großen Investitionszurückhaltung. Auch leide der globale Handel unter vielen Einschränkungen. Hinzu komme ein industrieller Wandel, der sich insbesondere in der wichtigen Kundenbranche Automobilindustrie niederschlage.
"Auch wenn sich am aktuellen Rand eine leichte Entspannung auf niedrigem Niveau abzeichnet, müssen wir damit rechnen, dass die schwache Nachfrage im zweiten Halbjahr noch spürbar auf die Produktion durchschlagen wird", erklärte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers.
Im kommenden Jahr werde sich die Weltkonjunktur - wenn auch zögerlich und nicht unbedingt störungsfrei - erholen. "Für den Maschinen- und Anlagenbau werden die Bäume im nächsten Jahr nicht in den Himmel wachsen. Schon gar nicht werden wir schon das Vorkrisenniveau des Jahres 2019 erreichen", so Wiechers.
In den ersten sieben Monaten dieses Jahres sei der Auftragseingang im deutschen Maschinen- und Anlagenbau um real 16 Prozent gesunken, die Produktion lag um real 14 Prozent unter dem Vorjahreswert. In dem Zeitraum sackte die Kapazitätsauslastung von 84,1 auf 76,1 Prozent ab - der niedrigste Wert seit 2010.
Voraussetzung für jedes Wachstum im deutschen Maschinenbau sei, dass die Corona-Pandemie nicht abermals die Märkte und Lieferketten lahmlege und die wichtigen Abnehmerländer des Maschinenbaus sich nicht in weitere Handelskriege hineinziehen lassen, so der VDMA.
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September 08, 2020 04:43 ET (08:43 GMT)
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