Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
DEUTSCHE TELEKOM - Nach Berichten des Handelsblatts über die enge Partnerschaft der Deutschen Telekom mit dem chinesischen Technologiehersteller Huawei üben Koalitionspolitiker scharfe Kritik an der Strategie des Dax-Konzerns. Unionsfraktionsvize Thorsten Frei sagte, CDU und CSU verfolgten die Debatte genau. "Sollte es tatsächlich ein hohes Maß an Abhängigkeit der Telekom von Huawei beim Ausbau des 5G-Netzes geben, wäre dies sehr problematisch", betonte Frei. Die Union habe klargestellt, "dass die digitale Souveränität Deutschlands unter keinen Umständen gefährdet sein darf". Das Handelsblatt hat aus internen Dokumenten rekonstruiert, wie die Telekom, bei der der Bund mit rund 32 Prozent immer noch der größte Aktionär ist, ihre Beziehung zu Huawei intensiviert hat - selbst dann noch, als der chinesische Konzern längst im Zentrum einer geopolitischen Auseinandersetzung und auf der Sanktionsliste der USA stand. Huawei-Technologie steckt in praktisch allen Zukunftsprojekten des Bonner Konzerns: im Echtzeitmobilfunk 5G ebenso wie im Cloud-Angebot oder im Breitbandausbau. (Handelsblatt S. 4)
BASF/VW/ALLIANZ - Die drei DAX-Konzerne Allianz, BASF und Volkswagen planen ein Bündnis für Kapitalanlagen in Infrastrukturprojekten. Nach Informationen der Welt zufolge ist ein gemeinsamer Fonds für die Investitionen vorgesehen. Branchenkenner gehen von Beträgen in dreistelliger Millionenhöhe aus. Die beteiligten Unternehmen, wie der Profi-Kapitalanleger Allianz Capital Partners, wollen auf Anfrage noch nicht alle Details nennen, weil das Vorhaben gerade erst beim Bundeskartellamt angemeldet wurde. (Welt S. 13)
EASYJET - Die britische Billigfluglinie Easyjet, wie alle Airlines geplagt von den Folgen der Corona-Pandemie, plant offenbar nicht mehr, die deutsche Inlandsstrecken beim nun anstehenden Neustart wieder aufzunehmen. Betroffen sind die Verbindungen von Berlin nach München, Düsseldorf und Stuttgart. Flüge von Berlin nach Frankfurt hatte die Billigfluggesellschaft schon vor der Krise mehr oder weniger aufgegeben. Der Marktführer Lufthansa wird auf Strecken innerhalb Deutschlands zum Monopolisten. (SZ S. 18)
DAIMLER - Weil kaum junge Käufer nachkommen und viele Rentner mittlerweile lieber sportliche Geländewagen (SUVs) als Minivans fahren, hat die B-Klasse von Mercedes ein veritables Problem. War die erste und zweite Generation des Modells noch recht erfolgreich, verkauft sich die seit Februar 2019 erhältliche dritte Auflage nur noch schleppend. Die Folge: Daimler erwägt, das Fahrzeug langsam ausrollen zu lassen, heißt es in Konzernkreisen. Endgültig besiegelt sei das Aus der B-Klasse zwar noch nicht, aber für das Modell sehe es "sehr schlecht aus", sagt ein Manager mit Kenntnis der Vorgänge. (Handelsblatt S. 20)
DEUTSCHE BANK - Die Deutsche Bank hat sich bei der Auswahl eines Cloud-Anbieters für Google entschieden. Deutschlands größte Bank will nicht nur die Infrastruktur des US-Technologieriesen nutzen. Vielmehr haben beide Unternehmen am Dienstag eine strategische Partnerschaft angekündigt, "um Finanzdienstleistungen auf eine neue Weise zu entwickeln und anzubieten". Eine entsprechende Absichtserklärung sei unterzeichnet, ein Vertrag mit mehrjähriger Laufzeit geplant, heißt es. Dem Vernehmen nach geht es um eine Dauer von zehn oder mehr Jahren. Zum potenziellen Auftragsvolumen äußerten sich Bank und Tech-Unternehmen am Dienstag auf Anfrage nicht. Der Aufwand ist Teil eines IT-Budgets von 13 Milliarden Euro, das sich das Institut für die Jahre 2019 bis 2022 eingeräumt hat. (Börsen-Zeitung S. 3)
ORACLE - Wenn man von SAP Marktanteile gewinnen will, dann muss man über Emea und Deutschland nachdenken. "Da sehen wir noch exponentielles Wachstumspotenzial", sagt Oracle-Manager Jürgen Lindner im Gespräch mit der Börsen- Zeitung. Der Deutsche, der 2016 von den Walldorfern zum US-Erzrivalen gewechselt war, leitet bei Oracle den Vertrieb im Bereich Software as a Service für das Applikationsgeschäft mit Fokus auf Programme zur Unternehmenssteuerung (ERP). Den Wechsel nach bald zwei Jahrzehnten vom Dax-Konzern zum Rivalen habe er sich nicht leicht gemacht. Oracle habe aus seiner Sicht zwei wesentliche Dinge zuletzt richtig gemacht: eine gute Integration der Applikationen und eine verlässliche Roadmap. (Börsen-Zeitung S. 9)
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July 08, 2020 00:19 ET (04:19 GMT)
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