FRANKFURT (Dow Jones)--Der Frühindikator der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) deutet weiterhin auf eine starke Abschwächung der Wirtschaftsaktivität in seinen Mitgliedsstaaten. Allerdings hat sich der Indikator im Mai für den gesamten OECD-Raum - auf niedrigem Niveau - auf 95,7 Punkte von 94,2 im April leicht verbessert. Zu Jahresbeginn lag er noch bei 99,5. Ausnahme unter den untersuchten Länder ist China, das nicht zur OECD gehört, wo vorsichtige Zeichen einer Belebung erkennbar seien.
Der Frühindikator der OECD dient dazu, sehr früh Anzeichen für konjunkturelle Wenden festzustellen. Die OECD spricht davon, dass Wendepunkte relativ zum Trend sechs bis neun Monate vor der Änderung antizipiert werden sollen.
Für die Eurozone wird ein Anstieg auf 95,0 von 93,5 Zählern ausgewiesen, für Deutschland auf 93,6 von 92,2 Punkten. Für die USA meldet die OECD einen Anstieg auf 94,8 von 93,9 Zählern, für Japan dagegen einen Rückgang auf 97,6 von 98,4 Punkten. Vor einem Jahr standen die Werte jeweils noch bei knapp unter 100.
Unter den großen Schwellenländern weist der Frühindikator für China erste Anzeichen für ein positives Momentum der Gesamtwirtschaft hin, der Wert erhöhte sich um 0,1 Punkte auf 96,2. Bei Indien spricht die OECD beim Trend "nur" von einer Abschwächung, hier hat sich der Indikator auf 92,6 von 90,9 Punkte verbessert. Für Brasilien und Russland werden die Aussichten weiter als deutliche Abschwächung gewertet, trotz Indexanstiegen auf 96,8 (93,8) bzw 91,9 (91,1) Punkten.
Diese vier Länder gehören nicht zur OECD, aber wegen ihrer globalen Bedeutung für die Wirtschaft erhebt die Organisation dennoch Frühindikatoren.
Link: https://www.oecd.org/sdd/leading-indicators/publicationsdocuments/newsrelease/d.en.198621
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June 10, 2020 05:44 ET (09:44 GMT)
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