Von Andreas Kißler
DÜSSELDORF/BERLIN (Dow Jones)--Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer hält eine Erholung der Wirtschaft von der Corona-Krise im kommenden Jahr für möglich. "Ich halte es für möglich, dass wir aus dieser Krise mit einem blauen Auge herauskommen", sagte Kramer der Rheinischen Post. Bei seiner Prognose berief er sich auf die Szenarien das Sachverständigenrats. "Demnach schrumpft die Wirtschaft dieses Jahr um 2,8 bis 5,4 Prozent. In beiden Fällen ist aber die vollständige Kompensation schon nächstes Jahr wahrscheinlich", betonte Kramer.
"Das heißt: Wenn wir die zwei Jahre 2020 und 2021 zusammennehmen, sind wir insgesamt bei plus minus Null. Danach wären wir wieder auf einem soliden Wachstumspfad." Deutschland sei aus einer Phase der Hochkonjunktur in diesen Shutdown hineingekommen. Deswegen werde der Bedarf nach unseren Gütern und Dienstleistungen hinterher nicht bei Null beginnen, betonte der Präsident Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA). "Im Gegenteil, es gibt dann noch einen zusätzlichen Nachholbedarf."
Im Sommer oder Frühherbst werde die Nachfrage dem Sachverständigengutachten folgend wieder kräftig anspringen. Dann müsse man genau prüfen, welche Branchen nicht in Gang kämen. "Da müsste man gezielt mit einem maßgeschneiderten Konjunkturprogramm nachhelfen, zum Beispiel in der Tourismusbranche und bei der Gastronomie", forderte Kramer, der sich aber gegen ein großes Konjunkturprogramm mit der Gießkanne aussprach. "Doch gezielte Maßnahmen für Staatshilfen einzelner zurückfallender Branchen werden sinnvoll sein." Das Gleiche gelte für Zukunftsprojekte wie Digitalisierung, Infrastruktur, den Klimawandel bremsende Energiekonzepte und Bildungsinvestitionen.
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April 09, 2020 02:44 ET (06:44 GMT)
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