DJ PRESSESPIEGEL/Unternehmen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
COMMERZBANK - Seit dem 3. August ist Hans-Jörg Vetter Aufsichtsratschef der Commerzbank - und seitdem ist sein Kalender gut gefüllt. Bereits einen Tag nach seiner Wahl hatte der 68-Jährige einen Termin bei Felix Hufeld, dem Chef der Finanzaufsicht Bafin. Das geht aus einer Antwort des Finanzministeriums auf eine kleine Anfrage des FDP-Finanzexperten Frank Schäffler hervor, die dem Handelsblatt vorliegt. "Der regelmäßige Austausch mit Herrn Vetter und anderen Managern der Commerzbank zeigt, dass sich die Bundesregierung bei der Suche nach einem neuen Vorstandschef und einer neuen Strategie intensiv einmischt", sagt FDP-Politiker Schäffler. (Handelsblatt)
RWE - Die Energiekonzerne Eon und RWE gehören sicherlich nicht zu den beliebtesten Unternehmen in Deutschland. In der Vergangenheit war die Zahl der Gegner groß und reichte von verärgerten Verbraucherschützern über kritische Umweltschützer bis zu strengen Politikern. Jetzt haben die beiden Energiekonzerne aber in einem wichtigen Rechtsstreit überraschend Unterstützung von höchster Stelle erhalten: von der Bundesrepublik Deutschland. Die Bundesregierung will die Energiekonzerne im laufenden Verfahren vor dem Gericht der Europäischen Union (EuG) verteidigen. In diesem Verfahren soll die Rechtmäßigkeit der Genehmigung eines Milliardendeals durch die EU-Kommission überprüft werden. Das Bundeswirtschaftsministerium hat im Auftrag der Bundesregierung nun einen "Streithilfeantrag" für die "Bundesrepublik Deutschland" gestellt, der dem Handelsblatt in Kopie vorliegt. Mit einem Streithilfeantrag können nicht direkt beteiligte Parteien bei berechtigtem Interesse ihre Zulassung zu einem Verfahren beantragen. (Handelsblatt)
SIEMENS ENERGY - Christian Bruch, der Vorstandsvorsitzende von Siemens Energy, läutet am Montag die Glocke für einen der größten Börsengänge. Drei Wochen lang hat er Investoren getroffen, die Aktien des angeschlagenen Konzerns kaufen sollen. Als künftige Maßnahmen will er Zentralfunktion hinterfragen, Kosten senken und selektiver bei der Hereinnahme von Aufträgen vorgehen. (FAZ)
TELEKOM - Bundeskanzlerin Angela Merkel macht sich bei chinesischen Gesprächspartnern für die Deutsche Telekom stark. "Berlin will der Telekom beim Zugang auf den Mobilfunkmarkt in China helfen", heißt es in EU-Kreisen, berichtet die Wirtschaftswoche in ihrer aktuellen Ausgabe. In Brüssel wird befürchtet, Merkels Einsatz könnte Teil eines Deals sein, bei dem Deutschland dem umstrittenen chinesischen Mobilfunkausrüster Huawei den Markt für 5G offen hält. Die chinesische Seite habe ein Anti-Spionage-Abkommen mit acht Punkten angeboten, um deutsche Sicherheitsbedenken aus dem Weg zu räumen, heißt es in Brüssel. (Wirtschaftswoche)
AIRBUS - Am Donnerstag sind Arbeitnehmervertreter und Management des Flugzeugbauers Airbus in Hamburg zusammengekommen, um über den geplanten Abbau von 5.100 Stellen in Deutschland zu sprechen. Der Konzern schließt betriebsbedingte Kündigungen nicht aus, auch weil wegen der Corona-Folgen kaum eine Airline noch neue Jets abnimmt. 15.000 Stellen sollen weltweit bei Airbus wegfallen. Die Gewerkschaften wollen Kündigungen verhindern. Ihre Sorge: dass die Produktion, sollte die Nachfrage wieder steigen, vor allem in China hochgefahren wird - zulasten Europas. (Handelsblatt)
HUAWEI - Die US-Regierung verstärkt in der Debatte um den umstrittenen chinesischen Technologiekonzern Huawei den Druck auf die Bundesregierung. US-Außenstaatssekretär Keith Krach ist am Freitag in Berlin, um für einen Huawei-Bann beim 5G-Netzausbau in Deutschland zu werben. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich die große Koalition auf einen Ausschluss des Konzerns verständigt, ist zuletzt gestiegen. Eine gemeinsame Position der Ministerien gibt es aber immer noch nicht. Als wichtigen Verbündeten im 5G-Streit sehen die USA den Provider Telefonica. Das Problem: Die deutsche Konzerntochter O2 setzt weiter auf Huawei. (Handelsblatt)
BÖRSE STUTTGART - Die Börse Stuttgart ist dabei, den 1999 gegründeten Marktplatz Euwax für verbriefte Derivate durch ein weiteres Segment zu ergänzen. Damit sollen Anleger eine bessere Orientierung bei der Auswahl von Optionsscheinen und Zertifikaten erhalten. "Durch eine Standardisierung von Produktinformationen und eine Eingrenzung auf bestimmte Produkttypen soll eine bessere Vergleichbarkeit geschaffen werden", sagte Dragan Radanovic, Geschäftsführer der Börse Stuttgart, der Börsen-Zeitung angesichts 1,6 Millionen gelisteter Titel an der Euwax. (Börsen-Zeitung)
WIRECARD - Die Bertelsmann-Tochter Ufa will bereits Anfang kommenden Jahres die Verfilmung des Wirecard-Skandals fertigstellen. "Der Film soll im ersten Quartal 2021 bei TV Now ausgestrahlt und zeitgleich weltweit vertrieben werden", sagte Ufa-Chef Nico Hofmann der Süddeutschen Zeitung. TV Now ist der Streamingdienst der Mediengruppe RTL, der Film dürfte dann auch bei RTL laufen. "Ich verfolge das Thema seit fast zwei Jahren, vor allem die beiden Männer an der Spitze haben mein Interesse geweckt: Jan Marsalek und Markus Braun", sagte Hofmann. Die beiden Wirecard-Vorstände, der eine in Haft, der anderen auf der Flucht, seien psychologisch sehr unterschiedlich: "Das ist eine Steilvorlage für eine spannende Dramaturgie." (Süddeutsche Zeitung)
- Alle Angaben ohne Gewähr.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/pi/mgo
(END) Dow Jones Newswires
September 25, 2020 00:21 ET (04:21 GMT)
Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc.