Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)--Der SPD-Vorsitzende Norbert Walter-Borjans hat verlangt, dass Unternehmen, die in der Corona-Krise Hilfen des Staates bekommen, auf die Zahlung von Dividenden oder Boni verzichten sollen. "Wenn ein Unternehmen Staatshilfe beantragt, dann heißt das, dass wir alle ... mit in die Verantwortung gehen", sagte Walter-Borjans im ARD-Morgenmagazin.
"Es ist schön, dass letztes Jahr noch große Gewinne gemacht werden konnten, aber die müssen natürlich auch jetzt mit dazu dienen, dass wir das Unternehmen stabilisieren", sagte er. Man könne niemandem, der mit seinem Steuergeld hierzu beitragen solle, erklären, "dass in der gleichen Zeit Dividenden ... in der Summe von einem zweistelligen Milliardenbetrag ausgezahlt werden und sich Manager für die Leistung des Vorjahres jetzt mit großen Boni bedienen".
Walter-Borjans forderte auch, Unternehmen müssten für Staatshilfen mehr Transparenz zeigen und Tochterfirmen in Steueroasen schließen. "Es muss alles auf den Tisch, und man muss sehen, wie weit sich das Unternehmen aus sich selbst heraus retten kann", verlangte er. "Erst dann ist die Allgemeinheit gefragt, die natürlich ein Interesse hat, dass ein Unternehmen etwa wie die Lufthansa nicht in die Knie geht."
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April 29, 2020 02:28 ET (06:28 GMT)
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