DJ DGB und Verdi fordern gesetzliche Homeoffice-Regelungen
Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones)--Zwei Gewerkschaften fordern verbindliche Regeln für das Homeoffice und das mobile Arbeiten auch nach dem Ende der Homeoffice-Pflicht. Der Chef der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, Frank Werneke, verlangt neue Regeln durch Tarifverträge. Auch der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Reiner Hoffmann, macht sich für gesetzliche Regelungen stark.
"Wir müssen über die Pandemie hinaus die Chancen, die im mobilen Arbeiten liegen, nutzen", erklärte Hoffmann im ZDF-Morgenmagazin. "Das geht nach unserer Auffassung nur auf der Grundlage von vernünftigen Spielregeln." Viele Betriebe hätten Betriebsvereinbarungen. Allerdings gebe es "viel zu viele" Unternehmen, die sich "einen Teufel" scherten um vernünftige Betriebsvereinbarungen, um Homeoffice unter guten Bedingungen für die Beschäftigten, aber auch im Interesse des Unternehmens zu gestalten.
Vorwürfe, eine Homeoffice-Regelung stelle für Arbeitgeber ein Bürokratiemonster dar, wies Hoffmann zurück. Für Menschen, die von zu Hause arbeiteten, seien Regeln nötig, die Arbeitszeiten erfassten und die Erreichbarkeit der Arbeitnehmer begrenzten.
Verdi-Chef Werneke sagte der Rheinischen Post, es werde "schmerzlich deutlich, dass es an Regelungen für die neue Normalität mangelt, nachdem die Union den entsprechenden Gesetzesentwurf von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil gestoppt hat".
Die coronabedingte Homeoffice-Pflicht in den Unternehmen läuft an diesem Mittwoch aus. Die Union hat Forderungen der SPD nach einer dauerhaften Lösung zurückgewiesen.
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June 30, 2021 02:43 ET (06:43 GMT)
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