WIESBADEN (dpa-AFX) - Der deutsche Staat unterstützt die Wirtschaft mit Milliarden in der Corona-Pandemie. Auch im ersten Halbjahr 2021 dürften Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherungen insgesamt mehr ausgegeben als eingenommen haben. Wie sich die Staatsfinanzen im Zeitraum Januar bis Juni entwickelt haben, gibt das Statistische Bundesamt am Dienstag (08.00 Uhr) bekannt. Zugleich veröffentlicht die Wiesbadener Behörde Details der Konjunkturentwicklung im zweiten Quartal 2021.
Nach einer ersten Schätzung war das Bruttoinlandsprodukt nach dem Einbruch zu Jahresbeginn im zweiten Vierteljahr um 1,5 Prozent gegenüber dem Vorquartal gewachsen. Vor allem staatliche Konsumausgaben sowie die Konsumlust der Verbraucher nach dem Ende des Corona-Lockdowns schoben die deutsche Wirtschaft an.
Im Corona-Krisenjahr 2020 hatte der deutsche Staat erstmals seit 2011 wieder ein Defizit in den ersten sechs Monaten und im Gesamtjahr ausgewiesen. Im ersten Halbjahr belief sich das Minus auf 3,2 Prozent, im Gesamtjahr auf 4,5 Prozent.
Ärger aus Brüssel droht Deutschland wegen des Defizits nicht. Die EU-Staaten hatten wegen der Corona-Krise die Regeln des Stabilitäts- und Wachstumspakts vorerst ausgesetzt, wonach das Haushaltsdefizit nicht über drei Prozent und die Gesamtverschuldung nicht über 60 Prozent des Bruttoinlandsprodukts steigen darf./mar/DP/jha