DJ MARKT USA/Weichenstellung an Wall Street erst nach Arbeitsmarktdaten
Nach dem verhaltenen Start ins neue Quartal deutet sich am Freitag an der Wall Street eine Fortsetzung des lethargischen und lustlosen Sommerhandels an. Aber dieses Mal könnte es doch anders kommen, denn noch vor der Startglocke wird der viel beachtete Arbeitsmarktbericht für Juni veröffentlicht. Gerade in Zeiten intensiver Diskussionen über die künftige Geldpolitik der US-Notenbank steigt die Bedeutung der Arbeitsmarktlage in den USA. Denn die Fed richtet ihre Geldpolitik auch nach der Beschäftigungslage aus. Da die Lohnkostenentwicklung wiederum Einfluss auf die Inflation hat, steigt die Bedeutung des Berichts damit weiter. Vom Umfang des Stellenaufbaus sowie der Entwicklung der Stundenlöhne erhoffen sich Anleger Interpretationshilfen zur Frage über den Zeitpunkt der Zinswende in den USA.
Fällt der Bericht stark aus, könnte das einerseits Wachstumsfantasien, aber auch Spekulationen über zügige geldpolitische Straffungen nach sich ziehen. Umgekehrt könnte ein schwacher Arbeitsmarktbericht die Hoffnung auf ein Festhalten an der ultralockeren Geldpolitik bedeuten. Händler tun sich daher mit der Vorhersage der Marktreaktion schwer.
"Es dreht sich heute alles um die Arbeitsmarktdaten. Die relativ hohen Bewertungen, die wir in Teilen des Marktes sehen, sind durch diesen sehr akkommodierenden geldpolitischen Hintergrund gerechtfertigt", sagt Marktstratege Mike Bell von JP Morgan Asset Management. Ein starker Stellenzuwachs könnte diese Bewertungen aber in Frage stellen, warnt er. Gegen eine allzu positive Marktreaktion spricht auch das lange Wochenende, denn der Feiertag zum amerikanischen Unabhängigkeitstag wird am Montag mit geschlossenen Börsen nachgeholt. Die Risikoneigung dürfte daher etwas leiden, heißt es.
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July 02, 2021 06:19 ET (10:19 GMT)
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