DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA
Die gesamte Autobranche erlebt aktuell eine außergewöhnliche Situation: Die Nachfrage nach Neufahrzeugen ist so hoch wie seit Jahrzehnten nicht mehr, doch die Hersteller können nicht produzieren. Von den Lieferengpässen bei Halbleitern ist Volkswagen als Marktführer besonders betroffen. Alleine im dritten Quartal dürften 500.000 Autos oder rund 20 Prozent weniger aus den Werkshallen gerollt sein als im Vorquartal. Trotz des erwarteten Gewinneinbruchs dürfte die Jahresprognose stehen.
Nachfolgend eine Auswertung der Konsensprognosen für das dritte Quartal (in Millionen Euro, Ausnahme Ergebnis je Aktie in Euro, nach IFRS):
PROG PROG PROG 3. QUARTAL 3Q21 ggVj Zahl 3Q20 Umsatz 54.774 -8% 8 59.355 Operatives Ergebnis 2.706 -15% 8 3.183 Operatives Ergebnis* 2.632 -17% 4 3.183 Ergebnis vor Steuern 2.703 -25% 3 3.603 Ergebnis nach Steuern/Dritten 1.984 -23% 4 2.583 Erg je Vorzugsaktie verwäss./unverwäss. 3,77 -26% 3 5,12
* vor Sondereinflüssen
VW veröffentlicht die Drittquartalsbilanz um 7:30h.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
BEIERSDORF (8:00)
Nachfolgend eine Auswertung der Konsensprognosen für das dritte Quartal (in Millionen Euro, Ausnahme organisches Wachstum in Prozent, nach IFRS):
PROG PROG PROG 3. QUARTAL 3Q21 ggVj Zahl 3Q20 Umsatz Konzern 1.881 +5% 3 1.792 Umsatz Consumer 1.501 +5% 3 1.433 Umsatz Tesa 380 +6% 3 359 Organisches Wachstum Konzern 4,5 -- 5 0,2 Organisches Wachstum Comsumer 4,9 -- 4 -1,2 Organisches Wachstum Tesa 7,8 -- 4 6,2
LINDE (12:00)
Nachfolgend eine Auswertung der Konsensprognosen für das dritte Quartal (in Millionen US-Dollar, Ausnahme Ergebnis je Aktie und Quartalsdividende in US-Dollar, nach US-GAAP):
PROG PROG PROG 3. QUARTAL 3Q21 ggVj Zahl 3Q20 Umsatz 7.494 +9% 11 6.855 Operativer Gewinn 1.810 +19% 11 1.515 Ergebnis nach Steuern* 1.388 +22% 9 1.140 Ergebnis je Aktie verwässert* 2,66 +24% 16 2,15 Kursziel in Euro 284,84 15 Quartalsdividende je Aktie** 2021 2020 . 1,06 0,963
* fortgeführte Geschäftsbereiche
** Linde schüttet quartalsweise Dividenden aus. Am 25. Januar 2021 gab das Unternehmen eine Erhöhung der Quartalsdividende für 2021 um 10 Prozent auf 1,06 US-Dollar je Aktie bekannt.
Weitere Termine:
07:00 DE/Takkt AG, Ergebnis 3Q
07:00 DE/Kuka AG, Ergebnis 3Q
07:00 FI/Nokia Corp, Ergebnis 3Q
07:00 BE/Anheuser-Busch Inbev SA, Ergebnis 3Q
07:00 CH/STMicroelectronics NV, Ergebnis 3Q
07:00 IT/Unicredit SpA, Ergebnis 3Q
07:00 FR/Capgemini SA, Umsatz 3Q
07:00 KR/LG Electronics Inc, ausführliches Ergebnis 3Q
07:30 DE/Drägerwerk AG & Co KGaA, ausführliches Ergebnis 3Q
07:30 DE/Befesa SA, Ergebnis 3Q
07:30 DE/Vossloh AG, Ergebnis 9 Monate
07:30 DE/Baader Bank AG, Ergebnis 9 Monate
07:30 DE/Koenig & Bauer AG (KBA), Ergebnis 3Q
07:30 FR/Sanofi SA, Ergebnis 3Q
07:45 DE/SNP Schneider-Neureither & Partner SE, Ergebnis 3Q
07:55 ES/Repsol SA, Ergebnis 3Q
08:00 DE/LPKF Laser & Electronics AG, Ergebnis 3Q
08:00 EU/Acea, Nfz-Neuzulassungen September
08:00 JP/Sony Corp, Ergebnis 1H
08:00 NL/Stellantis NV, Umsatz 3Q
08:00 NL/Royal Dutch Shell plc, Ergebnis 3Q
08:00 GB/Lloyds Banking Group plc, Ergebnis 3Q
08:00 SE/Vattenfall AB, Ergebnis 3Q
08:05 FR/Totalenergies SE, Ergebnis 3Q
08:30 DE/Traton SE, Ergebnis 9 Monate (12:00 Telefonkonferenz)
11:30 FI/Kone Oyj, Ergebnis 3Q
12:30 US/Caterpillar Inc, Ergebnis 3Q
12:30 US/Merck & Co Inc, Ergebnis 3Q
13:00 US/Mastercard Inc, Ergebnis 3Q
13:30 US/Intercontinental Exchange Inc, Ergebnis 3Q
14:00 DE/Hochtief AG, Ergebnis 3Q
17:50 FR/Saint-Gobain SA, Umsatz 3Q
22:01 US/Amazon.com Inc, Ergebnis 3Q
22:05 US/Starbucks Corp, Ergebnis 4Q
22:30 US/Apple Inc, Ergebnis 4Q
INDEXÄNDERUNG
Folgende Index-Änderungen werden nach Handelsschluss wirksam:
DAX + NEUAUFNAHME - Beiersdorf + HERAUSNAHME - Deutsche Wohnen MDAX + NEUAUFNAHME - Talanx + HERAUSNAHME - Beiersdorf SDAX + NEUAUFNAHME - Basler + HERAUSNAHME - Talanx
DIVIDENDENABSCHLAG
Unternehmen Dividende Prosus 0,14 Euro
AUSBLICK KONJUNKTUR
- ES 09:00 HVPI und Verbraucherpreise Oktober (vorläufig) HVPI PROGNOSE: +4,5% gg Vj zuvor: +4,0% gg Vj - DE 09:55 Arbeitsmarktdaten Oktober Arbeitslosenzahl saisonbereinigt PROGNOSE: -20.000 gg Vm zuvor: -30.000 gg Vm Arbeitslosenquote saisonbereinigt PROGNOSE: 5,4% zuvor: 5,5% 14:00 Verbraucherpreise Oktober (vorläufig) PROGNOSE: +0,5% gg Vm/+4,4% gg Vj zuvor: 0,0% gg Vm/+4,1% gg Vj HVPI PROGNOSE: +0,4% gg Vm/+4,5% gg Vj zuvor: +0,3% gg Vm/+4,1% gg Vj - EU 11:00 Index Wirtschaftsstimmung Oktober Wirtschaftsstimmung Eurozone PROGNOSE: 116,6 zuvor: 117,8 Industrievertrauen Eurozone PROGNOSE: +13,2 zuvor: +14,1 Verbrauchervertrauen Eurozone PROGNOSE: -4,8 Vorabschätzung: -4,8 zuvor: -4,0 13:45 EZB, Ergebnis der Ratssitzung Hauptrefinanzierungssatz PROGNOSE: 0,00% zuvor: 0,00% Einlagensatz PROGNOSE: -0,50% zuvor: -0,50% - US 14:30 BIP 3Q (1. Veröffentlichung) annualisiert PROGNOSE: +2,8% gg Vq 2. Quartal: +6,7% gg Vq BIP-Deflator PROGNOSE: +5,5% gg Vq 2. Quartal: +6,1% gg Vq 14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) PROGNOSE: 289.000 zuvor: 290.000
ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES
Aktuell: INDEX Stand +/- DAX-Future 15.691,00 +0,2% E-Mini-Future S&P-500 4.551,75 +0,2% E-Mini-Future Nsdq-100 15.618,25 +0,2% Nikkei-225 28.871,82 -0,8% Schanghai-Composite 3.527,42 -1,0% +/- Ticks Bund -Future 169,53% -13 Vortag: INDEX Schluss +/- DAX 15.705,81 -0,3% DAX-Future 15.663,00 -0,4% XDAX 15.677,58 -0,4% MDAX 35.011,04 -0,3% TecDAX 3.813,57 -0,9% EuroStoxx50 4.220,88 -0,1% Stoxx50 3.662,19 -0,2% Dow-Jones 35.490,69 -0,7% S&P-500-Index 4.551,68 -0,5% Nasdaq-Comp. 15.235,84 +0,0% EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 169,66% +83
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Mit einer wenig veränderten Eröffnung der europäischen Aktienmärkte rechnen Händler am Donnerstag. Damit setzt sich der jüngste Konsolidierungsansatz fort. "Tendenziell macht die Konsolidierung aber einen trendbestätigenden Eindruck und sollte sich nach oben auflösen", so ein Marktteilnehmer. Während schwächere Vorlagen einiger asiatischer Börsen am Morgen etwas auf die Stimmung drücken, könnten im Tagesverlauf frische Impulse von der Berichtssaison, der Sitzung der Europäischen Zentralbank und von ersten Daten zum US-Wirtschaftswachstum im dritten Quartal kommen. Gestützt werden könnte die Stimmung auch vom Rückgang der Ölpreise.
Rückblick: Wenig verändert - Anleger hielten sich vor der Zinsentscheidung der EZB zurück. Stärkere Rücksetzer wurden durch die starke Berichtssaison verhindert. Scor schossen um 13 Prozent nach oben. Der Rückversicherer hat den Nettogewinn mehr als verdoppelt. In Paris gewannen Schneider Electric nach Zahlenausweis 2,4 Prozent. Sowohl Umsatz als auch organisches Wachstum haben sich leicht besser entwickelt als prognostiziert. Der Ausblick wurde bestätigt. Santander gaben 2,8 Prozent nach, obwohl sich die positive Entwicklung im dritten Quartal fortgesetzt hat. Bankenwerte präsentierten sich übergeordnet schwach. Glaxosmithkline stiegen nach Zahlen um 0,5 Prozent. Analysten lobten die Entwicklung auf der Ertragsseite. Die Medikamenten-Pipeline mache Fortschritte, auch wenn sie sich noch in einem frühen Stadium befände.
DAX/MDAX/TECDAX
Etwas leichter - Größter Verlierer im DAX war die Aktie der Deutschen Bank (-6,9%) nach Vorlage von Drittquartalszahlen. Dies war verwunderlich, da viele Analysten das Zahlenwerk lobten. Wer das Haar in der Suppe suchte, fand es in der Kernkapitalquote oder dem Cost-Income-Ratio, welches noch ein gutes Stück von dem Ziel der Bank entfernt lag. Die Aktie der Tochter DWS schloss dagegen leicht im Plus. Die Citigroup stufte deren Ergebnisse als solide ein. Gewinner im DAX waren Puma, der Kurs stieg um 3,6 Prozent. Sowohl bei Umsatz als auch Ergebnis wurden die Marktschätzungen geschlagen. Das Unternehmen hat die Jahresziele erhöht. Durchwachsene Zahlen legte BASF (-0,1%) vor. Umsatz und bereinigtes EBIT lagen laut Baader Helvea über den Erwartungen. Der Nettogewinn sei jedoch hinter den Konsenserwartungen zurückgeblieben.
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
October 28, 2021 01:31 ET (05:31 GMT)
DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa -2-
XETRA-NACHBÖRSE
Keine auffälligen Kursbewegungen gab nach Aussage eines Händlers von Lang & Schwarz. Die Daimler-Aktie wurde 0,5 Prozent tiefer gestellt. Der Konzern vereinheitlicht vor der Aufspaltung die Verantwortlichkeiten im Vorstand der Daimler AG und der Mercedes-Benz AG.
USA - AKTIEN
Uneinheitlich - Die jüngste Rekordjagd der Wall Street hat zur Wochenmitte eine Pause eingelegt. Wenig verändert zeigte sich der Nasdaq-Composite - nach starken Quartalszahlen von Microsoft, dem Google-Mutterkonzern Alphabet und AMD. Dank der bislang überzeugend verlaufenden Berichtssaison sei eine Fortsetzung der Aufwärtstendenz wahrscheinlich, hieß es. Konjunkturseitig war der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter gesunken. Ökonomen hatten allerdings mit einem noch deutlicheren Rückgang gerechnet. Microsoft ist mit einem neuen Rekord in ihr neues Geschäftsjahr gestartet und blickt auch auf das bereits laufende zweite Quartal optimistisch. Die Aktie war mit einem Plus von 4,2 Prozent größter Dow-Gewinner. Alphabet (+5,0%) hat ihren Gewinn nahezu verdoppelt und einen neuen Umsatzrekord aufgestellt. AMD hat die Erwartungen klar übertroffen und erneut den Umsatzausblick für das Gesamtjahr angehoben. Die Aktie hatte im Verlauf ebenfalls ein neues Allzeithoch markiert, verlor schließlich aber 0,5 Prozent.
USA - ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 0,49 4,7 0,45 37,5 5 Jahre 1,14 -3,0 1,17 78,3 7 Jahre 1,40 -5,1 1,45 75,2 10 Jahre 1,54 -7,0 1,61 62,1 30 Jahre 1,95 -9,3 2,04 29,9
Am kurzen Ende sind die Renditen deutlich gestiegen und am längeren Ende deutlich gesunken. Dies spiegelt Spekulationen wieder, dass wegen der hohen Inflation die Geldpolitik ihren ultraexpansiven Kurs demnächst zurückfahren dürfte. Dazu passend beendete Kanada überraschend sein Anleiherückkaufprogramm und die Notenbank stellte zudem für April eine mögliche Zinserhöhung in den Raum, während in Brasilien wegen der hohen Inflation die Zinsen erhöht wurden - bereits das sechste mal in Folge.
DEVISENMARKT
DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Uhr Mi, 17:31 % YTD EUR/USD 1,1607 +0,0% 1,1603 1,1593 -5,0% EUR/JPY 131,80 -0,2% 132,07 131,91 +4,5% EUR/CHF 1,0660 +0,1% 1,0892 1,0645 -1,4% EUR/GBP 0,8444 +0,0% 0,8444 0,8445 -5,5% USD/JPY 113,55 -0,2% 113,82 113,78 +9,9% GBP/USD 1,3747 +0,0% 1,3742 1,3729 +0,6% USD/CNH 6,3958 +0,0% 6,3933 6,3926 -1,6% Bitcoin BTC/USD 58.868,26 +0,1% 58.782,26 59.042,26 +102,6%
Am Devisenmarkt fiel der Dollar-Index um 0,1 Prozent. Analystin Antje Praefcke von der Commerzbank sah den Dollar kurzfristig vor einer "ungemütlichen" Phase. Vor der US-Notenbanksitzung könnte der Markt in seinen Erwartungen noch einmal verunsichert werden, sodass es der Greenback schwer haben könnte, gegenüber dem Euro deutlich Boden gutzumachen.
Der Dollar bewegt sich am Morgen im asiatisch geprägten Handel kaum. Die jüngsten Daten hätten das Thema galoppierende Inflation auf breiter Ebene untermauert, heißt es im Handel. Am Devisenmarkt warte man auf die BIP-Daten aus den USA.
Die Europäische Zentralbank (EZB) werde sich bei ihrer Sitzung wahrscheinlich gegen die Erwartungen einer Zinserhöhung stemmen, was den Euro nach Ansicht von Evercore ISI nach unten drücken wird. Der Markt hat sich selbst übertroffen, indem er seine Erwartung für die erste Zinserhöhung auf Anfang 2023 vorgezogen hat, mit der Möglichkeit einer Erhöhung im Jahr 2022, sagt Devisen-Analyst Krishna Guha. "Und da einige Anleger taktisch auf eine falkenhafte Ausrichtung der EZB eingestellt sind, erwarten wir, dass die Sitzung taubenhaft wirken wird und die Zinserhöhungen etwas nach hinten verschoben werden und der Euro fällt".
ROHSTOFFE
ÖL
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 81,27 82,66 -1,7% -1,39 +70,5% Brent/ICE 82,99 84,58 -1,9% -1,59 +63,6%
Unter Druck standen die Ölpreise, nachdem diese am Vortag noch auf dem höchsten Stand seit sieben Jahren notiert hatten. Die wöchentlichen US-Öllagerdaten hatten einen deutlicheren Anstieg als erwartet gezeigt. Daneben könnten schon bald die Atom-Gespräche mit dem Iran wieder beginnen. Bei einer Einigung könnte mehr iranisches Öl an dem Markt kommen und die Preise belasten. Teilnehmer verwiesen aber auch auf Gewinnmitnahmen nach dem jüngsten Anstieg.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.801,15 1.796,81 +0,2% +4,34 -5,1% Silber (Spot) 24,09 24,06 +0,1% +0,03 -8,7% Platin (Spot) 1.017,55 1.014,90 +0,3% +2,65 -4,9% Kupfer-Future 4,40 4,39 +0,3% +0,02 +25,0%
Der Goldpreis erholte sich von den Vortagesverlusten blieb, aber knapp unter der Marke von 1.800 Dollar. Stark gesunkene Marktzinsen stützten das Edelmetall.
MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR
CORONAVIRUS-PANDEMIE
Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) könnte bis Weihnachten darüber entscheiden, ob der Corona Impfstoff von Biontech/Pfizer bereits für Kinder ab fünf Jahren zugelassen wird.
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft warnt angesichts der steigenden Corona-Infektionszahlen vor einer zunehmenden Auslastung der Intensivstationen, durch die möglicherweise erneut nicht dringend nötige Operationen verschoben werden müssen.
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist deutlich weiter gestiegen. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) mitteilte, erhöhte sich der Wert auf 130,2. Am Vortag hatte er bei 118,0 gelegen, vor einer Woche bei 85,6. Laut den jüngsten Angaben des RKI wurden binnen 24 Stunden 28.037 (Vorwoche: 16.077) Coronavirus-Neuinfektionen sowie 126 (67) neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus verzeichnet.
GASLIEFERUNGEN RUSSLAND
Russlands Präsident Wladimir Putin hat den Energieriesen Gazprom angewiesen, die Erdgaslieferungen nach Deutschland und Österreich im kommenden Monat zu erhöhen. Putin forderte den Vorstandsvorsitzenden von Gazprom, Alexej Miller, am Mittwoch auf, die Füllung der russischen Gasspeicher bis zum 8. November abzuschließen. Anschließend solle Gazprom "beginnen, das Gasvolumen in den unterirdischen Speichern in Europa - Österreich und Deutschland - schrittweise zu erhöhen".
GELDPOLITIK BRASILIEN
Die brasilianische Notenbank hat ihren Leitzins deutlich um 1,5 Prozentpunkte angehoben, da die Verbraucherpreise weiterhin rapide steigen. Zudem kündigte die Zentralbank an, den Leitzins auf ihrer nächsten Sitzung im Dezember voraussichtlich um den gleichen Wert zu erhöhen. Der geldpolitische Ausschuss der Zentralbank hob den Selic, wie der Leitzins in Brasilien genannt wird, auf 7,75 von 6,25 Prozent an.
EU/INTERNET-KONZERNE
Die EU-Mitgliedstaaten haben sich offenbar auf ein weitreichendes Gesetz zur Regulierung der großen Online-Unternehmen verständigt. In der zuständigen Arbeitsgruppe des EU-Rats hätten sich die Vertreter der 27 Länder auf einen Text geeinigt, der sich im Wesentlichen an den Vorschlägen der EU-Kommission orientiere, berichtete die "Frankfurter Allgemeine" (Donnerstag) unter Berufung auf Diplomatenkreise und interne Dokumente. Demnach sollen künftig knapp zwanzig Verhaltensweisen von Google, Amazon und anderen verboten werden.
IRAN
Der Iran hat sich zur Wiederaufnahme der Atomgespräche in Wien im November bereiterklärt. Ein genaues Datum für die Fortsetzung der Gespräche über eine Wiederbelebung des internationalen Atomabkommen von 2015 werde in der kommenden Woche bekanntgegeben.
STEUERPOLITIK USA
Mit einer neuen Steuer für Superreiche wollen die US-Demokraten ihre Pläne für massive Investitionen in Sozialprogramme und Klimaschutz finanzieren. Der demokratische Senator Ron Wyden stellte am Mittwoch die Grundzüge einer solchen Steuer vor, mit der "hunderte Milliarden Dollar" eingenommen werden könnten. Sie würde seinen Angaben zufolge rund 700 Steuerzahler betreffen, die in drei aufeinanderfolgenden Jahren einen Besitz von mehr als einer Milliarde Dollar oder ein Jahresgehalt von mehr als 100 Millionen Dollar haben.
KONJUNKTUR GROSSBRITANNIEN
Die britische Wirtschaft wird sich laut Regierung schneller vom Corona-Schock erholen als bislang vorhergesagt. Wie der britische Finanzminister Rishi Sunak am Mittwoch bei der Vorstellung des neuen Regierungshaushalts sagte, werde das Bruttoinlandsprodukt dieses Jahr voraussichtlich um 6,5 Prozent statt der im März prognostizierten 4,0 Prozent wachsen. Damit würde das Vereinigte Königreich "früher" als erwartet, nämlich bereits Anfang 2022, auf das Niveau vor der Pandemie zurückkehren.
PORTUGAL
Nach der Ablehnung des Haushaltsentwurfs der Regierung im Parlament steuert Portugal auf vorgezogene Neuwahlen zu.
AIRBUS
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
October 28, 2021 01:31 ET (05:31 GMT)
DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa -3-
hat im dritten Quartal 2021 weniger umgesetzt, aber mehr verdient als am Markt erwartet.
BERICHTET PROG PROG 3. QUARTAL 3Q21 ggVj 3Q21 ggVj 3Q20 Umsatz 10.518 -6% 10.651 -5% 11.213 EBIT bereinigt 666 -19% 623 -24% 820 EBIT 710 -- 628 -- -626 Ergebnis nach Steuern/Dritten 404 -- 377 -- -767 Ergebnis je Aktie 0,51 -- 0,46 -- -0,98
AUSBLICK 2021: Airbus erhöht die Prognose für das Geschäftsjahr. Das Unternehmen stellt für das ein bereinigte EBIT 4,5 Mrd Euro (zuvor: 4 Mrd Euro) in Aussicht. Der Free Cashflow vor M&A sowie Kundenfinanzierungen soll im laufenden Jahr 2,5 Mrd Euro (zuvor: 2 Mrd Euro) erreichen.
-* vor M&A sowie Kundenfinanzierungen
- alle Angaben in Millionen Euro, Ergebnis je Aktie in Euro
DAIMLER
vereinheitlicht vor der Aufspaltung des Konzerns die Verantwortlichkeiten im Vorstand der Daimler AG und der Mercedes-Benz AG. Wie das Unternehmen mitteilte, wurde Jörg Burze, Produktions- und Supply-Chain-Management-Vorstand bei der Daimler-Tochter Mercedes-Benz AG, auch in den Konzernvorstand berufen.
NEMETSCHEK
hat dank steigender Einnahmen vor allem bei Subskriptions-SaaS-Modellen im dritten Quartal mehr verdient als erwartet. Dank der guten Geschäftsentwicklung wird der Softwareanbieter für die Bauindustrie für das Gesamtjahr erneut optimistischer. Der Konzern geht davon aus, dass Umsatzwachstum und EBITDA-Marge am oberen Ende der im Juli erhöhten Zielspannen liegen sollte.
SCHALTBAU
ist im dritten Quartal trotz Lieferengpässen und Auftragsverschiebungen im Bahngeschäft moderat gewachsen und hat ihre Prognose bestätigt. Umsatz und operatives Ergebnis wuchsen jeweils um 3 Prozent. Die Einnahmen stiegen auf 381,2 Millionen Euro, das EBIT auf 19,2 Millionen Euro. Netto verdiente das Unternehmen, das vom Finanzinvestor Carlyle übernommen wird, 16,2 Millionen Euro - 71,2 Prozent mehr als im Vorjahr.
WACKER CHEMIE
hat nach dem dritten starken Quartal die kürzlich zum dritten Mal angehobene Prognose für das Gesamtjahr bestätigt. Die endgültigen Zahlen übertrafen die vorläufigen deutlich.
BERICHTET 3. QUARTAL* 3Q21 ggVj 3Q20 Umsatz 1.659 +40% 1.183 EBITDA 434 +127% 191 EBIT 343 +278% 91 Ergebnis nach Steuern 249 +267% 68 Ergebnis je Aktie 4,90 +277% 1,30
AUSBLICK 2021: Am 15. September 2021 hat Wacker Chemie seine Jahresprognose nochmals angehoben und erwartet einen Umsatz von rund 6 Mrd Euro (zuvor: 5,5 Mrd Euro). Das EBITDA wird voraussichtlich zwischen 1,2 Mrd Euro und 1,4 Mrd Euro liegen (zuvor: zwischen 900 Mio Euro und 1,1 Mrd Euro).
-* Wacker Chemie hat am 15. September vorab Eckdaten berichtet.
- alle Angaben in Millionen Euro, Ausnahme Ergebnis je Aktie in Euro
SHELL
Der Ölkonzern ist ins Visier eines aktivistischen Investors geraten. Der US-Hedgefonds Third Point hat sich einen großen Anteil an Shell gesichert und fordert den Konzern auf, sich in zwei separate Unternehmen aufzuspalten. Es gehe darum, Aktionäre zu halten und anzulocken, die sich aus ökologisch fragwürdigen Investments zurückziehen.
Royal Dutch Shell hat auf die Forderungen von Third Point reagiert und "begrüßt einen offenen Dialog mit allen Aktionären". Man überprüfe und bewerte regelmäßig die Strategie. Der Konzern bestätigte, dass man "erste Gespräche mit Third Point geführt hat und wir uns mit ihnen auseinandersetzen werden, so wie wir es mit allen unseren Aktionären tun".
UNIBAIL-RADAMCO-WESTFIEL
Die Restriktionen wegen des Coronavirus haben dem Shoppingcenter-Betreiber in den ersten neun Monaten zu schaffen gemacht. Der Umsatz sank bis Ende September um 15,6 Prozent auf 1,61 Milliarden Euro. Die Bruttomieteinnahmen gingen um 13 Prozent auf 1,25 Milliarden Euro zurück.
ARM / NVIDIA
Die geplante Übernahme des britischen Chipfertigers Arm durch den US-Konzern Nvidia für 40 Milliarden US-Dollar beschäftigt die Brüsseler Kartellwächter. Die EU-Kommission kündigte am Mittwoch eine vertiefte Prüfung des Akquisitionsvorhabens an. Die Kommission befürchtet, dass das zusammengeschlossene Unternehmen in der Lage wäre und Anreiz hätte, den Zugang der Wettbewerber von Nvidia zur Technologie von Arm zu beschränken, und der geplante Zusammenschluss zu höheren Preisen, einer geringeren Auswahl und weniger Innovation in der Halbleiterindustrie führen könnte.
EBAY
hat mit den Ergebnissen für das dritte Quartal die Erwartungen der Analysten übertroffen. Allerdings enttäuschte die Prognose für das vierte Quartal und damit das wichtige Weihnachtsgeschäft.
FORD
Produktionsausfälle wegen Lieferengpässen bei Halbleitern und höhere Rohstoffkosten haben beim US-Autobauer für durchwachsene Ergebnisse im dritten Quartal gesorgt. Allerdings erhöhte der Konzern den Ausblick für das Gesamtjahr und will außerdem die Dividendenzahlung wieder aufnehmen. Zudem habe sich der Chip-Mangel verringert.
VISA
Das US-Justizministerium nimmt im Rahmen seiner kartellrechtlichen Ermittelungen bei Visa die Verbindungen des Kreditkartenkonzerns zu großen Finanztechnologieunternehmen unter die Lupe, wie informierte Personen berichten. Die Kartellbehörden untersuchen demnach die finanziellen Anreize, die Visa den Unternehmen Square, Stripe und Paypal Holdings gewährt hat.
SAMSUNG
hat dank der weltweit starken Chipnachfrage im dritten Quartal so viel umgesetzt wie noch nie. Der Nettogewinn der Südkoreaner kletterte um 31 Prozent auf 12,29 Billionen Won (umgerechnet 9,05 Milliarden Euro). Allerdings wirkte sich die weltweite Chipknappheit auf seine Mobilfunksparte aus und ließ den Gewinn dort sinken. Samsung, der weltgrößte Hersteller von Speicherchips und Smartphones, meldete für das am 30. September beendete Quartal einen Umsatz von 73,98 Billionen Won, was einem Anstieg von 10,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Das Ergebnis übertraf die Schätzungen der Analysten.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/err/ros/flf
(END) Dow Jones Newswires
October 28, 2021 01:31 ET (05:31 GMT)
Copyright (c) 2021 Dow Jones & Company, Inc.