DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
TAGESTHEMA
Am Donnerstag haben Amazon und Apple nachbörslich Zahlen ausgewisen, die mit Enttäuschung aufgenommen wurden. Amazon hat im dritten Quartal einen stärker als befürchteten Gewinneinbruch erlitten und einen trüben Ausblick auf das wichtige Weihnachtsquartal gegeben. Das Ergebnis des E-Commerce- und Cloud-Computing-Riesen sackte laut Mitteilung um knapp die Hälfte ab, das ist der stärkste Rückgang seit mehr als vier Jahren. Der Gewinn sank auf 3,2 Milliarden Dollar oder 6,12 Dollar je Aktie nach 12,37 Dollar je Anteil im VorjahreszeitraumIm Der Umsatz des Konzerns stieg um 15 Prozent auf 110,8 Milliarden US-Dollar. Analysten hatten mit 111,6 Milliarden US-Dollar gerechnet. Die Aktie verlor nachbörslich 4,1 Prozent.
Apple hat im vierten Geschäftsquartal bei etwas geringer als erwarteten iPhone-Verkäufen die Umsatzprognosen des Marktes verfehlt. Für die kommenden Monate warnte der US-Konzern zudem vor größeren Herausforderungen wegen Unterbrechungen in der Lieferkette. Apple verbuchte im Dreimonatszeitraum einen Nettogewinn von 20,6 Milliarden US-Dollar nach 12,67 Milliarden im Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis je Aktie betrug, wie von Analysten erwartet, 1,24 Dollar. Der Umsatz legte den weiteren Angaben zufolge um 29 Prozent auf 83,4 MilliardAnalyen Dollar zu. Analysten hatten mit 85,1 Milliarden gerechnet. Die Aktie sackte um 3,5 Prozent ab.
AUSBLICK UNTERNEHMEN +
In den USA veröffentlichen u.a. folgende Unternehmen Geschäftszahlen:
12:30 Chevron Corp, Ergebnis 3Q, San Ramon
13:30 Abbvie Inc, Ergebnis 3Q, North Chicago
13:30 Exxon Mobil Corp, Ergebnis 3Q, Irving
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 14:30 Arbeitskostenindex 3Q PROGNOSE: +0,9% gg Vq 2. Quartal: +0,7% gg Vq 14:30 Persönliche Ausgaben und Einkommen September Persönliche Ausgaben PROGNOSE: +0,6% gg Vm zuvor: +0,8% gg Vm Persönliche Einkommen PROGNOSE: -0,4% gg Vm zuvor: +0,2% gg Vm 15:45 Index Einkaufsmanager Chicago Oktober PROGNOSE: 63,5 zuvor: 64,7 16:00 Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan Oktober (2. Umfrage) PROGNOSE: 71,2 1. Umfrage: 71,4 zuvor: 72,8
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % E-Mini-Future S&P-500 4.570,00 -0,4% E-Mini-Future Nasdaq-100 15.651,75 -0,7% Nikkei-225 28.843,72 +0,1% Hang-Seng-Index 25.441,42 -0,4% Kospi 3.124,82 +3,8% Shanghai-Composite 3.523,94 +0,2% S&P/ASX 200 7.325,40 -1,4%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Uneinheitlich - Ein bitterer Beigeschmack wegen schwächer als erwartet ausgefallener Geschäftszahlen der US-Technologiegiganten zügelt den Appetit der Anleger. Die Quartalsberichte von Amazon und Apple sind mit Enttäuschung aufgenommen worden, Anleger schickten die Aktien nachbörslich steil abwärts. Im übrigen bleibt das Dauerthema Inflation präsent, zumal an den Märkten Ungewissheit über die Reaktion der Notenbanken vorherrscht. Am Hongkonger Markt setzt sich die jüngste verhaltene Tendenz mit kleinen Verlusten fort. Schwache Ergebniszahlen von Versicherern führen die Werte der Branche nach unten. In Festandschina tendiert der Leitindex leicht im Plus, zum Teil von Baiju-Werten befördert. Im Fokus steht der Immobilienkonzern Evergande, dessen Aktie in Hongkong nachgibt, obwohl er eine weitere überfällige Zahlung geleistet hat. Zahlen von Berichtsunternehmen stehen in Blick des Tokioter Markts, der 0,3 Prozent zulegt. Viele Unternehmen leiden unter den Kreditkosten und den Kosten für Rohmaterialien. Panasonic verlieren 6,2 Prozent, nachdem der Konzern einen Rückgang beim bereinigten Gewinn von 15 Prozent zu verkraften hatte - verursacht teilweise durch Corona und höhere Materialkosten. Sony steigen dagegen um 2 Prozent, nachdem das Unternehmen Umsatz- und Gewinnprognosen erhöht hat. Der Kospi in Südkorea verliert 0,6 Prozent. Vor allem Biotechnologie-, Internet- und Elektronikwerte ziehen den Index nach unten. Wegen Lieferkettenproblemen war der Fabrikausstoß im September den zweiten Monat in Folge rückläufig.
US-NACHBÖRSE
Die Kaffeehaus-Kette Starbucks hat im vierten Geschäftsquartal die Umsatzerwartung des Marktes verfehlt. Dagegen wurde beim Nettogewinn die Prognose leicht übertroffen. Der Konzern erzielte im vierten Quartal einen Nettogewinn von 1,76 Milliarden Dollar, nach 393 Millionen Dollar im gleichen Quartal des Vorjahres. Der Umsatz kletterte auf 8,15 Milliarden Dollar, nach 6,2 Milliarden Dollar im Vorjahr. Der bereinigte Gewinn je Aktie lag bei 1,00 Dollar. Die von Factset befragten Analysten hatten mit einem bereinigten Gewinn von 99 US-Cent und einem Umsatz von 8,2 Milliarden Dollar gerechnet. Für die Aktie ging es um 3,9 Prozent abwärts.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 35.730,48 +0,7% 239,79 +16,7% S&P-500 4.596,42 +1,0% 44,74 +22,4% Nasdaq-Comp. 15.448,12 +1,4% 212,28 +19,9% Nasdaq-100 15.778,16 +1,2% 179,77 +22,4% Donnerstag Mittwoch Umsatz NYSE (Aktien) 872 Mio 861 Mio Gewinner 2.316 939 Verlierer 1.014 2.379 Unverändert 128 140
Nach der Verschnaufpause zur Wochenmitte hat die Wall Street erneut Aufschläge verzeichnet. Gesucht waren weiterhin die Technologiewerte - nach den jüngst starken Quartalszahlen von Microsoft, Alphabet und AMD. Auch überraschend schwache Wachstumsdaten aus den USA für das dritte Quartal belasteten nicht. Sie schürten eher die Hoffnung, dass die anstehende Straffung der US-Geldpolitik weniger deutlich ausfallen könnte. Caterpillar hatte von einer anziehenden Nachfrage profitiert. Der Umsatz legte um ein Viertel zu, den Gewinn konnte der Konzern mehr als verdoppeln und damit stärker als erwartet steigern. Die Aktie stieg um 4,1 Prozent. Der Pharmakonzern Merck & Co (+6,1%) hatte sowohl mit Umsatz als auch Gewinn die Marktschätzungen übertroffen. Auch der Ausblick fiel besser als erwartet aus. Ebay (-6,8%) hat zwar mit den Geschäftszahlen die Erwartungen übertroffen, jedoch enttäuschte die Prognose für das vierte Quartal und damit das wichtige Weihnachtsgeschäft. Facebook legten um 1,5 Prozent zu. Der US-Internetriese gibt sich einen neuen Namen: Der Online-Konzern wird künftig Meta heißen.
US-ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 0,49 -0,8 0,50 37,6 5 Jahre 1,19 4,0 1,15 82,9 7 Jahre 1,45 3,8 1,41 79,7 10 Jahre 1,57 2,1 1,55 65,1 30 Jahre 1,96 0,6 1,95 31,2
Die Renditen holten ihre Vortagesverluste zum Teil wieder auf. Da erwartet wird, dass die US-Notenbank ihre monatlichen Anleihekäufe noch vor Jahresende zurückfahren werde, richten Anleger ihr Augenmerk darauf, wann die Fed mit der Anhebung der Zinssätze beginnen wird. Diese Erwartungen wurden angesichts der höheren Inflation nach vorne verlegt. Die Rendite zweijähriger Titel stieg im Verlauf erneut auf ein 52-Wochenhoch, kam dann aber im Nachklapp schwacher BIP-Daten zurück.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Do, 9:22 % YTD EUR/USD 1,1667 -0,1% 1,1682 1,1599 -4,5% EUR/JPY 132,57 -0,1% 132,67 131,85 +5,1% EUR/GBP 0,8461 -0,1% 0,8468 0,8434 -5,3% GBP/USD 1,3789 -0,0% 1,3795 1,3752 +0,8% USD/JPY 113,65 +0,1% 113,57 113,67 +10,1% USD/KRW 1.170,05 +0,0% 1.169,85 1.169,27 +7,8% USD/CNY 6,3908 -0,0% 6,3919 6,3967 -2,1% USD/CNH 6,3876 -0,0% 6,3886 6,3942 -1,8% USD/HKD 7,7760 -0,0% 7,7777 7,7775 +0,3% AUD/USD 0,7547 +0,1% 0,7543 0,7518 -2,0% NZD/USD 0,7180 -0,3% 0,7200 0,7180 -0,1% Bitcoin BTC/USD 61.543,01 +1,3% 60.738,51 58.955,26 +111,9%
Der Dollar geriet nach den BIP-Daten unter Druck. Der Dollar-Index gab 0,5 Prozent nach. "Die enttäuschenden BIP-Daten werden die Sorgen über die Stärke der US-Wirtschaft verstärken", sagte ein Händler. Die Commerzbank geht davon aus, dass die Fed trotz des schwächeren US-Wachstums in der kommenden Woche das Zurückfahren ihrer Anleihekäufe beschließen werde. Für das vierte Quartal zeichne sich wieder ein höheres Wachstum ab.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 82,94 82,81 +0,2% 0,13 +75,3% Brent/ICE 84,56 84,32 +0,3% 0,24 +66,7%
Die Ölpreise fielen weiter, nachdem sie schon am Vortag unter Druck gestanden hatten. Teilnehmer verwiesen auf Gewinnmitnahmen nach den jüngsten Siebenjahreshochs, den schwachen Dollar und die zuletzt gestiegenen US-Ölvorräte. Auch die sich abzeichnende Wiederaufnahme der Atom-Gespräche mit dem Iran belastete. Im Falle einer Einigung könnte verstärkt iranisches Öl an den Markt kommen und die Preise drücken.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.793,66 1.798,91 -0,3% -5,25 -5,5% Silber (Spot) 23,89 24,13 -1,0% -0,24 -9,5% Platin (Spot) 1.018,30 1.022,73 -0,4% -4,43 -4,9% Kupfer-Future 4,42 4,44 -0,4% -0,02 +25,5%
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
October 29, 2021 01:30 ET (05:30 GMT)
DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien -2-
Der Goldpreis erholte sich weiter und sprang zwischenzeitlich über die Marke von 1.800 Dollar je Feinunze. Der Preis habe von den schwachen BIP-Daten Auftrieb erhalten, was die Befürchtungen hinsichtlich eines schnelleren Anstiegs der US-Zinssätze abgeschwächt habe, sagte Marktstratege Chris Gaffney von der TIAA Bank.
MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR
INNENPOLITIK USA
US-Präsident Joe Biden hat sein nach parteiinternem Widerstand um die Hälfte gekürztes Sozial- und Klimapaket als "historisch" gerühmt. Bei den geplanten Maßnahmen im Umfang von 1,75 Billionen US-Dollar handele es sich um "historische Investitionen" in das Land und seine Bürger, sagte Biden am Donnerstag im Weißen Haus. Biden räumte ein, dass die Pläne nicht so weit gehen wie von ihm und Vielen in seiner Demokratischen Partei gewollt.
Der US-Internetriese gibt sich einen neuen Namen: Der Online-Konzern wird künftig Meta heißen, wie CEO Mark Zuckerberg am Donnerstag mitteilte. Damit sollen die Wachstumschancen jenseits der namensgebenden Social-Media-Plattform in digitalen Online-Bereichen, dem sogenannten Metaverse, reflektiert werden.
PEPSICO
stellt derzeit Techniker und geschäftliche Mitarbeiter für zwei neue Einheiten in Dallas und Barcelona an, die gezielt digitale Lösungen für den Konzern entwickeln sollen: Etwa für die Beseitigung von Lieferengpässen oder die Entwicklung neuartiger Snacks. Beide Einheiten sollen für den gesamten Konzern arbeiten und zwar unabhängig von den bisherigen IT-Bereichen, erklärte der Getränke- und Snack-Konzern.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/ros/raz
(END) Dow Jones Newswires
October 29, 2021 01:30 ET (05:30 GMT)
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