DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA
Der US-Arbeitsmarkt dürfte im Oktober wieder ein stärkeres Jobwachstum gesehen haben. Ökonomen rechnen mit einem Plus von 450.000 Stellen, nachdem der September mit einem Zuwachs von 194.000 schwer enttäuscht hatte. Die Arbeitslosenquote soll der Prognose zufolge weiter von 4,8 auf 4,7 Prozent sinken. Für die Stundenlöhne wird ein Plus von 0,4 (0,6) Prozent gegenüber dem Vormonat prognostiziert. Die Commerzbank erwartet ein Jobwachstum von 425.000 und nimmt die Partizipationsquote in den Blick: Trotz der hohen Zahl offener Stellen hat sich der Anteil der Erwerbspersonen an der Bevölkerung kaum erhöht; im September lag sie mit 61,6 Prozent nur zwei Zehntel höher als ein Jahr zuvor und deutlich unter dem Vorkrisenniveau. Sollte sich die Quote in den nächsten Quartalen nicht nennenswert erhöhen, die freien Reserven also offenbar kleiner sein als zuvor geschätzt, zeichne sich ein weiter steigender Lohndruck ab, kalkuliert die Commerzbank.
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 13:30 Arbeitsmarktdaten Oktober Beschäftigung ex Agrar PROGNOSE: +450.000 gg Vm zuvor: +194.000 gg Vm Arbeitslosenquote PROGNOSE: 4,7% zuvor: 4,8% durchschnittliche Stundenlöhne PROGNOSE: +0,40% gg Vm zuvor: +0,62% gg Vm
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % E-Mini-Future S&P-500 4.672,50 -0,0% E-Mini-Future Nasdaq-100 16.333,25 +0,0% Nikkei-225 29.611,57 -0,6% Hang-Seng-Index 24.882,72 -1,4% Kospi 2.969,27 -0,5% Shanghai-Composite 3.493,97 -0,9% S&P/ASX 200 7.456,90 +0,4%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Mehrheitlich abwärts geht an den Aktienmärkten in Ostasien zum Wochenausklang. Vor allem die Kurse in Hongkong geben deutlicher nach, belastet von den Bankschwergewichten HSBC und Standard Chartered. Hier drückt wie schon in Europa die Entscheidung der Bank of England (BoE), die Zinsen entgegen der Erwartung vieler Börsianer zunächst noch nicht zu erhöhen. Ein höheres Zinsniveau würde aber das Kreditgeschäft der Banken lukrativer machen. Daneben hieß es, dass auch andere Notenbanken womöglich bei Zinserhöhungen zurückhaltender agieren könnten. Daneben drücken wieder aufflammenden Sorgen im Immobiliensektor. Derweil sind die Blicke auf den US-Arbeitsmarktbericht für Oktober am Nachmittag (MEZ) gerichtet und sorgen für Kaufzurückhaltung. Der Bericht könnte potenziell die Tagestendenz an der Wall Street bestimmen. Nach den Problemen um den Immobilien-Konzern Evergrande steht nun mit Kaisa Holdings der nächste Immobilien-Entwickler im Blickpunkt. Einem Reuters-Bericht zufolge hat die Tochter Kaisa Finance am Donnerstag eine fällige Zahlung für ein Finanzprodukt nicht leisten können. Die Aktien von Kaisa Holdings sind vom Handel ausgesetzt, nachdem es am Vortag in der Spitze um gut 14 Prozent nach unten gegangen war. Andere Sektor-Werte stehen ebenfalls unter Druck.
US-NACHBÖRSE
Einen Kurseinbruch erlebten die Aktien von Peloton. So hat der Heimtrainerhersteller für das erste Geschäftsquartal enttäuschende Abozahlen vorgelegt und den Ausblick für das Geschäftsjahr 2021/22 gesenkt. Das Unternehmen meldete den geringsten vierteljährlichen Zuwachs an Abonnenten seit dem Börsengang vor zwei Jahren. Die Aktie knickte um 30,2 Prozent ein. Für die Uber-Aktie ging es um 2 Prozent abwärts. Die Papiere von Airbnb legten dagegen um 1,2 Prozent zu. Das US-Buchungsportal hat im dritten Quartal einen Rekordgewinn eingefahren. Einen Satz von 12,1 Prozent machte die Expedia-Aktie. Die Ergebnisse für das dritte Quartal übertrafen die Marktprognosen deutlich. Mit der Erwartung weiterer Öffnungen nach der Corona-Pandemie zeigte sich das Unternehmen zudem zuversichtlich für die weitere Entwicklung. Die Dropbox-Aktie gab um 0,4 Prozent nach. Das Unternehmen konnte zwar im dritten Quartal beim Umsatz die Markterwartungen übertreffen, blieb jedoch beim Nettogewinn unter den Prognosen der Analysten. Die Aktie hat seit Jahresbeginn um rund 40 Prozent zugelegt, so das es hier wohl zu vereinzelten Gewinnmitnahmen gekommen sein dürfte. Einen Kurssprung von 5,9 Prozent verzeichnete die Aktie von News Corp.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 36.124,66 -0,1% -32,92 +18,0% S&P-500 4.680,18 +0,4% 19,61 +24,6% Nasdaq-Comp. 15.940,31 +0,8% 128,72 +23,7% Nasdaq-100 16.346,24 +1,2% 201,74 +26,8% Donnerstag Mittwoch Umsatz NYSE (Aktien) 905,0 Mio 908,1 Mio Gewinner 1.471 2.225 Verlierer 1.831 1.107 Unverändert 174 178
Freundlich - S&P-500 und die Nasdaq-Indizes bewegten sich auf Allzeithochs, der Dow hinkte von IBM gebremst hinterher. Neben der überzeugenden Bilanzsaison trieben die geldpolitischen Beschlüsse der US-Notenbank vom Vortag. Die Zeit des billigen Geldes laufe in sehr gemächlichem Tempo ab, Zinserhöhungen stünden noch eine Weile nicht an, hieß es. Unterstützung kam auch von den wöchentlichen Arbeitsmarktdaten, die besser als gedacht ausfielen - ein gutes Omen für den Arbeitsmarktbericht am Freitag. IBM verloren 5 Prozent mit der Abspaltung des 19 Milliarden Dollar schweren Geschäftsbereichs IT-Dienstleistungen. Qualcomm (+12,7%) profitierten von guten Quartalszahlen. Auch Geschäftszahlen und Ausblick des Computerspiele-Entwicklers Electronic Arts (+2,1%) überzeugten. Moderna brachen dagegen um 17,9 Prozent ein. Der Impfstoffhersteller hatte seine Umsatzprognose gesenkt. Biontech fielen um 7,3, die Aktie des Kooperationspartners Pfizer um 2,2 Prozent. Händler verwiesen auf einen Bericht über Schlampereien bei Studien zum Corona-Impfstoff. Ford stiegen um 4,2 Prozent mit dem vorzeitigen Rückkauf einer Hochzinsanleihe. Das Börsendebüt von Evotec an der Nasdaq verlief zufriedenstellend - die ADS stiegen um 1,1 Prozent.
USA - ANLEIHEN
US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 0,41 -5,9 0,47 29,4 5 Jahre 1,10 -8,7 1,19 73,8 7 Jahre 1,37 -8,6 1,46 72,5 10 Jahre 1,52 -8,4 1,60 60,3 30 Jahre 1,96 -6,1 2,02 31,1
Die Renditen rutschten deutlich ab. Der Umstand, dass die US-Notenbank ihre Geldpolitik stärker am Arbeitsmarkt als an der Inflation ausrichten wolle, sei mit verantwortlich dafür, dass sich die Zinsstrukturkurve abgeflacht habe, so Analysten. Die erste Zinserhöhung dürfte noch eine ganze Weile auf sich warten lassen.
DEVISENMARKT
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Do, 8:36 % YTD EUR/USD 1,1555 +0,0% 1,1553 1,1571 -5,4% EUR/JPY 131,33 -0,1% 131,50 132,20 +4,2% EUR/GBP 0,8563 +0,1% 0,8555 0,8473 -4,1% GBP/USD 1,3495 -0,1% 1,3504 1,3657 -1,3% USD/JPY 113,65 -0,2% 113,82 114,25 +10,1% USD/KRW 1.185,10 -0,1% 1.186,70 1.182,39 +9,2% USD/CNY 6,4008 +0,1% 6,3975 6,3947 -1,9% USD/CNH 6,3995 +0,1% 6,3960 6,3945 -1,6% USD/HKD 7,7834 0% 7,7834 7,7828 +0,4% AUD/USD 0,7387 -0,2% 0,7403 0,7437 -4,1% NZD/USD 0,7089 -0,2% 0,7105 0,7142 -1,3% Bitcoin BTC/USD 62.225,51 +1,7% 61.192,51 62.431,01 +114,2%
Nach der schwächeren Reaktion am Vorabend auf die Aussagen der US-Notenbank zum weiteren geldpolitischen Kurs legte der Dollar nun deutlich zu, der Dollarindex zog um 0,5 Prozent an. Nach den jüngst starken US-Konjunktursignalen dürften die Zeichen für den Dollar auf Aufwertung stehen, urteilte die ING. Das britische Pfund wertete dagegen ab, nachdem die Bank of England entgegen der Erwartung vieler Marktteilnehmer die Leitzinsen nicht angehoben hatte.
ROHSTOFFE
ÖL
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 79,39 78,81 +0,7% 0,58 +66,5% Brent/ICE 80,75 80,54 +0,3% 0,21 +59,6%
Die Ölpreise (-2,0%) drehten deutlich ins Minus, obwohl die Gruppe Opec+ keine Erhöhung ihrer Fördermengen beschlossen hatte. Weil US-Präsident Joe Biden dies aber gefordert hatte, kam die Spekulation auf, die USA könnten zur Senkung der Preise Teile ihrer strategischen Ölreserven veräußern. Aber auch der sehr feste Dollar drückte die Preise.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.796,73 1.791,41 +0,3% +5,32 -5,3% Silber (Spot) 23,85 23,77 +0,3% +0,08 -9,6% Platin (Spot) 1.034,78 1.030,13 +0,5% +4,65 -3,3% Kupfer-Future 4,33 4,32 +0,1% +0,00 +22,7%
Der Goldpreis kletterte um 1,1 Prozent, weil sich die Fed nach Ansicht vieler Marktteilnehmer weniger falkenhaft geäußert hatte als erwartet und unmittelbar keine Zinserhöhungen anstehen dürften. Die daher gesunkenen Marktzinsen stützten den Preis des zinslosen Edelmetalls. Mit der Entscheidung der Bank of England, die Zinsen vorerst - anders als erwartet - ebenfalls nicht anzuheben, erhielt der Goldpreis einen weiteren Schub.
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
November 05, 2021 03:01 ET (07:01 GMT)
DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien -2-
MELDUNGEN SEIT DONNERSTASG 20.00 UHR
CHINA
bereitet die Ausgabe in Euro denominierter Anleihen vor. Das Finanzministerium habe zwölf Banken für den Verkauf mandatiert, darunter chinesische, US-amerikanische und europäische Institute, wie aus einem Term Sheet hervorgeht, in den das Wall Street Journal Einblick hatte. Vor einigen Wochen hatte das Land 4 Milliarden US-Dollar mit Dollar-Bonds eingenommen. Es ist das dritte Jahr in Folge, in dem China Anleihen sowohl in Dollar als auch in Euro im Herbst ausgibt. Im November vergangenen Jahres hat das Land bereits von den ultraniedrigen Zinsen im Euroraum profitiert.
INNENPOLITIK USA
Das US-Justizministerium hat im Fall einer umstrittenen Wahlrechtsreform Klage gegen den Bundesstaat Texas erhoben. Das kürzlich verabschiedete Gesetz schränkt nach Ansicht der Regierung das Wahlrecht in unfairer Weise ein.
AIRBNB
Das US-Buchungsportal hat im vergangenen Quartal einen Rekordgewinn eingefahren. Wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte, stieg der Umsatz auf 2,2 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn betrug demnach 834 Millionen Dollar.
BOEING
In einem Rechtsstreit mit Aktionären um die Verfehlungen des Boards von Boeing bei der 737 Max haben sich aktuelle und frühere Boardmitglieder des Konzerns informierten Personen zufolge auf einen Vergleich mit den Klägern geeinigt. Der Vergleich habe ein Volumen von 225 Millionen US-Dollar, sagten mit den Vorgängen vertraute Personen.
NEWS CORP
hat den Gewinn im ersten Geschäftsquartal dank hoher Zuwächse im Buchverlags- und Immobilienservicegeschäft nahezu versechsfacht. Rückenwind erhielt der US-Medienkonzern auch von Dow Jones & Co, zu der unter anderem das Wall Street Journal und diese Nachrichtenagentur gehören, wo der Gewinn deutlich überproportional zum Umsatz kletterte.
PELOTON
Der Heimtrainerhersteller Peloton hat enttäuschende Abozahlen vorgelegt und den Ausblick für das Geschäftsjahr 2021/22 zusammengestrichen.
UBER
Der Fahrdienstanbieter und Essenslieferant hat sich von der Corona-Krise erholt: Wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte, stieg der Umsatz im dritten Quartal im Vorjahresvergleich um 72 Prozent auf insgesamt 4,8 Milliarden Dollar. Gleichzeitig meldete Uber jedoch einen Nettoverlust von 2,4 Milliarden Dollar. Der Verlust ist den Angaben zufolge zum Großteil auf Investitionen in den chinesischen Fahrdienst Didi zurückzuführen.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/flf/ros
(END) Dow Jones Newswires
November 05, 2021 03:01 ET (07:01 GMT)
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