DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Mittag, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
DIENSTAG: In Japan fand aufgrund des Feiertages "Arbeitsdanktag" kein Handel statt.
AKTIEN- UND ANLEIHEMÄRKTE (13:00 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD E-Mini-Future S&P-500 4.677,25 -0,1% +25,9% E-Mini-Future Nasdaq-100 16.339,50 -0,3% +27,1% Euro-Stoxx-50 4.309,35 -0,7% +21,3% Stoxx-50 3.747,88 -0,6% +20,6% DAX 15.999,78 -0,7% +16,6% FTSE 7.260,42 +0,1% +12,3% CAC 7.088,13 -0,2% +27,7% Nikkei-225 0,00 0% +8,5% EUREX Stand +/- Punkte Bund-Future 170,94 -0,83
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 75,53 76,75 -1,6% -1,22 +59,0% Brent/ICE 79,01 79,70 -0,9% -0,69 +57,1% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.795,37 1.804,67 -0,5% -9,31 -5,4% Silber (Spot) 23,81 24,19 -1,6% -0,38 -9,8% Platin (Spot) 999,98 1.014,90 -1,5% -14,92 -6,6% Kupfer-Future 4,43 4,40 +0,7% +0,03 +25,6%
Der Goldpreis bleibt weiter unter Druck, nachdem er am Vortag das größte Tagesminus seit drei Monaten verzeichnet hatte.
AUSBLICK AKTIEN USA
Mit einem moderaten Abschlag dürfte die Wall Street am Dienstag in den Handel starten. Weiterhin steht die Nominierung von US-Notenbankpräsident Jerome Powell für eine zweite Amtszeit im Fokus. Die Bekanntgabe am Vortag hatte für heftige Bewegungen, vor allem am Anleihemarkt, bei Dollar und Gold gesorgt. Bei den Renditen am US-Anleihemarkt kommt es nach den kräftigen Aufschlägen zu einer Beruhigung. Lediglich am kurzen Ende des Marktes geht es für die Rendite der zweijährigen Papiere weiter nach oben. Auslöser für die heftigen Reaktionen sind Erwartungen schneller steigender Zinsen in den USA. Es mehren sich zudem die Signale aus Notenbankerkreisen, dass die geldpolitiche Straffung beschleunigt werden könnte. Inzwischen werden an den Märkten für 2022 bis zu drei Zinserhöhungen erwartet. Für einen Impuls könnten die kurz nach der Eröffnung anstehenden Markit-Einkaufsmanagerindizes für das Verarbeitende und Nicht-Verarbeitende Gewerbe für November sorgen. Hier wird jeweils mit einem leichten Anstieg gerechnet. Bei den Einzelwerten verlieren die Aktien von Zoom Video Communications vorbörslich deutlich. Das Umsatzwachstum hat sich im jüngsten Quartal verlangsamt, da die Nachfrage für Videokonferenzen zurückging. Das Unternehmen steigert den Umsatz in den drei Monaten per Ende Oktober im Vergleich zum Vorjahr um 35 Prozent. Im Vorquartal waren die Erlöse aber noch um 54 Prozent gewachsen.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
Folgende Unternehmen veröffentlichen im weiteren Tagesverlauf Geschäftszahlen:
22:05 US/HP Inc, Ergebnis 4Q, Palo Alto
AUSBLICK KONJUNKTUR +
- US 15:45 Einkaufsmanagerindex Service Markit November (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 58,9 zuvor: 58,7 15:45 Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe Markit November (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 59,0 zuvor: 58,4 22:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) des privaten American Petroleum Institute (API)
FINANZMÄRKTE EUROPA
Etwas von den Tagestiefstständen erholt, aber weiter schwach zeigen sich die europäischen Aktienmärkte am Dienstagmittag. Am Devisenmarkt fiel der Euro vorübergehend auf ein neues Tief seit Sommer 2020 von 1,1226 Dollar. Unter den zugleich weiter steigenden Renditen leiden vor allem die Technologieaktien, deren Stoxx-Branchenindex die Verliererseite mit einem Minus von 2 Prozent anführt. Auch der Index der Finanzdienstleister gibt deutlicher nach. Im Plus steht nur der Index der Rohstoffaktien. Ausgelöst wurde die kleine Erholung im Vormittagshandel von Schnäppchenjägern und Käufen solcher Marktteilnehmer, die auf fallende Kurse gesetzt haben und nun ihre Gewinne mitnehmen. Dominiert wird das Geschehen aber von Sorgen vor steigenden Zinsen, nachdem in den USA die Marktzinsen am Vortag kräftig gestiegen waren und auch in Europa die Tendenz bei den Anleiherenditen nach oben gerichtet ist. Hintergrund ist, dass der amtierende US-Notenbank-Chef Jerome Powell für eine zweite Amtszeit nominiert wurde und nicht etwa die als etwas taubenhafter geltende Lael Brainard, die ebenfalls für den Posten in Frage kam. Aus Marktsicht ist die US-Geldpolitik damit weiter auf Straffungskurs. Dabei mehren sich die Signale aus Notenbankerkreisen, dass die Straffung beschleunigt werden könnte. Die von Eon zum Kapitalmarkttag genannten Kennziffern bewegen sich nach Einschätzung von Jefferies im Rahmen der Erwartungen. Eon verlieren 3,1 Prozent. Eon plant für das Kerngeschäft ein Gesamtinvestitionsvolumen bis 2026 von rund 27 Milliarden Euro. Das bereinigte operative Ergebnis will Eon jährlich um durchschnittlich 4 Prozent auf 7,8 Milliarden Euro im Jahr 2026 steigern. Ähnlich stark nach unten geht es mit Zalando (-3,1%). Delivery Hero liegen 2,2 Prozent zurück. Das Unternehmen gibt knapp 591.000 neue Aktien im Rahmen eines Mitarbeiterprogramms aus. Die Platzierung sei gering und belaste nicht allzu stark, so Marktteilnehmer. In der zweiten Reihe geht es für Thyssenkrupp um 7,3 Prozent abwärts auf 10,47 Euro. Der schwedische aktivistische Fonds Cevian hat seine Beteiligung reduziert und 43 Millionen Aktien am unteren Rand der Spanne von 10,20 bis 11,29 Euro platziert. Kuka machen einen Satz um über 15 Prozent nach oben mit der Nachricht, dass die chinesische Midea die Minderheitsaktionäre herausdrängen will (Squeeze Out) und den Roboterhersteller von der Börse nehmen will.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:30 Mo,17:24 % YTD EUR/USD 1,1243 +0,0% 1,1253 1,1263 -8,0% EUR/JPY 129,27 +0,2% 129,06 129,22 +2,5% EUR/CHF 1,0489 +0,1% 1,0470 1,0479 -3,0% EUR/GBP 0,8417 +0,3% 0,8399 0,8398 -5,8% USD/JPY 114,96 +0,1% 114,68 114,73 +11,3% GBP/USD 1,3357 -0,3% 1,3398 1,3412 -2,3% USD/CNH (Offshore) 6,3933 +0,0% 6,3849 6,3842 -1,7% Bitcoin BTC/USD 56.145,26 -1,1% 56.134,11 58.004,26 +93,3%
Der Dollar gibt einen Teil seiner Vortagesgewinne wieder ab. Mit der erneuten Powell-Nominierung war er auf den höchsten Stand seit Juli 2020 gestiegen. Für die Lira geht das Debakel weiter. Nachdem sie in der jüngsten Zeit bereits von einem Rekordtief auf das nächste gefallen war, bricht der Kurs regelrecht ein um über 9 Prozent. Hintergrund für den massiven Schwächeanfall dürfte laut Marktteilnehmern sein, dass in den USA die Marktzinsen gerade erst wieder einen deutlichen Schub nach oben gemacht haben und weiter steigen dürften, während die türkische Notenbank trotz extrem hoher Inflation im eigenen Land die Zinsen zuletzt immer wieder gesenkt und auch für Dezember nochmals eine Zinssenkung signalisiert hat. Als eigentlicher Treiber der türkischen Geldpolitik gilt für viele Marktbeobachter Präsident Erdogan, der sich immer wieder mit klaren Worten gegen Zinserhöhungen ausgesprochen hat, gerade erst wieder am Montag.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
An den asiatischen Börsen hat sich am Dienstag eine überwiegend negative Tendenz durchgesetzt - ein Muster, das schon in den USA zu beobachten war. Dort waren die Kurse im späten Geschäft zurückgekommen, belastet von stark steigenden Marktzinsen. Das Geschehen spielte sich zwischen freundlichen Kursen in Australien und schwächeren in Hongkong ab. Die US-Geldpolitik war das Hauptthema, nachdem US-Notenbankpräsident Jerome Powell für eine zweite Amtszeit nominiert wurde und Fed-Gouverneurin Lael Brainard, die als taubenhafter als Powell gilt, nicht zum Zug kam und Powells Stellvertreterin wird. Der Dollar verteidigte in Asien seine mit der Personalie aufgebauten Gewinne. Nachdem die mit der Powell-Ernennung stark gestiegenen Marktzinsen in den USA die Technologiewerte unter Druck gesetzt hatten, weil Technikkonzerne vielfach mit einem hohen Fremdfinanzierungsanteil operieren, vollzog sich dies in Asien nach. In Hongkong drückten auch Sorgen einer schärferen Regulierung auf die Technikaktien. Im arg gebeutelten Immobiliensektor stiegen Country Garden um 2,4 und China Evergrande um 7,6 Prozent. Longfor stagnierten und gaben frühere Aufschläge wieder ab. Analysten verwiesen auf unterstützende staatliche Maßnahmen für Branchenunternehmen. So sollen die Banken mehr Kredite vergeben.
CREDIT
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
November 23, 2021 07:06 ET (12:06 GMT)
DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte -2-
Nach tagelanger Seitwärtsbewegung ziehen die Risikoprämien am europäischen Kreditmarkt am Dienstag an. Auslöser hierfür sind Erwartungen schneller steigender Zinsen nach der Nominierung von Jerome Powell für eine zweite Amtszeit als Fed-Präsident. Dies wird am Markt als falkenhaftes Signal gewertet, weil sich Powell damit gegen die als noch taubenhafter geltende Lael Brainard durchsetzte. Aus Marktsicht ist die US-Geldpolitik damit weiter auf Straffungskurs. Zudem mehren sich die Signale aus Notenbankerkreisen, dass die Straffung beschleunigt werden könnte. Inzwischen werden an den Märkten für das nächste Jahr bis zu drei Zinserhöhungen in den USA erwartet. An den Anleihemärkten ging es mit den Renditen am Montag nach der Powell-Nominierung kräftig nach oben.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 7.30 UHR
AAREAL BANK
hat mit der Bietergesellschaft Atlantic BidCo unter Beteiligung von Advent International und Centerbridge Partners eine Investorenvereinbarung geschlossen und wird nun eine Übernahmeofferte von 29 Euro je Aktie erhalten. Das Übernahmeangebot sieht eine Mindestannahmeschwelle von 70 Prozent vor.
DEUTSCHE TELEKOM
Fast 25 Jahre nach dem ersten Börsengang der Deutschen Telekom geht ein für betroffene Aktionäre schmerzhaftes Kapitel zu Ende. Es werde nun ein Vergleich geschlossen, teilte die DSW (Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz) mit und rät den Aktionären, diesen Vergleich anzunehmen. Auch die klagende Tilp Rechtsanwaltsgesellschaft schrieb über den erstrittenen Vergleich. Bei der Telekom war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.
DELIVERY HERO
platziert neue Aktien unter Ausschluss der Bezugsrechte der Aktionäre. Dies soll im Rahmen des bestehenden Aktienoptionsprogramms für unter anderem gegenwärtige und frühere Mitarbeiter, Organmitglieder und Supporters von Delivery Hero und ihrer Tochtergesellschaften geschehen.
SIEMENS ENERGY
hat einen Auftrag für ein Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerk im brasilianischen Bundesstaat Rio de Janeiro erhalten. Das gesamte Projektvolumen beläuft sich auf rund 1 Milliarde Euro, wie das Unternehmen mitteilte.
RHEINMETALL
übernimmt im Rahmen seiner Digitalisierungsstrategie die Aktivitäten des Drohnenherstellers EMT. Eine entsprechende Vereinbarung sei unterzeichnet worden, teilte Rheinmetall mit. Über den Kaufpreis haben die Vertragspartner Stillschweigen vereinbart.
DATAGROUP
hat ihren Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr um 24 Prozent auf 444,7 Millionen Euro gesteigert. Das EBITDA wurde von 41,8 Millionen im Vorjahr auf 67,3 Millionen Euro erhöht, wie das Unternehmen mitzteilte.
KUKA / MIDEA
Der chinesische Haushaltsgerätekonzern Midea will die Minderheitsaktionäre bei Kuka zwangsweise abfinden lassen. Die Midea Group hält über ihre Tochtergesellschaften 95 Prozent der Aktien an dem Roboterhersteller und will die Hauptversammlung von Kuka einen Squeeze-Out beschließen lassen, wie Kuka mitteilte.
NORDEX
hat einen Auftrag in Frankreich an Land gezogen. Der Windkraftanlagenbauer soll an RWE Renewables elf Windturbinen über 44 Megawatt (MW) liefern. Der Auftrag beinhaltet auch die Wartung der Turbinen über fünf Jahre.
CRH
hat ihren Umsatz in den ersten neun Monaten 2021 im Vergleich zum Vorjahr gesteigert. Es habe eine gute Nachfrage und Fortschritte bei der Preisgestaltung in den wichtigsten Märkten gegeben, teilte der irische Baustofflieferant mit. Der Umsatz stieg um 11 Prozent auf 22,8 Milliarden US-Dollar, was einem Wachstum auf vergleichbarer Basis von 7 Prozent entsprach.
CLARIANT
Der Chemiekonzern hat neue mittelfristige Ziele formuliert, wobei der Schwerpunkt auf der Steigerung des Umsatzes in China liegt. Anlässlich ihres Kapitalmarkttages kündigte Clariant an, dass der Konzern bis 2025 ein durchschnittliches jährliches Umsatzwachstum von 4 bis 6 Prozent erwartet. Bis zum gleichen Jahr soll die Gewinnmarge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA-Marge) 19 bis 21 Prozent erreichen.
APPLE / AMAZON
Italiens Wettbewerbsbehörde hat Bußgelder in Höhe von rund 200 Millionen Euro gegen Apple und Amazon wegen Absprachen beim Verkauf von Apple- und Beats-Produkten verhängt. Apple soll 134,5 Millionen Euro zahlen, Amazon 68,7 Millionen Euro, wie die Behörde mitteilte.
XIAOMI
Der Smartphone-Hersteller hat im dritten Quartal einen starken Gewinnrückgang verzeichnet, weil seine Investitionen in andere Unternehmen keine Früchte trugen. Xiaomi teilte mit, dass die börsennotierten Unternehmen, in die man investiert sei, insgesamt Verluste in Höhe von 3,5 Milliarden Yen (umgerechnet 270 Millionen Euro) verbucht hätten.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/ros
(END) Dow Jones Newswires
November 23, 2021 07:06 ET (12:06 GMT)
Copyright (c) 2021 Dow Jones & Company, Inc.