DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Mittag, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
FREITAG: In den USA findet am Aktienmarkt (bis 19.00 Uhr MEZ) und am Anleihemarkt (bis 20.00 Uhr MEZ) nur ein verkürzter Handel statt.
AKTIEN- UND ANLEIHEMÄRKTE (13..15 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD E-Mini-Future S&P-500 4.622,25 -1,6% +24,4% E-Mini-Future Nasdaq-100 16.225,25 -0,9% +26,2% Euro-Stoxx-50 4.165,16 -3,0% +17,2% Stoxx-50 3.658,08 -2,4% +17,7% DAX 15.502,24 -2,6% +13,0% FTSE 7.118,86 -2,6% +13,2% CAC 6.842,30 -3,3% +23,3% Nikkei-225 28.751,62 -2,5% +4,8% EUREX Stand +/- Punkte Bund-Future 172,05 +1,07
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 73,04 78,39 -6,8% -5,35 +53,8% Brent/ICE 77,34 82,22 -5,9% -4,88 +62,5% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.813,66 1.788,92 +1,4% +24,74 -4,4% Silber (Spot) 23,62 23,58 +0,2% +0,04 -10,5% Platin (Spot) 992,39 998,76 -0,6% -6,37 -7,3% Kupfer-Future 4,31 4,44 -3,4% -0,15 +22,2%
Öl wird abverkauft, belastet von der Sorge vor einer Schließung der Wirtschaft mit einem deutlichen Nachfragerückgang. Der Goldpreis profitiert vom fallenden Dollar und der Suche nach Sicherheit.
AUSBLICK AKTIEN USA
Die neue Corona-Variante aus Südafrika wird an der Wall Street zum Wochenausklang kräftige Abverkäufe auslösen. Bereits in Asien und Europa ging es steil abwärts, nachdem Südafrika wegen der sich schnell ausbreitenden neuen Corona-Form Alarm schlug und damit die Sorge vor möglichen Reise- und anderen Beschränkungen weckte. Was an der Wall Street wegen des donnerstäglichen Thanksgiving-Feiertags üblicherweise ein ruhiger Handelstag ist, droht nun zu einem schwarzen Freitag zu werden.
Großbritannien, Israel und Singapur gehören zu den Ländern, die Reisen aus dem südlichen Afrika bereits eingeschränkt haben. Aktien von Fluggesellschaften wie Delta Air Lines (-7,3%), United Airlines (-7,4%) und American Airlines Group (-7,3%) stehen unter Druck. Ähnlich sieht es bei Kreuzfahrtaktien aus.
Zu den Gewinnern im vorbörslichen Handel gehören die Impfstoffhersteller Moderna und Pfizer, die um 8,5 bzw. 5,6 Prozent zulegen. Technologiewerte wie der Facebook-Eigentümer Meta Platforms (-1,8%) und Amazon.com (-0,7%), die während der Pandemie von der Umstellung auf Heimarbeit und den niedrigen Anleiherenditen profitierten, können sich dem Abwärtssog zwar nicht entziehen, doch halten sich ihre Verluste in Grenzen.
FINANZMÄRKTE EUROPA
Der Verkaufsdruck an Europas Börsen hat sich bis Freitagmittag zumindest nicht weiter erhöht. Vielmehr sind erste Stabilisierungsansätze bei grundsätzlich anhaltendem Abgabedruck auszumachen. Hauptthema bleibt die Unsicherheit um die neue in Südafrika aufgetretene Corona-Virus-Variante B.1.1.529. Diese treibt die Akteure an den Aktienmärkten zum Wochenausklang in Scharen auf die Verkäuferseite und sorgt für Kauflaune auf der Anleiheseite. Der Sektor der Reise- und Freizeitaktien bricht um 5,7 Prozent ein. Unter den Einzelwerten fallen IAG 12 Prozent, Lufthansa 10 Prozent, Fraport 9,6 Prozent und Easyjet um 10 Prozent. Carnival knicken um 13,5 Prozent ein. Airbus verbilligen sich um 9,5 Prozent. Ölwerte brechen um 4,5 Prozent ein, weil die Nachfrage nach Öl unter einem erneuten Herunterfahren der Wirtschaft leiden würde. Aber auch Bankaktien (-5,1%) werden abverkauft. Hier kommt zusätzlich als Belastungsfaktor zu den Konjunktursorgen hinzu, dass die Marktzinsen wieder stark sinken, was die Margen im Kreditgeschäft schmälert. Klar besser als der breite Markt schneiden wie schon in früheren Corona-Wellen sogenannte "Stay-at-home-Aktien" ab. Hier legen zum Beispiel in Deutschland Hellofresh um 3,4 Prozent zu, Delivery Hero steigen um 2,3 Prozent. Deutliche Gewinne weisen auch Werte wie PostNL, Sartorius, die Versandapotheken Zur Rose und Shop Apotheke oder Teamviewer auf. Zalando gewinnen 1,9 Prozent. Software AG schnellen um 8,2 Prozent nach oben. Auslöser ist ein Bloomberg-Bericht, wonach das Unternehmen verschiedene strategische Optionen prüfen soll, darunter auch den eigenen Verkauf. K+S (-4,8%) hat Entwarnung gegeben und muss keine Wertanpassungen aus der Bilanzprüfung der Finanzaufsicht befürchten. Allerdings gibt es laut Behörde "wesentliche Punkte" im Konzernabschluss 2019, die nicht angemessen berichtet wurden.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 7:56 Do, 17:24 % YTD EUR/USD 1,1294 +0,8% 1,1230 1,1212 -7,5% EUR/JPY 128,60 -0,5% 128,70 129,32 +2,0% EUR/CHF 1,0446 -0,4% 1,0457 1,0492 -3,4% EUR/GBP 0,8468 +0,6% 0,8439 0,8416 -5,2% USD/JPY 113,88 -1,3% 114,59 115,35 +10,3% GBP/USD 1,3334 +0,1% 1,3307 1,3322 -2,4% USD/CNH (Offshore) 6,3913 +0,0% 6,3929 6,3868 -1,7% Bitcoin BTC/USD 54.270,26 -7,9% 57.689,76 59.208,26 +86,8%
Am Devisenmarkt läuft der Dollar abwärts. Teilnehmer bezweifeln, ob die US-Notenbank angesichts der drohenden wirtschaftlichen Probleme an ihrem Straffungsfahrplan festhalten wird. Doch genau diese Zinsfantasie hatte den Greenback in jüngster Zeit gestützt, nun wird sie partiell ausgepreist. Der Dollar-Index fällt um 0,5 Prozent. Auch Bitcoin gerät unter Druck.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Starke Sorgen vor einer erneuten Verschärfung der Corona-Pandemie haben zum Wochenausklang für eine Talfahrt an den asiatischen Aktienmärkten gesorgt. Auslöser war die mögliche Ausbreitung einer neuen Virus-Variante, die bislang vor allem in Südafrika aufgetreten ist. Der Hang-Seng-Index war mit einem Abschlag von 2,7 Prozent im späten Handel größter Verlierer in der Region. Längst nicht so deutlich fiel das Minus beim Schanghai-Composite (-0,6%) aus. Für den Nikkei-225 in Tokio ging es um 2,5 Prozent abwärts. Zwischenzeitlich hatte der Index schon gut 3 Prozent verloren. Auch hier befürchten Anleger, dass die Variante Japan dazu zwingen könnte, die allmähliche Wiedereröffnung der Wirtschaft zu verschieben, hieß es. In Seoul verlor der Kospi 1,5 Prozent. Die Stimmung wurde hier zusätzlich durch Berichte belastet, wonach die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Südkorea auf ein Rekordhoch gestiegen ist. Aktien von Fluggesellschaften standen in der gesamten Region unter Druck, mit der Sorge um erneute Reisebeschränkungen. Energiewerte gaben mit den stark fallenden Ölpreisen kräftig nach.
CREDIT
Die Risikoprämien gegen den Ausfall europäischer Unternehmens- und Staatsanleihen legen am Freitag teils deutlich zu vor dem Hintergrund neu aufgeflammter Corona-Sorgen. Den Anstieg aber mit einer aufkommenden Panik in den Reihen der Investoren gleichzusetzen, stufen die Strategen der DZ Bank als überzogen ein. Gemessen an den zehnjährigen Durchschnitten seien die derzeitigen Risikoprämien im Hochzinssegment nach wie vor niedrig. Der Anstieg dürfte auf den stark steigenden Corona-Zahlen basieren. Sollten diesen neue umfangreiche Lockdown-Maßnahmen folgen, wie in Österreich bereits geschehen, dürften die daraus resultierenden konjunkturellen Einbußen die bonitätsschwachen Unternehmen überproportional treffen. Dementsprechend stiegen deren Risikoaufschläge aktuell an.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 7.30 UHR
Allianz investiert 1 Milliarde Euro in Glasfasernetz in Österreich
Die Allianz steckt 1 Milliarde Euro in den Glasfaserausbau in Österreich. Eine entsprechende Vereinbarung sei zwischen der Allianz Capital Partners und der Österreichischen Glasfaser-Infrastrukturgesellschaft laut Mitteilung vereinbart worden. Bis zum Jahr 2030 sollen bis zu 1 Million Haushalte an das Glasfasernetz angeschlossen werden.
Aequita erwirbt Mercedes-Benz Minibus GmbH
Die Aequita SE & Co. KGaA erwirbt die Mercedes-Benz Minibus GmbH von Daimler Buses. Ein entsprechender Kaufvertrag sei unterzeichnet worden, teilte das Unternehmen mit. Die Mercedes-Benz Minibus GmbH beschäftigt an ihrem Sitz in Dortmund rund 240 Mitarbeiter. Das Unternehmen stellt auf Basis des Mercedes-Benz Sprinter Minibusse von 3,5 bis 6,8 Tonnen für den ÖPNV und den individuellen Reiseverkehr her.
Bosch zunehmend von Chip-Krise belastet
Bosch könnte im Autozuliefergeschäft dieses Jahr wegen der sich zuspitzenden Engpässe von Halbleitern womöglich erneut einen Verlust verzeichnen. In der Sparte Mobility Solutions strebe der Konzern die Rückkehr zu einer positiven Rendite an, sagte Finanzvorstand Stefan Asenkerschbaumer der Börsen-Zeitung.
Software AG prüft eigenen Verkauf - Agentur
Die Software AG prüft einem Agenturbericht zufolge strategische Optionen, wozu auch ein Verkauf des Unternehmens zählt. Das Darmstädter Unternehmen arbeite mit Beratern zusammen, um das Interesse möglicher Käufer zu prüfen, berichtet Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen. Deutschlands zweitgrößter Softwarekonzern nach SAP wird an der Börse mit rund 2,6 Milliarden Euro bewertet.
Knaus Tabbert kauft zwei Händlerbetriebe in Süddeutschland
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
November 26, 2021 07:26 ET (12:26 GMT)
DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte -2-
Die Knaus Tabbert AG will die Unternehmensgruppe WVD Südcaravan kaufen, die aus den operativen Gesellschaften CFC-Camping Freizeit Center GmbH und WVD-Südcaravan GmbH bestehet. Es sei eine Vereinbarung geschlossen, die vorsieht, dass die Knaus Tabbert AG die beiden Händlerbetriebe als eigenständige Gesellschaften zu 100 Prozent übernimmt, wie das Unternehmen mitteilte.
Waggonvermieter VTG wird für Verkauf vorbereitet - Zeitung
Der Schienenlogistik-Konzern VTG steht einem Zeitungsbericht zufolge erneut vor einem Eignerwechsel. Der Infrastruktur-Fonds der US-Bank Morgan Stanley, der 57 Prozent der Anteile hält, habe die Banken Goldman Sachs und Credit Agricole beauftragt, strategische Optionen zu prüfen, einschließlich eines möglichen Verkaufs, berichtet das Handelsblatt unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. VTG könnte dabei mit 6 Milliarden bis 7 Milliarden Euro, einschließlich Schulden, bewertet werden.
Novo Nordisk von niedrigeren Insulin-Preisen in China belastet
Das Pharmaunternehmen Novo Nordisk erwartet spürbare Belastungen aus niedrigeren Preisen für Insulin in China. Der negative Effekt auf das weltweite Umsatzwachstum dürfte deswegen kommendes Jahr bei 3 Prozent liegen, kündigte die Novo Nordisk AS an. Dämpfend würden auch geringere Verkaufsmengen von in China verkauftem Insulin wirken.
Britische Kartellbehörde mit Bedenken bei Fusion von Konecranes, Cargotec
Die britische Wettbewerbs- und Marktaufsichtsbehörde hat Bedenken bei dem Zusammenschluss zwischen dem Kranhersteller Konecranes und dem Anbieter von Frachtumschlaglösungen Cargotec. Die Fusion würde zu einer erheblichen Verringerung des Wettbewerbs bei der Lieferung von Produkten für den Containerumschlag und der Produktpalette führen, so die Behörde.
China fordert Didi zum Rückzug von New Yorker Börse auf - Agentur
Chinas Aufsichtsbehörde hat offenbar den Fahrtenvermittler Didi Global aufgefordert, sich von der New Yorker Börse zurückzuziehen. Der Grund seien von Bedenken, dass das mobile Transportunternehmen sensible Informationen preisgeben könnte, berichtet Bloomberg.
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November 26, 2021 07:26 ET (12:26 GMT)
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