DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Mittag, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIEN- UND ANLEIHEMÄRKTE (13.21 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD E-Mini-Future S&P-500 4.653,75 -0,3% +25,2% E-Mini-Future Nasdaq-100 15.741,75 -0,8% +22,4% Euro-Stoxx-50 4.162,07 -0,9% +17,2% Stoxx-50 3.727,58 -0,7% +19,9% DAX 15.516,30 -0,8% +13,1% FTSE 7.276,36 +0,2% +12,4% CAC 6.936,42 -1,0% +25,0% Nikkei-225 28.545,68 -1,8% +4,0% EUREX Stand +/- Punkte Bund-Future 174,46% +0,41 Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD DE-Rendite 10 J. -0,38 -0,02 -0,62 US-Rendite 10 J. 1,41 -0,01 -1,27
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 71,00 72,38 -1,9% -1,38 +49,5% Brent/ICE 73,63 75,02 -1,9% -1,39 +45,8% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.809,64 1.799,60 +0,6% +10,04 -4,7% Silber (Spot) 22,64 22,50 +0,6% +0,14 -14,2% Platin (Spot) 940,15 940,90 -0,1% -0,75 -12,2% Kupfer-Future 4,32 4,30 +0,4% +0,02 +22,7%
AUSBLICK AKTIEN USA
Die Wall Street dürfte ihre Abgaben des Vortages am Freitag ausweiten. Der Aktienterminmarkt deutet vor allem - wie schon am Vortag - stärkere Verluste bei Technologiewerten an. Die beschleunigte Straffung der US-Geldpolitik und die drei für 2022 in Aussicht gestellten Zinserhöhungen in den USA machen der Branche zu schaffen, denn wegen ihres hohen Fremdkapitalanteils gilt sie als besonders anfällig für Zinserhöhungen. Insgesamt vermissen Anleger aber eine klare Linie im Kampf gegen die Inflation. Denn neben die Geldpolitik straffenden Notenbanken wie Fed oder Bank of England gebe es mit der EZB und der Bank of Japan auch weiterhin solche, die keinen Fokus auf ein beherztes Gegensteuern gegen die Inflation verfolgten, heißt es im Handel. Händler sprechen von einer gestiegenen Verunsicherung.
Fedex hat gewinn- und umsatzseitig mit besser als erwartet ausgefallenen Geschäftszahlen positiv überrascht. Daneben übertrifft auch der Gewinnausblick für das Gesamtjahr die kursierende Konsensschätzung. Weil das Unternehmen außerdem einen 5 Milliarden Dollar schweren Aktienrückkauf auf den Weg bringt, geht es für die Aktie vorbörslich um 6,1 Prozent nach oben.
Bei U.S. Steel enttäuscht der Ausblick, der deutlich unter der Analystenerwartung liegt. Auch dem Stahlhersteller machen höhere Aufwendungen für Rohstoffe und Energie zu schaffen. Der Kurs fällt um 5,3 Prozent.
Für Rivian geht es um 8,9 Prozent abwärts. Das Start-up für elektrisch betriebene Lkw hatte angekündigt, für 5 Milliarden Dollar im nächsten Jahr mit der Errichtung einer zweiten Fabrik in Georgia zu beginnen. Daneben hatte Rivian Quartalszahlen vorgelegt.
Oracle fallen um 3,7 und Cerner steigen um 19 Prozent. Auslöser für die Kursbewegungen sind Informationen, wonach Oracle die Übernahme von Cerner erwägen soll.
AUSBLICK KONJUNKTUR +
Keine Daten mehr angekündigt.
FINANZMÄRKTE EUROPA
An den Aktienmärkten geht es nach unten. Die Märkte folgen damit dem Stimmungsumschwung an der Wall Street. Der Große Verfalltag der Dezember-Optionen und -Futures an den internationalen Terminbörsen sorgt bisher für ein volatiles Geschäft. Die jüngsten Wirtschaftsdaten stimmen nicht glücklich, am Freitag enttäuscht der ifo-Index. Das Geschäftsklima in Deutschland hat sich bereits zum sechsten Mal in Folge eingetrübt, im Dezember stärker als erwartet. Autowerte stellen mit 1,8 Prozent Minus den schwächsten Sektor. "Ein guter Aufhänger für Autoverkäufe sind die schwachen Acea-Zahlen", so der Händler mit Blick auf das Minus bei den Neuzulassungen in Europa im November.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:06 Do,17:36 Uhr % YTD EUR/USD 1,1316 -0,1% 1,1332 1,1311 -7,4% EUR/JPY 128,29 -0,4% 128,72 128,61 +1,7% EUR/CHF 1,0406 -0,1% 1,0413 1,0428 -3,7% EUR/GBP 0,8514 +0,1% 0,8508 0,8491 -4,7% USD/JPY 113,38 -0,3% 113,58 113,71 +9,8% GBP/USD 1,3290 -0,3% 1,3319 1,3320 -2,8% USD/CNH (Offshore) 6,3873 +0,1% 6,3772 6,3776 -1,8% Bitcoin BTC/USD 47.319,82 -1,0% 47.205,04 48.420,09 +62,9%
Der Absturz der Lira kennt momentan keine Grenzen, der Dollar schießt im Gegenzug um rund 9 Prozent nach oben und knackte erstmals die 17er Marke. Aktuell geht er mit 16,71 Lira um - nach einer erneuten Intervention der Notenbank. Für die Commerzbank kommt die fortgesetzte Lira-Schwäche nach der kurzen Erleichterungsrally im Anschluss an die gestrige Zentralbanksitzung nicht "mal ansatzweise als Überraschung".
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Gespalten hat sich die Börsenlandschaft gezeigt. Während Sydney und Seoul gut behauptet tendierten, ging es an den chinesischen Börsen und insbesondere in Tokio deutlich abwärts, nachdem die US-Börsen ebenfalls klar auf Südkurs gegangen waren. Die japanische Notenbank hatte sich dem Straffungstrend anderer großer Notenbanken angeschlossen und hat ähnlich der EZB das Ende ihrer pandemiebedingten Anleihekäufe im März angekündigt. Der Schritt war weitgehend so auch erwartet worden. Gleichwohl zog der Yen zum Dollar nach der breiten Dollar-Schwäche am Vortag noch etwas weiter an, was zusätzlichen Gegenwind für die Aktien brachte. Zugleich verlängerte die Notenbank wegen der Unsicherheit über die Omikron-Variante des Coronaviurs teilweise ein Kreditprogramm zur Unterstützung kleinerer Unternehmen. Das wiederum rückte die Omikron-Bedrohungen wieder nach vorn. An den chinesischen Börsen wurde die Stimmung davon belastet, dass die USA wegen Menschenrechtsverletzungen eine Reihe weiterer Strafmaßnahmen erlassen haben. In der gesamten Region standen Aktien aus dem Technologiesektor auf der Verliererseite. Zinserhöhungen und die Spekulation darauf machten dem Sektor zu schaffen. Er gilt wegen seines hohen Fremdkapitalanteils als besonders zinsempfindlich. In Seoul machten LIG Nex1 einen Satz um 5,6 Prozent. Hier trieben Spekulationen über einen großen Auftrag aus den VAE. Afterpay sackten in Sydney um 7,6 Prozent ab auf ein 14-Monatstief, Zip, Openpay und Sezzle verloren zwischen 6,1 und 9,9 Prozent. Hier belastete, dass US-Präsident Biden Untersuchungen im Sektor der Zahlungsdienstleister angekündigt hat.
CREDIT
Mit den Risikoprämien am europäischen Kreditmarkt geht es leicht nach oben. Der Bewegung wird im Handel aber keine große Bedeutung zugemessen, das Geschäft dürfte in den kommenden Tagen zusehends ausdünnen. Kein Hindernis für Credits stellt nach Einschätzung der LBBW die zukünftig restriktivere Geldpolitik der Zentralbanken dar, zumindest nicht in der frühen Phase. Die Analysten verweisen auf den Tapering-Beginn 2013 - dieser habe keine nachhaltige Belastung für die Credit-Spreads dargestellt. "Zwar sorgte die damals überraschende Ankündigung durch US-Notenbank-Chef Ben Bernanke zunächst für eine Spreadausweitung, doch überwogen im weiteren Verlauf die positiven Impulse der konjunkturellen Erholung, so dass es in Summe sogar zu einer Spreadeingengung kam", heißt es.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 7.30 UHR
INDUS
übernimmt die Heiber und Schröder Maschinenbau GmbH (H+S) mit und deren Tochter Heiber Schroeder USA. Der mittelständische Anbieter von Spezialmaschinen für die Kartonageindustrie mit rund 70 Mitarbeitern plant 2021 einen Umsatz von rund 28 Millionen Euro.
MVV
Der Vorstandsvorsitzende der MVV Energie AG wird sein Amt vorübergehend nicht ausüben können. CEO Georg Müller habe den Vorsitzenden des Aufsichtsrats darüber unterrichtet. Als Grund wurden gesundheitliche Gründe angeführt. "Er muss sich einer klinischen Behandlung unterziehen, die voraussichtlich in der Anfangszeit des Jahres 2022 beginnen wird", so MVV. Müller gehe davon aus, dass er deshalb dem Unternehmen für mehrere Monate nicht zur Verfügung stehen könne.
NAGARRO
hat ihre Umsatzprognose für das Jahr 2021 erneut angehoben. Der Anbieter von IT-Beratung und Softwareentwicklungsservices erwartet in diesem Jahr nun einen Umsatz in der Größenordnung von 535 Millionen Euro. Bislang hatte das im SDAX notierte Münchener Unternehmen für das laufende Jahr Umsätze von 525 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Nagarro hatte das Umsatzziel erst im November erhöht.
NORDEX
Der Windkraftanlagenhersteller Nordex hat einen Folgeauftrag über 110 Gigawatt für Südamerika bekommen. Der Konzern soll für die norwegische Statkraft 19 Anlagen liefern, die für einen Windpark in Chile vorgesehen mit. Der Auftrag umfasst einen Premium-Service-Vertrag über drei Jahre.
ERSTE GROUP
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
December 17, 2021 07:26 ET (12:26 GMT)
DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte -2-
übernimmt die ungarische Firmenkundentochter der Commerzbank. Die Banken haben den entsprechenden Vertrag unterzeichnet. Durch den Kauf festige die Erste Bank ihre Position im ungarischen Firmenkundengeschäft. Die Erste Bank Hungary Zrt übernehme 100 Prozent der Commerzbank Zrt, einschließlich des Kundenportfolios und des Hauptgebäudes der Bank in Budapest.
BOUYGUES
Beim französischen Telekommunikationsanbieter Bouygues Telecom werden die Rollen des Vorstandsvorsitzenden und des Verwaltungsratspräsidenten künftig nicht mehr in einer Hand liegen. Wie die Tochter des Mischkonzerns Bouygues SA mitteilte, wird Richard Viel ab dem 1. Januar 2022 nur noch als Chairman des Boards fungieren. CEO wird Benoit Torloting. Er ist derzeit stellvertretender CEO.
EUROPÄISCHER AUTOMARKT
Die Halbleiter-Knappheit hat den europäischen Automarkt weiter fest im Griff. Auch im November gingen die Neuzulassungen zurück, allerdings nicht so stark wie im Oktober. In der Europäischen Union, der Freihandelszone Efta und Großbritannien wurden 864.119 Fahrzeuge zugelassen, 17,5 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Im Oktober waren die Pkw-Absätze noch um fast 30 Prozent zurückgegangen.
HSBC
Mängel bei den Vorkehrungen gegen Geldwäsche haben der britischen Bank HSBC eine Geldstrafe eingebrockt. Die britische Wettbewerbsbehörde FCA hat gegen die Bank ein Bußgeld von 63,9 Millionen Pfund verhängt. Sie hat Effizienzmängel in den Systemen zur Überwachung von Transaktionen und in den Prozessen zur Verhinderung von Geldwäsche ausgemacht.
STELLANTIS
Der französische Autokonzern Stellantis hat seine Finanzierungs-Partnerschaften mit mehreren Banken neu ausgerichtet. Mit der Credit Agricole SA gründet die Stellantis NV laut Mitteilung ein Gemeinschaftsunternehmen, das bis zum Jahr 2026 auf eine Flotte von mehr als 1 Million Fahrzeugen kommen soll. Damit würde das paritätische Joint Venture zu den größten Leasingfirmen in Europa gehören.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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December 17, 2021 07:26 ET (12:26 GMT)
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