DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
FEIERTAGSHINWEIS
MONTAG: In Australien bleiben die Börsen wegen des Feiertages "Tag des australisch-neuseeländischen Armeekorps" geschlossen.
TAGESTHEMA I
SAP
hat zum Jahresbeginn zwar ein andauernd starkes Wachstum im Cloudgeschäft verzeichnet, beim Gewinn und der vielbeachteten operativen Marge aber spürbar geschwächelt. Belastender Faktor war der Rückzug aus Russland als Reaktion auf den Einmarsch in der Ukraine. Dies werde sich auf Umsatz und Betriebsergebnis auch im Gesamtjahr niederschlagen. An der Ende Januar ausgegebenen Jahresprognose hält das Management dennoch fest.
Nachfolgend ein Vergleich der Zahlen mit den Konsensschätzungen (in Millionen Euro, Ergebnis/Aktie in Euro):
. BERICHTET PROG PROG 1. QUARTAL 1Q22 ggVj 1Q22 ggVj 1Q21 Operative Marge 23,7 -- 25,6 -- 27,4 Umsatzerlöse 7.077 +11% 6.902 +9% 6.348 Cloud- und Softwareerlöse 6.060 +12% 5.974 +10% 5.428 Softwarelizenzen 317 -34% 372 -23% 483 Softwaresupport 2.923 +4% 2.830 +1% 2.801 Clouderlöse 2.820 +31% 2.760 +29% 2.145 Current Cloud Backlog 9.731 +28% -- -- 7.628 Operatives Ergebnis 1.677 -4% 1.754 +1% 1.738 Ergebnis nach Steuern 1.166 -32% 1.342 -22% 1.720 Ergebnis je Aktie 1,00 -29% 1,13 -19% 1,40
TAGESTHEMA II
Die Metro AG wird für das Geschäftsjahr 2021/22 zuversichtlicher und hebt ihre Prognose aufgrund steigender Inflation und besser als erwartet verlaufener Geschäftsentwicklung an. Das Ergebnis im zweiten Geschäftsquartal wurde indessen von den Auswirkungen des Ukrainekrieges negativ beeinträchtigt. Metro geht nun von einem Umsatzwachstum von rund 9 bis 15 (bisher: 3 bis 7) Prozent gegenüber dem Vorjahr aus. Das bereinigtes EBITDA soll leicht bis moderat über Vorjahr (bisher: auf Vorjahresniveau) liegen. Die Umsätze in den Segmenten West und Ost sollen den weiteren Angaben zufolge voraussichtlich überproportional wachsen. Für Deutschland wird ein unterproportionales Wachstum erwartet.
Nach vorläufigen Zahlen ist der Umsatz währungsbereinigt im zweiten Quartal 2021/22 um 26 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen und das bereinigte EBITDA auf 157 (114) Millionen Euro. Der Verlust je Aktie lag bei 0,78 (0,36) Euro. Als Grund führt Metro kriegsbedingten Beeinträchtigungen in Höhe von mehr als 200 Millionen Euro an.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
07:00 FR/Essilor-Luxottica SA, Umsatz 1Q, Charenton-le-Pont
07:20 SE/Volvo AB, Ergebnis 1Q, Göteborg
07:25 FR/Renault SA, Umsatz 1Q, Boulogne-Billancourt
08:00 DE/Villeroy & Boch AG (V&B), Ergebnis 1Q, Mettlach
10:00 DE/Merck KGaA, Online-HV
13:00 US/American Express Co, Ergebnis 1Q, New York
13:30 US/Verizon Communications Inc, Ergebnis 1Q, New York
AUSBLICK KONJUNKTUR
- FR 09:15 Einkaufsmanagerindex nicht-verarbeitendes Gewerbe April (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 56,5 zuvor: 57,4 09:15 Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe April (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 53,0 zuvor: 54,7 - DE 09:30 Einkaufsmanagerindex nicht-verarbeitendes Gewerbe April (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 55,5 zuvor: 56,1 09:30 Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe April (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 54,5 zuvor: 56,9 - EU 10:00 Einkaufsmanagerindex nicht-verarbeitendes Gewerbe Eurozone April (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 55,0 zuvor: 55,6 10:00 Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe Eurozone April (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 54,9 zuvor: 56,5 Einkaufsmanagerindex gesamt PROGNOSE: 53,9 zuvor: 54,9 - GB 10:30 Einkaufsmanagerindex nicht-verarbeitendes Gewerbe April (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 60,0 zuvor: 62,6 10:30 Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe April (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 54,5 zuvor: 55,2 - US 15:45 Einkaufsmanagerindex Service April (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 57,9 zuvor: 58,0 15:45 Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe April (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 58,2 zuvor: 58,8
ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES
Aktuell: INDEX Stand +/- DAX-Future 14.327,00 -0,1% E-Mini-Future S&P-500 4.381,00 -0,2% E-Mini-Future Nsdq-100 13.712,50 -0,1% Nikkei-225 27.102,23 -1,6% Schanghai-Composite 3.091,24 +0,4% +/- Ticks Bund -Future 153,51 -24 Vortag: INDEX Schluss +/- DAX 14.502,41 +1,0% DAX-Future 14.348,00 -0,1% XDAX 14.330,69 -0,1% MDAX 31.443,36 +1,1% TecDAX 3.270,62 +0,5% EuroStoxx50 3.928,03 +0,8% Stoxx50 3.781,13 +0,3% Dow-Jones 34.792,76 -1,0% S&P-500-Index 4.393,66 -1,5% Nasdaq-Comp. 13.174,65 -2,1% EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 153,75 -93
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Nach der jüngsten Erholungsbewegung dürften Europas Börsen am Freitag mit kräftigeren Abschlägen starten. Falkenhafte Kommentare von Fed-Präsident Jerome Powell drücken auf die Stimmung. Die Anhebung des Leitzinses um 50 Basispunkte bei der nächsten FOMC-Sitzung ist nach Aussage des Fed-Chairman eine reale Möglichkeit. Zwar wird eine Erhöhung von 50 Basispunkten im Mai an den Märkten bereits vollständig eingepreist, die deutlichen Worte von Powell unterstreichen indes den Sinneswandel der US-Notenbank weg vom Arbeitsmarkt und hin zur Inflationsbekämpfung. Immer mehr Börsianer stellten sie die Frage, ob die Notenbanken mit ihrem zunehmend aggressiven Straffungskurs die Wirtschaft abwürgen können und vielleicht sogar werden, so QC Partners weiter. Angesichts hoher Energiekosten und andauernder Lieferkettenprobleme seien die steigenden Zinsen jetzt der dritte große Belastungsfaktor für die Unternehmen. Eine wichtige Stütze erhalten die Börsen derweil durch die besser als erwartet gestartete Berichtssaison für das erste Quartal.
Rückblick: Fester - Für gute Stimmung sorgte eine Reihe starker Quartalsdaten aus der Berichtssaison. Händler zeigten sich überrascht von den positiven Ausblicken der Unternehmen trotz des Ukrainekrieges. Gesucht waren vor allem konjunkturnahe Industrieaktien und Fluglinien. Die europäischen Industriewerte standen mit 1,9 Prozent an der Branchenspitze im Stoxx-600-Index. Hoffnungen auf eine unterschätzte Konjunkturentwicklung trieben hier. Untermauert wurde dies von starken Zahlen, unter anderem vom schweizerischen Maschinenbauer ABB (+4,9%), die besonders mit ihrem Auftragsbestand punkten konnten. Im DAX stiegen Siemens 2,7 Prozent, in Paris Schneider Electric um 2,9 Prozent. Kräftig gesucht waren Fluglinien-Aktien dank eines optimistischen Ausblicks von United Airlines. Lufthansa sprangen um 4,7 Prozent an, Easyjet um fast 5 Prozent und IAG um 6,3 Prozent. Die Aussicht auf bessere Geschäfte zog auch Hersteller wie Airbus um 2,7 Prozent und Triebwerkbauer MTU um 3,3 Prozent nach oben. Abwärts ging es im Minensektor nach schwächlichen Produktionszahlen von Antofagasta (-7,1%) und Herunterstufungen im Sektor. Bei Anglo American (-8,8%) verstimmte die Prognose von höheren Produktionskosten. In der Schweiz stiegen Nestle nach überzeugenden Umsatzzahlen für das erste Quartal um 0,7 Prozent.
DAX/MDAX/TECDAX
Fester - Gegen einen sehr schwachen Rohstoffsektor in Europa stiegen Aurubis um 6,6 Prozent dank einer kräftig erhöhte Gewinnprognose. Sartorius stiegen im DAX mit guten Zahlen um 3,8 Prozent. Im ersten Quartal hatten sowohl Umsatz als auch EBITDA die Markterwartung übertroffen. Bei Continental fiel der neue Ausblick deutlich weniger negativ aus, als vom Markt bei Umsatz und EBIT zunächst befürchtet. Die Aktien legten 2,6 Prozent zu. Auch Evonik legten 2,2 Prozent nach Zahlen zu. Hier lag das bereinigte EBITDA mit 735 Millionen Euro klar über der Konsensschätzung. Weiter unter Druck standen die Aktien der Lieferdienste, Delivery Hero verloren 6,1 Prozent.
XETRA-NACHBÖRSE
Metro wurden im nachbörslichen Handel am Donnerstag um 2,7 Prozent höher gestellt. Der Konzern hat seine Prognose für das Geschäftsjahr 2021/22 aufgrund steigender Inflation und besser als erwartet verlaufener Geschäftsentwicklung angehoben. Das Ergebnis im zweiten Geschäftsquartal wurde indessen von den Auswirkungen des Ukrainekrieges negativ beeinträchtigt. Die Aktie von Salzgitter rückte um 0,8 Prozent vor. Der Stahlkonzern hatte seine Ergebnisprognose für das Jahr 2022 nach einem starken ersten Quartal angehoben.
USA - AKTIEN
Verluste - Stützend hatte zunächst die Berichtssaison gewirkt, wieder kräftig steigende Marktzinsen trübten im Verlauf jedoch das Sentiment deutlich ein. Die übergeordneten Themen Ukrainekrieg, hohe Inflation und steigende Marktzinsen sorgten damit erneut für ein sehr volatiles Marktumfeld. Die Marktteilnehmer richteten ihre Aufmerksamkeit zudem auf US-Notenbankpräsident Jerome Powell. Die Anhebung des Leitzinses um 50 Basispunkte bei der nächsten FOMC-Sitzung ist nach Aussage des Fed-Chairman eine reale Möglichkeit. "Die 50 Basispunkte liegen für Mai auf dem Tisch", sagte Powell bei einer Podiumsdiskussion auf der Frühjahrstagung von Weltbank und IWF. Konjunkturseitig hat sich Lage der US-Industrie in der Region Philadelphia im April stärker als erwartet eingetrübt. Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung ist grob im erwarteten Rahmen gesunken. Tesla (+3,2%) hat im ersten Quartal einen Rekordgewinn verbucht. Die Umsätze sprangen um 80 Prozent und schlugen die Markterwartungen. Auch das Ergebnis fiel klar besser als erwartet aus. Tesla-Chef Elon Musk hat indessen die Finanzierung für die von ihm angestrebte Übernahme von Twitter nach eigenen Angaben gesichert. Wie Musk mitteilte, hat er Finanzierungszusagen im Volumen von 46,5 Milliarden Dollar erhalten. Twitter stiegen 0,8 Prozent. AT&T (+4,0%) hat im dritten Quartal weniger verdient. Im letzten Quartal vor Abspaltung des Mediengeschäfts Warnermedia übertraf das Unternehmen aber die Erwartungen der Analysten bei Gewinn und Neukunden im Mobilfunkgeschäft. Überaus gut kam der Ausblick der Fluggesellschaft United Airlines (+9,3%) an. United ist zuversichtlich, höhere Kosten an die Passagiere weitergeben zu können. Wettbewerber American Airlines (+3,8%) hat den Verlust im ersten Quartal zwar ausgeweitet. Der Konzern schnitt aber besser ab als befürchtet und stellte für das zweite Quartal eine Rückkehr in die Gewinnzone in Aussicht. Alcoa (-16,9%) hat ihre Prognosen für den Bauxit-Absatz gesenkt. Der Aluminiumkonzern verwies auf den Krieg in der Ukraine und den Rückzug aus dem Russland-Geschäft. Philip Morris (+2%) hat im ersten Quartal weniger verdient, aber die Markterwartungen übertroffen.
USA - ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 2,68 +11,7 2,56 195,2 5 Jahre 2,96 +10,2 2,86 170,0 7 Jahre 2,97 +8,8 2,88 152,5 10 Jahre 2,90 +6,3 2,84 139,1 30 Jahre 2,92 +3,9 2,88 101,8
Am Anleihemarkt stiegen die Renditen mit fallenden Notierungen wieder kräftig an, nachdem sie am Vortag deutlich nachgegeben hatten. Rendite-Treiber ist die Erwartung steigender Leitzinsen. Die Rendite 10-jähriger Papiere stieg um 6,3 Basispunkte auf 2,90 Prozent.
DEVISENMARKT
DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Uhr Do, 17:30 Uhr % YTD EUR/USD 1,0843 +0,1% 1,0837 1,0854 -4,6% EUR/JPY 138,94 -0,2% 139,19 139,41 +6,2% EUR/CHF 1,0344 +0,1% 1,0489 1,0322 -0,3% EUR/GBP 0,8327 +0,2% 0,8314 0,8317 -0,9% USD/JPY 128,13 -0,2% 128,41 128,45 +11,3% GBP/USD 1,3022 -0,1% 1,3034 1,3053 -3,8% USD/CNH 6,4934 +0,2% 6,4785 6,4728 +2,2% Bitcoin BTC/USD 40.676,45 -0,1% 40.731,92 42.502,03 -12,0%
Am Devisenmarkt zeigte sich der Dollar mit den steigenden Zinsen etwas fester. Der Dollarindex legte 0,2 Prozent zu.
ROHSTOFFE
ÖL
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 102,59 103,79 -1,2% -1,20 +39,8% Brent/ICE 107,34 108,33 -0,9% -0,99 +40,2%
Erdöl verteuerte sich wieder etwas. Die EU plant nach Angaben von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen wegen des Ukrainekrieges ein weiteres Sanktionspaket gegen Russland, dabei soll erstmals auch der Ölsektor betroffen sein.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.951,50 1.951,50 0% 0 +6,7% Silber (Spot) 24,56 24,65 -0,4% -0,09 +5,3% Platin (Spot) 971,55 971,34 +0,0% +0,21 +0,1% Kupfer-Future 4,68 4,70 -0,6% -0,03 +5,0%
Der Goldpreis gab mit den wieder anziehenden Marktzinsen etwas nach, da sie das zinslose Edelmetall als Anlage unattraktiver machen.
MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR
UKRAINE-KRIEG
- Wegen des Krieges in der Ukraine hat es beim halbjährlichen Ministertreffen des Internationalen Währungsfonds (IWF) erstmals keine gemeinsame Erklärung gegeben. "Russlands Krieg gegen die Ukraine hat es unmöglich gemacht, einen Konsens zu finden", erklärte die Vorsitzende des IWF-Lenkungsausschusses, Spaniens Finanzministerin Nadia Calviño. Sie habe aber die Unterstützung der "überwältigenden Mehrheit" der 189 Mitglieder. Die Finanzminister und Zentralbanker riefen demnach vor allem zur Beendigung des Krieges in der Ukraine auf und zeigten sich besorgt über die wirtschaftlichen Auswirkungen, die "eine globale Reichweite haben".
- Wegen des russischen Angriffs benötigt die Ukraine laut Präsident Wolodymyr Selenskyj alleine als Ausgleich für wirtschaftliche Ausfälle monatlich sieben Milliarden Dollar Unterstützung. "Und wir werden hunderte Milliarden Dollar für den Wiederaufbau benötigen", sagte Selenskyj in einer Videoschalte während eines Treffens des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank in Washington.
- Großbritannien hat wegen des Ukraine-Kriegs neue Sanktionen gegen führende Vertreter der russischen Armee verhängt. Die Strafmaßnahmen richteten sich gegen "Generäle, die an der Front Gräueltaten begehen, sowie gegen Einzelpersonen und Unternehmen", welche die russische Armee unterstützten, teilte das Außenministerium in London mit.
- CORONA-PANDEMIE
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat für Risikofälle eine "nachdrückliche" Empfehlung für das Corona-Medikament von Pfizer ausgesprochen. Pfizers Paxlovid sei die "beste Wahl" für die Behandlung ungeimpfter, älterer oder immungeschwächter Menschen mit leichteren Formen von Covid, hieß es in einer in der Fachzeitschrift BMJ veröffentlichten WHO-Empfehlung. Für dieselbe Patientengruppe sprach die WHO zudem eine "bedingte" Empfehlung für das Medikament Remdesivir von Gilead aus, von dem sie zuvor abgeraten hatte. Paxlovid hat laut WHO Vorteile gegenüber Remdesivir, aber auch gegenüber der Molnupiravir-Pille von Merck und monoklonalen Antikörpern.
STEUEREINNAHMEN DEUTSCHLAND
Die deutschen Steuereinnahmen sind im März deutlich um 17,2 Prozent gestiegen, wie das Bundesfinanzministerium mitteilte. Der Einnahmezuwachs war laut den Angaben überwiegend auf ein Plus bei den Gemeinschaftssteuern um 18,4 Prozent zurückzuführen. "Auswirkungen des Ukraine-Konflikts sind im Steueraufkommen noch nicht zu verzeichnen."
US-NOTENBANK
Die Anhebung des Leitzinses um 50 Basispunkte bei der nächsten FOMC-Sitzung ist nach Aussage von Fed-Chairman Jerome Powell eine reale Möglichkeit. "Die 50 Basispunkte liegen für Mai auf dem Tisch", sagte Powell bei einer Podiumsdiskussion im Rahmen der Jahrestagung von Internationalem Währungsfonds (IWF) und Weltbank. Die Finanzmärkte verstünden die Absichten der Fed in der Regel gut, auch wenn er keine Markt-Bepreisung favorisieren wolle.
US-NOTENBANK
Der Präsident der Federal Reserve von Chicago, Charles Evans, tritt Anfang kommenden Jahres in den Ruhestand. Die Bank teilte mit, sie werde mit der Suche nach einem Nachfolger beginnen.
EZB
Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, ist der Erwartung einer baldigen EZB-Zinserhöhung entgegengetreten. Die EZB werde im Juni einen Satz aktueller Daten haben, auf deren Basis sie darüber entscheiden werde, wann sie die Nettoanleihekäufe beende - "im Zuge des dritten Quartals, aber wann im dritten Quartal, wird es am Anfang sei, oder später?", sagte Lagarde bei einer Podiumsdiskussion im Rahmen der Jahrestagung von Internationalem Währungsfonds (IWF) und Weltbank und fügte hinzu: "Das wird von den Daten abhängen, die wir bekommen. Und das wird uns zu einer Einschätzung darüber führen, ob eine Zinserhöhung notwendig ist oder nicht und zu welchem Zeitpunkt nach dem Ende der Nettoanleihekäufe."
EZB
Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, rechnet mit einer Senkung der Wachstumsprognosen für den Euroraum und will zusätzliche Sanktionen gegen Russland nicht ausschließen. "Es könnte zu weiteren Prognosesenkungen kommen", sagte Lagarde bei einer Podiumsdiskussion im Rahmen der Jahrestagung von Internationalem Währungsfonds (IWF) und Weltbank.
RUSSLAND
Die russische Wirtschaft dürfte nach Einschätzung der Zentralbank des Landes in diesem Jahr angesichts der verhängten Sanktionen noch stärker einbrechen als zunächst angenommen. In einer am Donnerstag vorgestellten Prognose wird nun mit einem Rückgang der Konjunktur um 9,2 Prozent sowie einer Inflation in Höhe von 22 Prozent in diesem Jahr gerechnet.
CTS EVENTIM
Der Ticketvermarkter und Veranstalter hat einen prestigeträchtigen Auftrag an Land gezogen. Wie der Konzern mitteilte, liefert er gemeinsam mit France Billet SA, einem von CTS und Fnac Darty betriebenen Gemeinschaftsunternehmen, die Ticketing-Software für die Olympischen Spiele 2024 in Paris. Aus der Vereinbarung mit dem Organisationskomitee erwartet CTS einen Umsatzbeitrag in zweistelliger Millionenhöhe.
SALZGITTER
Der Stahlkonzern hat seine Ergebnisprognose für das Jahr 2022 nach einem starken ersten Quartal angehoben. Auf Basis vorläufiger Zahlen erwirtschaftete der Konzern einen Vorsteuergewinn von 465 Millionen Euro, nach 117 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Damit seien die die aktuellen Markterwartungen "spürbar" übertroffen worden, teilte Salzgitter mit. Die Höhe dieser Erwartungen bezifferte Salzgitter nicht.
Nachfolgend ein Vergleich der Vorabzahlen mit den Konsensschätzungen (in Millionen Euro):
VORAB . BEKANNTGABE PROG PROG PROG 1. QUARTAL 2022 1Q22 ggVj 1Q22 ggVj Zahl 1Q21 Umsatz 3.400* +62% 3.011 +44% 5 2.094 Ergebnis vor Steuern 465 +296% 305 +160% 4 117
* gerundete Angabe des Unternehmens
ADLER GROUP
hat zum finalen Bericht von KPMG Forensic über die Sonderuntersuchung zu den Bilanzvorwürfen von Viceroy Research Stellung genommen. Demnach hat KPMG Forensic "keine Beweise dafür gefunden, dass es systematisch betrügerische oder die Gesellschaft ausplündernde Transaktionen mit angeblich nahestehenden Personen gegeben hat". Allerdings habe KPMG Forensic "in der Dokumentation und in der Abwicklung einiger Transaktionen Mängel festgestellt".
HOLCIM
hat im ersten Quartal dank einer anhaltend hohen Nachfrage sowohl den Umsatz als auch das Ergebnis prozentual deutlich zweistellig gesteigert und blickt optimistischer auf das Gesamtjahr. Holcim rechnet nun mit einem Wachstum des Nettoverkaufsertrag von über 8 Prozent auf vergleichbarer Basis. Bisher hatte der Konzern einen Zuwachs von mehr als 6 Prozent in Aussicht gestellt.
KERING
Der französische Luxusgüterkonzern hat im ersten Quartal mehr umgesetzt als erwartet, obwohl die Lockdowns in China auf die Einnahmen drückten, auch bei der Kernmarke Gucci. Der Umsatz stieg auf vergleichbarer Basis um 21 Prozent auf 4,96 Milliarden Euro. Analysten hatten laut Factset im Konsens mit 4,74 Milliarden Euro gerechnet. Gucci verbuchte einen Umsatz von 2,59 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 13 Prozent entspricht. Wie die gesamte Gruppe verzeichnete auch Gucci ein starkes Umsatzwachstum in Nordamerika und Westeuropa, musste jedoch aufgrund neuer pandemiebezogener Maßnahmen in China einen Rückgang hinnehmen.
VINCI
Der französische Bau- und Infrastrukturkonzern Vinci ist gut ins Jahr gestartet und hat im ersten Quartal mehr umgesetzt. Die Prognose für das Gesamtjahr bestätigte die Vinci SA. In den ersten drei Monaten stieg der Umsatz auf 12,85 Milliarden Euro von 10,2 Milliarden im Vorjahreszeitraum, was vor allem dem internationalen Geschäft zu verdanken war. Der Auftragseingang kletterte auf ebenfalls 12,5 Milliarden Euro von 11,6 Milliarden. Im laufenden Jahr erwartet Vinci weiterhin ein höheres Nettoergebnis als 2019.
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April 22, 2022 01:33 ET (05:33 GMT)
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