DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
DONNERSTAG: Am US-Anleihemarkt findet nur ein verkürzter Handel bis 20:00 Uhr MEZ statt.
FREITAG: Wegen Heiligabend bleiben die Börsen in Dänemark, Deutschland, Finnland, Italien, Norwegen, Österreich, Schweden, Schweiz und in den USA geschlossen. In Australien, Belgien, Frankreich, Großbritannien, Hongkong, Luxemburg, Niederlande, Portugal, Singapur und Spanien findet ein verkürzter Handel statt.
TAGESTHEMA
Der Billigflieger Ryanair senkt wegen der aktuellen Corona-Lage im Zusammenhang mit der Omikron-Variante seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2021/2022 erheblich und rechnet mit einem mehr als doppelt so hohen Verlust wie ursprünglich erwartet. Die Fluggesellschaft stutzte die Erwartung für die Passagierzahlen im Dezember und Januar deutlich. Für das im März endende Geschäftsjahr stellt Ryanair nun einen Nettoverlust zwischen 250 Millionen und 450 Millionen Euro in Aussicht. Vorher hatte Ryanair den Fehlbetrag zwischen 100 Millionen und 200 Millionen Euro gesehen. Die Fluggastprognose für Dezember wurde von 10 Millionen bis 11 Millionen auf 9 Millionen bis 9,5 Millionen gesenkt. Die Gesellschaft machte für die Gewinnwarnung die strengen Einreisebeschränkungen für Briten nach Frankreich und Deutschland sowie die Aussetzung aller EU-Flüge von und nach Marokko verantwortlich.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
DIVIDENDENABSCHLAG
British American Tobacco: 0,539 Pence
AUSBLICK KONJUNKTUR
- DE 08:00 Import-/Exportpreise November Importpreise PROGNOSE: +1,0% gg Vm/+22,3% gg Vj zuvor: +3,8% gg Vm/+21,7% gg Vj - US 14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) PROGNOSE: 206.000 zuvor: 206.000 14:30 Persönliche Ausgaben und Einkommen November Persönliche Ausgaben PROGNOSE: +0,6% gg Vm zuvor: +1,3% gg Vm Persönliche Einkommen PROGNOSE: +0,4% gg Vm zuvor: +0,5% gg Vm 14:30 Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter November PROGNOSE: +1,5% gg Vm zuvor: revidiert -0,4% gg Vm; vorläufig -0,5% gg Vm 16:00 Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan Dezember (2. Umfrage) PROGNOSE: 70,4 1. Umfrage: 70,4 zuvor: 67,4 16:00 Neubauverkäufe November PROGNOSE: +2,8% gg Vm zuvor: +0,4% gg Vm - BE 15:00 Geschäftsklimaindex Dezember PROGNOSE: k.A. zuvor: +4,2 Punkte
ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES
Aktuell: INDEX Stand +/- DAX-Future 15.616,00 +0,0% E-Mini-Future S&P-500 4.689,25 +0,1% E-Mini-Future Nsdq-100 16.172,25 +0,0% Nikkei-225 28.798,37 +0,8% Schanghai-Composite 3.640,98 +0,5% +/- Ticks Bund -Future 173,08% -2 Vortag: INDEX Schluss +/- DAX 15.593,47 +0,9% DAX-Future 15.615,00 +0,8% XDAX 15.630,03 +0,8% MDAX 34.622,25 +0,8% TecDAX 3.850,30 +1,4% EuroStoxx50 4.217,06 +1,0% Stoxx50 3.754,12 +0,8% Dow-Jones 35.753,89 +0,7% S&P-500-Index 4.696,56 +1,0% Nasdaq-Comp. 15.521,89 +1,2% EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 173,10% -23
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Zuversichtlich gehen Händler in den letzten Handelstag vor Weihnachten. Das Geschäft dürfte zwar zunehmend ausdünnen, die Tendenz sei aber freundlich. Das Thema Omikron wird immer weniger als Belastung für die Börsen gesehen - trotz der Gewinnwarnung bei Ryanair mit Begründung Omikron. Bei Omikron gehe der Markt zwar von steigenden Infektionen, aber geringerem Hospitalisierungsgrad aus, heißt es. Der einzige Aspekt, der die Börse dabei interessiere, sei die Gefahr neuer Lockdowns für die Wirtschaft - und das scheine vom Tisch zu sein, so Stimmen aus dem Handel. Einzelne regionale Maßnahmen spielten dabei keine Rolle. Mehr Sorgen mache inzwischen die horrende Inflation. Sorgenvoll blickt man hier auf die deutschen Importpreise, die über 22 Prozent über Vorjahr erwartet werden.
Rückblick: Fester - Zunächst verlief der Handel lange in ruhigen Bahnen, die Umsätze dünnten zunehmend aus. Doch die US-Konjunkturdaten setzten am Nachmittag dann positive Impulse. So wuchs zunächst die US-Wirtschaft im dritten Quartal etwas stärker als erwartet. Der Index des Verbrauchervertrauens für den Dezember überzeugte zudem und schürte die Hoffnung auf einen guten Jahresbeginn 2022. Novartis verstärkt sich in der Augenheilkunde und übernimmt das britische Unternehmen Gyroscope Therapeutics. Der Novartis-Kurs schloss kaum verändert. In London stiegen Syncona, die Gyroscope Therapeutics aus ihrem Portfolio verkauften, um 5,5 Prozent. Moeller-Maersk kauft für 3,6 Milliarden Dollar das Logistikgeschäft des chinesischen Konzerns Li & Fung. Die Aktie legte um 0,9 Prozent zu. Händler lobten die Expansion in Asien.
DAX/MDAX/TECDAX
Fester - Delivery Hero begräbt nur wenige Monate nach der Rückkehr auf den Heimatmarkt seine Expansionspläne in Deutschland wieder. Die Essensliefermarke Foodpanda Deutschland wird sich aus sechs deutschen Städten zurückziehen. Mit Blick auf den bereits harten Wettbewerb unter den Lieferdiensten in Deutschland wurde die Entscheidung positiv gewertet, die Aktie legte um 7,4 Prozent zu. Beiersdorf verbesserten sich um 2,1 Prozent, der Konsumgüterkonzern übernimmt das Prestige-Hautpflegegeschäft von Chantecaille. Demire legten um 0,9 Prozent zu. Die Deutsche Mittelstand Real Estate (Demire) hat sich von drei nicht-strategischen Gewerbeimmobilien getrennt. Der Verkaufserlös liege teilweise deutlich über dem zuletzt festgestellten Marktwert, hieß es.
XETRA-NACHBÖRSE
Lufthansa und Fraport zeigten sich im nachbörslichen Geschäft wenig verändert. Der Billigflieger Ryanair musste wegen der aktuellen Corona-Lage im Zusammenhang mit der Omikron-Variante seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2021/22 erheblich senken und rechnet mit einem mehr als doppelt so hohen Verlust wie ursprünglich erwartet. Home24 rückten rund 5 Prozent vor. Der Online-Möbelhändler kauft das Wohnaccessoires-Unternehmen Butlers.
USA - AKTIEN
Fester - Stützende Impulse kamen von Konjunkturdaten. So stieg das US-Verbrauchervertrauens im Dezember stärker als erwartet. Die Blicke waren weiterhin auf die Entwicklungen rund um die hochansteckende Omikron-Variante gerichtet. Da diese nun die dominierende Mutante in den USA stellt, hatte US-Präsident Joe Biden neue Maßnahmen angekündigt. Dabei sollen neben weiteren Impfungen und Booster-Impfungen auch Schnelltests eine entscheidende Rolle spielen. Die Lage sei allerdings nicht vergleichbar mit März 2020, als die USA mit voller Wucht von der ersten Corona-Welle getroffen wurde. Pfizer (+1,0%) hatte in den USA grünes Licht für ihr neues Corona-Medikament Paxlovid bekommen. Für Blackberry ging es um 1,7 Prozent nach oben. Das kanadische Software-Unternehmen setzte zwar weniger um als im Vorjahr, aber der Umsatzrückgang fiel nicht so stark wie befürchtet aus. Zudem zeigte sich der bereinigte Gewinn besser als von den Analysten erwartet. Für die Tesla-Aktie ging es 7,5 Prozent aufwärts. Tesla-Chef Elon Musk hat "genug Aktien" verkauft zur Verwirklichung seines Plans, 10 Prozent seiner Aktien am E-Autobauer zu veräußern.
USA - ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 0,67 1,2 0,65 55,0 5 Jahre 1,22 -0,2 1,22 85,5 7 Jahre 1,38 -0,5 1,38 73,0 10 Jahre 1,45 -0,5 1,46 53,7 30 Jahre 1,85 -1,3 1,86 20,2
Bei US-Anleihen tat sich wenig.
DEVISENMARKT
DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Uhr Mi,17:03 Uhr % YTD EUR/USD 1,1340 +0,1% 1,1324 1,1325 -7,2% EUR/JPY 129,46 +0,2% 129,22 129,42 +2,7% EUR/CHF 1,0421 +0,0% 1,0870 1,0427 -3,6% EUR/GBP 0,8493 +0,1% 0,8482 0,8485 -4,9% USD/JPY 114,16 +0,0% 114,11 114,26 +10,5% GBP/USD 1,3353 +0,0% 1,3350 1,3348 -2,3% USD/CNH 6,3739 -0,1% 6,3775 6,3783 -2,0% Bitcoin BTC/USD 48.274,05 -1,5% 48.997,13 48.847,87 +66,2%
Der Dollar gab nach. Der Dollar-Index verlor 0,5 Prozent, der Euro notierte leicht über der Marke von 1,13 Dollar. Das Währungspaar Euro/Dollar dürfte sich über die Weihnachtstage weiterhin auf dem aktuellen Niveau bewegen, auch wenn der Dollar tendenziell weiter zur Schwäche neigen dürfte, erwartet die ING.
Der US-Dollar neigt am Morgen im asiatisch geprägten Handel weiter zur Schwäche, wenn auch nicht mit der Dynamik des US-Geschäfts. Händler verweisen auf gesunkene Marktzinsen in den USA und eine etwas gestiegene Risikoneigung. Auch der japanische Yen leidet etwas unter der verbesserten Risikofreude. Jüngste Studien belegten einmal mehr, dass Omikron zwar infektiöser sei als Delta, aber ganz offensichtlich auch weniger gefährlich, so Stimmen aus dem Handel.
ROHSTOFFE
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
December 23, 2021 01:31 ET (06:31 GMT)
DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa -2-
ÖL
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 72,97 72,76 +0,3% 0,21 +54,2% Brent/ICE 75,56 75,29 +0,4% 0,27 +46,6%
Die Ölpreise legten deutlich zu. Die Rohöllagerbestände in den USA hatten sich deutlicher als erwartet verringert. Die Benzinbestände erhöhten sich indessen stärker als am Markt prognostiziert, bremsten den Preisauftrieb ab Rohöl aber nicht.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.806,91 1.803,60 +0,2% +3,31 -4,8% Silber (Spot) 22,88 22,85 +0,1% +0,03 -13,3% Platin (Spot) 973,90 974,00 -0,0% -0,10 -9,0% Kupfer-Future 4,38 4,39 -0,2% -0,01 +24,5%
Der Goldpreis legte mit dem schwächeren Dollar zu und notierte leicht über der Marke von 1.800 Dollar je Feinunze.
MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR
CORONAVIRUS-PANDEMIE
- In Großbritannien hat die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen erstmals die Schwelle von 100.000 überschritten. Hauptgrund für die regelrechte Explosion der Infektionszahlen ist die Omikron-Variante des Coronavirus.
- Bundesfinanzminister Christian Lindner hat Rufe nach härteren Corona-Maßnahmen zur Eindämmung der Infektionszahlen zurückgewiesen.
- Parteiübergreifend mehren sich die Stimmen für eine nationale Impfpflicht. So hält der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Hendrik Wüst (CDU), die Impflicht für "unerlässlich".
- Zwei Studien aus Großbritannien zeigen, dass Corona-Infektionen bei der Omikron-Variante im Vergleich zur Delta-Variante seltener zu einem Krankenhausaufenthalt führen.
- Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist erneut gesunken. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) lag der Wert bei 280,3. Am Vortag hatte er noch bei 289,0 gelegen, vor einer Woche bei 340,1. Wie das RKI weiter mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 44.927 (Vorwoche: 56.677) Neuinfektionen verzeichnet. Die Gesamtzahl der Corona-Todesfälle in Deutschland stieg um 425 auf 109.749 (107.202).
INFLATION SINGAPUR
Verbraucherpreise Nov +3,8% gg Vj (PROG: +3,4%)
Verbraucherpreise Kernrate Nov +1,6% (Okt: +1,5%) gg Vj
AIRBUS
hat von den französischen Streitkräften einen Hubschrauberauftrag im Wert von 10 Milliarden Euro erhalten.
UNITED INTERNET
CEO Ralph Dommermuth hält an dem Internet- und Mobilfunkanbieter künftig die Mehrheit. Die Ralph Dommermuth GmbH & Co KG Beteiligungsgesellschaft habe Kaufverträge über den Erwerb von ca. 7,84 Prozent der Aktien an der United Internet AG abgeschlossen. Mit Vollzug dieser Paketerwerbe erhöhe sich der von Dommermuth kontrollierte Anteil an der United Internet AG auf ca. 50,10 Prozent.
DIC ASSET
hat vorzeitig ein besichertes Darlehen in Höhe von rund 550 Millionen Euro mit einer Laufzeit von sieben Jahren refinanziert.
HOME24
will durch die Übernahme der Butlers Holding GmbH & Co. KG mit Sitz in Köln ihre Markposition strategisch ausbauen. Die Akquisition soll spätestens im zweiten Quartal 2022 abgeschlossen werden.
TAG IMMOBILIEN
verstärkt ihr Geschäft in Polen und übernimmt für rund 550 Millionen Euro die Gesellschaft Robyg von Goldman Sachs und Centerbridge Partners.
HOLCIM
Der schweizerische Baustoffkonzern verstärkt sich mit einem Zukauf im Bereich Dachsysteme. Holcim übernimmt mit Malarkey Roofing Products auf dem US-Markt für Wohnbedachungen mit einem prognostizierten Nettoumsatz von 600 Millionen US-Dollar für das Jahr 2022 und einem EBITDA von 120 Millionen. Die Transaktion im Wert von 1,35 Milliarden Dollar will Holcim komplett aus Barmitteln finanzieren.
BOEING
Die US-Flugsicherungsbehörde FAA fordert für die Wiederinbetriebnahme der Boeing-Flugzeuge des Typs 777-200, die mit Triebwerken von Pratt & Whitney ausgestattet sind, zusätzliche Inspektionen der Triebwerksschaufeln nach einem Richtlinienprotokoll sowie eine Verstärkung eines Schlüsselteils. Pratt & Whitney, ein Unternehmen von Raytheon Technologies, erklärte, dass solche Inspektionen bereits liefen.
PFIZER
hat in den USA grünes Licht für sein neues Corona-Medikament Paxlovid bekommen. Die US-Gesundheitsbehörde FDA erklärte, Paxlovid sei sicher und bezeichnete das Mittel als "ein wichtiges Instrument zur Reduzierung von Krankenhauseinweisungen und Todesfällen".
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/ros/err/flf
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December 23, 2021 01:31 ET (06:31 GMT)
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