DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA
Die US-Notenbank (Fed) hat angesichts der hohen Inflation einen zügigeren Ausstieg aus ihrem massiven Kaufprogramm beschlossen. Außerdem werden in neuen Projektionen jetzt mindestens drei Zinserhöhungen im nächsten Jahr in Aussicht gestellt. Der Abbau der Anleihenkäufe wird auf 30 Milliarden Dollar pro Monat verdoppelt. Damit würden die Käufe bis März 2022 auslaufen. Der Beschluss, den Leitzins bei 0,00 bis 0,25 Prozent zu belassen, fiel einstimmig. Ökonomen und Börsianer hatten diese Entscheidungen erwartet.
AUSBLICK UNTERNEHMEN +
In den USA veröffentlichen u.a. folgende Unternehmen Geschäftszahlen
22:04 US/Fedex Corp, Ergebnis 2Q, Memphis
22:05 US/Adobe Inc, Ergebnis 4Q, San Jose
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) PROGNOSE: 195.000 zuvor: 184.000 14:30 Philadelphia-Fed-Index Dezember PROGNOSE: 30,0 zuvor: 39,0 14:30 Baubeginne/-genehmigungen November Baubeginne PROGNOSE: +2,6% gg Vm zuvor: -0,7% gg Vm Baugenehmigungen PROGNOSE: +0,6% gg Vm zuvor: +4,0% gg Vm 15:15 Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung November Industrieproduktion PROGNOSE: +0,6% gg Vm zuvor: +1,6% gg Vm Kapazitätsauslastung PROGNOSE: 76,8% zuvor: 76,4% 15:45 Einkaufsmanagerindex Service Markit Dezember (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 58,2 zuvor: 58,0 15:45 Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe Markit Dezember (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 58,6 zuvor: 58,3
ÜBERSICHT INDIZES
Stand +/- % E-Mini-Future S&P-500 4.728,50 +0,4% E-Mini-Future Nasdaq-100 16.380,50 +0,6% Nikkei-225 29.066,32 +2,1% Hang-Seng-Index 23.355,72 -0,3% Kospi 3.006,41 +0,6% Shanghai-Composite 3.671,70 +0,7% S&P/ASX 200 7.295,70 -0,4%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Uneinheitlich - Die Aktienmärkte in Ostasien schließen sich der positiven Reaktion der Wall Street auf die falkenhaften Beschlüsse der US-Notenbank nur zum Teil an. In Hongkong dominieren Sorgen, dass die USA weitere chinesische Unternehmen auf ihre schwarze Liste nehmen könnten, in die US-Unternehmen nicht investieren dürfen oder deren Geschäftsbeziehungen mit den USA eingeschränkt werden. Die Halbleiteraktie SMIC, die am Vortag bereits Verluste eingefahren hatte, fällt um weitere 3,8 Prozent. Daneben zeigen sich generell Aktien aus dem Techniksegment schwach, wie JD.com (-4,5%), Alibaba (-1,9%) oder Meituan (-3,8%) und Tencent (-1,2%). In Seoul bremsen laut Händlern vergleichsweise schärfere Beschränkungen als anderswo gegen die Ausweitung der Covid-19-Pandemie die Kauflaune. Unter den Einzelwerten in Tokio stechen Canon mit einem Plus von 6,1 Prozent heraus. Treiber ist eine erhöhte Dividendenprognose. In Sydney wurde der Leitindex S&P/ASX-200 insbesondere vom Abschlag von 5,1 Prozent bei CLS gedrückt. Die Aktie des Biopharmaunternehmens war an den Tagen zuvor vom Handel ausgesetzt gewesen, nachdem CSL angekündigt hatte, für 11,7 Milliarden US-Dollar die schweizerische Vifor zu übernehmen und dies teils durch eine Kapitalerhöhung zu finanzieren.
US-NACHBÖRSE
Die Boeing-Aktie reagierte zunächst nicht auf die Nachricht, dass die australische Fluglinie Qantas ihre Flotte auf Maschinen des Wettbewerbers Airbus umstellt. Visa legten um 1 Prozent zu, nachdem das Kreditkartenunternehmen ein zusätzliches Aktienrückkaufprogramm über 12 Milliarden Dollar auf den Weg brachte. Nordson gaben um 2,8 Prozent nach. Der Industriemaschinenbauer konnte den Gewinn im zurückliegenden Quartal zum Vorjahr zwar auf 110,5 Millionen Dollar mehr als verfünffachen, Analysten hatten aber noch mehr erwartet. Auch der Umsatzanstieg auf 599 Millionen Dollar enttäuschte leicht. Das Bauunternehmen Lennar enttäuschte mit seinen neuesten Geschäftszahlen auf ganzer Linie und auch der Ausblick fiel ernüchternd aus angesichts weiter herrschender Probleme in der Lieferkette. Die Aktie gab um gut 7 Prozent nach. Noch härter traf es die Ironnet-Aktie mit einem nachbörslichen Absturz um über 21 Prozent. Das Cybersecurity-Unternehmen hatte seinen Verlust ausgeweitet bei einem gleichzeitig minimal gesunkenen Umsatz. Zudem revidierte Ironnet den Ausblick nach unten.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 35.927,43 +1,1% 383,25 +17,4% S&P-500 4.709,85 +1,6% 75,76 +25,4% Nasdaq-Comp. 15.565,58 +2,2% 327,94 +20,8% Nasdaq-100 16.289,60 +2,4% 374,70 +26,4% Mittwoch Dienstag Umsatz NYSE (Aktien) 1,12 Mrd 1,04 Mrd Gewinner 2.203 1.013 Verlierer 1.151 2.383 unverändert 161 140
Fest - Die US-Börsen legten kräftig zu, nachdem die US-Notenbank geldpolitische Straffungen im erwarteten Rahmen zur Bekämpfung der hohen Inflation angekündigt hatte. Damit sei Unsicherheit aus dem Markt entwichen, hieß es. Etwas stärker als gedacht ausgefallenen US-Importpreise untermauerten dabei laut Händlern die Sicht, dass die Fed handeln müsse. Unter den Einzelaktien zogen Pfizer um 5,9 Prozent an. Erste Studien belegten, dass die Pille des Pharmakonzerns gegen Erkrankungssymptome mit Covid-19 auch bei der Omikron-Variante wirkt. Eli Lilly (+10,9%) hatte den Ausblick erhöht und eine Vorschau auf die künftige "Pipeline" geliefert, die sehr gut ankam. Bei Nucor (-8,6%) enttäuschte die Gewinnprognose. Aspen Group brachen nach dem Geschäftsausweis um 27,2 Prozent ein. Die auf Technologie für das Bildungswesen spezialisierte Gesellschaft schrieb trotz gesteigerter Umsätze weiter rote Zahlen.
US-ANLEIHEN
US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 0,65 -0,8 0,66 53,2 5 Jahre 1,25 1,5 1,23 88,6 7 Jahre 1,40 0,8 1,39 75,4 10 Jahre 1,46 1,1 1,44 53,8 30 Jahre 1,86 3,6 1,83 21,6
Die Anleiherenditen zogen mit den in Aussicht gestellten geldpolitischen Straffungen mehrheitlich an.
DEVISEN
zuletzt +/- % 00:00 Mi,8:25 % YTD EUR/USD 1,1292 -0,0% 1,1294 1,1271 -7,6% EUR/JPY 128,91 +0,1% 128,80 128,12 +2,2% EUR/GBP 0,8521 +0,1% 0,8514 0,8510 -4,6% GBP/USD 1,3251 -0,1% 1,3263 1,3244 -3,1% USD/JPY 114,17 +0,1% 114,03 113,68 +10,6% USD/KRW 1.183,83 -0,1% 1.185,40 1.185,77 +9,0% USD/CNY 6,3663 -0,0% 6,3676 6,3642 -2,5% USD/CNH 6,3733 -0,0% 6,3758 6,3703 -2,0% USD/HKD 7,8035 +0,0% 7,8022 7,8030 +0,7% AUD/USD 0,7165 -0,1% 0,7169 0,7122 -7,0% NZD/USD 0,6778 -0,0% 0,6780 0,6741 -5,7% Bitcoin BTC/USD 48.882,10 +0,3% 48.751,13 48.241,47 +68,3%
Der Dollar profitierte nur vorübergehend von den Fed-Beschlüssen. Der Euro sackte zwar bis auf 1,1222 Dollar ab, erholte sich aber im späteren Verlauf und näherte sich der Marke von 1,13 Dollar. Der Dollarindex sank um 0,2 Prozent.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 71,73 70,87 +1,2% 0,86 +51,0% Brent/ICE 74,66 73,88 +1,1% 0,78 +47,3%
Die Ölpreise erholten sich von anfänglichen Verlusten und schlossen einen Tick höher, zumal der Dollar seine Gewinne nach den Fed-Aussagen nicht halten konnte. Der Markt sei der Sicht der Fed gefolgt, dass die Wirtschaft wachse und die Pandemie in absehbarer Zeit enden werde. Unterstützung kam ferner von überraschend stark gesunkenen US-Ölvorräten.
METALLE
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.784,71 1.777,62 +0,4% +7,09 -6,0% Silber (Spot) 22,17 22,08 +0,4% +0,10 -16,0% Platin (Spot) 927,24 921,00 +0,7% +6,24 -13,4% Kupfer-Future 4,25 4,18 +1,6% +0,07 +20,7%
Der Goldpreis legte um 0,4 Prozent zu. Allerdings hatte die Erwartung geldpolitischer Straffungen den Preis an den Vortagen gedrückt.
MELDUNGEN SEIT MITTWOCH 20.00 UHR
CORONA-PANDEMIE
- Wegen zunehmender Sorgen um die Omikron-Variante hat Apple die Rückkehr ins Büro für die Beschäftigten erneut verschoben auf ein noch zu bestimmendes Datum.
- In Südafrika ist ein neuer Höchststand bei den Corona-Neuinfektionen verzeichnet worden mit 26.976 Infektionen binnen eines Tages.
- Großbritannien hat einen neuen Höchststand bei den Corona-Neuinfektionen verzeichnet mit 78.610 Fällen binnen 24 Stunden
JAPAN - KONJUNKTUR
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
December 16, 2021 02:00 ET (07:00 GMT)
DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien -2-
Japans Exporte haben im November wegen einer starken Nachfrage nach Stahl und Bauteilen für die Halbleiterfertigung aus dem Ausland deutlich zugenommen. Die Exporte stiegen um 20,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Im Oktober lag der Zuwachs bei 9,4 Prozent. Ökonomen hatten für November ein noch stärkeres Wachstum von 21,4 Prozent erwartet. Die Importe lagen 43,8Prozent über Vorjahr.
WELTBANK
Der Fonds der Weltbank zur Unterstützung der ärmsten Länder der Welt hat eine Finanzspritze in Höhe von 93 Milliarden Dollar erhalten, mithin die größte Aufstockung, die die Internationale Entwicklungsorganisation (IDA) jemals erhalten hat. Die Mittel sollen für den Kampf gegen Pandemien, Finanzkrisen und Naturkatastrophen verwendet werden. Die Mittel stammen aus Beiträgen von 48 Ländern mit hoher und mittlerer Wirtschaftsleistung, vom Finanzmarkt sowie aus Eigenmitteln der Weltbank.
VISA
hat das Volumen für mögliche Aktienrückkäufe deutlich erhöht. Das Board genehmigte die Summe von zusätzlich 12 Milliarden Dollar. Die Gesamtsumme liegt damit bei 13,2 Milliarden.
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DJG/cln/gos
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December 16, 2021 02:00 ET (07:00 GMT)
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