DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA
Die Spitzen von Bund und Ländern kommen am Dienstagnachmittag zusammen, um über schärfere Corona-Schutzmaßnahmen zu entscheiden (16.00 Uhr). Geplant sind unter anderem Kontaktbeschränkungen auch für Genesene und Geimpfte, um die Verbreitung der hoch ansteckenden Omikron-Variante zu bremsen. Im Gespräch ist, dass sich nur noch höchstens zehn Menschen treffen können, egal ob in Innenräumen oder draußen. Die Einschränkungen dürften kurz nach Weihnachten in Kraft treten, also auch zum Jahreswechsel bereits gelten. Zudem soll die laufende Impfkampagne weiter vorangetrieben werden. Auch soll es Vorkehrungen zur Sicherung von Krankenhäusern, Polizei und Feuerwehr geben. Im Anschluss an die Beratungen ist eine Pressekonferenz vorgesehen. Auch der Gesundheitsausschuss des Bundestages berät über die Corona-Lage (13.00 Uhr).
AUSBLICK UNTERNEHMEN
08:00 DE/Douglas GmbH, Ergebnis 4Q
23:05 CA/Blackberry Ltd, Ergebnis 3Q
AUSBLICK KONJUNKTUR
- DE 08:00 GfK-Konsumklimaindikator Januar PROGNOSE: -2,5 Punkte zuvor: -1,6 Punkte - CH 08:00 Handelsbilanz November PROGNOSE: k.A. zuvor: +4,409 Mrd CHF - US 14:30 Leistungsbilanz 3Q PROGNOSE: -205,50 Mrd USD 2. Quartal: -190,28 Mrd USD 22:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) des privaten American Petroleum Institute (API) - EU 16:00 Index Verbrauchervertrauen Eurozone Dezember (Vorabschätzung) PROGNOSE: -8,0 zuvor: -6,8
ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES
Aktuell: INDEX Stand +/- DAX-Future 15.419,00 +0,7% E-Mini-Future S&P-500 4.596,25 +0,8% E-Mini-Future Nsdq-100 15.802,00 +1,2% Nikkei-225 28.517,59 +2,1% Schanghai-Composite 3.620,00 +0,7% +/- Ticks Bund -Future 174,08% -12 Vortag: INDEX Schluss +/- DAX 15.239,67 -1,9% DAX-Future 15.317,00 -1,1% XDAX 15.331,23 -1,1% MDAX 34.012,60 -1,3% TecDAX 3.792,38 -0,7% EuroStoxx50 4.107,13 -1,3% Stoxx50 3.671,50 -1,6% Dow-Jones 34.932,16 -1,2% S&P-500-Index 4.568,02 -1,1% Nasdaq-Comp. 14.980,94 -1,2% EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 174,20% -25
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Nach dem Abverkauf an den Aktienmärkten zum Start in die Woche werden diese am Dienstag in der Eröffnung im Plus erwartet. Die Vorgaben aus Asien geben zunächst die Richtung vor. Damit dürfte die Schaukelbörse der vergangenen Wochen bei teils hohen Schwankungen in der Weihnachtswoche weiter anhalten. Schlagzeilen über die Omikron-Variante des Corona-Virus dürften auch weiter das Geschehen am Kapitalmarkt mitbestimmen. Die Zahl der Omikron-Fälle in Europa ist sprunghaft angestiegen, und in den USA hat die Gesundheitsbehörde bekannt gegeben, dass 73 Prozent der Neuinfektionen in der vergangenen Woche auf diese Variante zurückzuführen sei - ein fast sechsfacher Anstieg in nur sieben Tagen. "Omikron verbreitet sich wie ein Lauffeuer und belastet die Stimmung", sagte Esty Dwek, Chief Investment Officer bei FlowBank. In Europa dürfte es zu weiteren Lockdowns kommen. Insofern rechnen Händler nicht mit einer durchgreifenden Erholung der Aktienkurse.
Rückblick: Sehr schwach - Zunehmende Sorgen vor der immer stärker werdenden Omikron-Welle drückten die Aktienmärkte deutlich ins Minus. Der Sektor der Reise- und Freizeitwerte wurde mit Blick auf die Lockdowns in einigen Ländern und aus Sorge vor weiteren Beschränkungen des Reiseverkehrs reflexartig verkauft und verlor 1 Prozent, hatte im Verlauf aber schon deutlicher im Minus gelegen. BNP Paribas stiegen gegen den schwachen Gesamtmarkt um 0,4 Prozent. Hier stützte der Verkauf des US-Geschäfts Bank of the West für über 16 Milliarden US-Dollar. Damit wird ein Einmalertrag von rund 2,9 Milliarden erzielt. Ein Teil davon soll als Aktienrückkauf an Aktionäre ausgeschüttet werden. Novo Nordisk brachen um 11,7 Prozent ein - belastet von der verzögerten Markteinführung von Wegovy in den USA um mindestens 6 Monate.
DAX/MDAX/TECDAX
Sehr schwach - Mit Blick auf die noch gute Entwicklung 2021 am deutschen Aktienmarkt nahmen Anleger die Omikronsorgen zum Anlass für Gewinnmitnahmen. So schlossen Allianz 1,8 Prozent im Minus und gaben damit alle zwischenzeitlich in diesem Jahr gesehenen Gewinne wieder ab. Als wenig überraschend bezeichnete Jefferies Medienberichte, nach denen die Deutsche Telekom (-2-2%) auf eine Einigung beim Verkauf ihrer Funkmasten zusteuere. Bereits im Mai habe das Management entsprechende Signale für einen solchen Abschluss gegeben. Hornbach Baumarkt und Hornbach Holding AG (+3,5%) legten kräftig zu. Die Holding hat den Aktionären der Baumarktkette eine Übernahmeangebot gemacht und will Hornbach Baumarkt von der Börse nehmen. Mit einem solchen Schritt sei gerechnet worden, hieß es.
XETRA-NACHBÖRSE
Delticom rückten um 4,1 Prozent vor. Wie der Online-Reifenhändler mitteilte, wurde mit der Commerzbank, der Deutschen Bank und der Sparkasse Hannover ein Konsortialkreditvertrag mit einer Laufzeit von zwei Jahren abgeschlossen.
USA - AKTIEN
Schwach - Die sich weiter ausbreitende Omikron-Variante des Coronavirus bei einer weiter bestehenden Unklarheit über die Schwere der Krankheitsverläufe und die in der Folge verhängten neuen Beschränkungen weckten Ängste um die globale Wirtschaftsentwicklung. Als zusätzlicher Belastungsfaktor für Aktien kam hinzu, dass das billionenschwere Sozial- und Klimaschutzpaket von US-Präsident Joe Biden auf der Kippe steht. Die Verunsicherung wegen der Omikron-Mutation erfasste selbst die Aktien von Impfstoffherstellern. Für Moderna ging es nach anfänglichen deutlichen Aufschlägen um 6,2 Prozent nach unten. Eine dritte Dosis des Covid-19-Impfstoffs hat die Immunreaktionen gegen die Omikron-Coronavirus-Variante im Vergleich zu zwei Dosen in Labortests um das 37-Fache erhöht. Pfizer legten indessen um 2,6 Prozent zu, während Biontech 4,2 Prozent nachgaben. Die Novavax-Aktie verlor 7,1 Prozent. Die europäische Arzneimittelbehörde EMA hat den Corona-Impfstoff des Unternehmens zugelassen. Die Aktien von Ölwerten standen mit den fallenden Erdölnotierungen unter Druck. Occidental büßten 3,7 Prozent ein, Devon Energy 2,4 Prozent. Der Softwarekonzern Oracle (-5,2%) übernimmt Cerner Corp, die damit insgesamt mit rund 28,3 Milliarden Dollar bewertet wird. Für die Cerner-Aktie ging es um 0,8 Prozent nach oben. Entsprechende Berichte hatte die Aktie bereits zuvor getrieben.
USA - ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 0,63 -0,4 0,63 50,9 5 Jahre 1,16 -0,5 1,17 80,3 7 Jahre 1,33 -0,2 1,34 68,4 10 Jahre 1,42 1,7 1,41 50,5 30 Jahre 1,85 4,0 1,81 20,5
Volatil zeigte sich in der als sicherer Hafen geltende Rentenmarkt. Hier ging es zunächst für die Notierungen nach oben, im weiteren Verlauf kamen sie aber wieder zurück.
DEVISENMARKT
DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Uhr Mo,17:08 Uhr % YTD EUR/USD 1,1277 -0,0% 1,1279 1,1297 -7,7% EUR/JPY 128,27 +0,1% 128,16 128,05 +1,7% EUR/CHF 1,0399 +0,0% 1,0850 1,0395 -3,8% EUR/GBP 0,8534 -0,1% 0,8539 0,8542 -4,5% USD/JPY 113,74 +0,1% 113,63 113,36 +10,1% GBP/USD 1,3215 +0,1% 1,3208 1,3223 -3,3% USD/CNH 6,3791 -0,0% 6,3819 6,3842 -1,9% Bitcoin BTC/USD 48.600,34 +3,8% 46.804,55 45.946,16 +67,3%
Der Dollar notierte moderat leichter. Der Euro legte 0,4 Prozent auf 1,1279 Dollar zu. Nachdem die türkische Lira zunächst auf ein neues Allzeittief zum Dollar abgestürzt war, schoss sie schließlich wieder nach oben. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan soll Medienberichten zufolge Maßnahmen angekündigt haben, die die Währung stützten und Ersparnisse in Lira fördern sollen. Der Dollar notierte bei 13,52 Lira. Zuvor war der Greenback auf über 18 Lira nach oben marschiert.
Die türkische Lira steigt am Morgen weiter. Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hatte angekündigt, dass Spareinlagen der Bürger vor Wechselkursschwankungen geschützt werden sollen. Händler sprechen daher von einer Zinserhöhung durch die Hintertür - zu Lasten der Banken. Analysten sehen keine nachhaltige Verbesserung und sprechen von Eindeckungen von Leerverkaufspositionen auf die Lira.
ROHSTOFFE
ÖL
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 69,53 68,61 +1,3% 0,92 +46,9% Brent/ICE 72,25 71,52 +1,0% 0,73 +41,0%
Deutlich abwärts ging es für die Ölpreise. Der Preis für ein Barrel der Sorte Brent sank um 2,3 Prozent, WTI gab 3,1 Prozent nach. Hier belasteten die Sorgen vor einem Nachfrageeinbruch im Zuge der weiteren Omikron-Ausbreitung und der vermehrten Verhängung von neuen Beschränkungen. Zudem bremsten Konjunktursorgen in China mit der Ausweitung der Immobilienkrise.
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
December 21, 2021 01:49 ET (06:49 GMT)
DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa -2-
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.792,62 1.790,90 +0,1% +1,72 -5,6% Silber (Spot) 22,44 22,28 +0,7% +0,17 -15,0% Platin (Spot) 937,25 935,55 +0,2% +1,70 -12,4% Kupfer-Future 4,31 4,29 +0,5% +0,02 +22,5%
MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR
CORONA-PANDEMIE
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist erneut leicht gesunken. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) lag der Wert bei 306,4 (Vortag: 316, Vorwoche 375). Binnen 24 Stunden wurden 23.428 (Vorwoche: 30.823) Neuinfektionen verzeichnet. Seit Pandemiebeginn haben die Gesundheitsämter insgesamt 6.833.050 Fälle gemeldet, genesen sind den Zahlen zufolge in Deutschland rund 5.866.900. Die Gesamtzahl der Corona-Todesfälle in Deutschland stieg um 462 auf 108.814. Am Montag lag die Hospitalisierungsinzidenz laut RKI bundesweit bei 4,73 (Vorwoche: 5,17).
In den USA hat sich die neue Omikron-Mutante als vorherrschende Virus-Variante durchgesetzt. 73,2 Prozent der in der vergangenen Woche registrierten Fälle seien auf die Omikron-Variante zurückzuführen, teilte die US-Gesundheitsbehörde CDC mit. In der Woche zuvor waren den Angaben zufolge erst 12,6 Prozent der Corona-Fälle auf die Variante zurückgeführt worden. Die rasante Ausbreitung der Omikron-Variante weckt in den USA massive Befürchtungen.
Trotz der rasanten Ausbreitung der Corona-Virusvariante Omikron in Großbritannien will Premierminister Boris Johnson die Corona-Maßnahmen über Weihnachten nicht verschärfen. Die Regierung schließe nichts aus, "aber im Moment wollen wir, dass die Menschen vor allem Vorsicht walten lassen", sagte Johnson am Montag nach einer Kabinettssitzung in London.
STEUEREINNAHMEN DEUTSCHLAND
Die deutschen Steuereinnahmen sind im November erneut deutlich um 15,4 Prozent gestiegen. Das gab das Bundesfinanzministerium in seinem Monatsbericht bekannt. Der Einnahmezuwachs war den Angaben zufolge überwiegend auf ein Plus bei den Gemeinschaftssteuern von 17,7 Prozent zurückzuführen. "Unter anderem waren bei der Lohnsteuer, den Steuern vom Umsatz, der veranlagten Einkommensteuer sowie bei der Körperschaftsteuer teils beträchtliche Steigerungen gegenüber dem Vorjahresmonat festzustellen", erklärte das Ministerium.
KLIMAPOLITIK USA
Im Kampf gegen den Klimawandel hat die Regierung von US-Präsident Joe Biden schärfere Grenzen für den CO2-Ausstoß von Autos festgelegt. Die neuen Regeln betreffen Fahrzeuge der Modelljahre 2023 bis 2026. Bis 2050 könnten durch die Vorgaben mehr als drei Milliarden Tonnen an Treibhausgasen eingespart werden, erklärte die Umweltschutzbehörde EPA. Laut den neuen Vorgaben dürfen Autos ab 2026 im Schnitt - bezogen auf die gesamte Fahrzeugflotte - nicht mehr als 161 Gramm CO2 pro Meile ausstoßen. Eine Meile entspricht rund 1,6 Kilometern.
DEUTSCHE WOHNEN
Der Vorstandschef der von Vonovia übernommenen Deutsche Wohnen verlässt das Unternehmen auf eigenen Wunsch zum 31. Dezember 2021. Der Aufsichtsrat des Wohnimmobilienkonzerns habe der Aufhebung seines Vertrags zum Jahresende am Montag zugestimmt, teilte die Deutsche Wohnen SE mit. Zahn hatte sich zuvor entschieden, ein Angebot des Aufsichtsrates der Vonovia SE zu seiner Bestellung in deren Vorstand abzulehnen. Dies hatte Deutsche Wohnen bereits am 13. Dezember bekanntgegeben.
BOSCH
übertrifft im laufenden Jahr seine Prognosen bei Umsatz und Rendite. "Wir werden dieses Jahr bei 78 Milliarden Euro (Umsatz) landen", sagte der scheidende Konzernchef Volkmar Denner dem Handelsblatt. "Wir hatten ja 6 Prozent Umsatzwachstum und 3 Prozent operative Umsatzrendite angekündigt. Wir werden beide Prognosen deutlich übertreffen." Im vergangenen Jahr 2020 hatte der Stiftungskonzern 71,5 Milliarden Euro umgesetzt.
UBS
geht gegen eine Steuerstrafe in Frankreich vor. Wie die UBS AG mitteilte, wurde die Berufung innerhalb der gesetzlichen Frist von fünf Tagen eingereicht. Ein Pariser Gericht hat die Großbank in einem Berufungsprozess zur Zahlung von 1,8 Milliarden Euro verurteilt. Die Richter sprachen die Bank wegen Geldwäsche, Steuerbetrug und illegaler Geschäftspraktiken schuldig. Die Bank war in Verdacht geraten, wohlhabende französische Kunden jahrelang zur Steuerhinterziehung verleitet zu haben.
DELTICOM
hat sich neue finanzielle Mittel gesichert. Wie das Unternehmen mitteilte, wurde mit der Commerzbank, der Deutschen Bank und der Sparkasse Hannover ein Konsortialkreditvertrag mit einer Laufzeit von zwei Jahren abgeschlossen.
NIKE
hat in seinem zweiten Geschäftsquartal trotz rückläufiger Umsätze in China und anhaltender Probleme in der Lieferkette den Umsatz und Gewinn gesteigert. Nike vermeldete einen Nettogewinn von 1,34 Milliarden US-Dollar bzw. 0,83 Dollar je Aktie. Im Vorjahr hatte der Gewinn bei 0,78 Dollar je Aktie gelegen. Der Umsatz stieg auf 11,36 Milliarden Dollar gegenüber 11,24 Milliarden im Vorjahreszeitraum. Analysten hatten mit einem Gewinn von 0,63 Dollar je Titel gerechnet bei einem Umsatz von 11,25 Milliarden Dollar.
IPO/CHINA MOBILE
will 7,64 Milliarden US-Dollar über einen Börsengang in Schanghai erlösen. China Mobile plant die Ausgabe von 845,70 Millionen Aktien zu einem Preis von 57,58 Yuan, umgerechnet 9,03 Dollar, je Aktie. Durch eine Mehrzuteilungsoption für den Verkauf von weiteren 126,86 Millionen Aktien, kann sich der Umfang des Angebots auf fast 8,8 Milliarden Dollar erhöhen kann.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/ros/err/flf
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December 21, 2021 01:49 ET (06:49 GMT)
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