DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
MITTWOCH: In Japan bleiben die Börsen wegen des Feiertages zum Geburtstag des Kaisers geschlossen.
TAGESTHEMA
Russlands Präsident Wladimir Putin hat die Unabhängigkeit der russischen Separatisten-Gebiete in der Ostukraine anerkannt und russische Truppen dorthin geschickt. Damit hat Russland formal das Friedensabkommen von Minsk aufgekündigt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verurteilte Putins Entscheidung als Verletzung der Souveränität seines Landes. EU, USA und Großbritannien kündigten Sanktionen an. Der UN-Sicherheitsrat befasste sich noch am Montagabend mit der Krise. Putin unterzeichnete nach einer Fernsehansprache zwei Dekrete. Damit erkannte er die selbsterklärten "Volksrepubliken" Donezk und Luhansk an. Diese Entscheidung sei "längst überfällig" gewesen, sagte er in einer Ansprache. Putin forderte das Parlament auf, "diese Entscheidung zu bestätigen und anschließend die Freundschafts- und Hilfsabkommen mit den beiden Republiken zu ratifizieren". Die Abkommen sehen die Entsendung "russischer Militäreinheiten vor (...)." Die Abkommen sehen ebenfalls "gegenseitige Unterstützung" im Fall eines "Angriffs" sowie den "gemeinsamen Schutz" der Grenzen vor. Die Ukraine erwarte eine "deutliche" und "wirksame" Unterstützung durch den Westen, sagte Selenskyj.
AUSBLICK UNTERNEHMEN +
In den USA veröffentlichen u.a. folgende Unternehmen Geschäftszahlen
12:00 US/Home Depot Inc, Ergebnis 4Q, Atlanta
12:45 US/Medtronic plc, Ergebnis 3Q, Minneapolis
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 15:45 Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe Markit Februar (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 56,0 zuvor: 55,5 15:45 Einkaufsmanagerindex Service Markit Februar (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 52,2 zuvor: 51,2 16:00 Index des Verbrauchervertrauens Februar PROGNOSE: 109,5 zuvor: 113,8
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % E-Mini-Future S&P-500 4.281,50 -1,4% E-Mini-Future Nasdaq-100 13.703,00 -2,1% Nikkei-225 26.457,60 -1,7% Hang-Seng-Index 23.424,00 -3,1% Kospi 2.707,82 -1,3% Shanghai-Composite 3.448,86 -1,2% S&P/ASX 200 7.161,30 -1,0%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Tiefrot notieren die Aktienmärkte in Ostasien und Australien am Dienstag, nachdem Moskau die ostukrainischen "Volksrepubliken" Donezk und Luhansk als unabhängige Staaten anerkannt hat. Russland hat die Entsendung von Truppen in die Separatistengebiete angeordnet. Sichere Häfen wie US-Anleihen, Yen, Dolar oder Gold sind tendenziell ebenso gesucht wie Öl. Westliche Politiker haben den Schritt des russischen Präsidenten Wladimir Putin scharf verurteilt. Die USA warnen erneut vor einer Invasion Russlands in die Ukraine. Der japanische Nikkei sackt um 2,1 Prozent ab, besonders heruntergezogen von Banken- und Versicherungswerten. In Südkorea fällt der Kospi um 1,7 Prozent, neben Finanz- vor allem von Technologieaktien belastet. Besonders steil nach unten geht es in Hongkong (-3%). Neben den Spannungen in der Ukraine belasten hier auch Sorgen vor regulatorischen Maßnahmen des Technologiesektors durch Peking. Alibaba verlieren 3,7 Prozent, Tencent halten sich mit minus 1,4 Prozent relativ gut. Besser hält sich der Markt in Schanghai mit einem Minus von 1,4 Prozent. Neben der Kriegsgefahr in der Ukraine lasten hier auch Spannungen mit den USA, nachdem China einige US-Rüstungsfirmen wegen Waffenverkäufen an Taiwan sanktioniert hat.
US-NACHBÖRSE (Freitag)
Der nachbörsliche US-Handel verlief am Freitag vor dem langen Wochenende in ruhigen Bahnen. Am Montag findet aufgrund eines Feiertages in den USA kein Handel statt. Die Intel-Aktie baute ihre Verluste aus dem regulären Handel noch leicht aus. Finanzchef David Zinsner hatte zwar Gewinn und Umsatz für das Gesamtjahr über den bislang kursierenden Analysten-Schätzungen in Aussicht gestellt. Allerdings kündigte er auch eine "leicht "negative Entwicklung des Cashflows" an. Nach einem Minus von 5,3 Prozent in der regulären Sitzung ging es nachbörslich um weitere 0,3 Prozent nach unten.
WALL STREET (Freitag)
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 34.079,12 -0,7% -232,91 -6,2% S&P-500 4.348,97 -0,7% -31,29 -8,8% Nasdaq-Comp. 13.548,07 -1,2% -168,65 -13,4% Nasdaq-100 14.009,54 -1,1% -162,19 -14,2% Freitag Donnerstag Umsatz NYSE (Aktien) 1,01 Mrd 922 Mio Gewinner 1.257 886 Verlierer 2.046 2.492 Unverändert 157 110
Leichter - Teilnehmer sprachen von einem nervösen Geschäft inmitten immer neuer Hiobsbotschaften rund um den Krisenherd Ukraine. Aufgeschreckt wurden Anleger über Kämpfe in der Ostukraine. Die russischen Separatisten hatten nach eigenen Angaben damit begonnen, Zivilisten aus der umkämpften Region nach Russland zu bringen. Dieser Schritt könnte Russland als Vorwand für einen Einmarsch in die Ukraine dienen, hieß es. Ein Krieg zwischen der Ukraine und Russland könnte die erhöhte Inflation verlängern, da die Versorgung mit wichtigen Rohstoffen unterbrochen werde, so ein Händler. Die US-Notenbanker Charles Evans und John Williams hatten sich wegen der Inflation indes klar zugunsten baldiger Zinserhöhungen ausgesprochen. Intel gaben 5,3 Prozent nach. CFO David Zinsner hatte eine negative Entwicklung des Cashflows angekündigt. GE warnte vor möglichen Gewinnbelastungen wegen Lieferkettenproblemen und Arbeitskräftemangel. GE sausten um 5,9 Prozent nach unten. Roku enttäuschte mit dem Umsatzausblick, der Kurs knickte um 22,3 Prozent ein.
US-ANLEIHEN (Freitag)
US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 1,48 +1,2 1,47 74,8 5 Jahre 1,82 -2,6 1,84 55,7 7 Jahre 1,91 -2,3 1,93 46,8 10 Jahre 1,93 -3,6 1,96 41,6 30 Jahre 2,24 -5,5 2,30 34,2
Am Anleihemarkt wurde mit den aktuellen Meldungen zur Ostukraine gekauft, die Renditen blieben unter Druck. Lediglich am kurzen Ende, das besonders sensibel auf Zinserhöhungen reagiert, stabilisierten sich die Renditen.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mo, 8:38 % YTD EUR/USD 1,1306 -0,0% 1,1307 1,1377 -0,6% EUR/JPY 129,69 -0,0% 129,70 130,75 -0,9% EUR/GBP 0,8317 +0,0% 0,8316 0,8349 -1,0% GBP/USD 1,3595 -0,0% 1,3597 1,3628 +0,5% USD/JPY 114,70 -0,0% 114,70 114,93 -0,4% USD/KRW 1.193,56 -0,1% 1.194,74 1.191,35 +0,4% USD/CNY 6,3398 +0,1% 6,3353 6,3317 -0,3% USD/CNH 6,3403 +0,2% 6,3272 6,3264 -0,2% USD/HKD 7,8016 +0,0% 7,8012 7,8005 +0,1% AUD/USD 0,7203 +0,3% 0,7184 0,7217 -0,8% NZD/USD 0,6713 +0,2% 0,6698 0,6722 -1,7% Bitcoin BTC/USD 36.924,39 -1,8% 37.597,19 39.179,46 -20,1%
Der Dollar geriet am Montagmorgen zunächst etwas stärker unter Druck, als es hieß, die Präsidenten Russlands und der USA hätten sich auf ein Gipfeltreffen zur Ukraine-Krise geeinigt. Im weiteren Tagesverlauf milderte jedoch die weitere Zuspitzung der Krise die Verluste des Dollar etwas. Der Dollarindex zeigte sich im späten europäisch dominierten Handel 0,1 noch Prozent niedriger.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 93,86 93,95 +3,1% 2,79 +25,4% Brent/ICE 97,27 95,39 +2,0% 1,88 +25,6%
Am Morgen legt Öl weiter zu. Am Montag zogen die Preise mit der jüngsten Zuspitzung der Ukraine-Krise deutlich an. Der Preis für die europäische Referenzsorte Brent zeigte sich im späten europäisch dominierten Handel 1,6 Prozent höher. Der Nickel-Preis markierte den höchsten Stand seit mehr als zehn Jahren. Russland ist ein wichtiger Lieferant sowohl von Öl als auch von Nickel. Im Fall von Sanktionen könnte der Export dieser Rohstoffe beeinträchtigt werden.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.910,00 1.906,20 +0,2% +3,80 +4,4% Silber (Spot) 24,24 23,97 +1,1% +0,27 +4,0% Platin (Spot) 1.090,15 1.078,00 +1,1% +12,15 +12,3% Kupfer-Future 4,49 4,48 -0,6% -0,03 +0,7%
Der Goldpreis ist am späten Montag über 1.900 Dollar gestiegen, befördert von der Ukrainekrise. Am Montag hatte es zunächst nicht weiter von der Ukraine-Krise profitiert, der Preis für die Feinunze tendierte bis zum Abend kaum verändert. Händler verwiesen auf die dünnen Umsätze aufgrund des US-Feiertags. Allerdings hatten die Anleger ihre Wetten auf einen steigenden Goldpreis an der Comex in der Woche zum 15. Februar netto um 55 Prozent aufgestockt.
MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR
FED
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
February 22, 2022 01:34 ET (06:34 GMT)
DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien -2-
Die Fed-Gouverneurin Michelle Bowman will sich in dem Punkt nicht festlegen, ob die US-Zentralbank die Zinserhöhungen im kommenden Monat mit einer größeren Zinserhöhung um einen halben Prozentpunkt einleiten sollte oder nicht. "Ich beabsichtige, rasche und entschlossene Maßnahmen zur Senkung der Inflation zu unterstützen", sagte Bowman laut Redetext auf einer Bankenkonferenz in Palm Desert, Kalifornien. "Ich werde die Daten genau anschauen, um den angemessenen Umfang einer Erhöhung auf der März-Sitzung zu beurteilen."
INNENPOLITIK KANADA
Der wegen Blockaden und massiver Demonstrationen gegen die Corona-Politik verhängte Ausnahmezustand in Kanada bleibt vorerst bestehen. Die Straßenblockaden landesweit seien zwar beseitigt, die Grenzen wieder offen und die Lage in der Hauptstadt Ottawa bessere sich stark, sagte Regierungschef Justin Trudeau. Er habe aber noch "echte Sorge für die kommenden Tage".
MEDIGENE / BIONTECH
Die beiden Biotechnologieunternehmen Biontech und Medigene kooperieren bei der Entwicklung von Immuntherapien zur Behandlung von Krebs. Die Zusammenarbeit wird mehrere Zielstrukturen umfassen und hat eine anfängliche Laufzeit von drei Jahren.
HSBC
hat im vierten Quartal dank steigender Einnahmen mehr als dreimal so viel verdient wie im Vorjahr. Der Nettogewinn stieg von 562 Millionen US-Dollar auf 1,79 Milliarden Dollar. Das Jahresviertel war nach Angaben der Bank, die ihren Geschäftsschwerpunkt in Asien hat, eines der stärksten Quartale seit Beginn der Pandemie.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/cln/raz
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February 22, 2022 01:34 ET (06:34 GMT)
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