DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
DIENSTAG: In Südkorea bleiben die Börsen wegen des Feiertages "Tag der Unabhängigkeitsbewegung" geschlossen.
TAGESTHEMA
Die australische Zentralbank hält ihren Leitzins bei 0,10 Prozent. Die Reserve Bank of Australia erklärte nach einer Sitzung des geldpolitischen Gremiums, sie werde mit einem Zinsschritt auf die Bestätigung warten, dass die Inflation nachhaltig auf das angestrebte Zielband von 2 bis 3 Prozent eingeschwenkt sei. Der Krieg in der Ukraine habe die konjunkturellen Aussichten der Weltwirtschaft verdunkelt. "Der Krieg in der Ukraine ist eine wesentliche neue Quelle der Unsicherheit", heißt es in der Erklärung von Gouverneur Philip Lowe. "Die Preise vieler Rohstoffe sind aufgrund des Krieges in der Ukraine weiter gestiegen." Auch hätten die Anleiherenditen im vergangenen Monat angezogen, ebenso die Leitzins-Erwartungen. Weltweit haben die Regierungen wegen des Angriffs auf die Ukraine strenge Wirtschaftssanktionen gegen Russland verhängt. Die zunehmenden geopolitischen Spannungen in Europa haben die Energiepreise weiter in die Höhe getrieben und die Angst vor einer steigenden globalen Inflation geschürt.
AUSBLICK UNTERNEHMEN +
14:00 NL/Stellantis NV, Vorstellung des Strategieplans
22:05 US/Salesforce.com Inc, Ergebnis 4Q
22:05 US/Hewlett Packard Enterprise Co, Ergebnis 1Q
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 15:45 Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe Markit Februar (2. Veröffentlichung) PROGNOSE: 57,5 1. Veröff.: 57,5 zuvor: 55,5 16:00 ISM-Index verarbeitendes Gewerbe Februar PROGNOSE: 58,0 Punkte zuvor: 57,6 Punkte 16:00 Bauausgaben Januar PROGNOSE: +0,2% gg Vm zuvor: +0,2% gg Vm
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- DAX-Future 14.449,00 +1,2% E-Mini-Future S&P-500 4.391,75 +0,5% E-Mini-Future Nsdq-100 14.298,25 +0,5% Nikkei-225 26.844,72 +1,2% Schanghai-Composite 3.488,83 +0,8% +/- Ticks Bund -Future 167,38% -51
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
An den Finanz- und Aktienmärkten zeigt sich trotz des andauernden Krieges in der Ukraine eine gewisse Stabilisierung. Händler sprechen davon, dass der Krieg etwas an Belastungsmomentum verliere. Die Volatilität als Zeichen der Verunsicherung sinkt, der Ölpreis wird wieder unter der Marke von 100 US-Dollar gehandelt und auch der Fluchthafen Gold kommt leicht von den jüngsten Hochs zurück. Die Waffenstillstandsgespräche zwischen den russischen Invasoren und der Ukraine sind zwar ohne Ergebnis geblieben, immerhin will man aber in Kontakt bleiben. Trotz der harten und zum Teil bereits wirkenden Sanktionen gegen Russland zeigt man sich an den asiatischen Märkten aber auch erleichtert, dass es derzeit keine noch schärferen Schritte gegen Russland gibt. Die Analysten von Guosheng sehen für die China-Börsen kurzfristig weiteres Erholungspotenzial, denn die meisten geopolitischen und externen Faktoren wirkten eingepreist. Im Vorfeld des Nationalen Volkskongresses liefen Aktien meist gut. In Hongkong werden schwache Immobiliendaten mit Argwohn verfolgt. In Tokio steigt der Nikkei - angeführt von Logistik- und Wehrtechnikwerten. Toyota Motor teilte mit, dass alle 14 Fabriken in Japan am Dienstag geschlossen würden, nachdem bei einem ihrer Zulieferer ein Problem mit dem Computersystem aufgetreten sei. Die Titel büßen 0,3 Prozent ein. In Australien hat die Notenbank hatte den Leitzins trotz des Inflationsdrucks auf Rekordtief gehalten und damit gestützt. Der zinssensible Technologiesektor zog um 5,7 Prozent an.
US-NACHBÖRSE
Workday kletterten um 7,8 Prozent, nachdem der Software-Anbieter besser als gedacht ausgefallene Viertquartalszahlen vorgelegt hatte. Das Wachstum des Videokonferenzanbieters Zoom (-2%) hat im vierten Quartal dagegen weiter nachgelassen. Das deutete darauf hin, dass der Bedarf an Videokonferenzen mit dem Abklingen der Folgen der Corona-Pandemie geringer wird. Belastet von Produktionsengpässen hat der US-Elektroautohersteller Lucid (-14,4%) das Produktionsziel für 2022 reduziert. Der Kurs des Landmaschinenherstellers Deere legte um 0,3 Prozent zu. Die Gesellschaft übernimmt alle Anteile von drei Gemeinschaftsunternehmen von Hitachi.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 33.892,60 -0,5% -166,15 -6,7% S&P-500 4.373,94 -0,2% -10,71 -8,2% Nasdaq-Comp. 13.751,40 +0,4% 56,78 -12,1% Nasdaq-100 14.237,81 +0,3% 48,65 -12,8% Mo Fr Umsatz NYSE (Aktien) 1,65 Mrd 1,12 Mrd Gewinner 1.525 2.729 Verlierer 1.852 635 Unverändert 114 113
Uneinheitlich - Nach einem schwachen Start gewann am Ende doch noch Zuversicht mit Blick auf den Krieg in der Ukraine die Oberhand. Gleichwohl suchten viele Anleger ihr Heil eher in sicheren Häfen. Zur Stimmungsaufhellung bei Aktien hatten die ersten Friedensgespräche beigetragen, in denen erwartungsgemäß keine Ergebnisse erzielt wurden - es soll aber weiter verhandelt werden. Die Russland-Sanktionen dürften die Geschäfte der US-Banken nicht unbeschadet lassen. Entsprechend lag der S&P-500-Subindex der Bankaktien mit -2,6 Prozent am Ende. Belastend wirkten hier auch die stark gesunkenen Marktzinsen. Gesucht waren Rüstungswerte, weil der Westen massiv aufrüstet. Verluste wiesen Aktien von Fluggesellschaften auf, weil zu den Sanktionen auch starke Einschränkungen des Flugverkehrs gehören. Der S&P-Subindex der Ölaktien legte mit den stark erhöhten Ölpreisen um 2,6 Prozent zu. Tagessieger war aber klar der Index der Autoaktien (+5,3%). Treiber war hier die Tesla-Aktie (+7,5%). Marktbeobachter sprachen von Spekulationen, dass die steigenden Ölpreise mehr Nachfrage nach Elektrofahrzeugen nach sich ziehen könnten. Ford und General Motors gingen beide leichter aus dem Tag.
US-ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 1,45 -12,4 1,57 71,8 5 Jahre 1,72 -14,4 1,87 46,4 7 Jahre 1,82 -14,1 1,96 37,5 10 Jahre 1,83 -13,7 1,97 32,0 30 Jahre 2,16 -11,3 2,28 26,3
Die Marktzinsen sanken kräftig. Neben dem Sicherheitsbedürfnis spielte hier eine Rolle, dass der Krieg in der Ukraine auch Rückwirkungen auf das Wirftschaftswachstum hat, weshalb die Fed auf dem avisierten Zinserhöhungsweg möglicherweise vorsichtiger agieren könnte. Dazu passte, dass der Einkaufsmanagerindex für die Region Chicago deutlich rückläufig war und auch klar unter der Erwartung ausfiel.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mo, 10:32h % YTD EUR/USD 1,1215 -0,1% 1,1220 1,1172 -1,4% EUR/JPY 129,00 -0,0% 129,04 129,08 -1,4% EUR/GBP 0,8347 -0,1% 0,8359 0,8354 -0,7% GBP/USD 1,3435 +0,1% 1,3422 1,3370 -0,7% USD/JPY 115,03 +0,0% 115,01 115,57 -0,1% USD/KRW 1.197,89 -0,3% 1.201,17 1.202,37 +0,8% USD/CNY 6,3120 +0,0% 6,3093 6,3092 -0,7% USD/CNH 6,3145 +0,0% 6,3130 6,3137 -0,6% USD/HKD 7,8138 -0,0% 7,8141 7,8143 +0,2% AUD/USD 0,7286 +0,3% 0,7261 0,7200 +0,3% NZD/USD 0,6785 +0,2% 0,6771 0,6714 -0,6% Bitcoin BTC/USD 43.515,07 +0,9% 43.134,96 38.282,28 -5,9%
Der Dollar war als sicherer Hafen gesucht - der Dollar-Index legte um knapp 0,2 Prozent zu. Noch stärker legten aber die ebenfalls als sicher geltenden Yen und Franken zu. Der Rubel ging zuletzt mit 95,30 je Dollar um, nachdem er zunächst von rund 82 am Freitag bis auf fast 109 Rubel je Dollar abgewertet hatte. Einen Satz um rund 10 Prozent nach oben machte Bitcoin.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 97,42 95,72 +1,8% 1,70 +30,9% Brent/ICE 100,00 97,97 +2,1% 2,03 +30,4%
Kräftig nach oben ging es mit den Ölpreisen (Brent +3,2% auf 100,05 Dollar, WTI +4,3%). Getrieben wurden die Preise weiter von Spekulationen über potenziell ausfallenden Öllieferungen Russlands, wozu auch die verhängten Sanktionen im Bankensektor beitragen könnten.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.906,81 1.909,02 -0,1% -2,21 +4,2% Silber (Spot) 24,43 24,41 +0,1% +0,02 +4,8% Platin (Spot) 1.052,35 1.047,95 +0,4% +4,40 +8,4% Kupfer-Future 4,51 4,44 +1,4% +0,06 +1,0%
Der Goldpreis legte um gut 20 Dollar zu auf rund 1.910 Dollar. Neben seinem Rugf als sicherer Hafen profitierte das zinslose Edelmetall vom starken Rückgang der Anleihezinsen.
MELDUNGEN SEIT MONTAG 20.00 UHR
UKRAINE-KRIEG
- Die US-Weltraumagentur Nasa bereitet angesichts des Ukraine-Kriegs Notfallpläne für den Fall vor, dass Russland die Zusammenarbeit bei der Internationalen Raumstation (ISS) einstellt.
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
March 01, 2022 02:17 ET (07:17 GMT)
DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien -2-
- Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine beschäftigt nun auch den Internationalen Strafgerichtshof (IStGH): Der Chefankläger des Haager Gerichtshofs, Karim Khan, kündigte an, "so schnell wie möglich eine Untersuchung zur Situation in der Ukraine" einzuleiten. Es gebe "plausible Gründe" für die Annahme, dass seit 2014 in der Ukraine "sowohl mutmaßliche Kriegsverbrechen als auch Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen wurden".
- Die EU hat ihre Sanktionen gegen russische Oligarchen und weitere Personen aus dem Umfeld von Präsident Wladimir Putin in Kraft gesetzt. Auf der Sanktionsliste, die am Montagabend im EU-Amtsblatt veröffentlicht wurde, steht auch Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Zu den 25 weiteren von den Sanktionen betroffenen Russen zählen auch der Chef des russischen Energiekonzerns Rosneft, Igor Setschin, der Unternehmer Alischer Usmanow sowie die Banker Peter Awen und Michail Fridman. Ihr Vermögen in der EU wird eingefroren und es wurden Einreisesperren gegen sie verhängt.
- Die Europäer und ihre Verbündeten sind bereit zu weiteren Sanktionen gegen Russland wegen des Einmarschs in der Ukraine. Das teilte die französische Präsidentschaft nach einer Videokonferenz der Staats- und Regierungschefs von Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Italien, Polen, Rumänien, den USA, Kanada und Japan sowie Vertretern der EU und der Nato mit.
- Der ukrainische Botschafter in Deutschland Andrij Melnyk hat eine mögliche Verhandlungslösung zur Beilegung des Ukrainekriegs skizziert. Die Krim und der Donbass müssten dabei auf jeden Fall Teil der Ukraine bleiben, forderte Melnyk im TV-Sender Welt.
- Vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges hat die Türkei eine Durchfahrt von Kriegsschiffen durch die Meerengen Bosporus und Dardanellen verboten.
KONJUNKTUR CHINA
In der chinesischen Industrie hat sich die Aktivität im Februar belebt. Der von Caixin Media Co und dem Researchhaus Markit ermittelte Einkaufsmanagerindex (PMI) für den verarbeitenden Sektor erhöhte sich auf 50,4 (Januar: 49,1) Punkte. Der auf Daten der staatlichen Statistikbehörde basierende offizielle Einkaufsmanagerindex für die Industrie ist im Februar ebenfalls gestiegen, auf 50,2 (Vormonat: 50,1) Punkte.
LUCID
Belastet von Produktionsengpässen hat der US-Elektroautohersteller das Produktionsziel für dieses Jahr reduziert. Die Warnung der Lucid Group unterstreicht die Herausforderung der globalen Lieferketten und des Übergangs von der Anlaufphase zur Massenproduktion. Trotz der Kürzung der prognostizierten Produktionszahlen will Lucid seine Produktionsfläche weiter ausbauen und bestätigte Pläne für den Bau eines zweiten Montagewerks in Saudi-Arabien.
ZOOM
Das Wachstum beim Videokonferenzanbieter hat im vierten Quartal weiter nachgelassen. Das deutet darauf hin, dass der Bedarf an Videokonferenzen mit dem Abklingen der Folgen der Corona-Pandemie geringer wird. Das Unternehmen, das zu den Gewinnern der Pandemie zählte, übertraf die Erwartungen der Analysten. In den drei Monaten per Ende Januar stieg der Umsatz auf 1,07 Milliarden US-Dollar, von 882,5 Millionen Dollar im Vorjahresquartal. Analysten hatten im Konsens 1,05 Milliarden Dollar erwartet.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/gos/flf
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March 01, 2022 02:17 ET (07:17 GMT)
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