DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA
Die Regierung von US-Präsident Joe Biden wird Medienberichten zufolge in ihrem Haushaltsentwurf für 2023 eine Mindeststeuer für die reichsten US-Bürger vorschlagen. Die "Billionaire Minimum Income Tax" würde von den rund 700 US-Haushalten mit einem Vermögen von mehr als 100 Millionen Dollar verlangen, mindestens 20 Prozent auf ihr gesamtes Einkommen zu zahlen, berichteten die Washington Post und andere US-Medien unter Berufung auf ein Dokument aus dem Weißen Haus.
AUSBLICK KONJUNKTUR
Keine wichtigen Termine angekündigt
ÜBERSICHT INDIZES
Stand +/- % E-Mini-Future S&P-500 4.517,50 -0,4% E-Mini-Future Nasdaq-100 14.671,50 -0,6% Nikkei-225 27.983,85 -0,6% Hang-Seng-Index 21.699,39 +1,4% Kospi 2.730,41 +0,0% Shanghai-Composite 3.215,03 +0,1% S&P/ASX 200 7.412,40 +0,1%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Uneinheitlich - Die Indizes zeigen sich vielfach von anfänglichen Verlusten erholt, gleichwohl werden sie nach oben gebremst vom neuerlichen deutlichen Anstieg der Marktzinsen in den USA am Freitag. Eine Ausnahme macht Hongkong, wo es nach Anfangsverlusten deutlicher nach oben geht, womit das kräftige Freitagsminus fast wieder ausgebügelt wird. In Schanghai liegt das Aktienbarometer minimal im Minus. Dass Schanghai wegen eines Corona-Ausbruchs mehr oder weniger komplett abgeriegelt wird, wird gut weggesteckt. In zwei Stufen sollen dort über die nächsten neun Tage umfassende Corona-Tests durchgeführt werden. Derweil kommt aus der Industrie des Landes die Nachricht, dass die Gewinne im Zeitraum Januar-Februar um 5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen sind, nachdem das Plus im Dezember noch 4,2 Prozent betragen hatte. In Hongkong treiben sich kräftig erholende Kurse im Techniksektor den Leitindex HSI, der entsprechende Subindex gewinnt über 3 Prozent. Meituan machen einen Satz um 14 Prozent. Das Technikunternehmen ist im vierten Quartal beim Umsatz dank eines erheblichen Neugeschäfts und einem stabilen Wachstum im Bereich Essenslieferungen kräftig gewachsen und auch stärker als die zentralen Rivalen Tencent (+3,8%) und Alibaba (+3,6%). In Tokio verbessern sich Yokohama Rubber um 3,8 Prozent mit der Nachricht, dass das Unternehmen das Reifengeschäft der schwedischen Trelleborg übernehmen wird.
US-NACHBÖRSE
AT&T zeigten sich gut behauptet, nachdem der Telekommunikationskonzern seine Pläne für eine Aktienaufspaltung nach der Fusion von WarnerMedia und Discovery Inc. präzisierte. Demnach sollen für jede AT&T-Aktie am 4. April steuerfrei 0,24 Aktien von Warner Bros ausgegeben werden, die dann unter Warner Bros. Discovery notiert werden sollen.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 34.861,24 +0,4% 153,30 -4,1% S&P-500 4.543,06 +0,5% 22,90 -4,7% Nasdaq-Comp. 14.169,30 -0,2% -22,54 -9,4% Nasdaq-100 14.754,31 -0,1% -11,39 -9,6% Freitag Donnerstag Umsatz NYSE (Aktien) 870 Mio 836 Mio Gewinner 1.700 2.183 Verlierer 1.607 1.145 unverändert 136 132
Uneinheitlich - Mit Blick auf das Wochenendes kam es zu einer Minimierung der Risiken. Der Ukraine-Krieg und die Aussicht auf aggressivere Zinserhöhungen durch die US-Notenbank standen weiter im Fokus. Außerdem legten die bereits im Wochenverlauf stark gestiegenen Ölpreise erneut zu und verstärkten Inflationssorgen und die Stimmung der US-Verbraucher verschlechterte sich im März unerwartet. Unter den Einzelwerten fielen die in den USA gelisteten Papiere von Nio um 9,4 Prozent, nachdem der Viertquartalsausweis des chinesischen Herstellers von Elektroautos nicht in allen Punkten überzeugt hatte. Johnson & Johnson (+1,0%) profitierten davon, vom Ausschuss für Humanarzneimittel der Europäischen Arzneimittelagentur die Empfehlung zur Zulassung einer Therapie für bestimmte Patienten mit Blutkrebs erhalten zu haben.
US-ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 2,29 +16,2 2,13 156,3 5 Jahre 2,56 +16,1 2,40 129,6 7 Jahre 2,56 +13,3 2,43 112,1 10 Jahre 2,48 +11,1 2,37 97,4 30 Jahre 2,59 +4,9 2,54 69,0
Die Renditen schossen erneut nach oben, nachdem sie am Vortag bereits stark zugelegt hatten. Treiber blieb die Aussicht auf einen aggressiveren Zinskurs der US-Notenbank angesichts der beharrlich viel zu hohen Inflation.
DEVISEN
zuletzt +/- % 00:00 Fr, 8:15 Uhr % YTD EUR/USD 1,0947 -0,4% 1,0985 1,1027 -3,7% EUR/JPY 134,81 +0,6% 134,04 134,30 +3,0% EUR/GBP 0,8330 -0,0% 0,8332 0,8352 -0,9% GBP/USD 1,3141 -0,3% 1,3183 1,3201 -2,9% USD/JPY 123,15 +0,9% 122,03 121,82 +7,0% USD/KRW 1.225,28 0% 1.225,28 1.220,28 +3,1% USD/CNY 6,3757 +0,1% 6,3662 6,3636 +0,3% USD/CNH 6,3930 +0,1% 6,3893 6,3771 +0,6% USD/HKD 7,8282 +0,0% 7,8282 7,8253 +0,4% AUD/USD 0,7523 +0,1% 0,7512 0,7513 +3,6% NZD/USD 0,6941 -0,2% 0,6956 0,6970 +1,7% Bitcoin BTC/USD 47.180,91 +1,4% 46.533,04 44.204,81 +2,1%
Der Dollar zeigte sich wenig verändert. Der Euro kam mit 1,0984 Dollar von den Tageshochs bei 1,1038 Dollar zurück. Im Handel verwies man auf den sehr schwachen Ifo-Geschäftsklimaindex. Im asiatisch dominierten Handel am Montag schnellt der Dollar unter anderem auf 123,05 Yen nach oben, verglichen mit Ständen um 121,40 zur gleichen Zeit am Freitag, der Dollar-Index gewinnt 0,3 Prozent. Hintergrund sind die weiter kräftig anziehende Marktzinsen in den USA angesichts sich mehrender Signale, dass der begonnene Zinserhöhungszyklus in den USA wegen der hohen Inflation noch an Schärfe gewinnen könnte. Zugleich fährt die japanische Notenbank aber einen weiter ultraexpansiven Kurs. Der Dollar steht zum Yen so hoch wie zuletzt vor über sechs Jahren.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 110,08 113,90 -3,4% -3,82 +48,9% Brent/ICE 116,77 120,65 -3,2% -3,88 +30,4%
Die Ölpreise blieben weiter volatil. Nach anfänglichen Abgaben legten die Preise für Brent und WTI wieder leicht zu. Auslöser waren Berichte über einen Rebellen-Angriff auf eine Öl-Raffinerie in Saudi-Arabien. Dies vergrößerte wieder die Sorgen um das globale Ölangebot. Auf Wochensicht legten die Ölpreise um rund 12 Prozent zu. Im asiatischen Geschäft am Montag geben die Preisenach. Händler sprechen von einem technischen Widerstand im Bereich von 118 Dollar je Brentöl. Die Ölpreistreiber seien aber grundsätzlich weiter intakt.
METALLE
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.940,20 1.958,21 -0,9% -18,01 +6,1% Silber (Spot) 25,06 25,53 -1,8% -0,47 +7,5% Platin (Spot) 995,05 1.002,35 -0,7% -7,30 +2,5% Kupfer-Future 4,66 4,70 -0,9% -0,04 +4,6%
Der Goldpreis zeigte sich im US-Handel mit leichten Abgaben vor dem Hintergrund der steigenden Marktzinsen. Auf Wochensicht verzeichnete das Edelmetall allerdings ein Plus, weil es mit Blick auf die hohe Inflation als Inflationsschutz Zulauf erhielt und auch als sicherer Hafen wegen des Ukraine-Kriegs gesucht war.
MELDUNGEN SEIT FREITAG, 20.00 UHR
UKRAINE-BLOG
- Bundeskanzler Olaf Scholz hat Russlands Präsident Wladimir Putin im Ukraine-Konflikt vor einem Einsatz chemischer oder biologischer Waffen gewarnt. "Das würde härteste Konsequenzen haben." Scholz sprach nach eigenen Angaben das Thema in einem direkten Gespräch mit Putin an.
- In der von russischen Streitkräften besetzten Zone um die Atomruine Tschernobyl sind nach Angaben der ukrainischen Behörden neue Brände ausgebrochen.
- In den Verhandlungen über ein Ende des Kriegs in der Ukraine will die Regierung in Kiew die Frage der von Russland geforderten Neutralität des Landes "gründlich" prüfen. Dies sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einem Interview mit mehreren unabhängigen russischen Medien. Die Konfliktparteien wollen am Montag oder Dienstag eine neue Verhandlungsrunde in Istanbul starten.
- Der Chef der pro-russischen Separatisten in der Region Luhansk im Osten der Ukraine will die Bevölkerung in den von ihm kontrollierten Gebieten in einem Referendum über den "Beitritt" zu Russland abstimmen lassen.
- In der Konfrontation mit Russland infolge des Ukraine-Kriegs hat US-Präsident Joe Biden den russischen Staatschef Wladimir Putin als einen "Schlächter" gebrandmarkt, der "nicht an der Macht bleiben kann".
- Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat Russland Forderung zurückgewiesen, Gaslieferungen künftig in Rubel zu zahlen. Diese Forderung stehe "nicht im Einklang mit dem, was unterzeichnet wurde und ich wüsste nicht, warum wir sie umsetzen sollten", sagte Macron. Aus den Verträgen gehe klar hervor, dass dies nicht zulässig sei.
CHINA - KONJUNKTUR
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
March 28, 2022 01:43 ET (05:43 GMT)
DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien -2-
In der chinesischen Industrie sind die Gewinne im Zeitraum Januar-Februar um 5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen. Damit haben die Gewinne schneller als im Dezember (4,2 Prozent) zugelegt, wie das Nationale Statistikamt mitteilte. Das kräftigere Wachstum sei durch den Gewinnanstieg bei den Rohstoff- und Energieerzeugern angesichts steigender Rohöl- und Kohlepreise angeheizt worden.
IRAN
Die USA und Israel sind nach den Worten von US-Außenminister Antony Blinken "entschlossen", gemeinsam den Iran an der Herstellung von Atomwaffen zu hindern. Die US-Regierung glaube, dass "die Rückkehr zur vollständigen Umsetzung" des internationalen Atomabkommens "der beste Weg sei, um das iranische Programm wieder zurück in die Kiste zu stecken, in der es sich befand", sagte Blinken.
CIMIC
Ein unabhängiger Board-Ausschuss der Cimic Group hat einstimmig das Übernahmeangebot des Mehrheitsaktionärs Hochtief AG empfohlen. Hochtief hatte Ende Februar angekündigt, die ausstehenden 21,4 Prozent an der australische Tochter übernehmen zu wollen.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/ros/gos
(END) Dow Jones Newswires
March 28, 2022 01:43 ET (05:43 GMT)
Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc.