DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA
Die Stimmung in der chinesischen Industrie ist im März nach offiziellen Angaben wie erwartet gesunken. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den verarbeitenden Sektor verringerte sich auf 49,5 (Februar: 50,2). Ökonomen hatten exakt diesen Stand prognostiziert. Ein PMI-Stand über 50 deutet auf eine Expansion des Sektors hin, Werte darunter auf eine Schrumpfung. Der Subindex für die Produktion verringerte sich auf 48,8 (Vormonat: 50,4), jener für den Auftragseingang auf 49,5 (50,7). Der Index für neue Exportorder - ein Indikator für die Auslandsnachfrage nach chinesischen Gütern - fiel auf 47,2 (49,0). In der Dienstleistungsbranche fiel der PMI auf 48,4 (Vormonat: 51,6).
AUSBLICK UNTERNEHMEN +
In den USA veröffentlichen u.a. folgende Unternehmen Geschäftszahlen
13:00 US/Walgreens Boots Alliance Inc, Ergebnis 2Q, Deerfield
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 14:30 Persönliche Ausgaben und Einkommen Februar Persönliche Ausgaben PROGNOSE: +0,5% gg Vm zuvor: +2,1% gg Vm Persönliche Einkommen PROGNOSE: +0,5% gg Vm zuvor: 0,0% gg Vm 14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) PROGNOSE: 195.000 zuvor: 187.000 15:45 Index Einkaufsmanager Chicago März PROGNOSE: 57,0 zuvor: 56,3
ÜBERSICHT INDIZES
Stand +/- % E-Mini-Future S&P-500 4.602,00 +0,1% E-Mini-Future Nasdaq-100 15.128,50 +0,4% Nikkei-225 27.870,67 -0,6% Hang-Seng-Index 21.992,28 -1,1% Kospi 2.756,58 +0,4% Shanghai-Composite 3.250,94 -0,5% S&P/ASX 200 7.499,60 -0,2%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Uneinheitlich - Während der Ukraine-Krieg mit seinen Folgen für die Weltwirtschaft die Stimmung weiter belastet, zumal die angeblichen jüngsten Fortschritte bei den Friedensgesprächen zunehmend skeptisch gesehen werden angesichts fortgesetzter russischer Angriffe, kommt etwas Rückenwind von den Ölpreisen. Diese fallen deutlich um rund 5 Prozent nach Berichten, wonach US-Präsident Biden die Freigabe von einer Million Barrel pro Tag aus den US-Ölreserven über einen Zeitraum von mehreren Monaten in Erwägung zieht. Das dämpft die Sorgen um die weltweit hohe Inflation zumindest etwas, wofür die extrem gestiegenen Energiepreise der Haupttreiber sind. Schanghai tendiert behauptet, nachdem in China die Einkaufsmanagerindizes für März in den Kontraktion anzeigenden Bereich gesunken sind. Dies war aber so schon erwartet worden angesichts der strengen Lockdown-Politik Pekings zur Eindämmung immer wieder auftretender Corona-Infektionswellen. In Hongkong wird das Indexminus wieder einmal mit Befürchtungen im Zusammenhang gesehen, dass chinesische Aktien von den Kurszetteln an den US-Börsen verschwinden könnten wegen der anhaltenden Probleme bei der Erfüllung der Rechnungslegungsvorschriften.
US-NACHBÖRSE
Expensify knickten auf Nasdaq.com um 14,4 Prozent eint. Der Anbieter von Software zum Spesenmanagement hatte zwar für das abgelaufene Quartal ein Umsatzplus über Erwarten berichtet, mit dem Ausblick aber enttäuscht. Ähnlich traf es Uipath (-14%). Hier schlug der Umsatz im vierten Quartal zwar die Konsensschätzung, allerdings rutschte das Softwareunternehmen nach einem Vorjahresgewinn tiefer ins Minus als erwartet und enttäuschte auch mit dem Ausblick. Auch das Medizintechnikunternehmen Masimo (-10%) sorgte für Enttäuschung. Wegen Komponentenknappheit wird hier der Quartalsumsatz die Konsensschätzung verfehlen, wie das Unternehmen ankündigte. RCM Technologies schossen dagegen um über 13 Prozent nach oben, nachdem der Anbieter von Geschäfts- und Technologielösungen für den kommerziellen und staatlichen Sektor im Berichtsquartal wieder schwarze Zahlen schrieb.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 35.228,81 -0,2% -65,38 -3,1% S&P-500 4.602,45 -0,6% -29,15 -3,4% Nasdaq-Comp. 14.442,28 -1,2% -177,36 -7,7% Nasdaq-100 15.071,55 -1,1% -167,77 -7,7% Mittwoch Dienstag Umsatz NYSE (Aktien) 931 Mio 995 Mio Gewinner 1.420 2.744 Verlierer 1.906 641 unverändert 145 141
Leichter - Gewinnmitnahmen prägten das Geschehen. Nach Berichten am Vortag über Fortschritte bei den Waffenstillstandsverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine kehrte zudem diesbezüglich Ernüchterung ein, weil Russland dem bekundeten Willen zur Deeskalation bislang noch keine Taten folgen ließ. Micron drehten im Verlauf nach Gewinnmitnahmen ins Minus (-3,5%), obwohl der Chiphersteller starke Geschäftszahlen vorgelegt hatte. Biontech (+1,5%) hatte einen Umsatz- und Gewinnsprung vermeldet. Besser als erwartet schnitt zwar auch die Modeholding PVH ab, allerdings enttäuschte der Ausblick. Die Aktie verlor 6,5 Prozent. Auch Lululemon übertraf die Erwartungen übertroffen und gefiel auch mit dem Ausblick. Die Aktie verteuerte sich um 9,6 Prozent.
US-ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 2,31 -5,6 2,37 158,4 5 Jahre 2,43 -6,8 2,50 117,0 7 Jahre 2,42 -6,9 2,49 97,9 10 Jahre 2,35 -5,4 2,40 83,5 30 Jahre 2,46 -4,2 2,50 56,2
Anleihen wurden gekauft, die Renditen gaben auf breiter Front nach. Der Spread zwischen den Renditen zwei- und zehnjähriger Titel belief sich auf nur 4 Basispunkte. Am Vortag hatten zweijährige Anleihen sogar bereits kurzzeitig höher rentiert als zehnjährige. Diese sogenannte inverse Zinsstrukturkurve gilt als Rezessionsindikator.
DEVISEN
zuletzt +/- % 00:00 Mi,9:17 % YTD EUR/USD 1,1164 +0,1% 1,1158 1,1128 -1,8% EUR/JPY 136,35 +0,3% 136,00 135,58 +4,2% EUR/GBP 0,8509 +0,2% 0,8495 0,8480 +1,3% GBP/USD 1,3120 -0,1% 1,3135 1,3124 -3,0% USD/JPY 122,12 +0,2% 121,88 121,86 +6,1% USD/KRW 1.211,17 -0,0% 1.211,34 1.208,74 +1,9% USD/CNY 6,3500 +0,0% 6,3477 6,3527 -0,1% USD/CNH 6,3596 +0,0% 6,3593 6,3589 +0,1% USD/HKD 7,8300 +0,0% 7,8270 7,8271 +0,4% AUD/USD 0,7486 -0,4% 0,7512 0,7530 +3,1% NZD/USD 0,6955 -0,3% 0,6975 0,6967 +1,9% Bitcoin BTC/USD 47.117,06 +0,3% 46.974,14 47.450,39 +1,9%
Der Dollar wurde weiter gemieden. Mit den Entspannungssignalen im Ukrainekrieg sei die US-Devise zunächst als sicherer Hafen nicht mehrso gefragt, hieß es. Der Dollarindex sank um 0,6 Prozent. Der Euro wurde derweil von überraschend hohen Inflationsdaten aus Deutschland und Spanien gestützt. Diese untermauern Erwartungen, dass die EZB noch in diesem Jahr mit Zinserhöhungen beginnen wird, um die Teuerung einzudämmen, wie es die US-Notenbank und die Bank of England bereits getan haben.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 101,42 107,82 -5,9% -6,40 +37,2% Brent/ICE 107,56 113,45 -5,2% -5,89 +30,4%
Die Ölpreise machten im US-Handel einen Teil ihrer jüngsten Verluste wett. Wie bereits der US-Branchenverband API am späten Dienstag hatte auch die staatliche Energy Information Administration eine Abnahme der Rohölvorräte gemeldet. Im asiatisch dominierten Geschäft am Donnerstag fallen die Preise stark zurück. Auslöser sind Berichte, wonach US-Präsident Biden die strategischen Ölreserven der USA für eine Weile anzapfen will, um Druck von den Ölpreisen zu nehmen.
METALLE
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.921,72 1.932,83 -0,6% -11,12 +5,0% Silber (Spot) 24,63 24,87 -1,0% -0,24 +5,7% Platin (Spot) 985,00 994,85 -1,0% -9,85 +1,5% Kupfer-Future 4,72 4,75 -0,6% -0,03 +6,0%
Gold schien nach dem Rücksetzer der vergangenen Sitzungen einen Boden gefunden zu haben. Neben Gelegenheitskäufen dürfte auch der schwächere Dollar den Goldpreis (+0,8%) gestützt haben, hieß es.
MELDUNGEN SEIT MITTWOCH 20.00 UHR
UKRAINE-BLOG
- Russland hat erneut eine Feuerpause für die schwer zerstörte südukrainische Hafenstadt Mariupol angekündigt. Die Maßnahme solle am Donnerstag um 10.00 Uhr (09.00 Uhr MESZ) in Kraft treten und die Möglichkeit schaffen, Zivilisten über einen humanitären Korridor herauszuholen. Die ukrainische Regierung bezeichnete die Ankündigung als Versuch der "erneuten Manipulation". Staatschef Wolodymyr Selenskyj sagte: "Wir glauben niemandem, keiner einzigen schönen Phrase". Dabei bezog er sich auf die Zusicherung russischer Unterhändler vom Dienstag, Moskau werde seine Angriffe auf Kiew und Tschernihiw im Norden "radikal" zurückfahren.
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
March 31, 2022 01:49 ET (05:49 GMT)
DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien -2-
- Die Berater des russischen Präsidenten Wladimir Putin fürchten sich laut Geheimdienstvertretern der USA und Großbritanniens, dem Staatschef die Wahrheit über seinen "gescheiterten" Krieg in der Ukraine zu sagen. "Und auch wenn Putins Berater Angst haben, ihm die Wahrheit zu sagen, müssen dem Regime die Vorgänge und das Ausmaß dieser Fehleinschätzungen glasklar sein", sagte der Direktor des britischen Geheimdienstes GCHQ.
JAPAN - KONJUNKTUR
Die japanische Industrieproduktion ist im Februar zum Vormonat um 0,1 Prozent gestiegen. Ökonomen hatten ein Plus von 0,5 Prozent geschätzt.
SÜDKOREA
Der Index der Frühindikatoren in Südkorea sank im Februar auf 99,8 von 100,1 im Januar.
Der Facebook-Mutterkonzern Meta hat einem Medienbericht zufolge eine Schmutzkampagne gegen seinen Rivalen Tiktok finanziert. Die "Washington Post" berichtete, Meta habe die Beratungsfirma Targeted Victory damit beauftragt, die bei Jugendlichen äußerst beliebte Video-Plattform in einem schlechten Licht dastehen zu lassen.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/raz/gos
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March 31, 2022 01:49 ET (05:49 GMT)
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