DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
MONTAG: In Australien bleiben die Börsen wegen des Feiertages "Tag des australisch-neuseeländischen Armeekorps" geschlossen.
TAGESTHEMA
Die Präsidentin der Cleveland-Fed, Loretta Mester, will nach eigener Aussage die Wirtschaft nicht mit einer Zinserhöhung um 75 Basispunkte auf der nächsten Fed-Sitzung im Mai "schocken". "Ich bevorzuge einen eher methodischen Ansatz als einen Schock von 75 Basispunkten. Ich glaube nicht, dass dies bei dem, was wir mit unserer Politik zu tun versuchen, notwendig ist", sagte Mester in einem Interview bei CNBC. Mester sagte, sie wolle den Leitzins bis zum Jahresende auf etwa 2,50 Prozent anheben. Sie befürwortete einen Zinsschritt von 50 Basispunkten im Mai und "ein paar mehr". Am Donnerstag hatte sich Fed-Chef Jerome Powell für eine rasche Zinserhöhung ausgesprochen, was die Erwartung eines Zinsschritts von 50 Basispunkten im Mai gefestigt hatte. Der Präsident der Fed von St. Louis, James Bullard, hatte Anfang der Vorwoche gesagt, dass eine Anhebung um 75 Basispunkte bei Bedarf eine Option sein könnte.
AUSBLICK UNTERNEHMEN +
12:55 US/Coca-Cola Co, Ergebnis 1Q, Atlanta
AUSBLICK KONJUNKTUR
Keine wichtigen Termine angekündigt
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % E-Mini-Future S&P-500 4.237,00 -0,7% E-Mini-Future Nasdaq-100 13.269,00 -0,6% Nikkei-225 26.644,32 -1,7% Hang-Seng-Index 19.975,15 -3,2% Kospi 2.663,82 -1,5% Shanghai-Composite 2.986,76 -3,2% S&P/ASX 200 Feiertag
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Sehr schwach -Die Indizes folgen der sehr schwachen Tendenz an der Wall Street zum Ende der Vorwoche, wo in erster Linie die Erwartung einer Reihe weiterer Zinserhöhungen in großen Einzelschritten die Anleger zu Verkäufen von Aktien animiert hatten. Hinzu kommen als Belastungsfaktor die Lockdowns in China - insbesondere in der Finanzmetropole Schanghai - wegen der grassierenden Corona-Pandemie. Sie gehen in den zweiten Monat, ohne dass die Situation unter Kontrolle scheint, und beeinträchtigen mehr und mehr die wirtschaftliche Aktivität - auch mit Folgen für die globale Konjunktur. Dazu passend geben die Ölpreise um rund 3 Prozent nach. Unter den Einzelwerten geht es in Tokio für Nissan Motor um 4,0 Prozent nach unten, belastet von Berichten, wonach der Partner Renault einen Teil seiner Beteiligung an den Japanern verkaufen will.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 33.811,40 -2,8% -981,36 -7,0% S&P-500 4.271,82 -2,8% -121,84 -10,4% Nasdaq-Comp. 12.839,29 -2,5% -335,36 -17,9% Nasdaq-100 13.356,87 -2,6% -363,58 -18,2% Freitag Donnerstag Umsatz NYSE (Aktien) 1.000 Mio 956 Mio Gewinner 538 656 Verlierer 2.803 2.659 unverändert 112 130
Sehr schwach - Wegen des Kriegs in der Ukraine waren die Anleger bestrebt, Risiken vor dem Wochenende zu reduzieren. Dazu trugen auch die Aussagen von US-Notenbankchef Jerome Powell bei, die bereits am Vortag die Aktienkurse kräftig nach unten gedrückt hatten. Laut Powell liegt für Mai eine Zinserhöhung um 50 Basispunkte "auf dem Tisch". Marktteilnehmer zeigten sich besorgt, dass steigende Leitzinsen zu Lasten einer Erholung der Wirtschaft gehen könnten, zumal sich die Aktivität in der US-Wirtschaft im April bereits verlangsamt hat, wie neue Daten zeigten. Der Wettbewerb im US-Mobilfunkgeschäft machte Verizon (-5,6%) im ersten Quartal zu schaffen. Das Unternehmen verlor Mobilfunkkunden, verzeichnete aber im Festnetzgeschäft das beste Quartal seit mehr als einem Jahrzehnt. American Express (-2,8%) berichtete zwar über einen gesunkenen Gewinn, übertraf damit aber dennoch die Markterwartungen. Der Ausblick für das Gesamtjahr wurde aber nur bestätigt. Die SAP-Tochter Qualtrics rutschte im ersten Quartal tiefer in die roten Zahlen. Die Aktie gab um 10,5 Prozent nach. Snap (+1,2%) meldete zwar einen Verlust verzeichnet, den das Social-Media-Unternehmen mit Störungen im digitalen Werbemarkt erklärte, der Umsatz stieg aber. Nach Vorlage enttäuschender Geschäftszahlen büßten die Titel des Medizintechnikunternehmens Intuitive Surgical 14,5 Prozent ein. Der Modekonzern Gap (-18%) senkte den Ausblick für die Textillinie Old Navy.
US-ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 2,70 +0,2 2,70 197,1 5 Jahre 2,93 -4,4 2,98 167,5 7 Jahre 2,95 -3,1 2,98 150,6 10 Jahre 2,89 -1,5 2,91 138,4 30 Jahre 2,94 +1,8 2,93 104,5
Die Renditen gaben etwas nach, nachdem sie am Vortag nach den Powell-Aussagen deutlich gestiegen waren. Die Rendite 10-jähriger Papiere fiel um 1,5 Basispunkte auf 2,89 Prozent.
DEVISEN
zuletzt +/- % 00:00 Fr, 9:19 Uhr % YTD EUR/USD 1,0776 -0,3% 1,0808 1,0813 -5,2% EUR/JPY 138,51 -0,3% 138,88 138,53 +5,8% EUR/GBP 0,8417 -0,0% 0,8419 0,8367 +0,2% GBP/USD 1,2802 -0,3% 1,2838 1,2922 -5,4% USD/JPY 128,54 +0,0% 128,52 128,13 +11,7% USD/KRW 1.248,35 +0,3% 1.244,16 1.240,25 +5,0% USD/CNY 6,5437 +0,7% 6,5013 6,4692 +3,0% USD/CNH 6,5828 +0,9% 6,5254 6,4937 +3,6% USD/HKD 7,8459 -0,0% 7,8465 7,8446 +0,6% AUD/USD 0,7161 -1,3% 0,7252 0,7311 -1,4% NZD/USD 0,6588 -0,8% 0,6643 0,6681 -3,5% Bitcoin BTC/USD 39.034,90 -1,6% 39.650,45 40.474,44 -15,6%
Am Devisenmarkt zog der Dollar mit den Zinserhöhungserwartungen und dem mittlerweile bereits erreichten Zinsniveau deutlich an. Der Dollarindex gewann 0,6 Prozent. Die Devisenanalysten der ING trauen dem Greenback nach den falkenhaften Powell-Aussagen Stärke für den Rest des Jahres zu. Im asiatischen Geschäft am Montag legt der Yen etwas zu, was Teilnehmer vor allem auf Spekulationen über Interventionen zurückführen. Ein japanischer Sender hatte am Freitag ohne konkrete Quellenangabe berichtet, dass US-Finanzministerin Yellen und der japanische Finanzminister Suzuki über ein potenzielles koordiniertes Vorgehen diskutiert hätten. Seit Jahresbeginn hat der Yen zum Dollar rund 13 Prozent an Wert eingebüßt.
US-NACHBÖRSE
Der Kurs von WW International (ehemals Weight Watchers) nahm auf Nasdaq.com um 0,4 Prozent ab, nachdem das Unternehmen Pläne zu einer Vereinfachung seiner Struktur und zu Kostensenkungen angekündigt hatte, die zunächst für Belastungen von 18 bis 22 Millionen Dollar sorgen werden. Bed Bath & Beyond gaben um 0,8 Prozent nach. Die Aktie war im späten regulären Handel von einem Bericht des Wall Street Journal um 6,5 Prozent nach oben gezogen worden, dass es einen Bieter für die Tochter Buybuy Baby geben soll.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 98,87 102,07 -3,1% -3,20 +34,8% Brent/ICE 103,35 106,65 -3,1% -3,30 +38,7%
Die Ölpreise gaben angesichts neuer Lockdowns in China nach. In China geht die Mobilität wegen der Anti-Corona-Maßnahmen bereits merklich zurück. Diese Entwicklung dürfte die Erdölnachfrage im Reich der Mitte beeinträchtigen, hieß es. Zudem gingen von den Lockdowns negative Wirkungen auch auf die Weltkonjunktur aus.
METALLE
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.916,44 1.930,70 -0,7% -14,26 +4,8% Silber (Spot) 23,73 24,25 -2,1% -0,52 +1,8% Platin (Spot) 927,50 933,65 -0,7% -6,15 -4,4% Kupfer-Future 4,52 4,58 -1,4% -0,06 +1,5%
Der Goldpreis gab um knapp 1 Prozent nach, belastet vom gestiegenen Zinsniveau und dem festen Dollar.
MELDUNGEN SEIT FREITAG 20.00 UHR
UKRAINE-BLOG
- US-Außenminister Antony Blinken und US-Verteidigungsminister Lloyd Austin haben bei ihrem Besuch in Kiew eine schrittweise Rückkehr von US-Diplomaten in die Ukraine sowie weitere Militärhilfe angekündigt.
- Deutschland darf keine in der Schweiz gekaufte Munition an die Ukraine liefern. Das Schweizer Wirtschaftsministerium lehnte entsprechende Anfragen aus Deutschland ab.
- Seit Beginn des Ukraine-Krieges vor zwei Monaten sind fast 5,2 Millionen Menschen aus dem Land geflohen.
- Bei russischen Luftangriffen auf die südukrainische Hafenstadt Odessa sind nach Angaben der Regierung in Kiew mindestens fünf Menschen getötet und 18 weitere verletzt worden.
- Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat vor russischen Angriffen auf weitere europäische Staaten gewarnt. "Die russische Invasion in der Ukraine war nur der Anfang, danach wollen sie andere Länder erobern", erklärte Selenskyj und erneuerte seine Forderung nach mehr Waffen und Unterstützung durch den Westen.
- Die US-Regierung hat 40 verbündete Länder für Dienstag zu Beratungen zur Verteidigung der Ukraine nach Deutschland eingeladen. Verteidigungsminister und Militärchefs aus 20 Ländern - darunter Nato-Mitglieder und weitere Staaten - hätten bereits zugesagt, sagte Pentagon-Sprecher John Kirby. Das Treffen auf Einladung von US-Verteidigungsminister Lloyd Austin soll demnach auf dem US-Stützpunkt in Ramstein stattfinden.
FRANKREICH
In einer für Europa entscheidenden Richtungswahl ist Frankreichs Präsident Emmanuel Macron für eine zweite Amtszeit gewählt worden. Ersetze sich bei der Stichwahl gegen die Rechtspopulistin Marine Le Pen durch.
KONJUNKTUR SINGAPUR
Die Verbraucherpreise in Singapur sind im März zum Vorjahr um 5,4 Prozent gestiegen, stärker als mit 4,7 Prozent erwartet. In der Kernrate waren es 2,9 nach 2,2 Prozent im Februar.
REGELN FÜR INTERNET-UNTERNEHMEN
Die EU treibt ihre Gesetzesreformen für Online-Unternehmen weiter voran. Unterhändler verständigten sich auf strengere Regeln für Internetkonzerne wie Google und Amazon, den sogenannten Digital Services Act (DSA). Das Gesetz verpflichtet Onlineplattformen unter anderem, verstärkt gegen Hass- und Falschnachrichten und andere illegale Inhalte vorzugehen.
BOEING
Die Bundesregierung hat sich laut Bild am Sonntag für einen neuen schweren Transporthubschrauber für die Bundeswehr entschieden. Die Truppe soll demnach den CH-47F Chinook des US-Herstellers Boeing erhalten und zwar 60 Maschinen zu geschätzten Kosten von rund 5 Milliarden Euro.
TESLA
Tesla-CEO Elon Musk hat sich verärgert über Bill Gates geäußert. Er könne nicht verstehen wie Gates, ein Befürworter nachhaltiger Energie, Tesla-Aktien unter Wert verkaufen könne. Er glaube, dass Gates Leerverkäufe von Tesla-Aktien im Wert von 500 Millionen Dollar getätigt habe und darauf wette, dass die Aktie fallen werde, so Musk.
ist in Gesprächen über eine Übernahme durch Tesla-Chef Elon Musk. Ein Deal könnte bereits in dieser Woche abgeschlossen werden, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen, nachdem Twitter seine Haltung geändert habe. Die Kehrtwende käme nach nur zehn Tagen, nachdem der Milliardär sein 43-Milliarden-Dollar-Angebot für das Social-Media-Unternehmen offen gelegt hatte. Bei einem Gespräch am Sonnatg sollen Fortschritte erzielt worden sein.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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April 25, 2022 01:54 ET (05:54 GMT)
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