DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
MITTWOCH: In China (Tag der Jugend) und Japan (Tag des Grüns) bleiben die Börsen wegen Feiertagen geschlossen.
DONNERSTAG: In Japan (Kodomo no Hi) und Südkorea (Internationaler Kindertag) findet aufgrund von Feiertagen kein Handel statt.
TAGESTHEMA
Die US-Notenbank ist dabei, ihren Zinshammer auszupacken. Sie steuert bei der anstehenden Sitzung auf eine Zinserhöhung um 50 Basispunkte zu. Der Leitzins würde damit auf 0,75 bis 1,00 Prozent steigen. Die Terminmärkte preisen die Wahrscheinlichkeit eines solchen Schritts zu etwa 97 Prozent ein. Und für die Sitzung im Juni ist eine weitere Erhöhung um 75 Basispunkte zu etwa 80 Prozent eingepreist. Erst im Juli wird mit einer Rückkehr zur alten Schlagzahl mit einer Erhöhung um 25 Basispunkte gerechnet. Zudem dürfte die Fed mit der Verkleinerung ihrer Bilanz beginnen. Durch die massiven Anleihekäufe ist die Bilanz auf fast 9 Billionen Dollar angeschwollen. Bei der Sitzung im März hatten die US-Währungshüter angesichts der höchsten Inflation seit mehr als 40 Jahren den Leitzins um 25 Basispunkte auf 0,25 bis 0,50 Prozent angehoben und eine zügige Abkehr vom Krisenmodus signalisiert. Powell hatte kurz danach erklärt, die US-Notenbank müsse die Zinsen "zügig" und möglicherweise "aggressiver" anheben, um zu verhindern, dass sich die hohe Inflation verfestigt. Die HSBC-Ökonomen gehen davon aus, dass das Federal Open Market Committee (FOMC) offiziell eine quantitative Straffung ankündigen wird. "Die tatsächliche Schrumpfung der Fed-Bilanz würde ab Juni beginnen, und wir erwarten eine dreimonatige Einführungsphase mit Obergrenzen für die monatliche Verringerung auf 60 Milliarden Dollar für Staatsanleihen und 35 Milliarden Dollar für Hypotheken bis August. Sobald die Obergrenzen eingeführt sind, könnte die Bilanz der Fed um rund 80 Milliarden Dollar pro Monat schrumpfen."
AUSBLICK UNTERNEHMEN +
In den USA veröffentlichen u.a. folgende Unternehmen Geschäftszahlen
13:00 US/Moderna Inc, Ergebnis 1Q
22:00 US/Ebay Inc, Ergebnis 1Q
22:00 US/Booking Holdings Inc, Ergebnis 1Q
22:05 US/Uber Technologies Inc, Ergebnis 1Q
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 14:15 ADP-Arbeitsmarktbericht April Beschäftigung privater Sektor PROGNOSE: +390.000 Stellen zuvor: +455.000 Stellen 14:30 Handelsbilanz März PROGNOSE: -106,7 Mrd USD zuvor: - 89,19 Mrd USD 15:45 Einkaufsmanagerindex/PMI Service (2. Veröffentlichung) April PROGNOSE: 55,0 1. Veröff.: 54,7 zuvor: 58,0 16:00 ISM-Index nicht-verarbeitendes Gewerbe April PROGNOSE: 58,3 Punkte zuvor: 58,3 Punkte 16:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) der staatlichen Energy Information Administration (EIA) 20:00 Fed, Ergebnis der FOMC-Sitzung, 20:30 PK mit Fed-Chairman Powell Fed-Funds-Zielsatz PROGNOSE: 0,75% bis 1,00% zuvor: 0,25% bis 0,50%
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % E-Mini-Future S&P-500 4.173,50 +0,1% E-Mini-Future Nasdaq-100 13.109,25 +0,2% Nikkei-225 FEIERTAG Hang-Seng-Index 20.817,06 -1,3% Kospi 2.674,76 -0,2% Shanghai-Composite FEIERTAG S&P/ASX 200 7.309,90 -0,1%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Leichter - Während der Aktienmarkt in Hongkong deutlichere Abschläge verzeichnet, notieren die anderen Börsen wenig verändert. Die Anleger halten sich im Vorfeld der geldpolitischen Sitzung der US-Notenbank zurück. Es wird erwartet, dass die Fed die Zinsen in einem großen Schritt um 50 Basispunkte anhebt. Hinzu kommt, dass in Festlandchina feiertagsbedingt der Handel pausiert und in Japan die Börse erst am Freitag wieder öffnet. In Hongkong wir der HSI von Technologiewerten belastet. Die Aktie des Online-Unternehmens Meituan gibt 5,9 Prozent nach, Alibaba verlieren 4,1 Prozent und JD.com 4,2 Prozent. Tencent reduziert sich um 3,2 Prozent. HSBC rücken 1,9 Prozent vor. Die Bank hat angekündigt, vor Ende August Aktien im Wert von bis zu 1 Milliarde US-Dollar zurückzukaufen. Yum China gewinnen nach Vorlage von Quartalsergebnissen 1,2 Prozent. In Südkorea gaben die Papiere des Internetkonzerns Kakao anfänglich höhere Gewinne wieder ab und notieren 0,3 Prozent im Plus. Die Geschäftszahlen für das erste Quartal haben die Erwartungen übertroffen. Korea Electric Power gewinnen 4,7 Prozent. Es wird erwartet, dass der Energieversorger seine Stromtarife aufgrund der gestiegenen Preise für Öl und Gas anheben wird. Korea Gas gewinnen 5,5 Prozent. An der Börse in Sydney rücken ANZ nach Vorlage von Geschäftszahlen für das Halbjahr um 0,7 Prozent vor. Der Finanz-Konzern hat den Nettogewinn deutlich gesteigert.
US-NACHBÖRSE
AMD machten einen Kurssprung um 6,8 Prozent. Der Chiphersteller verbuchte einen Rekordumsatz und erhöhte zudem den Jahresausblick. Der Nettogewinn stieg im Berichtsquartal auf 786 (555) Millionen Dollar. Die Aktie des Wettbewerbers Intel zeigte sich davon unberührt. Starbucks stiegen um 5,1 Prozent, nachdem die Kaffeehauskette im zweiten Geschäftsquartal Umsatz und Gewinn gesteigert hatte. Airbnb (+5,7%) setzte in den ersten drei Monaten 2022 mehr um und dämmte den Verlust stärker ein als erwartet. Nach dem Einbruch während der Coronakrise verzeichnete das Online-Portal zur Buchung von Unterkünften einen Buchungsanstieg von 67 Prozent und rechnet zudem mit einem starken Sommer-Quartal. Lyft brachen um 25,7 Prozent ein, nachdem der Fahrdienstvermittler zwar überwiegend die Erwartungen im ersten Quartal übertroffen hatte, aber mit der Gewinn- und Umsatzprognose enttäuschte. Die Aktie des Wettbewerbers Uber gab um 4,0 Prozent nach. Livent stiegen um 17,2 Prozent. Der Hersteller von Lithium und Lithiumverbindungen übertraf die Markterwartungen und hob die Jahresprognose an. Akamai Technologies knickten um 10,6 Prozent ein. Das Unternehmen für Cybersicherheit und Computertechnik verdiente bei steigenden Umsätzen weniger. Masimo verloren 8,4 Prozent. Das Medizintechnikunternehmen hatte wegen Lieferkettenproblemen ein durchwachsenes Ergebnis für das erste Quartal vorgelegt. Auch der Kran- und Baumaschinen-Hersteller Manitowoc (-5,1%) konnte nicht überzeugen.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 33.128,79 +0,2% 67,29 -8,8% S&P-500 4.175,48 +0,5% 20,10 -12,4% Nasdaq-Comp. 12.563,76 +0,2% 27,74 -19,7% Nasdaq-100 13.089,90 +0,1% 14,05 -19,8% Dienstag Montag Umsatz NYSE (Aktien) 0,975 Mrd 1,11 Mrd Gewinner 2.084 1.428 Verlierer 1.235 1.898 Unverändert 147 188
Etwas fester - Der nervöse und volatile Handel des Vortages hat sich an der Wall Street fortgesetzt. Die Indizes rückten zwar im Verlauf geschlossen ins Plus vor. Mit der immer näherrückenden Zinsentscheidung der Fed sei aber keine echte Kaufbereitschaft aufgekommen, hieß es. Händler sprachen von einer kleinen "Bärenmarktrally" - auch mit Blick auf die Vortagesgewinne. Die Daten des Tages lieferten indes keinen Grund für die Fed, vom eingeschlagenen Straffungskurs abzurücken. Denn der Auftragseingang der US-Industrie war deutlicher als erwartet gestiegen. Pfizer hatte im ersten Quartal von der starken Nachfrage nach seinem Corona-Medikament Paxlovid und dem Impfstoff profitiert. Die Aktie verteuerte sich um 2 Prozent. Dupont de Nemours (+0,7%) hatte im ersten Quartal mehr verdient als erwartet. Mosaic (+8,7%) profitierte wegen des Ukraine-Kriegs von stark gestiegenen Preisen seiner Produkte. Estee Lauder stürzten nach einem gesenkten Ausblick um 5,8 Prozent ab. Rockwell Automation brachen um 14,5 Prozent ein. Das Industrieunternehmen verschreckte mit schwachen Geschäftszahlen und einer reduzierten Prognose. Elliott war mit 6 Prozent bei Western Digital eingestiegen, der Kurs sprang um 14,4 Prozent empor.
US-ANLEIHEN
US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 2,75 +2,5 2,72 201,8 5 Jahre 3,01 +1,0 3,00 175,3 7 Jahre 3,04 +1,1 3,02 159,6 10 Jahre 2,97 -0,8 2,98 146,0 30 Jahre 3,02 -1,1 3,03 112,0
Die Anleihekurse gerieten im Verlauf erneut unter Druck, die Renditen am kurzen Ende des Marktes drehten mit der Aussicht auf steigende Leitzinsen ins Plus.
DEVISEN
zuletzt +/- % 00:00 Di,9:10 % YTD EUR/USD 1,0512 -0,1% 1,0525 1,0505 -7,6% EUR/JPY 136,80 -0,1% 136,95 136,85 +4,5% EUR/GBP 0,8428 +0,1% 0,8420 0,8390 +0,3% GBP/USD 1,2473 -0,2% 1,2498 1,2523 -7,8% USD/JPY 130,14 +0,0% 130,13 130,28 +13,1% USD/KRW 1.264,25 +0,3% 1.260,95 1.267,81 +6,3% USD/CNY 6,6085 0% 6,6085 6,6085 +4,0% USD/CNH 6,6452 -0,0% 6,6465 6,6840 +4,6% USD/HKD 7,8487 +0,0% 7,8475 7,8478 +0,7% AUD/USD 0,7103 +0,1% 0,7097 0,7094 -2,2% NZD/USD 0,6428 -0,1% 0,6436 0,6423 -5,8% Bitcoin BTC/USD 38.051,07 +0,7% 37.789,46 38.477,77 -17,7%
Der Dollar gab nach der jüngsten Rally etwas nach, der Dollar-Index reduzierte sich um knapp 0,3 Prozent. Gleichwohl zeigte sich der Greenback weiter in der Nähe seiner jüngsten Hochs - den höchsten Ständen seit März 2020. Der geldpolitische Straffungskurs der Fed sollte den Greenback auch weiterhin stützen.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 103,68 102,41 +1,2% 1,27 +41,3% Brent/ICE 106,12 104,97 +1,1% 1,15 +39,3%
Die Ölpreise zeigten sich mit Abgaben von über 2 Prozent. Der Markt pendele zwischen Angebots- und Nachfragesorgen, zuletzt hätten mal wieder letztere überwogen, hieß es mit Blick auf die sich abkühlende Weltkonjunktur - vor allem die Schwäche in China drücke die Preise. Aus China wurden neue Corona-Kontrollen gemeldet, es drohten weitere Abriegelungen. Zudem mehrten sich die Zweifel am Zustandekommen des EU-Ölembargos gegen Russland.
METALLE
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.864,79 1.868,04 -0,2% -3,25 +1,9% Silber (Spot) 22,56 22,57 -0,0% -0,01 -3,2% Platin (Spot) 971,23 966,50 +0,5% +4,73 +0,1% Kupfer-Future 4,30 4,27 +0,7% +0,03 -3,4%
Nach der jüngsten Schwäche stabilisierte sich der Goldpreis (+0,2%). Der Anstieg der Rentenrenditen und auch des Dollar legten eine Pause ein und halfen so dem Edelmetall auf die Sprünge.
MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR
US-ROHÖLLAGER
Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der zurückliegenden Woche um 3,5 Millionen Barrel gesunken, wie aus Daten des privaten American Petroleum Institute (API) hervorgeht. In der Vorwoche war ein Plus von 4,8 Millionen Fass berichtet worden. Die Benzinbestände verringerten sich um 4,5 Millionen Barrel nach minus 3,9 Millionen eine Woche zuvor.
NATO
Der US-General Christopher Cavoli wird neuer Oberbefehlshaber der Nato-Truppen in Europa. Der Nordatlantikrat stimmte seiner Nominierung am Dienstag in Brüssel zu, wie eine Sprecherin der Militärallianz auf Twitter mitteilte. Cavoli übernimmt die Militärführung der Nato inmitten des Ukraine-Kriegs und der größten Spannungen mit Russland seit dem Kalten Krieg.
KOREA
Nordkorea hat nach Angaben des südkoreanischen Militärs ein "nicht identifiziertes Projektil" abgefeuert. Das Geschoss sei in Richtung Osten abgefeuert worden, teilte der Generalstabschef in Seoul am Mittwochmorgen mit. Der jüngste Abschuss erfolgte nur wenige Tage vor dem Amtsantritt des neuen südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk Yeol, der eine härtere Gangart gegenüber dem Norden gelobt hat.
AIRBNB
hat in den ersten drei Monaten 2022 mehr umgesetzt und seinen Verlust stärker eingedämmt als erwartet. Nach dem Einbruch während der Coronakrise verzeichnete das Online-Portal zur Buchung und Vermietung von Unterkünften nun einen Buchungsanstieg von 67 Prozent und rechnet zudem mit einem starken Sommer-Quartal. Die Gesellschaft geht davon aus, dass in diesem Jahr auf Gesamtjahressicht erstmals ein Nettogewinn in der Bilanz stehen könnte. Der Umsatz stieg auf 1,5 Milliarden Dollar, ein Plus von 70 Prozent.
AMD
wird für das laufende Jahr optimistischer und hebt den Umsatzausblick an. Der US-Halbleiterkonzern reagierte damit auf die Übernahme der Xilinx Inc., aber auch auf gestiegene Erlöse bei Servern und anderen Bereichen. Im ersten Quartal kletterte das Ergebnis auf 786 (Vorjahr 555) Millionen Dollar bzw. 56 (Vj. 45) Cent je Aktie. AMD setzte in der ersten Periode 5,89 (3,45) Milliarden Dollar um.
Starbucks
Die US-Kaffeehauskette hat im zweiten Geschäftsquartal dank robuster Umsätze in Nordamerika Umsatz und Gewinn gesteigert. Allerdings wurden in China herbe Einbußen verzeichnet, weil der Lockdown im zweitgrößten Markt von Starbucks das Geschäft beeinträchtigte. Den Ausblick für das Geschäftsjahr 2022 legte der Konzern wegen der Filialschließungen in China zunächst auf Eis. Zudem kündigte die Gesellschaft rund 200 Millionen Dollar an Investitionen für Filialen und in neue Mitarbeiter an.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/flf/err
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May 04, 2022 01:40 ET (05:40 GMT)
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