DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Mittag, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
MONTAG: In Hongkong (Buddhas Geburtstag) und Moskau (Tag des Sieges) bleiben die Börsen wegen Feiertagen geschlossen.
AKTIEN- UND ANLEIHEMÄRKTE (13.10)
INDEX Stand +- % +-% YTD E-Mini-Future S&P-500 4.041,25 -1,9% -14,9% E-Mini-Future Nasdaq-100 12.395,25 -2,4% -24,0% Euro-Stoxx-50 3.553,41 -2,1% -17,3% Stoxx-50 3.513,18 -1,7% -8,0% DAX 13.439,12 -1,7% -15,4% FTSE 7.252,06 -1,8% +0,0% CAC 6.132,14 -2,0% -14,3% Nikkei-225 26.319,34 -2,5% -8,6% EUREX Stand +/- Punkte Bund-Future 150,53 -0,41 Rentenmarkt zuletzt +/- absolut +/- YTD DE-Rendite 10 J. 1,19 +0,06 +1,37 US-Rendite 10 J. 3,18 +0,05 +1,67
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 107,04 109,77 -2,5% -2,73 +45,9% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.858,48 1.884,05 -1,4% -25,57 +1,6% Silber (Spot) 21,74 22,36 -2,8% -0,62 -6,8% Platin (Spot) 934,20 969,00 -3,6% -34,80 -3,7% Kupfer-Future 4,13 4,26 -3,1% -0,13 -7,2%
Konjunktursorgen drücken die Ölpreise.
AUSBLICK AKTIEN USA
Die zweitägige Talfahrt der Wall Street dürfte am Montag andauern. Der Aktienterminmarkt deutet auf eine schwache Handelseröffnung am Kassamarkt hin. Stagflationssorgen hatte die US-Börsen im Anschluss an die Leitzinsanhebung der US-Notenbank belastet. Diese Sorgen seien übers Wochenende nicht weniger geworden, heißt es. "Wir haben eine Verlangsamung des Wachstums und eine Verschärfung der finanziellen Bedingungen. Das ist das Gegenteil von dem, was wir in den 18 Monaten vor diesem Jahr hatten, was die ideale Kulisse für die Risikomärkte war", erläutert Portfolioberwalter Hani Redha von PineBridge Investments. "Die Umstände haben die Federal Reserve und die US-Inflation in einen Wettlauf verwickelt, um zu sehen, wer am aggressivsten sein kann, aber die Fed scheint immer im Aufholmodus zu sein. Die Frage, ob die Zentralbanken in der Lage sind, die Inflation wirksam zu bekämpfen, ist nach wie vor eine wichtige Quelle von Ängsten (...)", sagt Managing Partner Stephen Innes von SPI Asset Management.
AUSBLICK KONJUNKTUR +
Keine wichtigen Termine angekündigt.
FINANZMÄRKTE EUROPA
Die Börsen bauen die Verluste bis zum Mittag deutlich aus. "Wir haben im Moment überall Risiken", sagt Vermögensverwalter Thomas Altmann von QC Partners. Die belastenden Themen sind weiter der Krieg in der Ukraine, die hohe Inflation und deswegen weltweit steigenden Zinsen sowie Lieferkettenprobleme. Verzögerungen im Hafen von Schanghai aufgrund von Covid-19-Sperrungen könnten die Containerfrachtpreise bis weit in das Jahr 2023 hinein deutlich über historischem Niveau halten, so die Rabobank. Der Rohstoffsektor verliert um 4,3 Prozent. Belastend dürfte vor allem die Entwicklung in China wirken. Die dortige Wirtschaft leidet zusehends unter den harten Lockdowns, wie die Handelsdaten zeigen. Trotz der besser als gedacht ausgefallenen Geschäftszahlen geben Infineon mit der Schwäche der Technologiewerte um 3,7 Prozent nach. Citi rechnet mit einer im zweiten Quartal etwas schwächeren Gewinnmarge. Adidas geben nach verschiedenen Kurszielsenkungen um 2,9 Prozent nach. Deutsche Post verlieren zwar 6,5 Prozent, hierbei ist aber der Dividenenabschlag zu berücksichtigen. Für Deliery Hero geht es 6,7 Prozent nach unten - auch hier belastet eine Analystenstimme. Auffallend schwach tendieren zum Start in die Woche erneut die Aktien der Biokraftstoffhersteller. Verbio sacken um 11,5 Prozent ab, für Cropenergies geht es um 5,2 Prozent nach unten. Im Handel wird auf Gegenwind aus Berlin verwiesen. Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze will ein Ende der Lebensmittelnutzung für Biokraftstoffe.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:38 Fr,17:02 % YTD EUR/USD 1,0538 -0,0% 1,0508 1,0585 -7,3% EUR/JPY 138,18 +0,4% 137,78 137,98 +5,6% EUR/CHF 1,0460 +0,5% 1,0441 1,0425 +0,8% EUR/GBP 0,8543 +0,1% 0,8561 0,8566 +1,7% USD/JPY 131,13 +0,4% 131,09 130,35 +13,9% GBP/USD 1,2336 -0,1% 1,2274 1,2354 -8,8% USD/CNH (Offshore) 6,7730 +0,9% 6,7583 6,7023 +6,6% Bitcoin BTC/USD 32.892,93 -4,5% 33.478,55 36.151,82 -28,9%
Der US-Dollar ist als Fluchtwährung gefragt, wobei die US-Devise übergeordnet auch vom geldpolitischen Kurs der Fed profitiert. Der Dollarindex stieg auf den höchsten Stand seit 19,5 Jahren. Die japanische Währung sank auf ein neues 20-Jahrestief.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Überwiegend mit negativen Vorzeichen sind die Börsen in Ostasien und Australien in die neue Woche gestartet. Furcht vor einer Rezession veranlasste Anleger zum Rückzug aus Aktien, berichteten Händler unter anderem mit Verweis auf die strengen Kontakt- und Bewegungseinschränkungen in China zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Dazu seien Befürchtungen gekommen, dass eine straffere Geldpolitik der USA und anderer Notenbanken die Wirtschaft abwürgen könnte. Auch der andauernde Krieg in der Ukraine habe zur Verunsicherung beigetragen. Dem japanischen Aktienmarkt half der schwache Yen jedoch nicht. Japanische Anleger trennten sich mit den Konjunktursorgen vor allem von Stahl- und Maschinenbauaktien. Japan Steel Works stürzten um 19 Prozent um das Tageslimit ab, nachdem das Unternehmen mitgeteilt hatte, dass bei einigen seiner Produkte Inspektionsdaten unzulässigerweise verändert worden seien. Auch der Kospi zeigte sich schwach. Hier fielen Aktien des Transport- und Reisesektors mit überdurchschnittlichen Verlusten auf. Schanghai zeigte sich in dem negativen Umfeld gut behauptet. Die Analysten von CICC sehen erste Hinweise auf eine Bodenbildung. Etwas Unterstützung kam von den April-Außenhandelsdaten. BYD verbilligen sich in Shenzhen um 3,9 Prozent. Laut Berichten untersuchen Behörden die Emissionen einer Fabrik des Autoherstellers. In Sydney stellen Technologiewerte (-3,2%) den schwächsten Sektor. Magellan sackten um 8,4 Prozent ab, nachdem das Unternehmen den Verkauf seiner Beteiligung an der Restaurantkette Guzman Y Gomez angekündigt hatte.
CREDIT
Die Risikoprämien am europäischen Kreditmarkt weiten sich zu Wochenbeginn erneut stark aus. Damit setzt sich die Beschleunigungsphase im Trend zu höheren Spreads fort. Einerseits schwächt sich das Wachstum ab, andererseits führt die Wende in der Geldpolitik zu höheren Insolvenzrisiken. "Der Markt dürfte sich weiterhin auf die Rezessions-, Inflations- und geopolitische Risiken konzentrieren", sagt Bernd Meyer, Leiter des Multi Asset Management bei Berenberg.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 7.30 UHR
Infineon hebt Prognose leicht an - Marge besser als erwartet
Angesichts der Euro-Schwäche und gestiegenen Umsatzzahlen hebt Infineon die Jahresprognose erneut an. Beim Umsatz plant der Halbleiterkonzern nun mit 13,5 Milliarden Euro nach zuvor 13 Milliarden. Die Segmentergebnis-Marge werde bei mehr als 22 Prozent liegen, bislang galten etwa 22 Prozent als Ziel.
Verdi ruft erneut zu Warnstreiks bei der Telekom auf
Im Tarifkonflikt bei der Deutschen Telekom wird zu Beginn der dritten Verhandlungsrunde erneut gestreikt. Wie die Gewerkschaft Verdi mitteilte, hat sie bundesweit Beschäftigte zu vollschichtigen Warnstreiks am Dienstag aufgerufen.
Bechtle übernimmt niederländisches IT-Systemhaus PQR
Der IT-Dienstleister Bechtle verstärkt sich mit einem Zukauf in den Niederlanden. Der MDAX-Konzern übernimmt das IT-Systemhaus PQR aus Utrecht, das im zurückliegenden Geschäftsjahr mit 170 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 100 Millionen Euro erzielte. Einen Kaufpreis nannte Bechtle nicht.
Biontech verdreifacht Umsatz und Gewinn im ersten Quartal
Die Mainzer Biontech SE hat im ersten Quartal von der hohen Nachfrage nach ihrem gemeinsam mit Pfizer entwickelten Corona-Impfstoff profitiert. Das Unternehmen, das in den USA börsennotiert ist, konnte Umsatz und Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als verdreifachen. Die Prognose für das Gesamtjahr bestätigte Biontech.
DIC Asset kauft Logistikobjekt im Rheinland
Der Immobilien-Investor Dic Asset hat weiter zugekauft. Für den Logistik-Spezialfonds "RLI-GEG Logistics & Light Industrial III" sei vor wenigen Tagen der Ankauf eines Logistikobjekts in Euskirchen beurkundet worden. Der Fonds habe sein Zielvolumen damit bereits zu 80 Prozent erreicht. Segmentübergreifend hat Dic seit Jahresbeginn insgesamt Immobilien im Wert von knapp 300 Millionen Euro beurkundet.
Fraport überprüft Beteiligung in Russland "Tag für Tag kritisch"
Der Aufsichtsrat des Flughafenbetreibers Fraport hat sich in einer Sondersitzung mit der Minderheitsbeteiligung des Unternehmens an der Betreibergesellschaft des Flughafens Pulkovo in St. Petersburg befasst. Die Beteiligung ruht seit Kriegsbeginn. Das im MDAX notierte Unternehmen ziehe daraus keinerlei Nutzen oder Gewinn, teilte die Fraport AG nach der Aufsichtsratssitzung mit und bekräftigte ihre Unterstützung der gegen Russland verhängten Sanktionen. Die Fraport-Beteiligung in Russland werde Tag für Tag kritisch überprüft, ein Ausstieg ist bislang nicht geplant.
Hochtief steigert operativen Gewinn um 19 Prozent
Hochtief hat im ersten Quartal dank guten Geschäften der australischen Tochter Cimic und im Autobahn-Mautbetrieb deutlich mehr verdient. Der operative Konzerngewinn stieg um 19,2 Prozent auf 118,2 Millionen Euro. Analysten hatten im Schnitt mit 107,3 Millionen Euro gerechnet. Die 20-prozentige Beteiligung am Mautstraßenbetreiber Abertis trug 4,7 Millionen Euro zum Ergebnis bei.
Hornbach Holding erhöht Dividende um 40 Cent auf 2,40 Euro
Die Aktionäre von Hornbach können sich für das abgelaufene Geschäftsjahr 2021/22 über eine höhere Dividende freuen. Wie die Hornbach Holding AG & Co. KGaA mitteilte, soll dem Aufsichtsrat eine Dividende von 2,40 Euro je Aktie vorgeschlagen werden, 40 Cent mehr als im Vorjahr. Wenn der Aufsichtsrat zustimmt, soll die Hauptversammlung am 8. Juli abstimmen.
Hugo Boss bringt mit Kanine Modekollektion für Hunde heraus
Der Modekonzern Hugo Boss hat mit dem Händler für Heimtierprodukte Kanine Pets World Limited eine globale Lizenzvereinbarung für Hundekleidung und Accessoires abgeschlossen. Die Vereinbarung hat eine Laufzeit von zunächst fünf Jahren. Die exklusive Lizenz umfasst das Design, die Produktion und den weltweiten Vertrieb von Produkten für Hunde, einschließlich Bekleidung, Accessoires, Haushaltsprodukte und Spielzeug unter der Marke BOSS.
SAF-Holland holt früheren CFO als Interimslösung
Der Lkw-Zulieferer SAF-Holland greift bis zur Neubesetzung des nach dem Abgang von Finanzvorständin Inka Koljonen vakanten Finanzressorts zu einer Übergangslösung. Der Aufsichtsrat hat Wilfried Trepels, von 2005 bis 2016 Finanzvorstand, zum Interims-CFO bestellt.
Singulus erhält Auftrag über Solarzellen-Anlagen
Singulus Technologies hat einen Auftrag für Anlagen und Herstellung von sogenannten Heterojunction (HJT) Solarzellen erhalten. Der Auftrag des "namhaften europäischen Energieversorgers" hat ein Gesamtvolumen im unteren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich.
Windeln.de verlängert Bezugsfrist abermals - Zahlen kommen am 16. Mai
Weil wegen des Lockdowns in China zwei Investoren ihre Verpflichtungen im Rahmen der laufenden Kapitalerhöhung voraussichtlich nicht im ursprünglich geplanten zeitlichen Rahmen erfüllen können, verlängert der Online-Shop für Babyartikel die Bezugsfrist abermals um rund vier Wochen bis zum 8. Juni. Die Investoren hatten sich verpflichtet, neue Aktien für bis zu 5,5 Millionen Euro zu erwerben. Insgesamt will Windeln.de mit der Kapitalerhöhung 7 Millionen Euro einsammeln. Sollte die Privatplatzierung nicht stattfinden, dürfte die Nachfrage nach neuen Aktien nicht ausreichen, um den Finanzbedarf im Geschäftsjahr 2022 zu decken, wiederholte das Unternehmen. Im April war die Frist schon einmal aus dem gleichen Grund verlängert worden.
Easyjet reduziert Sitzplätze - wegen Personalnot
Der britische Billigflieger Easyjet reduziert wegen massiver Personalnot sein Sitzplatzangebot. In den 60 in Großbritannien stationierten Maschinen vom Typ Airbus A319 könnten die Kundinnen und Kunden künftig nur noch je 150 statt 156 Sitze reservieren. Das Bordpersonal kann Easyjet damit von vier auf drei Menschen reduzieren.
Telefonica kauft deutschen Cloud-Spezialisten
VDer spanische Telekomkonzern Telefonica verstärkt sich mit einem Zukauf im Cloudgeschäft. Die deutsche BE-terna Acceleration Holding wird für einen Unternehmenswert von bis zu 350 Millionen Euro gekauft. Die Spanier wickeln die Übernahme über das Tochterunternehmen Telefonica Tech ab. BE-terna Acceleration ist neben Deutschland unter anderem in Österreich, der Schweiz und Dänemark tätig und bietet Unternehmen Clouddienste für den digitalen Umbau an.
Verbund kauft Solarenergie-Portfolio in Spanien
Der österreichische Energieerzeuger Verbund stärkt sein Erneuerbare-Energien-Portfolio. Die Verbund AG übernimmt ein Photovoltaik-Portfolio mit insgesamt 82 Megawatt installierter Leistung in Spanien. Dazu erwirbt sie eine Entwicklungsplattform für Windenergie und Photovoltaik samt Entwicklungsteam. Finanzielle Details nannte Verbund nicht.
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May 09, 2022 07:14 ET (11:14 GMT)
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