DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
FREITAG: In Großbritannien fand wegen des "Platinum Jubilee Bank Holiday" kein Handel statt. In China inklusive Hongkong blieben wegen des "Drachenbootfests" die Börsen geschlossen.
MONTAG: In Dänemark, Norwegen, Österreich und der Schweiz findet wegen Pfingsten kein Handel statt. In Schweden ("Nationalfeiertag") und Südkorea ("Memorial Day") bleiben die Börsen ebenfalls geschlossen.
AKTIENMÄRKTE (18:23 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD EuroStoxx50 3.783,66 -0,30% -11,98% Stoxx50 3.647,09 -0,15% -4,49% DAX 14.460,09 -0,17% -8,97% FTSE FEIERTAG CAC 6.485,30 -0,23% -9,33% DJIA 32.907,07 -1,03% -9,44% S&P-500 4.108,38 -1,64% -13,80% Nasdaq-Comp. 12.002,03 -2,56% -23,29% Nasdaq-100 12.547,96 -2,68% -23,11% Nikkei-225 27.761,57 +1,27% -3,58% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 149,76 -47
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 119,01 116,87 +1,8% 2,14 +63,5% Brent/ICE 119,54 117,61 +1,6% 1,93 +58,5% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.850,19 1.868,55 -1,0% -18,37 +1,1% Silber (Spot) 21,91 22,31 -1,8% -0,40 -6,0% Platin (Spot) 1.015,98 1.025,00 -0,9% -9,03 +4,7% Kupfer-Future 4,48 4,55 -1,6% -0,07 +0,7%
Nach einem zwischenzeitlichen Rücksetzer geht es für die Ölpreise erneut nach oben. Damit knüpfen die Preise für Brent und WTI an die kräftigen Vortagesgewinne an. Energieanalyst Carsten Fritsch von der Commerzbank äußert Verständnis für den Preisanstieg trotz der Erhöhung der Fördermenge durch die Opec+. Denn die habe zwar am Vortag beschlossen, die Ölproduktion im Juli und August jeweils um 648.000 Barrel pro Tag zu erhöhen und damit 50 Prozent stärker als bislang vorgesehen. Doch habe die Opec+ damit lediglich die für die kommenden drei Monate vorgesehenen Produktionserhöhungen auf die nächsten zwei vorgezogen. Mehr Öl stehe dem Markt, wenn überhaupt, nur kurzfristig zur Verfügung, so seine Einschätzung.
FINANZMARKT USA
Leichter - Marktteilnehmer verweisen auf den starken US-Arbeitsmarktbericht, der den geplanten Zinserhöhungskurs der US-Notenbank bestätigen dürfte. Beruhigend auf den Markt wirke jedoch, dass die Stundenlöhne mit 0,31 Prozent im selben Tempo wie im Vormonat gewachsen sind und damit nicht die befürchtete Beschleunigung zeigen, so ein Teilnehmer. Damit werden aber die Sorgen der US-Notenbank bestätigt, dass ein starker Arbeitsmarkt die Inflation weiter in die Höhe treiben könnte, da der Wettbewerb um Arbeitskräfte die Lohnverhandlungen anheizt. Die Fed versucht derzeit mit einer straffen Geldpolitik, die weiter hohe Inflation einzudämmen. Vor diesem Hintergrund haben die Investoren Bedenken, dass es im Zuge der kräftigen Zinsanhebungen zu einem Fall der US-Wirtschaft in eine Rezession kommen könnte. Bei den Einzelwerten geht es für die Okta-Aktie um 7,4 Prozent nach oben. Der Experte für Identitätsmanagement schnitt in seinem ersten Quartal nicht nur besser ab als vom Markt erwartet, sondern erhöhte auch die Prognose für das Gesamtjahr. Dass das Unternehmen im März Opfer eines Hackerangriffs gewesen war, habe das Geschäft nicht wesentlich beeinträchtigt, teilte Okta zudem mit.
AUSBLICK KONJUNKTUR +
Es stehen keine wichtigen Daten zur Veröffentlichung an.
FINANZMÄRKTE EUROPA
Etwas leichter - Ein starker US-Arbeitsmarktbericht bestätigte den geplanten Zinserhöhungkurs der US-Notenbank. Die Fed könne bei der Straffung der Geldpolitik weiter aufs Gaspedal treten, meinte Thomas Altmann von QC Partners: "Der starke Arbeitsmarktbericht legitimiert schon heute den nächsten 0,5-Prozent-Schritt". Für etwas Beruhigung sorgte der ISM-Index für den Service-Bereich. "Er zeigt das gleiche Bild wie schon der ISM-Industrie-Index", sagte ein Händler. Denn auch hier ging die Preiskomponente zurück, wenn auch auf sehr hohem Niveau. Damit gebe es keinen Grund, eine weitere Überhitzung der US-Wirtschaft zu befürchten. Öl- und Chemiewerte in Europa zeigten sich mit leichten Gewinnen, dagegen gab der Automobil-Sektor um 1,6 Prozent nach. Die Aktien von Aperam stiegen um 1,9 Prozent. Der Konzern befindet sich in vorläufigen Gesprächen mit Acerinox zwecks eines Zusammenschlusses. Acerinox fielen um 3,1 Prozent. Faurecia notierten 6,8 Prozent schwächer, nachdem der französische Automobilzulieferer eine Kapitalerhöhung über rund 705 Millionen Euro bekannt gegeben hat. Die Aktien von Konkurrent Continental gaben im DAX nur um 1,1 Prozent nach. Autohersteller wie BMW und VW reduzierten sich nach dem starken Vortag um bis zu 1,4 Prozent.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:38 Uhr Do, 17:01 Uhr % YTD EUR/USD 1,0721 -0,3% 1,0757 1,0715 -5,7% EUR/JPY 140,27 +0,5% 139,74 139,11 +7,2% EUR/CHF 1,0325 +0,3% 1,0302 1,0290 -0,5% EUR/GBP 0,8573 +0,3% 0,8553 0,8545 +2,0% USD/JPY 130,86 +0,8% 129,93 129,82 +13,7% GBP/USD 1,2507 -0,5% 1,2575 1,2542 -7,6% USD/CNH (Offshore) 6,6535 -0,1% 6,6327 6,6737 +4,7% Bitcoin BTC/USD 29.439,71 -3,0% 30.464,17 30.052,55 -36,3%
Der Dollar zeigt sich etwas fester. Der Dollar-Index gewinnt 0,3 Prozent. Der Arbeitsmarktbericht dürfte für den Dollar im Moment kaum ausschlaggebend sein, so Commerzbank-Analystin Antje Praefcke bereits im Vorfeld. Es sei klar, dass mit einer Arbeitslosenquote von 3,6 Prozent in den USA Vollbeschäftigung herrsche und die Fed Zweitrundeneffekte über Lohnzuwächse fürchte. Gute Arbeitsmarktdaten unterstrichen also nur die falkenhafte Haltung. Weil sie aber sowieso schon mit großen und schnellen Zinserhöhungen gegen die Inflationsgefahren angehe, dürfte ein Zehntel mehr oder weniger in der Arbeitslosenquote nichts an der Gangart ändern. Und damit auch keinen Einfluss auf den Dollar haben.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Freundlich - Wie schon am Vortag zu beobachten haben sich die Börsen in Ostasien und Australien am Freitag der festen Vorgabe der Wall Street angeschlossen. In den USA hatten die Indizes nach einer kräftigen Erholung im Tagesverlauf noch deutliche Gewinne eingefahren. Unter den Einzelwerten ging es in Tokio für Fast Retailing um 5,9 Prozent aufwärts. Treiber ist der um 17,5 Prozent gestiegene Umsatz der Bekleidungstochter Uniqlo des Einzelhändlers. Der Kurs des Wettbewerbers Adastria gewann knapp 4 Prozent nach einem sogar 32-prozentigen Umsatzplus. In Sydney fanden sich Rohstoffaktien unter den größeren Gewinnern. BHP, Rio Tinto und Fortescue legten zwischen 2,5 und 4,1 Prozent zu.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
MERCK KGAA
hat eine Phase-2-Studie für Berzosertib in Kombination mit Topotecan bei Patienten mit rezidiviertem, platinresistentem kleinzelligem Bronchialkarzinom abgebrochen. Das Pharmaunternehmen teilte mit, dass die Studie nach einer Zwischenanalyse aufgrund der geringen Wahrscheinlichkeit, das vordefinierte Ziel der Studie zu erreichen, abgebrochen wurde.
RATIONAL
Der Großküchenausstatter verlässt den russischen Markt. Wie das MDAX-Unternehmen mitteilte, haben Aufsichtsrat und Vorstand einstimmig entschieden, den Geschäftsbetrieb in Russland einzustellen und die dortige Vertriebsgesellschaft bis Ende 2022 zu schließen. Das werde keinen maßgeblichen Einfluss auf das Geschäftsergebnis haben.
RHEINMETALL
Inmitten des Ukraine-Kriegs kündigt Deutschlands größter Rüstungskonzern an, personell stark zu wachsen. Allein in Deutschland sollen 1.000 neue Stellen in diesem Jahr entstehen, sagte Konzernchef Armin Papperger dem Handelsblatt. 700 Vakanzen seien bereits besetzt worden. Weltweit plant Rheinmetall laut Papperger "einige tausend Menschen" in diesem Jahr neu einzustellen.
TRADE REPUBLIC
Das Finanz-Start-up hat weitere Mittel eingesammelt. Wie der Online-Broker mitteilte, fließen ihm im Rahmen einer vom Pensionsfonds Ontario Teachers angeführten Finanzierungsrunde 250 Millionen Euro zu. Bestandinvestoren hätten ebenfalls teilgenommen. Die Bewertung des Berliner Unternehmens steige damit auf 5 Milliarden Euro.
GAZPROM GERMANIA
bekommt einen neuen Chef. Die Bundesnetzagentur teilte mit, sie habe in ihrer Eigenschaft als Treuhänderin des Unternehmens Egbert Laege als neuen Geschäftsführer bestellt. Der bisherige Geschäftsführer Igor Fedorov habe seine Tätigkeit "im besten gegenseitigen Einvernehmen beendet, da er sich anderen beruflichen Herausforderungen widmen will", teilte die Bundesnetzagentur weiter mit.
BRISTOL MYERS
verstärkt sein Onkologie-Geschäft mit einem milliardenschweren Zukauf. Wie der US-Pharmakonzern mitteilte, übernimmt er die Turning Point Therapeutics Inc für 4,1 Milliarden US-Dollar.
STELLANTIS
Der Chef des Opel-Mutterkonzerns, Carlos Tavares, ist unzufrieden mit der Produktionsqualität in den deutschen Autofabriken des Konzerns: Die drei Opel-Werke am Stammsitz in Rüsselsheim, in Eisenach und in Kaiserslautern seien bislang nicht ausreichend wettbewerbsfähig, sagte Tavares der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. "Sie haben noch einen weiten Weg vor sich. Harte Arbeit, einschließlich der Produktionsqualität". Auch von Kunden kämen wegen Qualitätsmängeln negative Rückmeldungen.
WALMART
Der US-Einzelhändler wird in den nächsten drei Jahren vier neue Logistikzentren einrichten, um die Lieferungen für seine Kunden zu beschleunigen. Diese "Fulfillment-Zentren der nächsten Generation" werden über neue Technologien verfügen, die "die leistungsstarke Kombination von Menschen, Robotik und maschinellem Lernen nutzen, um einen Präzedenzfall für die Geschwindigkeit der Abwicklung zu schaffen und gleichzeitig ein positives Arbeitsumfeld für unsere Mitarbeiter zu schaffen", teilte der Konzern mit. Die vier Einrichtungen sollen mehr als 4.000 Menschen beschäftigen.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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June 03, 2022 12:26 ET (16:26 GMT)
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