DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIENMÄRKTE (18.41 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD EuroStoxx50 3.788,93 -0,47% -11,85% Stoxx50 3.649,32 -0,54% -4,43% DAX 14.445,99 -0,76% -9,06% FTSE 7.588,79 -0,13% +2,90% CAC 6.448,63 -0,80% -9,85% DJIA 32.962,77 -0,66% -9,29% S&P-500 4.126,93 -0,81% -13,41% Nasdaq-Comp. 12.103,39 -0,59% -22,64% Nasdaq-100 12.631,51 -0,63% -22,60% Nikkei-225 28.234,29 +1,04% -1,94% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 148,89% -68
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 122,04 119,41 +2,2% 2,63 +67,7% Brent/ICE 123,41 120,57 +2,4% 2,84 +63,6% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.856,47 1.852,10 +0,2% +4,37 +1,5% Silber (Spot) 22,12 22,23 -0,5% -0,11 -5,1% Platin (Spot) 1.016,90 1.014,30 +0,3% +2,60 +4,8% Kupfer-Future 4,43 4,44 -0,3% -0,01 -0,6%
Erdölpreise steigen deutlich - und dies trotz überraschend gestiegener US-Ölvorräte. Anleger setzten mit Blick auf Russland und den Iran auf ein weiterhin knappes Angebot. Mit iranischem Erdöl sei mittelfristig kaum zu rechnen, da das Mullahregime laut Berichten offenbar weiter an der Entwicklung einer Atombombe arbeite, heißt es. Insofern dürften Sanktionen kaum aufgehoben werden.
FINANZMARKT USA
Verluste zu Handelsbeginn locken Schnäppchenjäger an, so dass die Kurse im Verlauf ihre Abgaben verringern oder sogar ins Plus drehen. Nichtsdestotrotz bleibt die Stimmung angeschlagen, was Händler mit Stagflationssorgen erklären. Die hohe Volatilität sei Ausdruck der Verunsicherung, denn der Konjunkturausblick bleibe trübe. Die Konjunkturpessimisten erhalten neue Argumente von OECD sowie von der Weltbank. Denn beide haben ihre Wachstumsprognosen global deutlich gesenkt. Novavax geben anfängliche Kursgewinne ab und liegen nun 0,6 Prozent im Minus. Eine Notfallzulassung des Corona-Impfstoffs könnte kurzfristig erfolgen. Analysten befürchten jedoch, dass der Novavax-Impfstoff zu spät kommt. Shopify steigen um 2,7 Prozent. Der Anbieter von E-Commerce-Software nimmt einen Aktiensplit vor. Campbell Soup gewinnen 2,4 Prozent, nachdem der Lebensmittelhersteller steigende Umsätze gemeldet hatte. Zudem hob die Gesellschaft den Ausblick an. Smartsheet geben um 5,9 Prozent nach, der Software-Anbieter schrieb höhere Verluste. State Street fallen mit Spekulationen, die Bank könnte ein Übernahmegebot für die schweizerische Credit Suisse abgeben, um 5,8 Prozent.
AUSBLICK KONJUNKTUR +
Keine Daten mehr angekündigt.
FINANZMÄRKTE EUROPA
Marktteilnehmer verwiesen wegen der gesunkenen Kurse auf die gestiegenen Ölpreise. Damit nahmen die Inflationsgefahren weiter zu. Darauf reagierten auch die Anleihen, die Renditen der Langläufer stiegen auf den höchsten Stand seit mehreren Jahren. Thema des Tages waren Credit Suisse, die mit Übernahmespekulation 3,8 Prozent im Plus schlossen, nachdem sie zunächst mit einer weiteren Gewinnwarnung um 7,6 Prozent gefallen waren. Am Gesamtmarkt hielten sich die Anleger aber vor der EZB-Sitzung am Donnerstag zurück. Passend zu den dominierenden Konjunktur- und Inflationssorgen senkten Weltbank und OECD ihre Wachstumsprognosen deutlich. Inditex gewannen 6,3 Prozent. Marktteilnehmer sprachen von überraschend starken Geschäftszahlen. H&M gewannen im Inditex-Fahrwasser 2,9 Prozent. Der Sektorindex Einzelhandelswerte erholte sich um 1,9 Prozent. Autotitel profitierten von Renault, die mit einem Kurssprung um 3,8 Prozent vom Start eines Aktienrückkaufprogramms gestützt wurde. Technologiewerte legten nach einem starken Ausblick von Taiwan Semiconductors zu. Mit der Gewinnwarnung der Credit Suisse verloren UBS 2,6 Prozent, Deutsche Bank und Deutsche Börse je 1,9 Prozent. Bei Pernod Ricard (-2,5%) sorgten neue schwächere Wachstumsziele für Ernüchterung. Remy Cointreau gaben um 2,4 Prozent nach, Campari um 1,3 und Diageo um 1,5 Prozent. Der Index der Nahrungsmittel- und Getränke-Aktien schloss mit einem Abschlag von 1,4 Prozent. Für Publicis ging es um 2,2 Prozent nach unten. Das Verlagsunternehmen hatte seine Prognose für die Werbeausgaben gesenkt. SAF-Holland büßten 5,6 Prozent ein. Das Unternehmen hatte ein vollständiges Übernahmeangebot für Haldex abgegeben. Haldex haussierten um knapp 45 Prozent.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 9:44 Di, 17:35 % YTD EUR/USD 1,0735 +0,3% 1,0691 1,0692 -5,6% EUR/JPY 143,78 +1,3% 142,31 141,75 +9,9% EUR/CHF 1,0470 +0,6% 1,0417 1,0403 +0,9% EUR/GBP 0,8554 +0,6% 0,8506 0,8502 +1,8% USD/JPY 133,95 +1,0% 133,10 132,58 +16,4% GBP/USD 1,2550 -0,3% 1,2568 1,2576 -7,3% USD/CNH (Offshore) 6,6909 +0,3% 6,6757 6,6773 +5,3% Bitcoin BTC/USD 30.284,15 -3,5% 30.492,92 29.817,82 -34,5%
Der Dollar wird etwas gestützt von steigenden Marktzinsen, der Dollarindex zeigt sich behauptet - liegt damit aber deutlich unter seinem Tageshoch. Besonders der Euro legt zu, hier wollen Marktbeobachter für die Zinssitzung der EZB am Donnerstag eine falkenhafte Überraschung nicht gänzlich ausschließen.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Gestützt von Aufschlägen bei den Technologie- und Energiewerten haben sich die Börsen mit Gewinnen gezeigt. Die Technologiewerte hatten zuletzt mit den anhaltenden Zinssorgen unter Druck gestanden. Die Energietitel wurden von der Hoffnung gestützt, dass die Lockerungsmaßnahmen in China zu einer erhöhten Nachfrage führen werden. Die Gewinnerliste wurde vom HSI in Hongkong angeführt. Teilnehmer verwiesen hier auch auf die gute Entwicklung der chinesischen Technikwerte an der Wall Street. Gesucht waren in Hongkong vor allem Aktien von Spiele-Entwicklern, nachdem China nach längerer Zeit wieder 60 Online-Spiele zur Veröffentlichung zugelassen hatte. Meituan gewannen 3,4 Prozent, Alibaba 10,7 Prozent und Tencent 5,7 Prozent. Der Schanghai-Composite erholte sich von zwischenzeitlichen Abgaben. Die Analysten von Central China Securities erwarten, dass sich die positive Dynamik fortsetzen wird. Bei den Einzelwerten zeigten sich in Schanghai vor allem die Energiewerte mit Aufschlägen. Der Nikkei-225 in Tokio kletterte - angeführt von den Werten aus dem Technologie- und Immobiliensektor. Hier stützte auch, dass die japanische Wirtschaft im ersten Quartal nicht so deutlich geschrumpft ist wie in der ersten Schätzung angenommen. Der Kospi in Seoul schloss wenig verändert. Hier belastete die deutlich gesenkte globale Wachstumsprognose der Weltbank. Zudem wurde das BIP-Wachstum für das erste Quartal in Südkorea leicht nach unten revidiert. In Sydney legte der S&P/ASX-200 zu. Am Vortag hatte die stärker als erwartet ausgefallene Zinserhöhung belastet.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
Merck KGaA platziert Anleihen im Volumen von 1 Milliarde Euro
Der Darmstädter Merck-Konzern hat den Anleihemarkt angezapft. Der DAX-Konzern begab nach eigenen Angaben Anleihen im Volumen von 1,0 Milliarde Euro. Die Emission umfasst zwei fest verzinste Tranchen. Eine Anleihe mit einer Laufzeit von vier Jahren über 500 Millionen Euro wird mit einem Kupon von 1,875 Prozent verzinst. Eine Anleihe mit einem Volumen von ebenfalls 500 Millionen Euro hat eine Laufzeit von acht Jahren und wird mit 2,375 Prozent verzinst.
VW-Forschungskonsortium will Batterien erstmals mehrfach recyceln
Ein vom Autokonzern Volkswagen geführtes Forscher-Team soll nachweisen, dass Antriebsbatterien mehrfach recycelt werden können. Das Forschungskonsortium namens HVBatCycle verfolgt nach Angaben von Volkswagen das Ziel, Kathodenmetalle, Elektrolyt und Graphit dauerhaft im geschlossenen Materialkreislauf zu führen, also mehrfach nacheinander zurückzugewinnen und wiedereinzusetzen.
Hochtief erhöht Kapital um knapp 10 Prozent
Hochtief will sich neue Finanzmittel über eine Kapitalerhöhung besorgen. Wie der Baukonzern mitteilte, soll das Grundkapital um nahezu 10 Prozent erhöht werden. Insgesamt sollen 7.064.593 neue Aktien gegen Bareinlage ausgegeben werden. Auf Basis der Schlusskurses vom Mittwoch dürfte die Hochtief AG rund 425 Millionen Euro erlösen, in der Regel werden die Aktien aber mit einem Abschlag verkauft. Das Bezugsrecht ist für Aktionäre ausgeschlossen.
Aktionäre segnen Rechtsformwechsel bei Cherry ab
Die Cherry AG wird künftig unter der Rechtsform der Europäische Gesellschaft (Societas Europaea, SE) firmieren. Wie der Hersteller von High-End-Schaltern für mechanische Tastaturen und Computer-Eingabegeräte mitteilte, haben die Aktionäre den Rechtsformwechsel auf der Hauptversammlung beschlossen.
State Street: Bereiten Statement zu Credit Suisse nach Bericht über Offerte vor
State Street bereitet eigenen Angaben zufolge ein Statement in Reaktion auf einen Bericht vor, wonach die US-Bank eine Übernahme der Credit Suisse plant. Das Schweizer Finanzportal Inside Paradeplatz berichtete, dass der Finanzdienstleister aus Boston 9 Franken je Aktie für die Credit Suisse Group AG bieten könnte.
S&P stuft Oracle ab auf BBB von BBB+
S&P Global Ratings hat die Bonität von Oracle abgestuft auf BBB von BBB+. Grund sei vor allem die höhere Verschuldung infolge der Übernahme von Cerner, begründete die Ratingagentur. Ein weitere Abstufung sei möglich. Das Kurzfristrating wurde mit A-2 bestätigt. Oracle hatte Ende 2021 angekündigt, die auf das Geschäft mit Software für Krankenhäuser und Ärzte konzentrierte Cerner für rund 28,3 Milliarden Dollar übernehmen zu wollen.
TSMC hält an Wachstumsprognose fest
Der taiwanische Chiphersteller TSMC sieht sich trotz wirtschaftlicher Eintrübung in seinen wichtigsten Märkten wie den USA und China nicht vom Kurs abkommen. Die Taiwan Semiconductor Manufacturing Co bestätigte ihren Ausblick für den Umsatz im laufenden Jahr mit dem Verweis auf die weiterhin solide Nachfrage nach ihren Halbleitern, die etwa in Elektroautos und Computern verwendet werden. Der weltgrößte Chip-Auftragsfertiger rechnet dieses Jahr mit einem Umsatzwachstum von rund 30 Prozent, nachdem er im Vorjahr bereits um 24,9 Prozent gewachsen ist.
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June 08, 2022 12:43 ET (16:43 GMT)
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