DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIENMÄRKTE (18:30 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD EuroStoxx50 3.475,18 -0,78% -19,15% Stoxx50 3.405,06 -1,08% -10,83% DAX 13.304,39 -0,91% -16,24% FTSE 7.187,46 -0,25% -2,42% CAC 5.949,84 -1,20% -16,82% DJIA 30.322,68 -0,64% -16,56% S&P-500 3.735,22 -0,38% -21,63% Nasdaq-Comp. 10.824,66 +0,14% -30,81% Nasdaq-100 11.304,90 +0,15% -30,73% Nikkei-225 26.629,86 -1,33% -7,51% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 143 -155
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 122,32 120,93 +1,1% 1,39 +68,1% Brent/ICE 123,59 122,27 +1,1% 1,32 +63,8% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.812,23 1.819,20 -0,4% -6,97 -0,9% Silber (Spot) 20,93 21,08 -0,7% -0,15 -10,2% Platin (Spot) 924,01 936,28 -1,3% -12,27 -4,8% Kupfer-Future 4,16 4,21 -1,2% -0,05 -6,4%
Die Ölpreise ziehen deutlicher an. Die Opec hat ihre Ölbedarfsprognose für 2022 weitgehend unverändert belassen, aber die Prognose des Angebots gesenkt, um dem Ausfall russischer Öllieferungen Rechnung zu tragen. In seinem Monatsbericht für Mai vermeldete das Kartell überdies einen Rückgang der Fördermenge aufgrund deutlich gesunkener libyscher Öllieferungen. Der feste Dollar und die anziehenden Marktzinsen belasten indes erneut den Goldpreis.
FINANZMARKT USA
Uneinheitlich - Die Inflation zieht indes weiter an, die US-Erzeugerpreise stiegen aber immerhin nicht deutlicher als erwartet. Der Anstieg der Kernerzeugerpreise blieb knapp unter der Markterwartung. Doch für einen Stimmungswandel an der Börse sorgen die Daten nicht, die Indizes drehen zum Teil ins Minus. Auch mit Blick auf den am Mittwoch anstehenden Zinsentscheid der US-Notenbank dürften Anleger keine Risiken eingehen. Unter den Einzelwerten machen Oracle einen Kurssprung von 8 Prozent. Der Software-Konzern hat den Umsatz im vierten Geschäftsquartal überraschend kräftig gesteigert. Die Aktionäre des Paketdienstes Fedex können sich über eine deutlich höhere Dividende freuen. Der Kurs springt um 13,7 Prozent nach oben. Abercrombie & Fitch legen um 0,9 Prozent zu. Die Modekette hat vor der Investorenveranstaltung am Dienstag mittel- und langfristige Ziele veröffentlicht, die wohlwollend aufgenommen werden. Restrukturierungspläne und die damit verbundenen Belastungen drücken Coinbase um 0,6 Prozent.
Der Rentenmarkt bleibt unter Druck, die Abwärtsdynamik verringert sich aber etwas. Die an den Vortagen rasant gestiegenen Renditen ziehen weiter an. Die Zinsstrukturkurve wird flacher. Der Abstand zwischen den Renditen zwei- und zehnjähriger US-Staatsanleihen schrumpft auf wenige Basispunkte. Es droht eine inverse Zinskurve, bei der Anleihen mit kurzen Laufzeiten höher rentieren als Langläufer. Dies wird am Markt gemeinhin als Vorbote einer Rezession gesehen.
FINANZMÄRKTE EUROPA
Schwächer - Zinssorgen und steigende Energiepreise drückten die Kurse. "Die Nervosität ist und bleibt extrem hoch", sagte ein Händler. "Ruhe in den Markt kommt erst, wenn Klarheit über die Fed-Zinserhöhung (am Mittwochabend) und ihren weiteren Zinspfad besteht", sagte er. Aber auch nach der Fed-Sitzung ist noch keine Ruhe in Sicht. Denn am Freitag findet der so genannte große Hexentanz statt, da verfallen Futures und Optionen. "Die Ausschläge dürften deshalb auch am Donnerstag und am Freitag hoch bleiben", sagte ein weiterer Marktteilnehmer.Bei den Branchen in Europa legte der Stoxx-Index der Öl- und Gaswerte im Sog steigender Energiepreise um 0,8 Prozent zu. Der Index der Banken gewann 1,1 Prozent, hier gewannen HSBC und Standard Chartered besonders stark. Etwas erholen konnte sich auch der Index der Versicherer. Die anderen Branchenindizes schlossen im Minus, besonders deutlich der Stoxx-Index der Bauaktien mit einem Rückgang um 2,7 Prozent. Im DAX fielen Hellofresh um über 7 und Zalando um mehr als 6 Prozent. Dagegen zogen Deutsche Post im Windschatten von FedEx um 1 Prozent an. Deutsche Börse profitierten mit einem Plus von 1,2 Prozent von einer Kaufempfehlung durch Warburg. Vonovia erholten sich um 2,5 Prozent. Fortum gewannen 6,6 Prozent. Die Muttergesellschaft von Uniper (+0,3%) will sich von russischen Kraftwerken trennen. Dagegen brachen Atos nach dem überraschenden Rücktritt von CEO Rodolphe Belmer um 23,4 Prozent ein. Akzo Nobel gaben nach gesenkter Prognose für das zweite Quartal um 4,2 Prozent nach. Nach einer Gewinnwarnung fielen Hornbach Holding um 17,3 Prozent.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:11 Uhr Mo, 17:25 Uhr % YTD EUR/USD 1,0421 +0,1% 1,0419 1,0434 -8,4% EUR/JPY 140,62 +0,5% 140,38 139,96 +7,4% EUR/CHF 1,0436 +0,5% 1,0385 1,0399 +0,6% EUR/GBP 0,8683 +1,2% 0,8565 0,8578 +3,3% USD/JPY 134,92 +0,4% 134,72 134,14 +17,2% GBP/USD 1,2001 -1,1% 1,2169 1,2165 -11,3% USD/CNH (Offshore) 6,7582 -0,3% 6,7540 6,7702 +6,4% Bitcoin BTC/USD 22.651,52 -1,6% 22.915,37 23.100,82 -51,0%
Der Dollar steigt nach den Preisdaten weiter, nachdem er über Nacht bereits ein 19-Jahreshoch erreicht hat - befeuert von Spekulationen über eine aggressivere Anhebung der Zinssätze durch die US-Notenbank. Der Dollar-Index zieht gestützt von erneut zulegenden Marktzinsen um weitere 0,3 Prozent an.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Uneinheitlich - Zunächst hatte sich das gleiche Bild wie zu Wochenbeginn gezeigt. Nach erneut massiven Kursverlusten an der Wall Street gaben die Börsen aus Angst vor einer Stagflation, also wirtschaftlicher Stagnation bei gleichzeitig hoher Inflation, erneut nach. Im späten Handelsverlauf erholten sich an einigen Handelsplätzen die Börsen jedoch wieder etwas. Die chinesischen Aktienmärkte schafften sogar den Sprung ins Plus. Marktteilnehmer verwiesen auf die US-Aktien-Futures, die nach den kräftigen Verlusten an den Vortagen nun auf eine Erholungsbewegung hindeuteten. In Australien wurden nach der Feiertagspause Rohstoffwerte von Sorgen aufgrund der weltweiten Inflationsentwicklung deutlich belastet. So büßten Rio Tinto und BHP jeweils 4,2 Prozent ein.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
MERCK KGAA
tut sich bei der Weiterentwicklung sogenannter Prozessanalysetechnologien (PAT) mit der US-Firma Agilent Technologies zusammen. Eine entsprechende Vereinbarung wurde jetzt geschlossen, wie die Merck KGaA mitteilte. PAT gelten als ein Schlüsselfaktor dafür, dass biologische Arzneimittel schneller und kostengünstiger verfügbar werden. Merck kann sein Angebot für Echtzeitüberwachung und automatisierte Prozesskontrolle künftig auf das Downstream Processing erweitern, also die Aufbereitung und Aufreinigung von Arzneisubstanzen.
MUNICH RE
Fitch hat die Bonitätsnote des Rückversicherers mit AA bestätigt. Der Ausblick für das IFS-Rating (Insurer Financial Strength) sei weiterhin stabil, teilte die Agentur mit. Munich Re verfüge über ein "äußerst günstiges" Unternehmensprofil innerhalb des Rückversicherungssektors und eine sehr starke Kapitalisierung. Zudem weise der Konzern eine starke finanzielle Performance auf.
BOEHRINGER INGELHEIM
Der Pharmakonzern will sich mit einer Übernahme in den USA verstärken. Wie der Konzern mitteilte, hat er sich eine Option zur Übernahme des Biotech-Unternehmens Trutino Biosciences aus San Diego gesichert. Finanzielle Details wurden nicht genannt.
CORESTATE CAPITAL
muss erhebliche Abschreibungen vornehmen. Wie das Unternehmen mitteilte, nimmt es eine Wertberichtigung auf den Firmen- und Markenwert sowie eine Risikovorsorge für ausstehende Performance-Gebühren und Brückenfinanzierungen der Tochter Helvetic Financial Services (HFS) von 392 Millionen Euro vor. Zudem werden die Firmenwerte bei der Corestate Bank um etwa 61 Millionen Euro angepasst.
WACKER NEUSON
arbeitet im Segment der Mini- und Kompaktbagger künftig mit John Deere zusammen. Wie das Unternehmen mitteilte, hat es mit dem US-Konzern einen exklusiven OEM-Liefervertrag für Bagger mit einem Gewicht von unter fünf Tonnen geschlossen. Für den Aufbau der Produktionskapazitäten plant Wacker Neuson mit Investitionen in Höhe eines niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Betrags. Aus einer ebenfalls vereinbarten technischen Zusammenarbeit winkt ein außerordentlicher Ergebniseffekt im niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich.
VIVENDI
hält nach dem Ende der zweiten Angebotsfrist für die französische Unternehmensgruppe Lagardere 57,35 Prozent aller Aktien. Die rund 81 Millionen Aktien entsprächen 47,33 Prozent der theoretischen Stimmrechte, teilte der französische Medienkonzern mit. Zu Lagardere gehören der Buchverlagsholding Hachette und verschiedene Medien wie Radio Europe 1 oder die Zeitung Paris Match.
FEDEX
Die Aktionäre des Paketdienstes können sich über eine deutlich höhere Dividende freuen. Wie der Konzern mitteilte, erhöht er seine Quartalsdividende um 53 Prozent auf 1,15 US-Dollar. Der Schritt sei Teil einer Reihe von Maßnahmen mit dem Ziel, den Shareholder Value zu erhöhen.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/cln
(END) Dow Jones Newswires
June 14, 2022 12:33 ET (16:33 GMT)
Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc.