
DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Mittag, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIEN- UND ANLEIHEMÄRKTE (13.12 Uhr)
INDEX Stand +- % +-% YTD E-Mini-Future S&P-500 3.833,50 +0,3% -19,2% E-Mini-Future Nasdaq-100 11.823,25 +0,4% -27,5% Euro-Stoxx-50 3.457,77 -0,8% -19,6% Stoxx-50 3.480,24 -0,9% -8,9% DAX 12.789,35 -0,9% -19,5% FTSE 7.154,61 -0,8% -2,4% CAC 6.001,91 -0,7% -16,1% Nikkei-225 26.478,77 +0,5% -8,0% EUREX Stand +/- Punkte Bund-Future 152,76% -0,25 Rentenmarkt zuletzt +/- absolut +/- YTD DE-Rendite 10 J. 1,14 +0,01 +1,32 US-Rendite 10 J. 2,95 -0,03 +1,44
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 96,80 95,84 +1,0% 0,96 +34,1% Brent/ICE 100,07 99,49 +0,6% 0,58 +33,6% GAS VT-Schluss +/- EUR Dutch TTF 182,30 175,10 +5,6% 9,69 +32,5% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.730,98 1.726,16 +0,3% +4,82 -5,4% Silber (Spot) 18,98 18,93 +0,3% +0,05 -18,6% Platin (Spot) 846,25 849,38 -0,4% -3,13 -12,8% Kupfer-Future 3,31 3,30 +0,4% +0,01 -25,5% YTD zu Vortagsschluss
AUSBLICK AKTIEN USA
Nach einer dreitägigen Durststrecke könnte die Wall Street mit leichten Aufschlägen in den Tag gehen. Dreh- und Angelpunkt der Trendfindung dürften US-Verbraucherpreise sein, die noch vor Handelsbeginn am Kassamarkt veröffentlicht werden. Erwartet wird ein Anstieg der Inflationsrate im Juni auf 8,8 von 8,6 Prozent. Schon marginal höhere Werte dürften die Aussicht auf eine forsche Gangart der US-Notenbank bei der Inflationsbekämpfung untermauern. Sollte es Anzeichen geben, dass der Höhepunkt der Inflation bereits überschritten ist, könnten Anleger auf eine weniger scharfe Vorgehensweise der Fed setzen - davon könnte der Aktienmarkt profitieren.
Delta Air Lines fallen vorbörslich um 2,3 Prozent. Die Fluggesellschaft hat im zweiten Quartal die Gewinnerwartungen des Marktes verfehlt.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
Im Laufe des Tages:
- DE/Fortsetzung Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Lufthansa AG Boden, Technik, Systems,
Technik Logistik, Dienstleistungen, Cargo und Service Gesellschaft (LSG)
Mögliche vorgezogene Termine - auf Basis des Vorjahres geschätzt:
- DE/Drägerwerk AG & Co KGaA, Ergebnis 2Q
AUSBLICK KONJUNKTUR +
- US 14:30 Verbraucherpreise Juni PROGNOSE: +1,1% gg Vm/+8,8% gg Vj zuvor: +1,0% gg Vm/+8,6% gg Vj Verbraucherpreise Kernrate PROGNOSE: +0,5% gg Vm/+5,7% gg Vj zuvor: +0,6% gg Vm/+6,0% gg Vj 14:30 Realeinkommen Juni 16:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) der staatlichen Energy Information Administration (EIA) 20:00 Fed, Beige Book
FINANZMÄRKTE EUROPA
Die europäischen Aktienmärkte notieren nach dem Plus des Vortages im Minus. Unter Druck stehen die Stoxx-Subindizes der Autoaktien und der Versicherungstitel, die bis zu 1,4 Prozent abgeben. Auf der Gewinnerseite stehen alleine die Öl- und Gaswerte, deren Subindex um 0,1 Prozent gewinnt. "Alles hängt nun von den Inflationsdaten aus den USA für Juni am Nachmittag ab", so ein Marktteilnehmer. Gerresheimer ziehen um 5,8 Prozent an. "Die Erwartungen wurden zumeist leicht übertroffen", sagt ein Händler. Bei Flatexdegiro (-1,5%) haben sich Handelsaktivitäten und Kundenakquisition laut der Deutschen Bank im zweiten Quartal wie erwartet beträchtlich verringert. Die bereinigte EBIT-Marge habe die Erwartungen der Analysten verfehlt. Fraport legen mit einer Kaufempfehlung durch Berenberg um 3,6 Prozent zu. Fraport konnte zudem beim Passagieraufkommen im Juni deutlich zulegen. Renault (-1,1%) und Vitesco Technologies (+1,8%) kooperieren bei der Entwicklung von Leistungselektronik für Elektro- und Hybridantriebe. Derweil hat Telekom Austria Geschäftszahlen vorgelegt, für die Aktie geht es 1,3 Prozent nach oben. Das Unternehmen hat besser als erwartet ausgefallene Zahlen zum zweiten Quartal sowohl bei Umsatz als auch Gewinn vorgelegt.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:17 Mo, 17:42 % YTD EUR/USD 1,0062 +0,3% 1,0032 1,0077 -11,5% EUR/JPY 137,91 +0,4% 137,46 138,42 +5,4% EUR/CHF 0,9827 -0,3% 0,9852 0,9877 -5,3% EUR/GBP 0,8442 +0,0% 0,8424 0,8470 +0,5% USD/JPY 137,05 +0,2% 137,03 137,34 +19,1% GBP/USD 1,1919 +0,3% 1,1909 1,1897 -11,9% USD/CNH (Offshore) 6,7276 -0,1% 6,7297 6,7152 +5,9% Bitcoin BTC/USD 19.785,98 +2,3% 19.465,47 20.410,60 -57,2%
Schon marginal höhere Inflationswerte dürften die Aussicht auf eine scharfe Inflationsbekämpfung der US-Notenbank untermauern. Unter Druck geraten dürfte dann auch wieder der Euro, der sich am Morgen weiterhin knapp über der Parität hält, nachdem er diese am Dienstag erstmals seit fast 20 Jahren unterschritten hatte.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Teilnehmer sprachen trotz der vielerorts zu verzeicxhnenden kleinen Aufschläge von Zurückhaltung vor dem mit Spannung erwarteten Bericht zu den US-Verbraucherpreisen, der nach Börsenschluss publiziert wird. Aber neben der Fed drehen auch andere Notenbanken kräftig an der Zinsschraube. So haben gleich zwei Zentralbanken - die südkoreanische und die neuseeländische - den Leitzins um jeweils 50 Basispunkte erhöht. Kleinere Aufschläge an manchen Börsenplätzen wie Seoul führten Teilnehmer auch auf die am Vortag deutlich gesunkenen Ölpreise zurück. Derweil zeigten sich die asiatischen Währungen konsolidiert, wobei der Dollar gegen den Yen weiter zur Stärke neigte. Im Zuge der Rezessionsängste werden weitere Verluste der asiatischen Währungen gegen den Dollar erwartet. Am japanischen Markt sorgten Gewinne in Auto- und Luftfahrtwerten für leichte Aufschläge im Nikkei-225. Mit dem leichteren Ölpreis verloren Inpex 1,7 Prozent. Kräftige Aufschläge verbuchte der taiwanische Markt - beflügelt von der Aussicht auf staatliche Interventionen zur Stabilisierung des Marktes. In Hongkong beobachteten Händler eine technische Erholung nach zwei Verlusttagen. Die jüngste Bankenkrise im ländlichen Raum habe jedoch die Besorgnis der Anleger über die Auswirkungen der Verlangsamung des Immobiliensektors auf das Bankensystems geschürt, so KGI. Sorgen wegen der Covid-Pandemie und den Maßnahmen dagegen hatten zunächst in Festlandschina belastet, bis sich der Markt leicht ins Plus vorrobbte. Gestützt wurde er von positiven Exportdaten. In Südkorea halfen Fluglinien und Elektronikwerte dem Leitindex. Derweil hat die neuseeländische Zentralbank zum dritten Mal in Folge ihren Leitzins um 50 Basispunkte angehoben. Der Leitindex NZX-50 schloss knapp im Plus.
CREDIT
Wenig verändert auf dem erhöhten Niveau zeigen sich die Prämien der Kreditversicherungen gegen den Ausfall europäischer Staats- und Unternehmensanleihen. Der Markt wartet mit Spannung auf die US-Verbraucherpreise am Nachmittag und das Beige Book der US-Notenbank am Abend. Erst die Kombination beider Daten dürfte Indizien für den weiteren Zinserhöhungskurs der Fed liefern.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 7.30 UHR
Cellnex steigt aus Gesprächen über Funkturm-Geschäft der Telekom aus
Die spanische Cellnex Telecom ist aus den Gesprächen zum Kauf eines Anteils an dem Funkturmgeschäft der Deutschen Telekom ausgestiegen. Cellnex erklärte am Mittwoch, dass der Konzern nicht mehr am Prozess für den möglichen Erwerb eines Anteils beteiligt sei. Damit bestätigte der Mobilfunkinfrastruktur-Betreiber einen entsprechenden Medienbericht vom Vortag.
Siemens stärkt Grid-Softwaregeschäft mit Partnerschaft
Siemens Smart Infrastructure geht mit der kalifornischen Esri eine Partnerschaft ein und will so sein Netzwerk im Bereich Grid-Softwaregeschäft erweitern. "Im Rahmen der strategischen Partnerschaft wollen Siemens und Esri gemeinsam Innovationen im Bereich Netzsoftware entwickeln, indem sie das Beste aus unseren beiden Welten zusammenführen", sagte Sabine Erlinghagen, CEO Grid Software bei Siemens Smart Infrastructure. Die Zusammenarbeit kombiniere die Kartierungs- und Geodatenanalyse-Software von Esri mit der Kompetenz von Siemens im Bereich elektrische Topologie.
Auto1 verkauft deutlich mehr Autos
Der Online-Gebrauchtwagenhändler Auto1 hat seine Fahrzeugverkäufe auch im zweiten Quartal gesteigert, der Anstieg war allerdings deutlich geringer als in den vorangegangenen Quartalen. Die Aktie fällt am Morgen um 6,6 Prozent.
Bosch steckt weitere Milliarden in Halbleitertechnik
Bosch investiert angesichts der großen Nachfrage nach Leistungshalbleitern weitere Milliardensummen in das Chip-Geschäft. Bis zum Jahr 2026 sollen nochmals 3 Milliarden Euro in den Bereich gesteckt werden, wie der Stiftungskonzern anlässlich seines Tech Day in Dresden ankündigte. "Wir wappnen uns auch im Interesse unserer Kunden für eine unvermindert wachsende Chip-Nachfrage", sagte Bosch-Chef Stefan Hartung.
Cropenergies erwartet starkes zweites Quartal
Der Bioethanolproduzent Cropenergies ist auch für das erst zur Hälfte absolvierte zweite Geschäftsquartal zuversichtlich. Wie die Tochter der Südzucker AG mitteilte, erwartet sie für das bis Ende August laufende Quartal einen deutlichen Anstieg von Umsatz, EBITDA und operativem Ergebnis. Zudem bestätigte die Cropenergies AG die erst kürzlich angehobene Prognose für das Geschäftsjahr.
Gerresheimer-CFO: Gasversorgung gesichert - Produkte systemrelevant
Der Verpackungshersteller Gerresheimer sieht seine Gasversorgung trotz aktuellen Stillstands bei der Gaspipeline Nord Stream 1 zu einem guten Preis gesichert.
Gerresheimer-CFO: 3Q ist "wie geplant" angelaufen
Beim Verpackungshersteller Gerresheimer ist das dritte Geschäftsquartal CFO Bernd Metzner zufolge "ordentlich" und "wie geplant" angelaufen. Die Auftragsbücher seien stark gefüllt, der MDAX Konzern werde "wie im Plan" herauskommen, sagte Metzner im Interview mit Dow Jones Newswires. Gerresheimer hatte am Mittwochmorgen die Prognose für das Gesamtjahr und die Mittelfristziele bestätigt. Der Konzern werde im Oktober ein Update über den Geschäftsverlauf auch in Bezug auf den Jahresausblick geben, "aber aus heutiger Sicht gucken wir ganz optimistisch in die Zukunft".
Rheinmetall gewinnt weiteren Millionen-Euro-Auftrag für Brennstoffzellen
Rheinmetall hat einen weiteren Großauftrag im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich zur Lieferung von Brennstoffzellenkomponenten erhalten. Wie der MDAX-Konzern mitteilte, hat ein europäischer Brennstoffzellenhersteller das Unternehmen mit der Lieferung von Kathodenventilen beauftragt. Beauftragt seien Klappensysteme mit integrierter Lagerelektronik, die als Bypass- und Absperrventile für Brennstoffzellen zum Einsatz kommen.
Bafin verhängt Geldbuße von 11,3 Mio Euro gegen Steinhoff
Der Möbelhändler Steinhoff wird von der deutschen Finanzaufsicht wegen Versäumnissen bei der Veröffentlichung von Berichten zur Kasse gebeten. Wie die Bafin mitteilte, muss die Steinhoff International Holdings NV 11,29 Millionen Euro zahlen.
EDF beantragt wegen Verstaatlichungsplänen Handelsaussetzung
Der französische Energiekonzern EDF hat nach den Äußerungen der Regierung über eine mögliche Verstaatlichung die Aussetzung seiner Aktien bis auf Weiteres beantragt. Die Electricite de France SA (EDF) teilte mit, sie habe den Antrag nach Rücksprache mit der Marktaufsichtsbehörde und vor dem Hintergrund der jüngsten Äußerungen der französischen Premierministerin Elisabeth Borne gestellt.
Generali will restliche Cattolica-Aktien kaufen
Die Assicurazioni Generali SpA will die restlichen Anteile am kleineren Wettbewerber Cattolica kaufen, nachdem sich der Konzern die fast vollständige Kontrolle gesichert hat. Der italienische Versicherungsriese teilte mit, nun mehr als 95 Prozent an Cattolica zu halten und damit das Mandat zu haben, die restlichen Aktien zu erwerben.
UBS bestellt Khan zum alleinigen Leiter des Global Wealth Management
Die UBS Group AG hat Iqbal Khan mit Wirkung zum 3. Oktober zum alleinigen Chef der Vermögensverwaltung bestellt. Sein bisheriger Co-Leiter im Global Wealth Management, Tom Naratil, werde dann zurücktreten, teilte die Schweizer Großbank mit. Zudem sei Naureen Hassan von der Federal Reserve Bank of New York abgeworben worden, um im Oktober Naratils Nachfolge in seinen weiteren Funktionen als President UBS Americas und Chief Executive der Americas Holding Company anzutreten
Merck & Co zahlt 290 Mio USD an Orion für Krebsmittel-Entwicklung
Der US-Pharmakonzern Merck & Co beteiligt sich an der Entwicklung und Vermarktung eines Medikamentenkandidaten der Orion Corp zur Behandlung von Prostatakrebs. Wie der Konzern mitteilte, leistet er eine Vorauszahlung von 290 Millionen US-Dollar an den Partner.
Milliardenstrafe für Ex-Tepco-Manager wegen Atomkatastrophe von Fukushima
Mehr als elf Jahre nach der Atomkatastrophe von Fukushima sind vier hohe Ex-Manager des Energiekonzerns Tepco zu einer hohen Milliardenzahlung verurteilt worden. Ein Gericht in Tokio ordnete die Zahlung von 13 Billionen Yen (94,6 Milliarden Euro) an, wie japanische Medien am Mittwoch berichteten. Geklagt hatten Aktionäre.
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July 13, 2022 07:16 ET (11:16 GMT)
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