DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Mittag, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
MONTAG: In Japan bleiben die Börsen wegen des Tages des Meeres geschlossen.
AKTIEN- UND ANLEIHEMÄRKTE (13.20 Uhr)
INDEX Stand +- % +-% YTD E-Mini-Future S&P-500 3.806,25 +0,3% -19,8% E-Mini-Future Nasdaq-100 11.829,25 +0,3% -27,5% Euro-Stoxx-50 3.432,52 +1,1% -20,1% Stoxx-50 3.459,93 +1,0% -9,4% DAX 12.723,37 +1,6% -19,9% FTSE 7.108,52 +1,0% -4,7% CAC 5.946,94 +0,5% -16,9% Nikkei-225 26.788,47 +0,5% -7,0% EUREX Stand +/- Punkte Bund-Future 152,55% +0,38 Rentenmarkt zuletzt +/- absolut +/- YTD DE-Rendite 10 J. 1,16 -0,02 +1,34 US-Rendite 10 J. 2,93 -0,03 +1,42
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 97,22 95,78 +1,5% 1,44 +34,7% Brent/ICE 101,26 99,10 +2,2% 2,16 +35,2% GAS VT-Schluss +/- EUR Dutch TTF 167,50 174,50 -4,3% -7,53 +33,7% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.705,93 1.709,94 -0,2% -4,01 -6,8% Silber (Spot) 18,44 18,41 +0,2% +0,03 -20,9% Platin (Spot) 844,96 847,28 -0,3% -2,32 -12,9% Kupfer-Future 3,16 3,21 -1,7% -0,06 -29,0% YTD zu Vortagsschluss
AUSBLICK AKTIEN USA
Nach einer fünftägigen Durststrecke scheint sich die Wall Street am Freitag weiter zu stabilisieren. Bereits am Vortag hatten sich die Kurse im späten Geschäft deutlich von den Tagestiefs erholt. Beschwichtigende Worte von Fed-Gouverneur Christopher Waller, der die Erwartungen an eine Zinserhöhung um 100 Basispunkte durch die US-Notenbank dämpfte, sorgen noch immer für etwas Entspannung. Doch könnte die Stimmung auch schnell wieder kippen, denn es stehen eine ganze Reihe wichtiger Konjunkturdaten an, die womöglich die weit verbreitete Ansicht, die USA steuerten auf eine Rezession zu, untermauern könnten. Erneut höher als gedacht ausgefallene Inflationdaten gepaart mit Anzeichen eines Konsumrückgangs stellten wohl die schlechteste Kombination für die Börse dar, heißt es mit Blick auf die anstehenden Daten. Denn dann träfen Zinsängste auf Konjunktursorgen - zumal schwache Daten aus China nahelegten, dass die Volksrepublik als Wachstumslokomotive ausfalle.
Der US-Krankenversicherer Unitedhealth hat im zweiten Quartal einen deutlichen Gewinn- und Umsatzanstieg erzielt. Der Konzern erhöhte zudem die Gewinnprognose für das Gesamtjahr. Der Kurs steigt vorbörslich um 0,9 Prozent.
Der angebliche Einstieg von Investor Elliott Management bei Pinterest beschert der Aktie einen Kurssprung um 15 Prozent. Laut Wall Street Journal hat Elliott dem Betreiber von Online-Pinnwänden mitgeteilt, einen Besitzanteil von über 9 Prozent zu halten.
Für 10x Genomics geht es dagegen um 18 Prozent bergab. Der Experte für Gensequenzierungstechnologie hat vorläufige Quartalszahlen vorgelegt - unter anderem einen 1-prozentigen Umsatzrückgang -, die für Enttäuschung sorgen.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
Folgende Unternehmen veröffentlichen im weiteren Tagesverlauf Geschäftszahlen:
14:00 US/Citigroup Inc, Ergebnis 2Q
Mögliche vorgezogene Termine - auf Basis des Vorjahres geschätzt:
- DE/Carl Zeiss Meditec AG, Ergebnis
AUSBLICK KONJUNKTUR +
- US 14:30 Einzelhandelsumsatz Juni PROGNOSE: +0,9% gg Vm zuvor: -0,3% gg Vm Einzelhandelsumsatz ex Kfz PROGNOSE: +0,7% gg Vm zuvor: +0,5% gg Vm 14:30 Import- und Exportpreise Juni Importpreise PROGNOSE: +0,7% gg Vm zuvor: +0,6% gg Vm 14:30 Empire State Manufacturing Index Juli PROGNOSE: -2,0 zuvor: -1,2 15:15 Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung Juni Industrieproduktion PROGNOSE: 0,0% gg Vm zuvor: +0,2% gg Vm Kapazitätsauslastung PROGNOSE: 80,5% zuvor: 79,0% 16:00 Index Verbraucherstimmung Uni Michigan Juli (1. Umfrage) PROGNOSE: 50,0 zuvor: 50,0 16:00 Lagerbestände Mai PROGNOSE: +1,4% gg Vm zuvor: +1,2% gg Vm
FINANZMÄRKTE EUROPA
Erholt von den Vortagesverlusten zeigen sich die Aktienmärkte. Gesucht sind vor allem die am Vortag abverkauften Autowerte, deren Branchenindex um 3 Prozent ansteigt. Die Richtung gibt dabei vor allem die Wall Street vor, die sich im Verlauf vom Tief erholt hatte. Beschwichtigende Worte von Fed-Gouverneur Christopher Waller, der die Erwartungen an eine Zinserhöhung um 100 Basispunkte durch die US-Notenbank dämpfte, sorgen für Entspannung. Auch der kleine Verfalltermin der Juni-Optionen stützt. Zudem wird nach Italien geschaut, wo die Regierungskrise die Top-Themen Inflation und Zinsen kurzfristig ablöst. Voestalpine (+0,7%) hat ein wie erwartet starkes Erstquartal abgeliefert. Auch für das kommende Quartal haben die Österreicher die Gewinnschätzung nach oben genommen. Unter den Autoaktien legen Porsche und Continental um 4 Prozent zu. Für Aston Martin geht es um über 16 Prozent nach oben. Mit dem Public Investment Fund von Saudi-Arabien hat der britische Luxusautohersteller einen zweiten Ankerinvestor gefunden. Die Geschäftszahlen von Drägerwerk (-2,7%) verfehlen die bereits niedrigen Erwartung zum EBIT. Software AG verlieren 2,4 Prozent. Hier belastet, dass die Darmstädter für ihre Wachstumssparte etwas vorsichtiger werden. Richemont verlieren 6 Prozent. Der Umsatz ist in der wichtigen APAC-Region gefallen. Zudem belasten die schwachen China-Daten. Für Burberry geht es 7 Prozent nach unten. "Das Ergebnis von Burberry im ersten Quartal hat den Markt schwer enttäuscht", sagt eine Analystin.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:08 Do, 17:34 % YTD EUR/USD 1,0051 +0,3% 1,0026 1,0017 -11,6% EUR/JPY 139,46 +0,2% 139,08 139,14 +6,6% EUR/CHF 0,9846 -0,1% 0,9853 0,9856 -5,1% EUR/GBP 0,8496 +0,3% 0,8475 0,8484 +1,1% USD/JPY 138,76 -0,2% 138,88 138,93 +20,5% GBP/USD 1,1830 +0,0% 1,1826 1,1805 -12,6% USD/CNH (Offshore) 6,7683 +0,0% 6,7759 6,7626 +6,5% Bitcoin BTC/USD 20.884,22 +2,1% 20.524,03 20.078,32 -54,8%
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Das schwache Wirtschaftswachstum hat an den Aktienmärkten in China für Verkaufsstimmung gesorgt. Das Jahreswachstumsziel dürfte illusorisch sein. Zugleich erreichte auch die Industrieproduktion nicht die Erwartungen. Auch in Sydney gaben die Kurse nach. Wenn es im wichtigen Abnehmerland China nicht rund läuft, dürften das auch australische Unternehmen spüren - insbesondere aus dem Rohstoffsektor. Aufwärts ging es dagegen in Seoul und in Tokio. Ein Treiber war der zum Dollar weiter gefallende Yen. Etwas Unterstützung kam auch von den US-Vorgaben. In China standen weiter Immobilienaktien und Baufinanzierer im Fokus, nachdem zuletzt Kreditnehmer die Bedienung von Hypothekendarlehen verweigert hatten. Dazu setzte sich der Preisverfall bei Eigenheimen fort. Greenland verloren 8,8 Prozent, China Vanke 4,8 Prozent und Country Garden 8,3 Prozent. BYD gewannen 3,3 Prozent, nachdem der Elektroautobauer eine Verdopplung des Gewinns in Aussicht gestellt hatte. In Tokio standen Aktien aus dem Energiesektor mit Plänen der Regierung im Blickpunkt, für eine sichere Versorgung wieder mehr Atomkraftwerke anlaufen lassen zu wollen. Tokyo Electric Power büßten nach zwischenzeitlichen Gewinnen 0,3 Prozent ein, Kansai Electric Power gewannen 2,4 Prozent. Für Fast Retailing ging es um 8,7 Prozent nach oben. Der Einzelhändler hat den Ausblick erhöht. Rio Tinto gaben in Sydney 2,9 Prozent nach. Neben dem enttäuschenden Wachstumssignal aus China bremste ein insgesamt zurückhaltender Ausblick.
CREDIT
Die Prämien der Kreditversicherungen gegen den Ausfall europäischer Staats- und Unternehmensanleihen präsentieren sich einen Tick höher. Italien bleibt derweil im Fokus, während der Spread der 10-jährigen Bundesanleihen gegenüber der italienischen Pendants bei rund 220 Basispunkten verharrt und der italienische 5-Jahres-CDS auf 161 steigt - nach 148 am Vortag. Italien steht vor einer politischen Krise. Diese Situation sei nicht völlig ungewöhnlich, so Paul Donovan, Chefvolkswirt bei der UBS. Die politische Ungewissheit in Italien könnte für die Märkte von größerer Bedeutung sein als sonst, da sie unmittelbar vor Bekanntgabe der detaillierten Pläne der EZB für Interventionen an den Anleihemärkten auftrete.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 7.30 UHR
Volkswagen verzeichnet auch im Juni Absatzrückgang - China stützt
Der Volkswagen-Konzern hat auch im Juni wegen anhaltender Lieferengpässe einen Absatzrückgang verzeichnet, allerdings fiel das Minus weniger stark aus als in den Vormonaten. Besonders die wieder anlaufenden Geschäfte auf dem weltgrößten Automarkt China nach ein Corona-Maßnahmen stützten den Wolfsburger DAX-Konzern.
Porsche setzt im 2. Quartal 5,2 Prozent weniger Pkw ab
Der Sportwagenhersteller Porsche hat im 2. Quartal unter den Corona-Lockdowns in China und anhaltenden Problemen in der Lieferkette gelitten. Der globale Absatz fiel um 5,2 Prozent auf 77.434 Einheiten. Im ersten Halbjahr betrug das Minus 5,0 Prozent auf 145.860 Wagen, wie der Automobilkonzern mitteilte. Für den weiteren Jahresverlauf kündigte das Unternehmen eine "dynamische" Entwicklung an.
Software AG erweitert Vorstand mit CRO und COO auf sechs Mitglieder
Die Software AG erweitert ihren Vorstand von vier auf sechs Mitglieder. Joshua Husk wurde zum Chief Revenue Officer (CRO) bestellt, um die Schlagkraft des Vertriebs zu verbessern, wie der Konzern mitteilte. Benno Quade werde als Chief Operating Officer (COO) die operativen Prozesse weiter vorantreiben. Beide treten ihre Vorstandsmandate am 1. August an.
Fortum prüft in Energiesicherheitsgesprächen mit Berlin alle Optionen
Der finnische Energiekonzern Fortum zieht alle Optionen zur Sicherung der europäischen Energiemärkte in Betracht, während er mit der Bundesregierung über die Stabilisierung seiner Tochtergesellschaft Uniper SE spricht.
Burberry bekommt Null-Covid-Politik in China zu spüren
Der britische Luxusmodekonzern Burberry hat in seinem Erstquartal 2022/23 die strengen Covid-Beschränkungen in China zu spüren bekommen. Auf vergleichbarer Fläche wuchs der Umsatz um lediglich 1 Prozent, wobei der Einzelhandelsumsatz von 479 Millionen britische Pfund auf 505 Millionen britische Pfund zulegte.
Easyjet plant keine weiteren Flugstreichungen im Sommer
Der britische Billigflieger Easyjet plant im Sommer keine weiteren Flugstreichungen in Deutschland mehr. "Der Flugplan für die Sommerferien steht", sagte Deutschland-Chef Stephan Erler dem "Tagesspiegel" (Samstagausgabe). Es werde keine planmäßigen Flugstreichungen mehr für Juli und August geben. Einzelne Ausfälle seien zwar immer möglich, aber für Juli und August sei Easyjet gut aufgestellt.
Ericsson erhält von US-Regierung grünes Licht für Vonage-Kauf
Ericsson AB hat in den Vereinigten Staaten grünes Licht zur Übernahme des cloudbasierten Telekommunikationsanbieters Vonage bekommen. Das Committee on Foreign Investment in the United States, ein ressortübergreifender Ausschuss der US-Regierung zur Kontrolle von Auslandsinvestitionen in den Vereinigten Staaten, hat die Transaktion erlaubt und Ericsson kann die 6,2 Milliarden Dollar schwere Übernahme nun abschließen.
Richemont steigert Umsatz im ersten Quartal dank Europageschäft
Der Luxusgüterkonzern Richemont hat dank der Erholung des Tourismus in Europa seinen Umsatz im ersten Geschäftsquartal zweistellig gesteigert. Das Wachstum konnte die negativen Auswirkungen der coronabedingten Lockdowns in China ausgleichen.
TomTom verdoppelt Verlust im 2. Quartal
TomTom hat im zweiten Quartal bei stabilen Umsätzen wegen einer Restrukturierung im Kartenbereich einen deutlich höheren Verlust verzeichnet. Den Ausblick für das Gesamtjahr bekräftigte der niederländische Navigationstechnologie-Konzern.
Amazon will Auswahl bei Eigenmarken reduzieren - Kreise
Der Internet-Händler Amazon reduziert offenbar die Artikelanzahl seiner Eigenmarken deutlich. Wie mit der Situation vertraute Personen sagten, wird auch ein Ausstieg aus dem Eigenmarkengeschäft nicht ausgeschlossen. Das Private-Label-Geschäft von Amazon umfasst 243.000 Produkte unter 45 verschiedenen Hausmarken (Stand 2020) und hat immer wieder für Kritik gesorgt, weil die Eigenprodukte mit den Waren anderer Händler auf der Plattform konkurrieren.
Unitedhealth übertrifft Erwartungen und erhöht Ausblick
Der US-Krankenversicherer Unitedhealth hat im zweiten Quartal einen deutlichen Gewinn- und Umsatzanstieg erzielt. Der Konzern erhöhte zudem die Gewinnprognose für das Gesamtjahr.
Gewinn von Wells Fargo sinkt stärker als erwartet
Wells Fargo hat im zweiten Quartal deutlich weniger verdient und die Erwartungen verfehlt. Die Bank von der US-Westküste musste Rückstellungen für ausfallgefährdete Kredite vornehmen, nachdem sie im Vorjahreszeitraum eine Auflösung vorgenommen hatte. Außerdem gingen die Einnahmen spürbar zurück.
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July 15, 2022 07:25 ET (11:25 GMT)
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