DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
MONTAG: In Japan bleiben die Börsen wegen des Tages des Meeres geschlossen.
TAGESTHEMA
Elon Musk wehrt sich gegen einen Antrag der Twitter Inc, die 44 Milliarden US-Dollar schwere Übernahme des Kurznachrichtendienstes zu beschleunigen. Die Anwälte von Elon Musk reichten die Unterlagen beim Delaware Chancery Court ein und reagierten damit erstmals öffentlich auf die Klage, die das Social-Media-Unternehmen Anfang der Woche eingereicht hatte, um die Bedingungen der Fusionsvereinbarung durchzusetzen. Das Gericht solle Twitters "ungerechtfertigten Antrag auf Eile" zurückweisen, heißt es in der Klageschrift. Twitter hat das Gericht um eine Beschleunigung des Verfahrens gebeten und sich dabei auf die Risiken des jüngsten wirtschaftlichen Abschwungs und die Tatsache berufen, dass das Unternehmen von einem Käufer in der Schwebe gehalten wird. Das Unternehmen beantragte eine Verhandlung bis Mitte September, "um Twitter und seine Aktionäre vor dem anhaltenden Marktrisiko und dem operativen Schaden zu schützen, der aus Musks Versuch resultiert, sich aus einem luftdichten Fusionsvertrag herauszumogeln". Musk beantragte letzte Woche die Beendigung der Übernahme mit der Begründung, das Unternehmen habe ihm nicht die erforderlichen Daten und Informationen zur Verfügung gestellt, die er benötigte, um die Verbreitung von gefälschten oder Spam-Accounts zu beurteilen, und es verstoße in erheblichem Maße gegen mehrere Bestimmungen des Fusionsvertrags. Twitter hat diese Behauptung zurückgewiesen und argumentiert, dass Musk sich nicht an die Bedingungen gehalten hat, einschließlich der Verletzung einer Geheimhaltungsvereinbarung und der anschließenden Prahlerei damit auf Twitter.
++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN ++++++
In den USA veröffentlichen u.a. folgende Unternehmen Geschäftszahlen:
12:45 Bank of America Corp, Ergebnis 2Q, Charlotte
13:35 Goldman Sachs Group Inc, Ergebnis 2Q, New York
22:08 International Business Machines Corp (IBM), Ergebnis 2Q, Armonk
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % E-Mini-Future S&P-500 3.884,50 +0,5% E-Mini-Future Nasdaq-100 12.111,25 +0,9% Nikkei-225 FEIERTAG Hang-Seng-Index 20.788,84 +2,4% Kospi 2.373,56 +1,8% Shanghai-Composite 3.273,65 +1,4% S&P/ASX 200 6.659,90 +0,8%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Mit positiven Vorgaben von der Wall Street zeigen sich die ostasiatischen Börsen zu Wochenbeginn mit Aufschlägen. Dort war es nach fünf Handelstagen mit Abgaben wieder aufwärts gegangen. Auslöser waren schwindende Sorgen, dass die US-Notenbank bei ihrer kommenden Sitzung den Leitzins gleich um 100 Basispunkte nach oben nehmen könnte. Ein weiterer Zinsschritt um 75 Basispunkte gilt auf der Sitzung am 27. Juli dagegen als mehrheitlich ausgemachte Sache, um die weiter hohe Inflation einzudämmen. Dazu kamen gute US-Konjunkturdaten, welche die Hoffnung schürten, dass die USA im Zuge der Zinserhöhungen nicht in eine Rezession abrutschen werden. Die deutlichsten Aufschläge verzeichnen dabei der Schanghai-Composite und der Hang-Seng-Index in Hongkong. Hier sprechen Marktbeobachter auch von einer Erholung von den kräftigen Abgaben am Freitag, als das unter Erwarten ausgefallene chinesische Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal für einen kräftigen Rücksetzer gesorgt hatte. Auch in Seoul geht es für den Kospi deutlicher nach oben. Hier sind es vor allem Aktien aus dem Technologie- und Einzelhandelssektor, die sich mit deutlichen Gewinnen zeigen.
US-NACHBÖRSE
Die Aktie von Merck & Co zeigte sich im nachbörslichen Handel am Freitag wenig verändert. Es ist offenbar unwahrscheinlich geworden, dass der rund 40 Milliarden Dollar schwere Kauf von Seagen durch den Pharmakonzern noch vor dessen Bekanntgabe der Quartalsbilanz in diesem Monat angekündigt wird. Die Gespräche sind nach Angaben von Personen, die mit der Angelegenheit vertraut sind, aber weiterhin auf Kurs. Für die Twitter-Aktie ging es um 0,1 Prozent aufwärts. Elon Musk wehrt sich gegen einen Antrag des Kurznachrichtendienstes, die 44 Milliarden Dollar schwere Übernahme zu beschleunigen.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 31.288,26 +2,1% 658,09 -13,9% S&P-500 3.863,16 +1,9% 72,78 -19,0% Nasdaq-Comp. 11.452,42 +1,8% 201,24 -26,8% Nasdaq-100 11.983,62 +1,8% 215,23 -26,6% Freitag Donnerstag Umsatz NYSE (Aktien) 975 Mio 897 Mio Gewinner 2.653 860 Verlierer 570 2.369 Unverändert 148 172
Sehr fest - Unter den Erwartungen ausgefallene Importpreise linderten Inflations- und Zinserhöhungssorgen, die zuletzt die Kurse auf Talfahrt geschickt hatten. Zudem überraschten der Uni-Michigan-Index für die Verbraucherstimmung, der Empire State Manufacturing Index und die Einzelhandelsumsätze positiv. Auf Unternehmensseite fielen die Quartalsberichte von Citigroup (+13,3%) und U.S. Bancorp (+5,4%) besser aus als erwartet. Wells Fargo (+6,2%) enttäuschte zwar mit einem Gewinnrückgang, reduzierte aber die Rückstellungen für Kreditausfälle. Der Bankensektor führte mit plus 5,8 Prozent die Liste der Gewinner an. Der Krankenversicherer Unitedhealth (+5,4%) schlug im zweiten Quartal auf bereinigter Basis die Gewinnprognosen des Marktes und erhöhte die Gewinnprognose. Eine Beteiligungserhöhung des Investors Elliott Management bei Pinterest bescherte der Aktie einen Kurssprung um 16,2 Prozent.
USA - ANLEIHEN
US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 3,12 +0,5 3,12 239,0 5 Jahre 3,04 -3,8 3,08 177,8 7 Jahre 3,01 -3,8 3,05 157,4 10 Jahre 2,92 -4,6 2,96 140,6 30 Jahre 3,08 -2,8 3,11 118,3
Trotz der starken Aktienmärkte fanden Staatsanleihen Käufer. Die Renditen am Rentenmarkt kamen zurück, lediglich am kurzen Ende stiegen sie ganz leicht. Marktbeobachter verwiesen auf die gesunkenen Inflationserwartungen in der Uni-Michigan-Verbraucherumfrage.
DEVISENMARKT
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Fr, 9:13 % YTD EUR/USD 1,0102 +0,2% 1,0085 1,0014 -11,2% EUR/JPY 139,56 -0,1% 139,72 138,77 +6,6% EUR/GBP 0,8487 -0,1% 0,8498 0,8475 +1,0% GBP/USD 1,1904 +0,3% 1,1868 1,1816 -12,0% USD/JPY 138,16 -0,3% 138,56 138,58 +20,0% USD/KRW 1.316,04 -0,2% 1.319,23 1.329,24 +10,7% USD/CNY 6,7457 -0,2% 6,7575 6,7664 +6,1% USD/CNH 6,7518 -0,2% 6,7657 6,7797 +6,3% USD/HKD 7,8499 +0,0% 7,8498 7,8500 +0,7% AUD/USD 0,6810 +0,3% 0,6791 0,6726 -6,2% NZD/USD 0,6165 +0,2% 0,6154 0,6128 -9,7% Bitcoin BTC/USD 21.696,20 +3,3% 21.008,14 20.659,30 -53,1% YTD zu Vortagsschluss
Der zuletzt sehr feste Dollar kam etwas zurück, der Dollarindex verlor 0,5 Prozent - bewegte sich damit aber noch immer in der Nähe seines 20-Jahreshochs. Die unter den Erwartungen ausgefallenen US-Importpreise sprächen nicht unbedingt für eine forschere Gangart bei den geldpolitischen Straffungen der Fed, hieß es aus dem Handel. Zudem kamen aus Notenbankerkreisen Signale, die nicht für eine befürchtete Zinserhöhung um einen ganzen Prozentpunkt später im Monat sprechen.
ROHSTOFFE
ÖL
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 98,30 97,59 +0,7% 0,71 +36,2% Brent/ICE 102,26 101,16 +1,1% 1,10 +36,5% YTD zu Vortagsschluss
Die Erdölpreise zogen an um rund 2 Prozent. Berichten zufolge erwartet US-Präsident Joe Biden von Saudi-Arabien nicht, dass dort eine Förderausweitung zur Senkung der inflationstreibenden Preise vorgenommen wird.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.717,80 1.707,70 +0,6% +10,10 -6,1% Silber (Spot) 18,90 18,70 +1,1% +0,20 -18,9% Platin (Spot) 860,45 848,75 +1,4% +11,70 -11,3% Kupfer-Future 3,28 3,24 +1,5% +0,05 -26,1% YTD zu Vortagsschluss
Gold (-0,3%) war erneut nicht gefragt. Das Edelmetall hatte schon an den Tagen zuvor stetig nachgegeben, belastet vom festen Dollar. Am Freitag dämpfte zusätzlich die wieder erwachte Risikobereitschaft der Anleger das Interesse an Gold.
MELDUNGEN SEIT FREITAG 20.00 UHR
GELDPOLITIK USA
Der Präsident der Federal Reserve von St. Louis, James Bullard, fordert eine stärkere Zinserhöhung auf 3,75 bis 4 Prozent in diesem Jahr. Bisher hatte er für einen Anstieg auf 3,5 Prozent geworben.
G20 - UKRAINE-KRIEG
Wegen des Streits um den Ukraine-Krieg hat sich die G20-Staatengruppe bei einem Finanzministertreffen nicht auf eine gemeinsame Abschlusserklärung einigen können. Das Gastgeberland Indonesien teilte mit, "viele Mitglieder" der Gruppe hätten die russische Invasion im Nachbarland "energisch verurteilt" und Moskau aufgefordert, den Krieg zu beenden. Russland gehört der G20-Gruppe an.
NORDMAZEDONIEN
hat den Weg für Aufnahme von EU-Beitrittsverhandlungen freigemacht durch einen Kompromiss mit Bulgarien im jahrelangen Streit um Geschichte und Kultur.
UKRAINE-BLOG
- Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Entscheidung Kanadas, Turbinen für die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 nach Deutschland zurückzuschicken, scharf kritisiert. Es handle sich dabei um eine "Verletzung des Sanktionsregimes" gegen Russland.
- Vor dem Hintergrund zunehmender Verdachtsfälle von Landesverrat durch ukrainische Beamte hat Präsident Wolodymyr Selenskyj die Generalstaatsanwältin und den Chef der Sicherheitsdienste entlassen.
USA / NAHER OSTEN
US-Präsident Joe Biden hat zum Abschluss seiner Nahostreise das Engagement seines Landes im Nahen Osten bekräftigt. Die USA wollten Staaten wie China, Russland oder dem Iran in der Region nicht das Feld überlassen, sagte er bei einem Treffen mit Regierungschefs arabischer Staaten.
INFLATION NEUSSELAND
*Neuseeland 2Q Verbraucherpreise +7,3% (PROGNOSE: +7,1%) gg Vorjahr
*Neuseeland 2Q Verbraucherpreise +1,7% (PROGNOSE: +1,5%) gg Vorquartal
VOLKSWAGEN
hält an der Produktion von Fahrzeugen in Chinas westlicher Region Xinjiang fest und zeigt sich offen für einen Werksbesuch durch einen Menschenrechtsexperten, der kürzlich vom Vorstand des Unternehmens ernannt wurde. Westliche Politiker, Wissenschaftler und Menschenrechtsgruppen werfen Peking vor, in der Region ethnische Minderheiten gewaltsam zu unterdrücken, weshalb auch VW in Kritik geraten ist.
BOEING
steht kurz davor, die Auslieferungen des 787 Dreamliner nach einer fast zweijährigen Pause wieder aufzunehmen. Der behördliche Genehmigungsprozess zur Behebung verschiedener Produktionsfehler bei den Großraumflugzeugen sei fast abgeschlossen, sagte Stan Deal, Chef der Passagiermaschinensparte bei Boeing während einer Pressekonferenz im Vorfeld der Luftfahrtmesse in Farnborough bei London.
MERCK & CO
Es ist offenbar unwahrscheinlich geworden, dass der rund 40 Milliarden US-Dollar schwere Kauf der Seagen Inc durch den Pharmakonzern Merck & Co. noch vor dessen Bekanntgabe der Quartalsbilanz in diesem Monat angekündigt wird. Die Gespräche sind nach Angaben von Personen, die mit der Angelegenheit vertraut sind, aber weiterhin auf Kurs. Die Änderung ist zum Teil darauf zurückzuführen, dass Merck die bald erwarteten Daten einer Studie abwarten muss, die einen der Medikamentenkandidaten von Seagen bewertet, so die Personen.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/cln/gos/ros
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July 18, 2022 01:49 ET (05:49 GMT)
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