DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIENMÄRKTE (18:25 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD* EuroStoxx50 3.607,78 +0,91% -16,07% Stoxx50 3.610,75 +0,36% -5,44% DAX 13.166,38 +0,53% -17,11% FTSE 7.348,23 +0,57% -1,06% CAC 6.257,94 +0,75% -12,51% DJIA 31.897,11 +0,43% -12,22% S&P-500 3.980,12 +1,51% -16,49% Nasdaq-Comp. 11.879,26 +2,74% -24,07% Nasdaq-100 12.437,81 +2,90% -23,79% Nikkei-225 27.715,75 +0,22% -3,74% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 155,8 -8 *zu Vortag
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 97,42 94,98 +2,6% 2,44 +36,1% Brent/ICE 106,45 104,40 +2,0% 2,05 +42,1% GAS VT-Schluss +/- EUR Dutch TTF 205,00 214,01 +2,5% 5,08 +255,2% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.719,55 1.717,40 +0,1% +2,15 -6,0% Silber (Spot) 18,65 18,63 +0,1% +0,02 -20,0% Platin (Spot) 887,57 877,13 +1,2% +10,45 -8,6% Kupfer-Future 3,42 3,38 +1,1% +0,04 -22,9% YTD zu Vortagsschluss
Am Ölmarkt tendieren die Preise sehr fest, nachdem die staatliche Energy Information Administration eine markante Abnahme der US-Öl- und Benzinvorräte vermeldet hat.
FINANZMARKT USA
Fest bis sehr fest - Eine deutliche Gegenbewegung auf die Vortagesverluste vollziehen die US-Börsen am Mittwoch. Mit dem Näherrücken des Zinsentscheids der US-Notenbank am Abend scheinen die Anleger gelassener zu werden. Konjunkturseitig überraschten am Mittwoch die Daten zu den Auftragseingängen für langlebige Wirtschaftsgüter positiv mit einem Anstieg im Juni um 1,9 Prozent. Volkswirte hatten einen Rückgang um 0,4 Prozent erwartet. Derweil wartet die Bilanzsaison mit einer Flut von Quartalsausweisen auf. Alphabet (+6,4%), Microsoft (+4,8%) und Texas Instruments (+4,3%) haben sich wacker geschlagen, wenn auch nicht immer die Erwartungen ganz erfüllt. Das lasse hoffen, dass die Unternehmen mit steigenden Zinsen und einer schwächeren Konjunktur zurechtkämen, meint Pierre Veyret, Technischer Analyst bei Activtrades. Im Lebensmittelsektor haben Mondelez (+0,3%) und Kraft Heinz (-6,6%) überraschend gute Zahlen vorgelegt. Mondelez hat einen eher verhaltenen Ausblick gegeben. Kraft Heinz hat seine Prognosen angehoben, doch werden hier wohl Gewinne mitgenommen, nachdem die Aktie seit Jahresbeginn gegen die negative Markttendenz zugelegt hat. T-Mobile US (+3,3%) hat zwar durchwachsene Zahlen vorgelegt, rechnet aber für das laufende Jahr mit mehr Postpaid-Kunden als bisher.
Staatsanleihen sind trotz der Kursgewinne an den Aktienmärkten gefragt. Konjunkturpessimismus lasse Anleger zu den Festverzinslichen greifen, heißt es.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
22:03 US/Qualcomm Inc, Ergebnis 3Q, San Diego
22:05 NL/Qiagen NV, Ergebnis 2Q, Venlo
22:05 US/Meta Platforms Inc, Ergebnis 2Q, enlo Park
22:14 US/Ford Motor Co, Ergebnis 2Q, Dearborn
AUSBLICK KONJUNKTUR +
20:00 Fed, Ergebnis der FOMC-Sitzung, 20:30 PK mit Fed-Chairman Powell, Washington Fed-Funds-Zielsatz PROGNOSE: 2,25% bis 2,50% zuvor: 1,50% bis 1,75%
FINANZMÄRKTE EUROPA
Fester - Impulse für Einzelwerte lieferte die Bilanzsaison. Ansonsten warteten die Anleger auf den Zinsentscheid der US-Notenbank später am Mittwoch. Technologiewerte (+1,5%) gehörten dank der sehr starken Nasdaq zu den führenden Gewinnern in Europa. Nach einer Gewinnwarnung verloren Adidas 5,1 Prozent. Wettbewerber Puma (-4,1%) kam nach Zahlenvorlage im späten Handel unter Druck. Die Zahlen der Deutschen Bank (-1,6%) kamen gut an, doch missfiel der Ausblick. Auch die Zahlen von MTU (-2,7%) wurden mit Enttäuschung aufgenommen. Die Zweitquartalszahlen der Deutschen Börse (+2,3%) fielen derweil besser als erwartet aus. Trotz hoher Energie- und Rohstoffpreise hob BASF (-1,3%) nach guten Halbjahreszahlen seine Prognose an. Mercedes-Benz (+3,6%) steigerte im zweiten Quartal trotz rückläufiger Autoverkäufe sowohl den Umsatz als auch den bereinigten operativen Gewinn überraschend kräftig. Den Ausblick für das Gesamtjahr erhöhte der Konzern. Geschäftszahlen von Qiagen (+0,9%) überraschten positiv. RWE (+2,6) hob den Gewinnausblick 2022 deutlich an und wird wohl den für 2023 später im Jahr ebenfalls anheben.Als sehr stark wurden auch die Halbjahreszahlen des schweizerischen Baustoffkonzerns Holcim (+4,5%) gewertet. Bei Michelin (-6,1%) enttäuschten vor allem EBIT und freier Cashflow. LVMH (+1,7%) hat dagegen die Schätzungen geschlagen. Unicredit (+8,6%) überraschte positiv mit guten Zahlen und einer Ausblickerhöhung. Trotz schwächerer Zahlen ging es für Credit Suisse um 1,0 Prozent nach oben. Im Blick stand die Ablösung des CEO.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:21h Di, 17:25 Uhr % YTD EUR/USD 1,0099 -0,2% 1,0139 1,0126 -11,2% EUR/JPY 138,75 +0,1% 138,79 138,32 +6,0% EUR/CHF 0,9748 +0,1% 0,9753 0,9753 -6,0% EUR/GBP 0,8393 -0,2% 0,8411 0,8421 -0,1% USD/JPY 137,40 +0,4% 136,89 136,60 +19,4% GBP/USD 1,2029 -0,0% 1,2055 1,2024 -11,1% USD/CNH (Offshore) 6,7638 -0,0% 6,7637 6,7691 +6,4% Bitcoin BTC/USD 21.698,21 +3,6% 21.224,87 20.837,45 -53,1%
Der Dollarindex tendiert kaum verändert. Eine Fed-Zinserhöhung um 75 Basispunkte sei im Kurs des Greenback eingepreist und würde kein weiteres Aufwertungspotenzial eröffnen, heißt es von Unicredit. Impulse könnten allenfalls von Aussagen während der Pressekonferenz mit Fed-Chef Jerome Powell ausgehen.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
An den ostasiatischen Börsen hat sich am Mittwoch wenig getan. In Hongkong allerdings gingen die kräftigen Vortagsgewinne wieder verloren.Die geringen Kursbewegungen deuten darauf hin, dass Anleger in den Wartemodus gewechselt haben vor der Entscheidung der US-Notenbank. In Australien fiel derweil die Teuerungsrate im zweiten Quartal auf hohem Niveau zumindest einen Tick unter der Prognose aus. Das dämpfte Zinserhöhungsspekulationen etwas. In Hongkong belasteten schwache Technikaktien (-1,7%). Sie folgten ihren US-Pendants nach unten. Alibaba fielen um 3,6 Prozent. Vor allem aber drückten Immobilienaktien das Marktbarometer. Country Garden knickten um über 15 Prozent ein nach der Ankündigung einer Kapitalerhöhung. Das sorgte für Nervosität im ohnehin von Liquiditätsstress geplagten Sektor. China Vanke gaben um 2,4 Prozent nach, Longfor um 4,2 Prozent. In Tokio verloren Canon nach verfehlten Gewinnerwartungen 1,0 Prozent und der Kurs des Videospielentwicklers Capcom 0,6 Prozent nach einem 48-prozentigen Nettogewinnrückgang. Bei Nitto Denko wurden die Quartalszahlen mit einem Minus von 1,5 Prozent quittiert. Tokyo Gas gaben nach einem gesenkten Ausblick um 1,6 Prozent nach.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
RWE
wird nach einem guten ersten Halbjahr zuversichtlicher für das Gesamtjahr und hebt die Ergebnisprognose an. Sowohl das Segment Wasser/Biomasse/Gas als auch der Unternehmensbereich Energiehandel hätten in den ersten sechs Monaten ein außerordentlich gutes Ergebnis erzielt. RWE rechnet nun für 2022 mit einem bereinigten EBITDA von 5,0 bis 5,5 Milliarden Euro, bisher waren 3,6 bis 4,0 Milliarden Euro in Aussicht gestellt.
AIRBUS
hat im zweiten Quartal deutlich weniger umgesetzt und verdient als im Vorjahreszeitraum. Geschuldet war dies einer geringeren Anzahl an ausgelieferten Flugzeugen. Zudem drückte eine Belastung aus Währungsabsicherungen auf das Ergebnis. Der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern bestätigte die Jahresprognose für Umsatz und Ergebnis, wird bei den geplanten Auslieferungen aufgrund von Lieferkettenproblemen aber etwas vorsichtiger.
HOCHTIEF
hat im ersten Halbjahr auch dank Rückwind von der Währungsseite deutliches Wachstum gezeigt und die Erwartungen des Marktes übertroffen. Der operative Konzerngewinn stieg um 21 Prozent auf 249,4 Millionen Euro. Vom Unternehmen befragte Analysten hatten im Schnitt mit 241,7 Millionen Euro gerechnet. Die 20-prozentige Beteiligung an Abertis trug knapp 26 Millionen Euro zum Ergebnis bei und damit doppelt so viel wie im Vorjahr.
ECKERT & ZIEGLER
hat im zweiten Quartal über ein Viertel mehr umgesetzt als im Vorjahreszeitraum und auch den Vorsteuergewinn kräftig gesteigert. Neben günstigen Wechselkursen trugen vor allem höhere Umsätze im Segment Isotope Products mit industriellen Produkten und Radiopharmazeutika zum Ertragsanstieg bei, wie das im TecDAX notierte Unternehmen mitteilte.
LPKF
hat die Mittelfristprognose für 2024 kassiert, die der Konzern im Februar 2020 veröffentlicht hatte. Wie die LPKF Laser & Electronics Aktiengesellschaft mitteilte, hat sich das wirtschaftliche Umfeld seitdem verändert, so dass die Prognose von mehr als 360 Millionen Euro Umsatz und einer EBIT-Marge von mindestens 25 Prozent "voraussichtlich nicht mehr erreicht werden kann".
BIONTECH/PFIZER
prüfen in einer Phase-2-Studie Sicherheit, Verträglichkeit und Immunogenität eines mRNA-basierten Covid-19-Impfstoffkandidaten der nächsten Generation. Der Impfstoffkandidat BNT162b5 soll im Rahmen einer klinischen Studie in den USA untersucht werden. Diese umfasst rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Alter zwischen 18 und 55 Jahren.
T-MOBILE US
hat im zweiten Quartal 2022 rote Zahlen geschrieben. Wie die US-Mobilfunktochter der Deutschen Telekom mitteilte, lief im Berichtszeitraum ein Nettoverlust von 108 Millionen US-Dollar oder 9 Cent je Aktie auf, nachdem im entsprechenden Vorjahreszeitraum noch ein Gewinn von 978 Millionen Dollar oder 78 Cent je Anteilsschein zu Buche gestanden hatte. T-Mobile US begründete den Verlust mit außerordentlichen Posten.
BOEING
hat das zweite Quartal mit einem unerwartet schwachen Ergebnis abgeschlossen, die Erwartungen beim Free Cashflow aber weit übertroffen. Der Nettogewinn sank auf 193 Millionen Dollar oder 32 Cent pro Aktie, verglichen mit 587 Millionen Dollar oder 1,00 Dollar pro Aktie im Vorjahreszeitraum. Vor Sonderpostenverbuchte Boeing einen Verlust von 37 Cent je Aktie und verfehlte damit den Factset-Konsens von 13 Cent deutlich.
SPOTIFY
hat seinen Werbeumsatz im zweiten Quartal gesteigert und mehr neue Nutzer gewonnen als erwartet. Zudem überraschte der Streaming-Dienst positiv mit seiner Finanzprognose. Für das vergangenen Quartal meldete das Unternehmen 433 Millionen monatlich aktive Nutzer, 19 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, und übertraf damit seine eigenen Erwartungen.
KRAFT HEINZ
hat im zweiten Quartal wieder einen Gewinn erzielt und die Erwartungen übertroffen. Der US-Lebensmittelkonzern hob zudem seine Umsatzprognose an. Kraft Heinz Co. berichtete einen Nettogewinn im Quartal von 265 Millionen US-Dollar oder 21 Cent je Aktie, nach einem Verlust von 27 Millionen Dollar oder 2 Cent im Vorjahreszeitraum. Das bereinigte Ergebnis je Aktie von 70 Cent übertraf die Konsensschätzung von 68 Cent.
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July 27, 2022 12:27 ET (16:27 GMT)
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