DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIENMÄRKTE (17.58 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD* EuroStoxx50 3.754,60 +0,59% -12,65% Stoxx50 3.660,48 -0,03% -4,14% DAX 13.662,68 +0,55% -13,99% FTSE 7.448,06 +0,03% +0,83% CAC 6.513,39 +0,64% -8,94% DJIA 32.670,07 -0,43% -10,09% S&P-500 4.144,30 -0,26% -13,05% Nasdaq-Comp. 12.662,95 -0,04% -19,06% Nasdaq-100 13.239,44 -0,10% -18,88% Nikkei-225 27.932,20 +0,69% -2,99% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 158% +57 *zu Vortag
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 87,92 90,66 -3,0% -2,74 +22,9% Brent/ICE 93,41 96,78 -3,5% -3,37 +25,4% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.790,41 1.765,30 +1,4% +25,11 -2,1% Silber (Spot) 20,16 20,06 +0,5% +0,10 -13,5% Platin (Spot) 932,94 902,25 +3,4% +30,69 -3,9% Kupfer-Future 3,48 3,47 +0,4% +0,01 -21,4% YTD zu Vortagsschluss
Die Ölpreise stürzen weiter ab - US-Leichtöl der Sorte WTI ist erstmals seit sechs Monaten für weniger als 90 US-Dollar pro Fass zu haben. Laut Händler dürfte insbesondere die Benzinnachfrage in den USA ihr Hoch gesehen haben. Generell werde der Erdölmarkt unverändert von Nachfrage- und Rezessionssorgen beherrscht, heißt es. So teilte die Bank of England mit, die britische Wirtschaft werde im vierten Quartal in eine Rezession fallen.
Der Goldpreis steigt dank der Dollarschwäche, zudem verbieten immer mehr Staaten die Einfuhr russischen Goldes, wodurch das Angebot sinkt.
FINANZMARKT USA
Nach den deutlichen Vortagesaufschlägen konsolidiert die Wall Street die Gewinne. Zur Wochenmitte hatten positive Wirtschaftsdaten gestützt und die Rezessionsängste zumindest etwas vertrieben. Die zuletzt guten Wirtschaftsdaten deuten darauf hin, dass die schwächelnde US-Wirtschaft robuster dasteht als von einigen erwartet. Dies dürfte aber Hoffnungen dämpfen, dass die US-Notenbank ihren Zinserhöhungskurs verlangsamen könnte. An dieser Sicht ändern die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten nichts. Die Erstanträge gelten am Markt als eine Indikation für den mit Spannung erwarteten US-Arbeitsmarktbericht am Freitag. Conocophillips fallen um 0,8 Prozent. Der Ölkonzern hat die Markterwartungen übertroffen. Allerdings rechnet das Unternehmen mit steigenden Kosten. Amgen (-0,1%) kauft die Biotechfirma Chemocentryx für 3,7 Milliarden Dollar. Die Chemocentryx-Aktie macht einen Kurssprung um 109 Prozent. Ebay sinken um 5,9 Prozent. Der Betreiber des gleichnamigen Internet-Auktionshauses ist in die Verlustzone gerutscht. Eli Lilly verbuchte rückläufige Umsätze und senkte ihren Jahresausblick. Der Kurs verliert 3,4 Prozent.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
22:01 US/Amgen Inc, Ergebnis 2Q
22:01 US/Expedia Inc, Ergebnis 2Q
22:04 US/Dropbox Inc, Ergebnis 2Q
Im Laufe des Tages
- DE/Fortsetzung der Tarifverhandlungen für die rund 20.000
Beschäftigten bei Lufthansa Boden
Mögliche vorgezogene Termine - auf Basis des Vorjahres geschätzt:
- DE/Hellofresh SE, Ergebnis 2Q - vorl. 2Q-Indikationen am 20.7. berichtet
AUSBLICK KONJUNKTUR +
Keine Daten mehr angekündigt.
FINANZMÄRKTE EUROPA
Der Schwung des Vortages konnte mitgenommen werden. Positiv auf die Stimmung wirkten sich die einknickenden Erdölpreise aus. Die Hoffnung keimte auf, dass die Inflation in den kommenden Monaten ihren Höhepunkt gesehen haben könnte. Sinkende Energiepreise stützten diese Sicht. Zalando zogen um 13 Prozent an. Dass Ausbleiben einer Gewinnwarnung sorgte für Erleichterung. Auf das überraschend starke erste Halbjahr von Beiersdorf verwies die DZ Bank, für die Aktie ging es um 2,2 Prozent nach oben. Bayer schlossen dagegen 2,5 Prozent tiefer nach durchwachsenen Geschäftszahlen. Negativ wurde die Unklarheit über die anstehenden Gerichtsurteile zu den Monsanto-Risiken gewertet. Hannover Rück legten um 2,2 Prozent zu dank eines erhöhten Ausblicks für den Prämienanstieg. Merck KGaA (+1,1%) hatte nach Einschätzung von Analysten die Erwartungen übertroffen hatten. Credit Agricole legten um 4,7 Prozent zu. Die Bank verdiente mehr als am Markt erwartet. Die ING konnte da nicht mithalten, die Aktien gaben um 2,5 Prozent nach. Adecco fielen um 3,3 Prozent, das Unternehmen verbuchte einen deutlichen Gewinnrückgang. Für Ubisoft ging es um 11 Prozent nach oben. Auslöser war ein Kreisebericht, demzufolge Tencent ihre Beteiligung erhöhen wolle. Rolls Royce fielen um 9,0 Prozent, nachdem der Konzern einen Verlust eingeflogen hatte.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:32 Uhr Mi., 18:02 Uhr % YTD EUR/USD 1,0237 +0,7% 1,0164 1,0126 -10,0% EUR/JPY 136,26 +0,1% 136,43 138,32 +4,1% EUR/CHF 0,9783 +0,1% 0,9774 0,9753 -5,7% EUR/GBP 0,8427 +0,6% 0,8373 0,8421 +0,3% USD/JPY 133,10 -0,6% 134,24 136,60 +15,6% GBP/USD 1,2148 +0,0% 1,2139 1,2024 -10,2% USD/CNH (Offshore) 6,7527 -0,1% 6,7599 6,7691 +6,3% Bitcoin BTC/USD 22.598,23 -3,0% 22.862,60 20.837,45 -51,1%
Rezessionswarnungen durch die Bank of England hatten das Pfund zwischenzeitlich arg belastet. Aktuell erholt sich die britische Währung aber wieder. Denn die Bank of England hatte wie erwartet den Leitzinssatz um 50 Basispunkte angehoben. Die Erholung des Pfund geht einher mit der aktuellen Dollarschwäche, der Dollarindex verliert 0,6 Prozent. Händler verweisen auf die einbrechenden Erdölpreise, die die wichtige US-Mineralölwirtschaft treffen dürften.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Dank sehr fester Vorgaben der US-Börsen ist es an den meisten Aktienmärkten in Ostasien und Australien nach oben gegangen. Gebremst wurde der Anstieg der Kurse an vielen Handelsplätzen von der Nachricht, dass chinesische Flugkörper - mutmaßlich Drohnen - in die Sicherheitszone der zu Taiwan gehörenden Kinmen-Inseln eingedrungen sind. China hatte Militärübungen als Reaktion auf den Besuch der Sprecherin des US-Repräsentantenhauses Nancy Pelosi in Taiwan angekündigt. Der Hang-Seng-Index in Hongkong wurde von Technologiewerten gestützt. Alibaba stiegen um 4,5 Prozent und Alibaba Health Information Technology um fast 6 Prozent. BYD verbesserten sich um 2,3 Prozent. Der Hersteller von Elektroautos hat überzeugende Absatzzahlen für Juli veröffentlicht. In Tokio machten Kursgewinne im Pharma- und Elektroniksektor Verluste der Energie- und Finanzwerte wett. Für Tokyo Electron ging es um 3,1 Prozent nach oben, für Advantest um 3,3 Prozent. Toyota Motor (-3%) profitierten nicht davon, dass der Automobilkonzern seine Umsatz- und Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr 2022/23 erhöhte. Im ersten Geschäftsquartal verdiente das Unternehmen nämlich weniger als von Analysten erwartet. Auch die Absatzprognose wurde nur bekräftigt. In Seoul stützte die Hoffnungen auf gute Unternehmensergebnisse. Gut kamen die Zahlen des Internet-Unternehmens Kakao (+7,5%) an. Anleger setzten darauf, dass auch die noch ausstehenden Zahlen der Fintech-Tochter Kakaopay (+15%) gut ausfallen würden. Indexschwergewicht Samsung Electronics kletterte um 0,3 Prozent, nachdem das Unternehmen einen Vertrag zur Ausrüstung des 5G-Netzes der indischen Bharti Airtel unterzeichnet hatte. Die Börsen in Sydney wurde von schwachen Energie- und Rohstoffwerten belastet. Finanz- und Technologiewerte verzeichneten dagegen Kursgewinne .
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
Rhön-Klinikum steigert Gewinn im 2. Quartal um die Hälfte
Die Rhön-Klinikum AG hat im zweiten Quartal den Gewinn deutlich überproportional zum Umsatz gesteigert. Der Umsatz kletterte um 4,9 Prozent auf 364 Millionen Euro. Das operative Ergebnis EBITDA stieg um 22 Prozent auf 32,9 Millionen Euro. Unter dem Strich erzielte das Unternehmen aus Bad Neustadt sogar einen Zuwachs um gut die Hälfte auf 11,4 Millionen Euro.
SGL Carbon kann höhere Kosten an Kunden weitergeben
Die SGL Carbon SE hat im ersten Halbjahr deutlich mehr verdient. Der Umsatz sei um 10,7 Prozent auf 550 Millionen Euro gestiegen. Die bereinigte EBITDA-Marge kletterte um 1,6 Punkte auf 16 Prozent. SGL erzielte dabei ein Konzernergebnis nach Dritten von 48,8 Millionen Euro, nachdem es vor Jahresfrist nur 17,9 Millionen Euro gewesen waren.
Fitch stuft Stellantis auf BBB (BBB-) herauf - Ausblick stabil
Die Ratingagentur Fitch hat die Bonitätseinstufung von Stellantis auf BBB von BBB- angehoben. Der Ausblick ist stabil. Wie Fitch mitteilt, spiegelt die Heraufstufung die Erwartung wider, dass Stellantis sein starkes Finanzprofil beibehalten wird, unterstützt durch seine robuste Profitabilität trotz der Pandemie und des zunehmenden Inflationsdrucks. Fitch prognostiziert, dass Stellantis über den vierjährigen Prognosezeitraum bis 2025 eine Free-Cashflow-Marge (FCF) von rund 1,5 Prozent erwirtschaften wird, obwohl die Produktionsvolumen aufgrund der anhaltenden Engpässe in der Lieferkette in den nächsten 12 bis 18 Monaten begrenzt sein dürften.
Amgen lauft ChemoCentryx for 3,7 Milliarden US-Dollar
Der US-Biotechnologiekonzern Amgen kauft die Biotechfirma Chemocentryx Inc für 3,7 Milliarden US-Dollar in bar. Chemocentryx besitzt ein Medikament, das kürzlich zur Behandlung einer seltenen Erkrankung des Immunsystems zugelassen wurde. Amgen Inc kündigte an, 52 Dollar pro Aktie für Chemocentryx zu zahlen, mehr als das Doppelte des Schlusskurses der Aktie am Mittwoch. Der Abschluss der Transaktion wird für das vierte Quartal erwartet.
Atlas Air wird von Apollo-Konsortium gekauft
Das Luftfrachtunternehmen Atlas Air Worldwide Holdings wird von einem Investorenkonsortium unter der Führung von Apollo Global übernommen. Die Transaktion hatte sich bereits abgezeichnet und kommt nun auf einen Unternehmenswert von etwa 5,2 Milliarden US-Dollar, wie die Unternehmen mitteilten. Die Investorengruppe wird 102,50 US-Dollar in bar für jede ausstehende Aktie von Atlas Air zahlen, was einem Aufschlag von 57 Prozent entspricht im Vergleich zum Tag, an dem die mögliche Übernahme durchgesickert war.
Conocophillips übertrifft Erwartungen und schüttet mehr aus
Der US-Ölkonzern Conocophillips hat seinen Gewinn im zweiten Quartal auf insgesamt 5,1 Milliarden US-Dollar oder 3,96 Dollar pro Aktie gegenüber 2,1 Milliarden bzw 1,55 Dollar pro Aktie im Vorjahresquartal mehr als verdoppelt. Ohne Berücksichtigung von Sonderposten lag der bereinigte Gewinn im jüngsten Quartal bei 3,91 Dollar je Aktie. Damit übertraf das Unternehmen die Gewinnprognosen der Analysten. Conocophillips teilte mit, dass es seine für 2022 geplante Ausschüttungen um 5 Milliarden auf insgesamt 15 Milliarden Dollar aufstocken wird.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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August 04, 2022 13:00 ET (17:00 GMT)
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