DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA
Honda und LG planen zusammen für 4,4 Milliarden US-Dollar den Bau einer Batteriefabrik für Elektrofahrzeuge in den USA. Wie der japanische Autohersteller und der südkoreanische Batterieproduzent mitteilten, soll der Bau Anfang 2023 beginnen und die Produktion bis Ende 2025 aufgenommen werden. Dies ist die jüngste Kooperation zwischen Automobilherstellern und Batteriezulieferern, die ihre Kapazitäten erweitern und dabei die Anlaufkosten teilen wollen.
Geplant ist das Werk im US-Bundesstaat Ohio, in dem sich Hondas langjähriges Autowerk in Marysville befindet, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen sagten. Die Unternehmen haben den Standort nicht genannt.
Honda und LG teilten mit, sie peilten im neuen Werk die Produktion von jährlich 40 Gigawattstunden Batterien an. Das würde für mehr als 700.000 Fahrzeuge ausreichen, wenn man die Schätzung der Internationalen Energieagentur (IEA) zugrunde legt, dass die Batteriekapazität eines durchschnittlichen Elektrofahrzeugs 2021 bei 55 Kilowattstunden lag.
AUSBLICK UNTERNEHMEN +
In den USA veröffentlichen u.a. folgende Unternehmen Geschäftszahlen:
22:05 Hewlett Packard Enterprise Co, Ergebnis 3Q
22:15 HP Inc, Ergebnis 3Q
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 16:00 Index des Verbrauchervertrauens August PROGNOSE: 97,4 zuvor: 95,7 22:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) des privaten American Petroleum Institute (API)
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % E-Mini-Future S&P-500 4.042,25 +0,3% E-Mini-Future Nasdaq-100 12.535,00 +0,3% Nikkei-225 28.202,00 +1,2% Hang-Seng-Index 19.833,61 -0,9% Kospi 2.449,22 +0,9% Shanghai-Composite 3.217,65 -0,7% S&P/ASX 200 7.017,40 +0,7%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
An den Börsen in Ostasien und Australien lässt sich am Dienstag keine einheitliche Tendenz ausmachen. Während sich vielerorts die Kurse von den heftigen Verlusten zu Wochenbeginn erholen, geht es an den chinesischen Börsen abwärts. Diese hatten sich am Montag allerdings besser gehalten als die übrigen Märkte der Region. Nachdem am Montag die falkenhafte Botschaft des US-Notenbankchefs Jerome Powell vom Freitag die Märkte belastet hatte, warten Anleger nun gespannt auf die US-Arbeitsmarktdaten für August am Freitag. Die Beschäftigungslage ist eines der Kriterien, an denen die Federal Reserve ihre Geldpolitik ausrichtet. Gesucht sind in der ganzen Region Aktien des Energiesektors. Sie profitieren vom Anstieg des Ölpreises in den vergangenen Tagen. Die Akteure am Ölmarkt setzen darauf, dass die Opec bei ihrer Konferenz in dieser Woche eine Kürzung ihrer Fördermenge beschließen wird. In Hongkong legen CNOOC um 0,2 Prozent zu. Inpex verbessern sich in Tokio um 4,1 Prozent. In Sydney gewinnen Santos rund 2 Prozent. Die Aktien des japanischen Autoherstellers Honda Motor gewinnen 0,5 Prozent. Das Unternehmen hat bestätigt, dass es gemeinsam mit der südkoreanischen LG Energy Solution (+2,1% in Seoul) in den USA eine Fabrik zur Herstellung von Batterien für Elektrofahrzeuge bauen wolle.
US-NACHBÖRSE
Die Aktien von Avid Technology waren im nachbörslichen Handel am Montag mit der Nachricht gesucht, dass sie in den S&P-SmallCap-600-Index aufgenommen würden. Sie werden dort am 1. September die Aktien von Plantronics ersetzen, die von HP übernommen wird. Avid Technology verteuerten sich um 9 Prozent.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 32.098,99 -0,6% -184,41 -11,7% S&P-500 4.030,61 -0,7% -27,05 -15,4% Nasdaq-Comp. 12.017,67 -1,0% -124,04 -23,2% Nasdaq-100 12.484,32 -1,0% -120,84 -23,5% Montag Freitag Umsatz NYSE (Aktien) 708 Mio 795 Mio Gewinner 1.087 429 Verlierer 2.113 2.750 Unverändert 181 185
Schwach - Auch zu Wochenbeginn ging es an der Wall Street mit den andauernden Zins- und Rezessionssorgen nach unten - wenn auch mit reduzierter Dynamik. US-Notenbankpräsident Jerome Powell hatte die Anleger am Freitag mit seinen Aussagen verunsichert, die Fed werde die Inflation bekämpfen, auch wenn dies für die Wirtschaft schmerzhaft sein sollte. Damit beendete er Hoffnungen auf eine bevorstehende Wende hin zu weniger aggressiven Zinserhöhungen. Mit einem Plus von 1,4 Prozent zeigten sich die Aktien von Biontech. Der Corona-Impfstoffhersteller hat den Vorwurf der Patentverletzung von Moderna zurückgewiesen. Biontech und Partner Pfizer waren am Freitag von Moderna verklagt worden. Die Pfizer-Aktie fiel um 1,2 Prozent, die Moderna-Papiere legten um 0,4 Prozent zu. Größter Verlierer bei den Sektoren im S&P-500 war der Bereich Halbleiter mit minus 1,9 Prozent. Der Technologie-Sektor fiel um 1,2 Prozent. Beide gelten als besonders zinssensibel.
US-ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 3,44 +5,7 3,38 270,7 5 Jahre 3,26 +5,6 3,21 200,5 7 Jahre 3,21 +6,7 3,14 176,7 10 Jahre 3,11 +6,5 3,04 159,6 30 Jahre 3,24 +4,9 3,20 134,4
Die US-Anleihen standen weiterhin im Zeichen der falkenhaften Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell und verzeichneten erneut Verluste. "Es ist denkbar, dass Powell und seine Kollegen sich ermutigt fühlen, den Leitzins auf der FOMC-Sitzung am 21. September um einen vollen Prozentpunkt zu erhöhen und nicht nur um 75 Basispunkte", so Ed Yardeni, Präsident von Yardeni Research. Die Zehnjahresrendite stieg um 6,5 Basispunkte auf 3,11 Prozent.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mo, 9:10 Uhr % YTD EUR/USD 0,9999 -0,0% 1,0000 0,9945 -12,1% EUR/JPY 138,43 -0,2% 138,68 138,10 +5,8% EUR/GBP 0,8545 +0,0% 0,8541 0,8517 +1,7% GBP/USD 1,1702 -0,0% 1,1706 1,1675 -13,5% USD/JPY 138,47 -0,2% 138,74 138,88 +20,3% USD/KRW 1.349,00 +0,3% 1.345,56 1.349,43 +13,5% USD/CNY 6,9166 +0,1% 6,9081 6,9205 +8,8% USD/CNH 6,9235 +0,1% 6,9161 6,9285 +9,0% USD/HKD 7,8475 -0,0% 7,8477 7,8482 +0,7% AUD/USD 0,6887 -0,2% 0,6902 0,6856 -5,2% NZD/USD 0,6140 -0,2% 0,6156 0,6107 -10,1% Bitcoin BTC/USD 20.388,16 +0,9% 20.209,74 19.863,16 -55,9% YTD zu Vortagsschluss
Der Dollar behauptete seine Gewinne vom Freitag. Gestützt wurde er weiter von der Aussicht auf kräftig steigende Zinsen. Der Euro bewegte sich um die Dollar-Parität. Marktteilnehmer dürften sich aber davor hüten, den Euro vor der nächsten EZB-Sitzung allzu weit nach unten zu schicken, so die Unicredit. Die Analysten verwiesen auf einen Reuters-Bericht vom Freitag: Die Nachrichtenagentur hatte unter Berufung auf ungenannte EZB-Quellen berichtet, dass einige Mitglieder des EZB-Rats auf der Sitzung am 8. September eine Zinserhöhung um 75 Basispunkte erörtern wollten. Am Wochenende gab es weitere eher falkenhafte Töne aus dem Kreise der EZB.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 96,68 97,01 -0,3% -0,33 +36,2% Brent/ICE 104,29 105,09 -0,8% -0,80 +40,0% YTD zu Vortagsschluss
Die Ölpreise legten um bis zu 4,2 Prozent zu und markierten damit den höchsten Stand seit vier Wochen. "Die wöchentlichen weltweiten Lagerbestände sind um 7,8 Prozent gesunken, und die Opec droht immer noch mit weiteren Produktionskürzungen, falls sich die Wirtschaft verlangsamt. Außerdem befinden wir uns derzeit in der Hurrikan-Saison mit einem Tropensturm über dem Atlantik", sagte Analyst Dennis Kissler von BOK Financial.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.733,88 1.738,35 -0,3% -4,48 -5,2% Silber (Spot) 18,70 18,78 -0,4% -0,08 -19,8% Platin (Spot) 862,45 867,08 -0,5% -4,63 -11,1% Kupfer-Future 3,58 3,61 -0,8% -0,03 -19,1% YTD zu Vortagsschluss
Der Goldpreis zeigte sich stabilisiert nach den deutlichen Abgaben am Freitag im Zuge der falkenhaften Aussagen von Fed-Präsident Powell. Tendenziell belastete aber weiterhin die Aussicht auf deutlich steigende Zinsen das zinslose Edelmetall, hieß es.
MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR
TESLA
hat Klage gegen ein Gesetz des US-Bundesstaates Louisiana eingereicht, das dem Unternehmen den Direktverkauf von Fahrzeugen an Verbraucher nicht gestattet. Tesla argumentiert, dass das Bundesstaatsgesetz unter anderem gegen den zwischenstaatlichen Handel verstößt, und verklagt die Louisiana Automobile Dealers Association, mehrere Beamte der Louisiana Motor Vehicle Commission und einige Händler im Bundesstaat, die nach Ansicht von Tesla an der Einführung der aktuellen Gesetze und Vorschriften mitgewirkt hätten.
Im Übernahmestreit um Twitter setzt High-Tech-Milliardär Elon Musk auch auf Informationen des früheren Sicherheitschefs des Kurzbotschaftendienstes, der seinem einstigen Arbeitgeber kürzlich die Vertuschung von Sicherheitslücken vorgeworfen hatte. Musk forderte Peiter Zatko laut am Montag veröffentlichten Gerichtsdokumenten auf, Unterlagen zu Spam- oder Fake-Konten bei Twitter zu übergeben. Zatko wurde demnach auch aufgefordert, im September Fragen der Anwälte des Chefs des Elektroautobauers Tesla zu beantworten.
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August 30, 2022 01:31 ET (05:31 GMT)
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