DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIENMÄRKTE (18:31 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD* EuroStoxx50 3.441,64 +1,77% -19,93% Stoxx50 3.418,65 +1,53% -10,47% DAX 12.649,03 +1,70% -20,37% FTSE 6.921,81 +0,92% -7,12% CAC 6.040,66 +1,83% -15,55% DJIA 30.187,64 +1,87% -16,93% S&P-500 3.679,10 +2,68% -22,81% Nasdaq-Comp. 10.667,28 +3,35% -31,82% Nasdaq-100 11.051,12 +3,36% -32,29% Nikkei-225 26.775,79 -1,16% -7,00% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 136,86 +67 *zu Vortag
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 86,34 85,61 +0,9% +0,73 +22,7% Brent/ICE 92,16 91,63 +0,6% +0,53 +25,3% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 123,17 142,00 -13,3% -18,83 +118,2% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.661,86 1.644,60 +1,0% +17,26 -9,2% Silber (Spot) 18,73 18,28 +2,5% +0,45 -19,6% Platin (Spot) 916,88 899,35 +1,9% +17,53 -5,5% Kupfer-Future 3,44 3,44 +0,1% +0,00 -22,2%
Die Ölpreise zeigen sich volatil. Der Preis für die Sorte Brent legt aktuell um 0,6 Prozent zu, WTI um 0,9 Prozent.
FINANZMARKT USA
Nach den kräftigen Abgaben zu Wochenschluss zeigen sich die US-Börsen am Montag im Verlauf mit deutlichen Aufschlägen. Ob die Gewinne im Handelsverlauf gehalten werden können, bleibt angesichts des sehr volatilen Umfelds jedoch abzuwarten. Am Markt werden angesichts des Inflationsdrucks weitere Zinserhöhungen der Notenbanken erwartet, was die Sorge vor einer globalen Rezession hoch hält und den Markt massiv verunsichert. Konjunkturseitig ist der Empire State Manufacturing Index für den Großraum New York im Oktober deutlich auf minus 9,1 gesunken. Volkswirte hatten nur mit einem Minus von 5,0 gerechnet. Goldman Sachs rücken 1,9 Prozent vor. Das Finanzinstitut will Informanten zufolge seine größten Geschäftsbereiche in drei Sparten aufteilen und damit eine der größten Umstrukturierungen in der Geschichte der Bank vornehmen. Die Titel von Bank of America (BofA) gewinnen 4,8 Prozent. Eine höhere Vorsorge für ausfallgefährdete Kredite und ein schwaches Investmentbanking haben der Bank im dritten Quartal einen Gewinnrückgang beschert. Die Bank übertraf dabei jedoch die Markterwartungen. Auch die Bank of New York Mellon (+5,2%) hat für das dritte Quartal einen bereinigten Gewinn über den Markterwartungen vorgelegt. Archaea Energy springen um über 50 Prozent nach oben. Der britische Ölmulti BP übernimmt den in Houston ansässigen Biomethanhersteller für 26 Dollar je Aktie, das sind 38 Prozent mehr als der durchschnittliche Aktienkurs der zurückliegenden 30 Tage. Inklusive der Nettofinanzverbindlichkeiten von 800 Millionen Dollar entspricht das einem Unternehmenswert von 4,1 Milliarden Dollar. Medienmogul Rupert Murdoch prüft nahezu ein Jahrzehnt nach der Trennung wieder die Zusammenlegung von Fox Corp und News Corp. Wie mit der Angelegenheit vertraute Personen sagten, haben beide Unternehmen vor kurzem spezielle Vorstandsausschüsse eingerichtet, um eine mögliche Transaktion zu prüfen und potenzielle finanzielle Bedingungen zu bewerten. Die Gespräche befänden sich in einem frühen Stadium. News Corp ist Eigentümer von Dow Jones, Herausgeber u.a. von Dow Jones Newswires und dem Wall Street Journal. Die A-Aktien von Fox Corp geben 8,2 Prozent nach, während die A-Titel von News Corp um 5,8 Prozent zulegen.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
23:30 GB/Rio Tinto plc, Operation Report 3Q
FINANZMÄRKTE EUROPA
Europas Börsen sind sehr fest in die neue Woche gestartet. Nach den jüngsten Kursturbulenzen zeigte sich der Markt damit stabilisiert. Befestigt zeigten sich auch die britischen Staatsanleihen. Die Rendite zehnjähriger Titel fiel auf 4 Prozent. Hintergrund war der Rückzieher des neuen britischen Schatzkanzlers in der Frage der Steuern. Einen Tag nach seiner Ernennung hat Jeremy Hunt "schwierige Entscheidungen" zur Korrektur der Wirtschaftspläne von Premierministerin Liz Truss angekündigt und auch Steuererhöhungen in Aussicht gestellt. Am Markt wird aber bezweifelt, dass dies ausreicht, um die Gilts auf Dauer zu stabilisieren - zumal es seit Montag keine Anleihekäufe der Bank of England mehr gibt. Daneben hielten sich Spekulationen, dass Premierministerin Liz Truss zum Rücktritt gedrängt werden könnte. Dies stütze Pfund und Gilts, hieß es am Markt. Für die ITV-Aktien ging es nach Berichten, dass die britische Rundfunkanstalt einen Teil seines Produktionsgeschäfts verkaufen könnte, um 9,1 Prozent nach oben. Lufthansa schlossen nach vorläufigen Zahlen und einer Anhebung der Prognose 1,6 Prozent fester. Der Streik der Lufthansa-Tochter Eurowings stellte keinen Belastungsfaktor dar. Nach vorläufigen Drittquartalszahlen gewannen Vossloh 2,3 Prozent, obgleich die Aktie bereits vor Veröffentlichung gut im Markt lag. Das Unternehmen hat die positive Tendenz aus dem zweiten Quartal fortgesetzt und die Prognose für das Gesamtjahr leicht angepasst. Draeger fielen um 4,8 Prozent. Lieferverzögerungen und höhere Kosten haben dem Medizintechnikkonzern im dritten Quartal einen Umsatzrückgang und einen operativen Verlust beschert. Drägerwerk kann die Jahresziele nun nicht mehr erreichen. Hypoport stiegen 1,8 Prozent. Nach einem starken ersten Halbjahr gehe das Geschäft mit Immobilienfinanzierungen derzeit zurück. Morphosys stiegen um 6,7 Prozent. Der nächste Katalysator steht für die Stifel-Analysten am 30. November an, wenn der Partner von Morphosys, Roche, die Studiendaten zu Gantenerumab vorlegt.
DEVISEN
zuletzt +/- % Mo, 8:09 Uhr Fr, 17:03 % YTD EUR/USD 0,9845 +1,2% 0,9747 0,9753 -13,4% EUR/JPY 146,43 +1,4% 144,97 144,73 +11,9% EUR/CHF 0,9802 +0,2% 0,9774 0,9970 -5,5% EUR/GBP 0,8630 -0,4% 0,8640 0,8667 +2,7% USD/JPY 148,74 +0,2% 148,73 148,34 +29,2% GBP/USD 1,1406 +1,7% 1,1265 1,1248 -15,7% USD/CNH (Offshore) 7,1919 -0,4% 7,2076 7,2095 +13,2% Bitcoin BTC/USD 19.547,74 +2,0% 19.291,26 19.476,70 -57,7%
Am Devisenmarkt gibt der Dollar nach. Der Dollar-Index verliert 0,9 Prozent. Das britische Pfund zeigt sich nach dem Vertrauensverlust in die politische Führung in den vergangenen Tagen fester. Gegenüber dem Dollar notiert das Pfund 1,1 Prozent höher. Die Währungsexperten von MUFG gehen davon aus, dass die Gewinne begrenzt sein dürften. Das Pfund habe bereits alle Verluste nach dem Mini-Budget wieder wettgemacht, was weitere Aufwärtsbewegungen aufgrund von weiteren Regierungsmaßnahmen zur Wiederherstellung des Marktvertrauens in den britischen Anleihe-Markt begrenzen dürfte, so die Analysten.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Die asiatischen Aktienmärkte sind am Montag mehrheitlich den schwachen Vorgaben der Wall Street gefolgt. Im Handel schaute man auch gen China, wo die KP zwiespältige Signale aussendete. Zum Auftakt des Parteitags der Kommunistischen Partei (KP) hatte Präsident Xi Jinping seine Landsleute dazu aufgerufen, sich "auf die schlimmsten Fälle vorzubereiten". Taiwan drohte er mit einem Militäreinsatz. Es gab kaum Anzeichen für ein Nachlassen der Null-Covid-Kampagne, die die Wirtschaft belastete. Gerade die ständigen Lockdowns bremsen die chinesische Wirtschaft seit Monaten aus. Die chinesische Zentralbank hat ihre Leitzinsen derweil unangetastet gelassen. Zugleich pumpte die Notenbank 500 Milliarden Yuan (69,6 Milliarden US-Dollar) in den Markt. In China konzentrierten sich Anleger auf die positiven Aspekte der Xi-Rede. Zudem sprachen Vertreter des Staates von einer Verbesserung der Konjunktur. Gestützt wurde der Markt von den Sektoren Rüstung und Software, die Aufschläge dort machten Verluste unter Kohleaktien wett. China Coal Energy büßten 2,8 Prozent ein - der Kohleabsatz brach um 12 Prozent im September ein. Der Nikkei-Index in Tokio wurde von schwachen Technologietiteln belastet. Mitsubishi UFJ Financial Group stiegen um 2,4 Prozent - gestützt von einer Genehmigung der US-Behörden zum geplanten Verkauf von Union Bank. In Südkorea stützten Chemie- und Biotechnologiewerte den Markt. Die Internetpapiere Kakao stürzten um 5,9 Prozent ab. Ein Feuer in einem Rechenzentrum hatte zu einem Ausfall von Diensten am Wochenende geführt. Posco Chemical stiegen um 6,9 Prozent, die Gesellschaft baut ihr Batteriegeschäft weiter aus. Die Börse in Sydney wurde von Energie- und Rohstofftiteln belastet. Die Papiere des Baustoffanbieters Adbri brachen 22 Prozent ein, der CEO trat nach einem schwachen Ausblick zurück.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
CONTINENTAL
Fitch hat die Bonitätseinstufung des Autozulieferers Continental bestätigt. Das langfristige Emittentenausfallrating liegt weiter bei BBB, wie Fitch Ratings mitteilte. Der Ratingausblick sei stabil. Die Bestätigung spiegele die Erwartungen wider, dass eine mögliche Gasrationierung im Jahr 2023 überschaubare Auswirkungen für die Gruppe haben würde.
LUFTHANSA
ist nach einem starken dritten Quartal optimistischer geworden und hat ihren Gewinnausblick für das laufende Gesamtjahr deutlich angehoben. Der Airline-Konzern verwies auf die aktuelle Buchungslage, die eine weiterhin starke Nachfrage nach Flugreisen in den nächsten Monaten zeige. Zudem rechnet der Konzern angesichts des Nachfragebooms im Frachtgeschäft 2022 mit einem "neuerlichen Rekordergebnis" von Lufthansa Cargo.
EVOTEC
Der Biotech-Konzern Evotec und die Toronto Innovation Acceleration Partners (TIAP) nehmen den US-Biotechkonzern Amgen als strategischen Partner in die Forschungs- und Kommerzialisierungspartnerschaft "LAB150" auf. Bei LAB150 handelt sich um eine Kooperation, um die Umsetzung akademischer Forschung aus Toronto in marktreife Produkte voranzutreiben, indem Wissenschaftler, Investoren und Experten für den Aufbau von Unternehmen zusammengebracht werden. Die Erweiterung der 2017 geschaffenen Partnerschaft um Amgen umfasst eine gemeinsame Investition von 14 Millionen US-Dollar zur Beschleunigung neuer Unternehmensgründungen aus LAB150-Programmen.
HELLOFRESH
ist in Irland gestartet. Wie die Hellofresh SE mitteilte, ist sie damit weltweit in insgesamt 18 Ländern vertreten. Die Marktanalyse habe gezeigt, dass Irland bereit sei für Kochboxen und günstige Bedingungen biete für Hellofreshs internationale Expansion, sagte Thomas Griesel, Mitgründer und CEO von Hellofresh.
VOSSLOH
hat seine Jahresprognose nach einem starken dritten Quartal konkretisiert. Nach einer umfassenden Neubewertung von Chancen und Risiken im weiteren Jahresverlauf hob der Bahntechnikkonzern das untere Ende seines Umsatzausblicks an und grenzte die Spannen für die Margenprognosen ein. Die Vossloh AG verwies unter anderem auf eine geringere Gesamtbelastung aus steigenden Material- und Energiekosten.
BP
übernimmt den in Houston ansässigen Biomethanhersteller Archaea Energy für 26 Dollar je Aktie, das sind 38 Prozent mehr als der durchschnittliche Aktienkurs der zurückliegenden 30 Tage. Inklusive der Nettofinanzverbindlichkeiten von 800 Millionen Dollar entspricht das einem Unternehmenswert von 4,1 Milliarden Dollar.
CREDIT SUISSE
Der Chef der Investmentbank bei Credit Suisse nimmt seinen Hut: Christian Meissner werde die Bank verlassen, sagte eine informierte Person. Meissner trat 2020 in die Bank ein und übernahm im darauffolgenden Jahr die Leitung der Investmentbank, wie auf der Webseite der Schweizer Großbank zu lesen ist.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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October 17, 2022 12:32 ET (16:32 GMT)
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