DJ ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Euroraum-Wirtschaft im Oktober schwächer als erwartet
Die Aktivität in der Wirtschaft des Euroraums hat sich im Oktober deutlicher als erwartet abgeschwächt, was vor allem an der Industrie lag. Der von S&P Global erhobene Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - verringerte sich auf 47,1 (September: 48,1) Punkte, wie aus den Daten der ersten Veröffentlichung für den Monat hervorgeht. Volkswirte hatten 47,6 Punkte prognostiziert. Oberhalb von 50 Punkten signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter eine Schrumpfung.
S&P Global: Talfahrt deutscher Wirtschaft beschleunigt sich im Oktober
Die Aktivität in der deutschen Wirtschaft hat sich im Oktober deutlicher als erwartet verlangsamt. Der von S&P Global erhobene Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - verringerte sich auf 44,1 (September: 45,7) Punkte, wie aus den Daten der ersten Veröffentlichung für den Monat hervorgeht. Das war der niedrigste Stand seit 29 Monaten. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) des verarbeitenden Gewerbes ermäßigte sich auf 45,7 (47,8) Punkte. Volkswirte hatten 47,1 Punkte erwartet. Der Index für den Servicesektor ging auf 44,9 (45,0) Punkte zurück. Hier hatte die Prognose auf 44,9 gelautet.
Habeck will Entlastung bei Strompreisen ab Januar umsetzen
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck will die finanziellen Hilfen für Stromverbraucher eher als bislang erwartet starten. "Die Entlastung beim Strompreis muss in jedem Fall spätestens im Januar einsetzen", sagte der Grünen-Politiker dem Handelsblatt. Habeck machte auf Schwierigkeiten bei der Finanzierung der Strompreisbremse aufmerksam, für die die Regierung das Geld über die Abschöpfung von Zufallsgewinnen bei den Stromproduzenten einholen will. "Die Abschöpfung der Zufallsgewinne ist eine extrem komplexe Aufgabe", sagte Habeck. Normalerweise würde man sich dafür zwei oder drei Jahre Zeit nehmen, jetzt habe man aber nur zwei Monate. "Wir setzen damit einen politischen Auftrag um, aber es ist gefahrgeneigt."
Frankreich zahlt Stromrechnung der Unternehmen teilweise
Der französische Staat wird einen Teil der Stromrechnungen von Unternehmen übernehmen, jedoch die großen Energieunternehmen auffordern, sich an den Kosten zu beteiligen. Wie Agnes Pannier-Runacher, Ministerin für Energiewende, dem Fernsehsender BFM Business am Sonntag sagte, wird in Kürze eine "Stromgarantie" für das Jahr 2023 beschlossen, die einen Teil der Kosten über einen von der Regierung festgelegten Referenzpreis hinaus abdecken soll.
Ifo-Institut: Kreditbeschaffung für Unternehmen wird schwieriger
Für Unternehmen wird es nach einer Erhebung des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung schwieriger, an neue Kredite zu kommen. Aktuell berichten demnach 24,3 Prozent jener Unternehmen, die gegenwärtig Verhandlungen führen, von Zurückhaltung bei den Banken. Dies sei der höchste Wert seit 2017, gehe aus den Umfragen des Instituts hervor. "Die aktuell ungünstige wirtschaftliche Entwicklung lässt die Banken vorsichtiger werden", sagte Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen. "Für manche Unternehmen könnte das wirtschaftliche Überleben ohne neue Kredite schwierig werden."
Ein Viertel der Firmen plant laut Umfrage Arbeitsplatzabbau
Ein Viertel der Unternehmen in Deutschland plant einer Umfrage zufolge wegen der gestiegenen Energiepreise den Abbau von Arbeitsplätzen. 57 Prozent gaben an, sie wollten deswegen geplante Investitionen verschieben. Und 17 Prozent der Firmen planten, energieintensive Geschäftsfelder ganz aufzugeben, wie aus der am Montag veröffentlichten Ifo-Umfrage für die Stiftung Familienunternehmen hervorgeht. Im April hatten die Firmen demnach noch deutlich optimistischer auf dieselben Fragen geantwortet.
Umfrage: Nur noch jeder Zweite kann Geld ansparen
Vor allem wegen der stark gestiegenen Energiepreise können immer weniger Menschen regelmäßig Geld beiseite legen. Derzeit sieht sich einer Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln (IW) zufolge nur noch jeder Zweite dazu in der Lage. Im vergangenen Jahr waren es 70 Prozent, wie das Institut am Montag mitteilte. Im Schnitt können Sparer demnach monatlich 550 Euro zurücklegen.
Unions-Fraktionsvize Spahn offen für Aussetzung der Schuldenbremse
Unions-Fraktionsvize Jens Spahn (CDU) hat sich angesichts der Energiepreiskrise offen für eine erneute Aussetzung der Schuldenbremse im kommenden Jahr gezeigt. Wenn Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) glaubhaft darlege, dass es nicht anders gehe, "dann schauen wir uns das offen an", sagte Spahn am Montag im ARD-"Morgenmagazin". Bislang lehnte die Unionsfraktion eine Aussetzung der Schuldenbremse, für die die Feststellung einer Notsituation nötig ist, ab.
Europaweit einheitlicher Ladestecker USB-C kommt
Der Ladestecker USB-C als neuer Standard in der ganzen EU für Smartphones und Co kommt. Am Montag gaben die EU-Mitgliedstaaten in Brüssel ihre endgültige Zustimmung. Damit sollen ab Herbst 2024 alle neuen Handys, Tablets, Digitalkameras sowie Lautsprecherboxen mit dem Format USB-C aufgeladen werden können. Für Laptops soll das ab voraussichtlich Anfang 2026 der Fall sein.
Versicherungsverband: So wenige Autodiebstähle wie nie zuvor in Deutschland
Kriminelle haben in Deutschland im vergangenen Jahr so wenige Autos gestohlen wie nie zuvor. Im Jahr 2021 habe es in Deutschland zum ersten Mal seit Beginn der Statistik weniger als 10.000 Autodiebstähle gegeben, teilte der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) am Montag in Berlin mit. Demnach wurden rund 9.800 Autos gestohlen - 8 Prozent weniger als im Vorjahr.
Bedeutende Lithium-Mine soll bis 2027 in Zentralfrankreich entstehen
In Zentralfrankreich soll bis 2027 das für Elektroautos wichtige Leichtmetall Lithium in bedeutenden Mengen gefördert werden. Das Bergbau-Unternehmen Imerys kündigte am Montag die Eröffnung einer Lithium-Mine im Département Allier an. Demnach haben Untersuchungen ergeben, dass die Vorkommen in der Region ausreichen, um ab 2028 jährlich 34.000 Tonnen Lithiumhydroxid zu produzieren - genug für die Produktion von 700.000 Elektrofahrzeugen.
Friedensgespräche im Tigray-Konflikt sollen am Montag beginnen
Im Konflikt um die Region Tigray im Norden Äthiopiens sollen am Montag Friedensgespräche in Südafrika unter Leitung der Afrikanischen Union (AU) beginnen. Die TPLF-Rebellen gaben in der Nacht zum Montag im Onlinedienst Twitter die Ankunft ihrer Delegation bekannt. Die äthiopische Regierung teilte auf Twitter mit, ihre Delegation sei am Montagmorgen Richtung Südafrika gereist.
FRANKREICH
Einkaufsmanager-Sammelindex Okt 50,0 (1. Veröff.)
Einkaufsmanager-Sammelindex Sep war 51,2
Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe Okt 47,4 (1. Veröff.)
Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe Okt PROGNOSE: 47,1
Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe Sep war 47,7
Einkaufsmanagerindex Service Okt 51,3 (1. Veröff.)
Einkaufsmanagerindex Service Okt PROGNOSE: 51,5
Einkaufsmanagerindex Service Sep war 52,9
GROßBRITANNIEN
Einkaufsmanagerindex Composite Okt 47,2 (1. Veröff.)
Einkaufsmanagerindex Composite Okt PROG: 48,7
Einkaufsmanagerindex Composite Sep war 49,1
Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Okt 45,8 (1. Veröff.)
Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Okt PROG: 48,2
Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Sep war 48,4
Einkaufsmanagerindex Service Okt 47,5 (1. Veröff.)
Einkaufsmanagerindex Service Okt PROG: 49,5
Einkaufsmanagerindex Service Sep war 50,0
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October 24, 2022 07:30 ET (11:30 GMT)
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