DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
MONTAG: In Singapur ruht der Börsenhandel wegen des Feiertags Deepavali bzw Diwali.
TAGESTHEMA I
Chinas Wirtschaft ist im dritten Quartal stärker gewachsen als erwartet. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs in den drei Monaten bis zum 30. September im Jahresvergleich um 3,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie das Nationale Statistikamt mitteilte. Ökonomen hatten mit einer Wachstumsrate von 3,5 Prozent gerechnet. Die Wirtschaftsleistung im dritten Quartal war damit deutlich stärker als im zweiten Quartal mit einem BIP-Wachstum um 0,4 Prozent, als der Lockdown in Großstädten wie Schanghai die Wirtschaft lahmlegte und Millionen Menschen zu Hause blieben, manchmal wochen- oder monatelang. Dennoch blieb das Wirtschaftswachstum im dritten Quartal hinter der Rate von 4,8 Prozent in den ersten drei Monaten des Jahres zurück. Die Daten zeigen auch, dass das Gesamtwachstum für die ersten neun Monate des Jahres 2022 bei 3,0 Prozent liegt und damit deutlich unter dem offiziellen Jahresziel von etwa 5,5 Prozent, das im März von den Spitzenpolitikern festgelegt wurde. Das Ziel ist aber mittlerweile kassiert worden.
TAGESTHEMA II
Die EU-Kommission hat Deutschland schon vor Monaten davor gewarnt, einen Teilverkauf eines Terminals des Hamburger Hafen an die chinesische Staatsreederei Cosco zuzulassen. Eine entsprechende Stellungnahme der Behörde mit Sicherheitsbedenken sei im Frühjahr an die Bundesregierung übermittelt worden, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Quelle AFP. Sie bestätigte damit einen Bericht des "Handelsblatts". In ihrer Einschätzung habe die Kommission darauf verwiesen, dass sensible Informationen über das Hafengeschäft an China abfließen könnten, hatte das "Handelsblatt" berichtet. Zudem hätten die Brüsseler Experten das Argument vorgebracht, dass der Hamburger Hafen nicht nur zivile, sondern auch militärische Bedeutung habe. Deshalb sei besondere Vorsicht beim Einstieg eines chinesischen Investors geboten. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte beim EU-Gipfel Kritik an einer möglichen chinesischen Beteiligung zurückgewiesen.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
07:00 NL/Royal Philips Electronics NV, ausführliches Ergebnis 3Q
07:30 DE/Atoss Software AG, Ergebnis 3Q
Mögliche vorgezogene Termine - auf Basis des Vorjahres geschätzt:
- DE/Bechtle, Ergebnis 3Q
- DE/Jungheinrich, Ergebnis 9M
DIVIDENDENABSCHLAG
Unternehmen Dividende Nokia 0,02 EUR
AUSBLICK KONJUNKTUR
- FR 09:15 Einkaufsmanagerindex/PMI nicht-verarbeitendes Gewerbe (1. Veröffentlichung) Oktober PROGNOSE: 51,5 zuvor: 52,9 09:15 Einkaufsmanagerindex/PMI verarbeitendes Gewerbe (1. Veröffentlichung) Oktober PROGNOSE: 47,1 zuvor: 47,7 - DE 09:30 Einkaufsmanagerindex/PMI nicht-verarbeitendes Gewerbe (1. Veröffentlichung) Oktober PROGNOSE: 44,9 zuvor: 45,0 09:30 Einkaufsmanagerindex/PMI verarbeitendes Gewerbe (1. Veröffentlichung) Oktober PROGNOSE: 47,1 zuvor: 47,8 - EU 10:00 Einkaufsmanagerindex/PMI nicht-verarbeitendes Gewerbe Eurozone (1. Veröffentlichung) Oktober PROGNOSE: 48,2 zuvor: 48,8 10:00 Einkaufsmanagerindex/PMI verarbeitendes Gewerbe Eurozone (1. Veröffentlichung) Oktober PROGNOSE: 48,0 zuvor: 48,4 Einkaufsmanagerindex gesamt (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 47,6 zuvor: 48,1 - GB 10:30 Einkaufsmanagerindex/PMI nicht-verarbeitendes Gewerbe (1. Veröffentlichung) Oktober PROGNOSE: 48,0 zuvor: 50,0 10:30 Einkaufsmanagerindex/PMI verarbeitendes Gewerbe (1. Veröffentlichung) Oktober PROGNOSE: 48,0 zuvor: 48,4 - US 14:30 Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) September 15:45 Einkaufsmanagerindex/PMI Service (1. Veröffentlichung) Oktober PROGNOSE: 49,7 zuvor: 49,3 15:45 Einkaufsmanagerindex/PMI verarbeitendes Gewerbe (1. Veröffentlichung) Oktober PROGNOSE: 51,8 zuvor: 52,0
ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES
DAX-Future 12.831,00 -0,3% E-Mini-Future S&P-500 3.768,75 +0,1% E-Mini-Future Nsdq-100 11.382,25 +0,2% Nikkei-225 27.029,09 +0,5% Schanghai-Composite 2.995,61 -1,4% Hang-Seng-Index 15.368,85 -5,2% +/- Ticks Bund -Future 135,88% +44 Vortag: INDEX Schluss +/- DAX 12.730,90 -0,3% DAX-Future 12.871,00 +1,4% XDAX 12.854,57 +1,5% MDAX 22.918,01 -1,5% TecDAX 2.736,10 -0,7% EuroStoxx50 3.476,63 -0,5% Stoxx50 3.414,27 -0,3% Dow-Jones 31.082,56 +2,5% S&P-500-Index 3.752,75 +2,4% Nasdaq-Comp. 10.859,72 +2,3% EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 135,44% +48
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Die Aktienmärkte werden zum Handelsstart leicht höher erwartet. Etwas Unterstützung kommt von den Anleihen, die am Morgen weiter freundlich tendieren. Diese Woche tagt die EZB und dürfte die Leitzinsen um 75 Basispunkte anheben. Daneben gilt es in den kommenden Tagen, eine ganze Reihe von Unternehmenszahlen zu verarbeiten. Die Berichtssaison in Europa nimmt Fahrt auf. Der Parteitag der KP in China ist zu Ende und belastet die chinesischzen Börsen - vor allem die in Hongkong. Staatspräsident Xi Jinping wurde wie erwartet für weitere fünf Jahre zum Staats- und Parteichef gewählt, damit bricht er mit der Regel einer Begrenzung auf zwei Amtszeiten. Die neue Zusammensetzung des Zentralkomitees verstärkt die Befürchtung, dass Xi seine ideologiegetriebene Politik auf Kosten des Wirtschaftswachstums fortsetzen werde, so Marktteilnehmer. Dem gegenüber stehen die offiziellen Daten für das Wirtschaftswachstum im dritten Quartal. Demnach hat sich das (BIP) etwas stärker erhöht als erwartet.
Rückblick: Etwas leichter - Die Börsen erholten sich von ihren Tiefs, nachdem das Wall Street Journal berichtet hatte, die US-Notenbank könnte von dem bislang erwartet steilen Zinspfad Abstand nehmen. Die Rendite der zweijährigen Bundesanleihe kam im Tagesverlauf vom Mehrjahreshoch bei 2,22 Prozent zurück auf 2,02 Prozent. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen entfernte sich mit 2,42 Prozent vom jüngsten 11-Jahreshochs ebenfalls etwas nach unten. Daneben stand die Bilanzsaison im Blick. Kering fielen nach Zahlenvorlage um 3,3 Prozent. Hier enttäuschte die Marke Gucci. Die Citigroup ging davon aus, dass die Marktschätzungen für das laufende Jahr leicht nach unten revidiert werden. Auch die Geschäftszahlen von L'Oreal (-5,8%) konnten nicht überzeugen. Rückläufige britische Einzelhandelsumsätze belasteten die Branchenaktien. JD Sports Fashion fielen um 6,1 Prozent, während Frasers Group 4 Prozent verloren. Der Sektor der Einzelhändler stellte mit Minus 3,3 Prozent den größten Verlierer unter den STOXX-Indizes.
DAX/MDAX/TECDAX
Etwas leichter - Nach Drittquartalszahlen und einer neuerlichen Gewinnwarnung liefen Adidas mit minus 9,5 Prozent dem Gesamtmarkt hinterher. Die UBS erwartete fortgesetzt branchenweiten Gegenwind für den Sportbekleidungssektor. Das gelte selbst gegenüber den immer noch gut laufenden Marken wie Puma (-7,3%). Munich Re reagierten mit Aufschlägen von 3,7 Prozent auf Eckdaten für das dritte Quartal und die bestätigte Prognose. Im Fahrwasser ging es für die Aktie der Hannover Rück um 2,7 Prozent nach oben. Morphosys (-4,3%) senkte wegen schleppender Monjuvi-Umsätze die Jahresprognose. GFT legten um weitere 9,2 Prozent zu, nachdem das IT-Unternehmen am Vortag seine Jahresprognose zum zweiten Mal angehoben hatte.
XETRA-NACHBÖRSE
Von einem "ruhigen" Geschäft am Freitagabend berichtete ein Händler von Lang & Schwarz. Es gab keine relevanten Unternehmensnachrichten.
USA - AKTIEN
Fester - Nach zwei Tagen mit Verlusten haben die US-Börsen mit deutlichen Aufschlägen geschlossen. Gekennzeichnet war der Handel von hoher Volatilität. Stützend wirkte ein Artikel des Wall Street Journals, wonach die Fed von dem erwartet steilen Zinspfad Abstand nehmen könnte. Nachdem bisher mit zwei weiteren Zinsanhebungen um jeweils 75 Basispunkte gerechnet worden war, könnte der zweite Zinsschritt mit 50 Basispunkten kleiner ausfallen. Anleger blickten zudem auf die laufende Bilanzsaison. Twitter fielen um 4,8 Prozent. Einem Bericht zufolge, erwägt die US-Regierung, einige Aktivitäten des Tesla-Gründers und voraussichtlichen Twitter-Käufers Elon Musk unter dem Aspekt nationaler Sicherheitsinteressen zu überprüfen. Die Tesla-Aktie legte indessen um 3,5 Prozent zu. Snap brachen um 28,1 Prozent ein. Die Mutter des sozialen Netzwerks Snapchat war im dritten Quartal langsamer gewachsen und hatte einen pessimistischen Ausblick gegeben. Im Schlepptau verloren Pinterest (-6,4%) oder die Facebook-Mutter Meta Platforms (-1,2%). Negativ wurden die Geschäftszahlen von Verizon (-4,5%) aufgenommen. American Express (-1,6%) hatte mehr verdient als erwartet und den Ausblick erhöht. Gleichzeitig hat die Kreditkartengesellschaft jedoch die Rückstellungen für Kreditausfälle kräftig erhöht. Pfizer (+4,8%) will den Preis ihres mit Biontech (+11,2%) entwickelten Corona-Impfstoff in den USA deutlich erhöhen. Der Konzern verhandele derzeit noch mit Krankenversicherern.
USA - ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 4,49 -11,4 4,61 376,2 5 Jahre 4,35 -9,8 4,44 308,7 7 Jahre 4,29 -6,5 4,36 285,3 10 Jahre 4,23 -0,5 4,23 271,5 30 Jahre 4,34 +11,5 4,22 243,6
Am Anleihemarkt gaben die Renditen etwas nach. Am Mittwoch und Donnerstag hatten deutlich steigende Anleiherenditen und Rezessionssorgen die Anleger zum Rückzug aus Aktien veranlasst. Nun erholten sich die Notierungen leicht.
DEVISENMARKT
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:04 Uhr Do, 17:20 Uhr % YTD EUR/USD 0,9850 -0,3% 0,9774 0,9825 -13,4% EUR/JPY 146,64 +0,2% 146,98 147,12 +12,0% EUR/CHF 0,9830 -0,1% 0,9833 0,9990 -5,3% EUR/GBP 0,8680 +0,1% 0,8739 0,8698 +3,3% USD/JPY 148,86 +0,5% 150,37 149,74 +29,3% GBP/USD 1,1348 -0,4% 1,1186 1,1295 -16,1% USD/CNH (Offshore) 7,2650 +0,4% 7,2663 7,2273 +14,3% Bitcoin BTC/USD 19.330,01 -1,1% 19.043,57 19.280,29 -58,2%
Der Dollar zeigte sich leichter, der Dollarindex fiel um 0,9 Prozent. Das Pfund notierte etwas fester, nachdem es am Donnerstag bereits vom Rücktritt der britischen Premierministerin Liz Truss profitiert hatte. Auf die erste Erleichterung über das Ende ihrer chaotischen Amtszeit folgt nun aber die Ungewissheit darüber, wie es weiter geht. Der Yen legte deutlich gegenüber dem Dollar zu. Am Markt spekulierte man, dass das japanische Finanzministerium und die Bank of Japan interveniert hätten, um den Yen zu stützen.
Der Yen steigt am Montagmorgen weiter, wenngleich er einen Teil seiner Aufschläge wieder abgibt. Gleichwohl notiert er weiter klar über sewinem Tages. Im Handel glaubt man eine Intervention zur Stützung der japanischen Währung. Auch Devisenanalyst Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank ist davon überzeugt, dass Finanzministerium und die Bank of Japan zugunsten des Yen in den Markt eingegriffen haben.
ROHSTOFFE
ÖL / GAS
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 84,62 85,05 -0,5% -0,43 +21,2% Brent/ICE 93,04 93,5 -0,5% -0,46 +26,5%
Die Ölpreise legten etwas zu. Der Preis für die Sorte Brent stieg um 1,2 Prozent, WTI um 0,8 Prozent. Hier stützten neben dem in dieser Woche vermeldeten Rückgang der US-Ölvorräte auch Hoffnungen auf eine wieder steigende Nachfrage aus China, wenn dort erst einmal die Corona-Beschränkungen aufgehoben werden.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.658,61 1.657,83 +0,0% +0,79 -9,3% Silber (Spot) 19,40 19,42 -0,1% -0,02 -16,8% Platin (Spot) 940,40 935,35 +0,5% +5,05 -3,1% Kupfer-Future 3,49 3,49 -0,1% -0,00 -21,1%
Der Goldpreis profitierte vom schwächeren Dollar und nachgebenden Marktzinsen. Der Preis für die Feinunze stieg um 1,7 Prozent.
MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR
INNENPOLITIK USA
Der parlamentarische Untersuchungsausschuss zur Erstürmung des US-Kapitols hat wie angekündigt den früheren Präsidenten Donald Trump vorgeladen. In einem am Freitag veröffentlichten Brief fordert das Gremium den Republikaner auf, etwa ab dem 14. November unter Eid auszusagen. Bereits bis zum 4. November soll Trump demnach angeforderte Dokumente vorlegen.
INNENPOLITIK CHINA
Chinas Staatschef Xi Jinping ist für eine historische dritte Amtszeit als Generalsekretär der Kommunistischen Partei bestätigt worden. Das Zentralkomitee der Partei wählte ihn bei einer nicht öffentlichen Abstimmung für weitere fünf Jahre in das Amt. Xi hat wie erwartet seine engsten Verbündeten in den Ständigen Ausschuss des Politbüros geholt und damit seine Macht auf dem Weg in eine historische dritte Amtszeit als Präsident weiter gefestigt.
INNENPOLITIK ITALIEN
Die Chefin der ultrarechten Fratelli d'Italia (FDI), Giorgia Meloni, ist am Freitag zur ersten Ministerpräsidentin Italiens ernannt worden. Meloni sei von Präsident Sergio Mattarella in Rom mit der Regierungsbildung beauftragt worden, teilte dessen Büro mit. Im Anschluss wollte Meloni ihre Kabinettsliste vorstellen.
INNENPOLITIK GROßBRITANNIEN
Der ehemalige britische Finanzminister Rishi Sunak hat seine Bewerbung um die Nachfolge der scheidenden Premierministerin Liz Truss bekannt gegeben.
BONITÄT GROßBRITANNIEN
Die Ratingagentur Moody's hat den Ausblick für Großbritannien auf Negativ von Stabil gesenkt.
UKRAINE-Krieg
Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat mit den Verteidigungsministern Frankreichs, der Türkei und Großbritanniens über die Lage in der Ukraine gesprochen. Wie das russische Verteidigungsministerium mitteilte, sprach Schoigu zunächst mit dem französischen Minister Sébastien Lecornu über die Situation, "welche die ständige Tendenz hin zu einer weiteren, unkontrollierten Eskalation" habe. Später habe Schoigu mit dem türkischen Verteidigungsminister Hulusi Akar telefoniert. In beiden Telefonaten habe er seine Sorge zum Ausdruck gebracht, dass die Ukraine eine sogenannte "dreckige Bombe" einsetzen könnte. Für ein solches Ansinnen gibt es keinerlei Indizien.
WIRTSCHAFTSPOLITIK DEUTSCHLAND
Die Bundesregierung will Menschen aus Drittstaaten den Zugang in den deutschen Arbeitsmarkt deutlich erleichtern. Jobsuchenden "mit gutem Potenzial" soll ein Aufenthalt zur Suche eines Arbeitsplatzes ermöglicht wird, wie es im Eckpunktepapier von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) zum geplanten Fachkräfteeinwanderungsgesetz heißt.
GASKRISE DEUTSCHLAND
In der SPD werden die Forderungen lauter, die Pläne für die ab März geplante Gaspreisbremse nachzubessern. SPD-Chef Lars Klingbeil sagte, die Sozialdemokraten prüften Wege, um schon im Januar und Februar Unternehmen und Bürgern "noch mal stärker unter die Arme zu greifen". Ähnlich äußerte sich der SPD-Fraktionsvize Matthias Miersch. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte zu Forderungen nach einem Vorziehen der Gaspreisbremse auf praktische Probleme verwiesen.
INNENPOLITIK DEUTSCHLAND
In der Woche der Richtlinienkompetenzentscheidung von Kanzler Olaf Scholz (SPD) zur Verlängerung der AKW-Laufzeiten können die Sozialdemokraten ihren Umfrage-Abstand zu den Koalitionspartnern Grüne und FDP ausbauen. Im Sonntagstrend von Insa kommt die SPD auf 20 Prozent, das ist ein Prozentpunkt mehr als in der Vorwoche. Die Grünen bleiben bei 18 Prozent, die FDP bei 8 Prozent. Stärkste Kraft bleibt die Union mit 27 Prozent (-1). Die AfD kann ihren Vorwochenwert von 15 Prozent halten, auch die Linke kommt auf unveränderte 5 Prozent.
FRACKING / DEUTSCHLAND
Im Streit um die Nutzung heimischer Gasreserven in der Energiekrise hat sich Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) gegen den Vorschlag der FDP ausgesprochen, den Verzicht auf Fracking in Deutschland zu überdenken: Der Welt am Sonntag sagte Scholz, Fracking sei in Deutschland auch nicht notwendig. "Erdgas ist nicht unsere Zukunft. Deutschland wird bis 2045 klimaneutral sein, das heißt, unsere Industrie wird dann auf der Nutzung von Wasserstoff und Strom aus erneuerbaren Energien basieren. Dafür schaffen wir die notwendige Infrastruktur. Und all das läuft parallel zur akuten Krisenbewältigung."
DEUTSCHE BANK
Die Deutsche Bank hat ihre Netto-Null-Ziele für die Jahre 2030 und 2050 für vier besonders kohlenstoffintensive Branchen bekanntgegeben und will die Summe der finanzierten Emissionen (Scope 3) bis 2030 deutlich reduzieren.
DEUTSCHE POST
begründet die aktuellen Probleme bei der Zustellung mit Personalengpässen und der Corona-Pandemie. Aufgrund sehr hoher Infektionszahlen würden Mitarbeiter in einigen Betriebsstätten "reihenweise ausfallen", so Thomas Schneider, Betriebschef des Post- und Paketgeschäfts in Deutschland. Zudem sei die Situation auf dem Arbeitsmarkt derzeit "sehr angespannt".
AURUBIS
geht einen weiteren Schritt in Richtung Klimaneutralität und testet den industriellen Einsatz von blauem Ammoniak als Brennstoff. "Wir wollen klimaneutral produzieren - und das deutlich vor 2050. Ammoniak kann ein wichtiger Baustein in der Wasserstoff-Lieferkette sein, um dieses Ziel zu erreichen", erklärte Aurubis-CEO Roland Harings.
RWE
Der Energiekonzern sieht keinerlei Chance mehr für eine Wiederinbetriebnahme des Atomkraftwerks Gundremmingen, die unter anderem aus den Reihen von Union und FDP in Spiel gebracht wird. "Der aktuelle Rückbaufortschritt schließt eine zeitlich absehbare und wirtschaftliche Wiederaufnahme des Betriebs aus", sagte ein Sprecher der RWE Nuclear GmbH.
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October 24, 2022 01:34 ET (05:34 GMT)
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