DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Mittag, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
DONNERSTAG: In Japan bleiben die Börsen wegen des Feiertages "Tag der Kultur" geschlossen.
AKTIEN- UND ANLEIHEMÄRKTE (13.14 Uhr)
INDEX Stand +- % +-% YTD E-Mini-Future S&P-500 3.865,25 -0,0% -18,5% E-Mini-Future Nasdaq-100 11.331,75 -0,0% -30,5% Euro-Stoxx-50 3.647,04 -0,1% -15,2% Stoxx-50 3.576,78 +0,3% -6,3% DAX 13.327,89 -0,1% -16,1% FTSE 7.181,01 -0,1% -2,7% CAC 6.317,06 -0,2% -11,7% Nikkei-225 27.663,39 -0,1% -3,9% EUREX Stand +/- Punkte Bund-Future 138,50% -0,34 Rentenmarkt zuletzt +/- absolut +/- YTD DE-Rendite 10 J. 2,13 +0,01 +2,31 US-Rendite 10 J. 4,03 -0,01 +2,52
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 88,42 88,37 +0,1% +0,05 +26,6% Brent/ICE 94,96 94,65 +0,3% +0,31 +29,4% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 124,38 116,19 +7,0% +8,18 +78,3% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.654,48 1.646,94 +0,5% +7,54 -9,6% Silber (Spot) 19,78 19,63 +0,7% +0,14 -15,2% Platin (Spot) 954,65 948,45 +0,7% +6,20 -1,6% Kupfer-Future 3,48 3,47 +0,3% +0,01 -21,0% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
AUSBLICK AKTIEN USA
Die Wall Street dürfte am Mittwoch erst in der zweiten Handelshälfte Fahrt aufnehmen. Die Richtung dürfte dabei US-Notenbankgouverneur Jerome Powell vorgeben. Anleger warten auf die Zinsentscheidung der Fed am Abend. Dass die Fed die Leitzinsen um weitere 75 Basispunkte anheben wird, daran zweifelt so gut wie niemand. Von größerer Bedeutung sind die Aussagen von Powell. Die entscheidende Frage lautet: bleibt die Fed bei ihrer aggressiven geldpolitischen Straffung auf Kurs oder schaltet sie einen Gang zurück? Einige Notenbanker haben jüngst signalisiert, dass sie das Zinserhöhungstempo nach dieser Sitzung reduzieren und möglicherweise Anfang nächsten Jahres völlig einstellen wollen. Sollten Äußerungen von Powell diese Sicht bestätigen, könnten seine Worte die US-Börsen stützen. Hören Anleger aber heraus, dass die Fed mit unverändertem Tempo weiter gegen die Inflation angeht, könnte das die Wall Street belasten, wie Händler anmerken.
AMD gewinnen vorbörslich 6,5 Prozent, obwohl der Chiphersteller die Erwartungen knapp verfehlt und auch der Ausblick die Konsensschätzungen verfehlt hat. Einige Marktteilnehmer hätten aber ein noch schlechteres Abschneiden erwartet, erklären Händler.
Airbnb vermeldet einen Rekordumsatz, enttäuscht aber mit einem verhaltenen Ausblick auf das Schlussquartal. Die Aktie fällt um 6,5 Prozent.
Einen Satz von 14,5 Prozent macht der Kurs von Match Group. Die Mutter der Dating-Plattform Tinder hatte den Umsatz überraschend gesteigert und auch mehr verdient als erwartet.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
Folgende Unternehmen veröffentlichen im weiteren Tagesverlauf Geschäftszahlen:
13:00 NL/Ferrari NV, Ergebnis 3Q
17:45 FR/Axa SA, Umsatz 9 Monate
21:00 US/Qualcomm Inc, Ergebnis 4Q
21:03 US/Booking Holdings Inc, Ergebnis 3Q
21:05 US/Ebay Inc, Ergebnis 3Q
22:40 CA/Nutrien Ltd, Ergebnis 3Q
Mögliche vorgezogene Termine - auf Basis des Vorjahres geschätzt:
- DE/Merck KGaA, Ergebnis 3Q
AUSBLICK KONJUNKTUR +
- US 13:15 ADP-Arbeitsmarktbericht Oktober Beschäftigung privater Sektor PROGNOSE: +195.000 Stellen zuvor: +208.000 Stellen 15:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) der staatlichen Energy Information Administration (EIA) 19:00 Fed, Ergebnis der FOMC-Sitzung, 19:30 PK mit Fed-Chairman Powell Fed-Funds-Zielsatz PROGNOSE: 3,75% bis 4,00% zuvor: 3,00% bis 3,25%
FINANZMÄRKTE EUROPA
Die Börsen zeigen sich praktisch unverändert. Der wichtigste Termin des Tages ist die Zinsentscheidung der US-Notenbank nach Handelsschluss in Europa. Von daher wird mit einem abwartenden Handel im Vorfeld gerechnet. Anleger interessieren sich vor allem für den geldpolitischen Ausblick von Fed-Präsident Jerome Powell. Moeller-Maersk zeigen sich mit einem Minus von 7 Prozent "Nach den guten Zahlen von Kühne war der Quartalsbericht keine Überraschung mehr", so ein Marktteilnehmer. Zudem seien die Frachtraten schon wieder deutlich rückläufig. Auch der Ausblick lastet auf dem Logistiker. Von starken Zahlen spricht ein Marktteilnehmer mit Blick auf Novo Nordisk. Der Kurs legt um 4,6 Prozent zu. Derweil brechen Aston Martin um 15 Prozent ein. Der Konzern hat doppelt so viel Verlust geschrieben wie im dritten Quartal 2021 und die Prognose gesenkt. Teamviewer ist deutlich gewachsen, der Softwareanbieter steigerte auch die Profitabilität deutlich. Für die Aktie geht es um 14 Prozent nach oben. Norma steigen um 2,8 Prozent. Positiv stellt Baader das starke Umsatzwachstum sowie die leicht verbesserte EBIT-Marge heraus. Vonovia verlieren 5,1 Prozent, nachdem Moody's die Bonitätsbewertung gesenkt hat. Nach einer Gewinnwarnung verlieren Fielmann 8,1 Prozent.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 9:14 Uhr Di, 17:33 Uhr % YTD EUR/USD 0,9891 +0,2% 0,9888 0,9854 -13,0% EUR/JPY 145,63 -0,5% 145,68 146,06 +11,3% EUR/CHF 0,9856 -0,2% 0,9881 0,9992 -5,0% EUR/GBP 0,8607 +0,1% 0,8596 0,8612 +2,4% USD/JPY 147,29 -0,6% 147,31 148,14 +28,0% GBP/USD 1,1491 +0,1% 1,1501 1,1446 -15,1% USD/CNH (Offshore) 7,3008 -0,1% 7,2927 7,3065 +14,9% Bitcoin BTC/USD 20.389,95 -0,4% 20.413,00 20.424,33 -55,9%
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Auch in Ostasien und Australien herrschte Zurückhaltung vor dem Fed-Entscheid. Deutlicher nach oben ging es mit den chinesischen Börsen. Hier dürfte weiter die Hoffnung auf ein baldiges Ende der pandemiebedingten Einschränkungen gestützt haben. Es mehren sich Berichte über Öffnungsstrategien. Der HSI beendete den wegen einer Taifun-Warnung verkürzten Handel 2,4 Prozent höher. In Tokio verbesserten sich Sony um 7 Prozent, nachdem das Unternehmen den Ausblick erhöht hatte. Auch Subaru (+7%) und Nippon Steel (+2,5%) gaben sich für das Geschäftsjahr optimistischer. In Seoul nahmen Anleger bei Kepco Engineering & Construction nach dem Kurssprung um 30 Prozent vom Vortag Gewinne mit; die Aktie gab um 9,8 Prozent nach. Doosan Enerbility verbilligten sich um 9,2 Prozent. Beide Titel hatten am Vortag von einer Absichtserklärung Südkoreas und Polen zum Bau eines Akw profitiert. Überzeugende Geschäftszahlen verhalfen dem Fintech Kakaobank zu einem Plus von 17 Prozent. Steigende Ölpreise zogen in der ganzen Region die Branchenaktien nach oben. Inpex gewannen in Tokio 2,9 Prozent, Sinopec und CNOOC in Hongkong 1,6 bzw. 2,2 Prozent. Santos und Woodside rückten in Sydney um 0,8 bzw 1,2 Prozent vor.
CREDIT
Die Risikoprämien gegen den Ausfall europäischer Staats- und Unternehmensanleihen zeigen sich zur Wochenmitte stabil. In der Erwartung an die Zinsentscheidung der Fed kam es nach Aussage der DZ Bank am Vortag zu einem Wechsel. Zunächst seien unter Investoren erneut Spekulationen aufgekommen, dass die Fed signalisieren könnte, künftig einen etwas weniger straffen geldpolitischen Kurs zu verfolgen. Am Nachmittag hatten dann bessere US-Daten diese Hoffnungen jedoch wieder getrübt und Sorgen geschürt, wonach die Fed die Fortsetzung ihres harten geldpolitischen Kurses bestätigen könnte. Daher könne mit Spannung auf die Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell am Abend gewartet werden.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 7.30 UHR
DEUTSCHE POST
erwartet, dass es auch weiterhin örtlich zu Verzögerungen bei der Auslieferung von Paketen und vor allem von Briefen kommen wird. "Wir haben weiterhin aktuell Hotspots", sagte Thomas Schneider, Betriebschef der Brief- und Paketsparte der Post, am Mittwoch. "Wir sind noch nicht über den Berg."
TALANX
Der Versicherer baut sein Geschäft in der Türkei über eine Akquisition und ein Joint Venture aus. Wie die Hannover-Rück-Mutter mitteilte, erwirbt die türkische Tochter HDI Sigorta, 60 Prozent der Anteile des auf Biometrie-Produkte spezialisierten Unternehmens Fiba Pension und Life.
FIELMANN
Die Optikerkette hat die Prognose für das Gesamtjahr bei Vorsteuergewinn deutlich und beim Umsatz leicht gesenkt. Im dritten Quartal steigerte der SDAX-Konzern den Umsatz leicht, hatte aber deutliche Gewinneinbußen. Grund für die gesenkte Prognose sei ein Mix aus Inflation und gedämpfter Nachfrage infolge der anhaltenden Coronavirus-Pandemie sowie den Auswirkungen des Krieges in der Ukraine.
SÜDZUCKER
hat seinen Ausblick wiederholt erhöht. Der Konzern verzeichne eine anhaltend positive Entwicklung. Die Verbesserung werde durch das Segment Zucker getragen. Südzucker rechnet für das Geschäftsjahr 2022/23, das am 28. Februar endet, nun mit einem Umsatz von 9,7 bis 10,1 Milliarden Euro. Das EBITDA wird nun bei 890 bis 990 Millionen Euro gesehen. Beim operativen Konzernergebnis strebt der Konzern nun einen Anstieg auf 530 bis 630 Millionen Euro an. Südzucker hatte die Umsatzprognose erst vor drei Wochen erhöht.
NORMA GROUP
hat Umsatz und Ergebnis im dritten Quartal in einem schwierigen Marktumfeld gesteigert und die Prognose für das Gesamtjahr bestätigt. Dank höherer Verkaufspreise konnte der Verbindungstechnikhersteller inflationsgetriebene Kostensteigerungen teilweise kompensieren. Auch positive Währungseffekte insbesondere trugen zum Wachstum bei. Der Quartalsgewinn lag wegen einer höheren Steuerquote unter dem Vorjahr.
KNORR-BREMSE
und der französische Aerospace- und Rüstungskonzern Thales wollen Lösungen für den Automatisierten Zugbetrieb (ATO) im Güter- und Personenverkehr entwickeln. Dazu haben beide Unternehmen eine Absichtserklärung unterzeichnet.
AUTO1
macht bei deutlich höherem Umsatz im dritten Quartal mehr Verlust als im Vorjahreszeitraum. Das bereinigte EBITDA belief sich auf minus 35,2 Millionen Euro nach einem Fehlbetrag von 24,7 Millionen Euro. Verglichen mit dem zweiten Quartal entspricht das Ergebnis einer Verbesserung um 12 Millionen Euro, weshalb Auto1 nach eigener Einschätzung deutliche Fortschritte gemacht hat, im Schlussquartal des nächsten Jahres ein positives operatives Ergebnis abzuliefern.
Dr. HÖNLE
zieht Konsequenzen aus den hohen Energie- und Rohstoffpreisen. Das Unternehmen legt die Produktion und Verwaltung der Tochter Raesch Quarz (Germany) GmbH in Ilmenau still, wodurch 70 Arbeitsplätze wegfallen. Die dafür anfallenden Restrukturierungskosten werden Dr. Hönle im Geschäftsjahr 2021/22, das Ende Oktober abgeschlossen wurde, einen operativen Verlust bescheren.
NORDEX
Der Windkraftanlagenhersteller hat einen Auftrag über die Lieferung und Errichtung von 16 Turbinen des Typs N117/3000 für einen Windpark mit einer Leistung von 48 Megawatt (MW) in Polen erhalten. Auftraggeber ist die Wind Energia Sp. z o.o., eine Tochtergesellschaft der im Bereich erneuerbare Energien tätigen Yevuley Shemesh (YVS) Renewable Energy Ltd. mit Sitz in Israel.
AMS-OSRAM
Lagerbestandsanpassungen haben im Geschäft von AMS-Osram im dritten Quartal Spuren hinterlassen. Zum Vorjahr, aber auch zum Vorquartal verzeichnete der Spezialist für Lichtlösungen und optische Sensoren sinkende Ergebnisse. Angesichts von Inflation und konjunkturellen Unsicherheiten nahm das Unternehmen seine Mittelfristziele etwas zurück.
ASTON MARTIN LAGONDA
hat im dritten Quartal wegen höherer Kosten und Lieferkettenproblemen einen deutlich gestiegenen Verlust verzeichnet. Der Sportwagenhersteller senkte die Prognose sowohl für den Absatz als auch die Marge.
CREDIT SUISSE
Die Ratingagenturen Moody's und S&P haben den Daumen über die Bonität der Credit Suisse gesenkt. Kurz nach der Ankündigung eines tiefgreifenden Restrukturierungsprogramms durch die Bank hat Moody's das langfristige Rating auf A3 von A2 gesenkt. Der Ausblick ist negativ.
GSK
Der britische Pharmakonzern hat seinen Umsatz im dritten Quartal stärker gesteigert als erwartet und seine Prognose für das Gesamtjahr angehoben. Die Aktionäre sollen für das Quartal eine Dividende von 13,75 Pence pro Aktie erhalten. Für das Gesamtjahr 2022 stellt GSK weiterhin eine Dividende von 61,25 Pence in Aussicht.
MAERSK
hat trotz deutlicher Gewinn- und Umsatzsteigerungen im dritten Quartal die Prognose für die erwartete weltweite Nachfrage nach Containern im Gesamtjahr gesenkt. Die weltweite Abkühlung der Konjunktur halte an. Im dritten Quartal profitierte die dänische Reederei weiterhin von höheren Frachtraten, der Gewinn übertraf die Erwartungen. Für die operativen Gewinnziele im Gesamtjahr sieht sich Maersk weiterhin auf Kurs.
NOVO NORDISK
Der dänische Pharmakonzern hat im dritten Quartal dank der starken Nachfrage nach seinen Diabetes- und Adipositas-Behandlungen mehr verdient als erwartet. Die Jahresprognose wurde erneut angehoben.
VESTAS
Steigende Kosten und Lieferkettenprobleme haben dem Windkraftriesen im dritten Quartal deutlich höhere Verluste eingebrockt als vom Markt erwartet. Projektverzögerungen und die Inflation belasteten zuletzt das Ergebnis. Die Jahresprognose senkte der dänische Konzern.
NETFLIX
hat kurz vor dem Start seines neuen werbegestützten Streamingdienstes noch nicht alle großen Filmstudios an Bord. Bisher habe der Konzern große Werbekunden für den Start gewonnen und neue Manager eingestellt, doch mit mehreren Studios gebe es noch Streitpunkte wegen der Rechte, bei ihren Inhalten Werbung laufen zu lassen, sagten mit den Vorgängen vertraute Personen.
DUPON
Der US-Chemiekonzern hat die geplante Übernahme der Rogers Corp für 5,2 Milliarden US-Dollar abgeblasen. Wie die Dupont de Nemours Inc mitteilte, hat sie die erforderlichen regulatorischen Freigaben nicht im notwenigen Zeitrahmen erhalten. Der Konzern muss nun eine Vertragsstrafe von 162,5 Millionen Dollar an Rogers zahlen.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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November 02, 2022 08:17 ET (12:17 GMT)
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