DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIENMÄRKTE (18:10 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD* EuroStoxx50 3.915,09 +0,71% -8,92% Stoxx50 3.693,37 +0,55% -3,28% DAX 14.378,51 +0,46% -9,48% FTSE 7.359,83 -0,34% +0,01% CAC 6.641,66 +0,49% -7,15% DJIA 33.753,96 +0,65% -7,11% S&P-500 4.013,60 +1,42% -15,79% Nasdaq-Comp. 11.462,30 +2,38% -26,73% Nasdaq-100 11.979,36 +2,38% -26,60% Nikkei-225 27.990,17 +0,10% -2,78% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 139,14 +55 *zu Vortag
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 85,93 85,87 +0,1% +0,06 +23,1% Brent/ICE 93,30 93,14 +0,2% +0,16 +27,2% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 121,50 113,70 +6,9% +7,80 +79,6% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.770,15 1.770,83 -0,0% -0,68 -3,2% Silber (Spot) 21,48 21,99 -2,3% -0,50 -7,8% Platin (Spot) 1.014,00 1.021,00 -0,7% -7,00 +4,5% Kupfer-Future 3,81 3,83 -0,7% -0,03 -13,7% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
FINANZMARKT USA
Fester - Der Anstieg der US-Erzeugerpreise im Oktober fiel mit plus 0,2 Prozent nur halb so stark wie erwartet aus und schürt damit weiter die Hoffnungen auf ein langsameres Zinserhöhungstempo der US-Notenbank. Die Kernrate zeigte sich sogar mit einer unveränderten Tendenz, während hier mit einer Zunahme um 0,3 Prozent gerechnet worden war. In der Vorwoche hatte die etwas stärker als erwartete Abschwächung der US-Verbraucherpreise für den Oktober für eine Rally an den Aktienmärkten gesorgt. Nach zuletzt vier Zinserhöhungen um 75 Basispunkte wird für die Dezember-Sitzung der Fed nun mehrheitlich mit einer Anhebung um 50 Basispunkte gerechnet. Doch auch wenn die Fed das Zinserhöhungstempo leicht drosseln sollte, könnte das Zinshoch erst später als bislang erwartet erreicht werden und zudem höher ausfallen. Der Präsident der Philadelphia Federal Reserve, Patrick Harker, sprach sich am Dienstag für eine Anhebung des Leitzinses um 50 Basispunkte im Dezember aus. Der US-Einzelhandelskonzern Walmart (+7,4%) hat Klagen im Zuge des Opioid-Skandals in den USA mit Milliardenaufwand beigelegt. Der Vergleich ließ das Unternehmen im dritten Quartal in die roten Zahlen rutschen, es schnitt jedoch operativ besser ab als von Marktteilnehmern erwartet und hob den Ausblick an. Zudem wurde ein neues Aktienrückkaufprogramm angekündigt. Home Depot (+2,9%) hat im dritten Geschäftsquartal Umsatz und Gewinn gesteigert und dabei die Konsenserwartungen übertroffen. Die US-Heimwerkerkette sieht sich auf Kurs für die Ziele im Gesamtjahr.
AUSBLICK KONJUNKTUR +
-US 22:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) des privaten American Petroleum Institute (API)
FINANZMÄRKTE EUROPA
Eine günstige Entwicklung bei den US-Erzeugerpreisen hat am Dienstag die Stimmung an den europäischen Aktienmärkten gestützt. Diese sind im Oktober um 0,2 Prozent gestiegen und damit nur halb so schnell wie erwartet. "Und trotzdem bleibt der Markt nun anfällig für Gewinnmitnahmen", sagte ein Händler. Denn auch der Euro reagierte zeitweise fest auf die US-Erzeugerpreise. Mit knapp 1,05 Dollar hatte er das Jahrestief von Ende September am Nachmittag um fast 10 Cent hinter sich gelassen, ehe er später wieder etwas nachgab. "Für US-Anleger bedeutet das neben 20 Prozent Plus im DAX seit dem letzten Tief zusätzlich 10 Prozent in der Währung: Das sind für US-Anleger 30 Prozent innerhalb weniger Wochen, und das reizt zu Gewinnmitnahmen", so der Händler. Für die Preisstabilität in der Eurozone wiederum sei die Entwicklung gut. Unter den Stoxx-Sektoren-Indizes stand der Index der Technologiewerte mit einem Plus von 1,7 Prozent an der Spitze. Auch Versorger, Banken sowie Rohstoff- und Öltitel waren gefragt. Dagegen gaben die Indizes der Chemietitel und der Telekom-Aktien nach. Der Index der Technologiewerte profitierte unter anderem von guten Nachrichten aus dem Chipsektor. Am Vortag hatte Infineon starke Quartalszahlen vorgelegt und den Ausblick angehoben. Daneben hat Berkshire Hathaway, das Beteiligungsvehikel der Investorlegende Warren Buffett bekanntgegeben, es sei mit 4,1 Milliarden Dollar bei Taiwan Semiconductor eingestiegen. Infineon gewannen 2,8 Prozent. Noch stärker schlossen Bayer, sie legten um 4,1 Prozent zu und profitieren damit laut Händlern von Umschichtungen aus anderen Chemietiteln. So gaben BASF und Covestro um jeweils etwa 2 Prozent nach. Während die Lage in der Chemieindustrie schwierig sei, sei bei Bayer nach dem jüngsten günstigen Glyphosat-Urteil in den USA noch Nachholpotenzial gesehen worden, so ein Händler. Vodafone fielen nach ihrem Quartalsbericht um 7,9 Prozent. Händler verwiesen auf den Ausblick.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:25 Mo,17:12 % YTD EUR/USD 1,0363 +0,4% 1,0380 1,0333 -8,9% EUR/JPY 144,63 +0,0% 145,05 145,15 +10,5% EUR/CHF 0,9797 +0,6% 0,9765 1,0570 -5,6% EUR/GBP 0,8734 -0,6% 0,8780 0,8810 +4,0% USD/JPY 139,56 -0,4% 139,73 140,47 +21,2% GBP/USD 1,1865 +0,9% 1,1821 1,1729 -12,3% USD/CNH (Offshore) 7,0553 +0,2% 7,0251 7,0694 +11,0% Bitcoin BTC/USD 16.990,59 +3,6% 16.860,36 16.487,51 -63,3% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Der Dollar notiert nach den US-Erzeugerpreisen etwas leichter. Für den Dollar-Index geht es um 0,3 Prozent nach unten. Damit verstärke sich die Erwartung in Bezug auf ein langsameres Zinserhöhungstempo der Fed, heißt es. Grund sei auch die verbesserte globale Stimmung, sagt MUFG-Analyst Derek Halpenny. Diese mache den Dollar als vermeintlich sicheren Hafen unattraktiver. Das Treffen zwischen US-Präsident Joe Biden und dem chinesischen Staatschef Xi Jinping begünstige ebenfalls die Dollar-Schwäche, da es die Stimmung aufhelle und den Optimismus über das chinesische Wachstum verstärke.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Trotz allenfalls durchwachsener Konjunkturdaten aus China ist es am Dienstag gerade dort an den Aktienmärkten nach oben gegangen. Dass die chinesische Notenbank einen wichtigen Referenzzins beibehalten und nicht etwa gesenkt hatte, tat der guten Stimmung keinen Abbruch. An den übrigen Börsen in Asien und Australien tat sich wenig. Die chinesische Industrieproduktion hat im Oktober im Vergleich zum Vormonat an Schwung verloren, aber immerhin die Markterwartung um einen Tick übertroffen. Die Einzelhandelsumsätze sanken dagegen im Oktober leicht und verfehlten zudem die Markterwartung. Gleichwohl stieg der Schanghai-Composite um 1,6 Prozent, der HSI in Hongkong gar um 3,8 Prozent - gestützt vom Technologiesektor. Händler sprachen von steigendem Optimismus, dass es trotz aller Differenzen eine Annäherungen in den Wirtschaftsbeziehungen zwischen den USA und China geben könnte. Am Rande des G20-Gipfels auf Bali hatten sich die Präsidenten Xi Jinping und Joe Biden zu Konsultationen getroffen. Gut kam auch an, dass Berkshire Hathaway Anteile von Taiwan Semiconductor Manufacturing (TSMC) für über 4 Milliarden US-Dollar erworben hatte. Das im dritten Quartal wider Erwarten leicht gesunkene japanische BIP dürfte die japanische Notenbank auf ihrem ultralockeren geldpolitischen Kurs bestätigen, hieß es im Handel.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
INFINEON
Halbleiter auf Basis von Siliziumkarbid werden für Infineon immer wichtiger. Der Chipkonzern rechnet für das laufende Geschäftsjahr hier mit einem Wachstum von 50 Prozent. Rund 450 Millionen Euro Umsatz für Siliziumcarbid-Lösungen seien eine gute Zahl, sagte Finanzchef Sven Schneider in der Analystenkonferenz. Für das abgelaufene Jahr bezifferte er die Einnahmen auf fast 300 Millionen Euro.
LPKF
hat einen größeren Auftrag von einem Kunden aus der Solarindustrie erhalten. Wie der Hersteller von Lasertechnologie für die Mikromaterialbearbeitung mitteilte, geht der Vorstand davon aus, dass die Aufträge einschließlich zugehöriger Folgeaufträge ein Gesamtvolumen von rund 15 Millionen Euro haben werden. Die neuen Aufträge - Lasersysteme zur Strukturierung von Solarmodulen - werden voraussichtlich zum Ende des Geschäftsjahres 2023 und Anfang des Geschäftsjahres 2024 umsatzwirksam.
VARTA
kalkuliert für das laufende Jahr mit bis zu 100 Millionen Euro Umsatz weniger als 2021 und nur einem Fünftel des damaligen operativen Gewinns. Der Batteriehersteller veröffentlichte jetzt eine neue Prognose, nachdem er die im Sommer gesenkte Schätzung im September komplett kassiert hatte, weil sich die Folgen von Inflation und nachfragebedingt ausfallenden Kundenabrufen damals nicht beziffern ließen.
FTX
Der Gründer der Kryptobörse FTX versucht wenige Tage nach der Insolvenz des Unternehmens offenbar, frisches Geld bei Investoren einzusammeln. Sam Bankman-Fried habe gemeinsam mit einigen wenigen verbliebenen Mitarbeitern das Wochenende damit verbracht, bei potenziellen Investoren anzurufen, um eine Kapitallücke von bis zu 8 Milliarden US-Dollar zu stopfen, sagten mit den Vorgängen vertraute Personen.
FTX
Die abrupte Pleite der Kryptobörse FTX zieht weite Kreise. Wie aus Gerichtsdokumenten hervorgeht, könnten bis zu 1 Million Kunden von dem Kollaps betroffen sein. FTX habe derzeit Kontakt zu Regulierungsbehörden auf Bundes- und Bundesstaatsebene, heißt es dort.
WALMART
hat Klagen im Zuge des Opioid-Skandals in den USA mit Milliardenaufwand beigelegt. Der Vergleich ließ das Unternehmen im dritten Quartal in die roten Zahlen rutschen, es schnitt jedoch operativ besser ab als von Marktteilnehmern erwartet und hob den Ausblick an. Die Anleger können sich zudem über ein neues Aktienrückkaufprogramm freuen. Die Aktie steigt im vorbörslichen Handel um 6,5 Prozent.
TCI FUND MANAGEMENT
hat die Google-Mutter Alphabet zu aggressiven Kostensenkungen und Stellenstreichungen aufgefordert. Außerdem sollten Verluste bei langfristigen Investitionen wie Waymo, der Sparte für selbstfahrende Autos, reduziert werden, schreibt der aktivistische Hedgefonds in einem Brief an CEO Sundar Pichai. TCI hält nach eigenen Angaben Alphabet-Aktien im Wert von mehr als 6 Milliarden US-Dollar.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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November 15, 2022 12:14 ET (17:14 GMT)
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