DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIENMÄRKTE (18:12 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD* EuroStoxx50 3.882,78 -0,83% -9,67% Stoxx50 3.672,48 -0,57% -3,82% DAX 14.234,03 -1,00% -10,39% FTSE 7.351,19 -0,25% -0,20% CAC 6.607,22 -0,52% -7,63% DJIA 33.618,86 +0,08% -7,48% S&P-500 3.970,53 -0,53% -16,69% Nasdaq-Comp. 11.221,26 -1,21% -28,28% Nasdaq-100 11.733,99 -1,16% -28,10% Nikkei-225 28.028,30 +0,14% -2,65% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 140,43 +71 *zu Vortag
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 84,50 86,92 -2,8% -2,42 +21,0% Brent/ICE 91,88 93,86 -2,1% -1,98 +25,3% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 106,65 124,10 -14,1% -17,45 +85,7% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.774,43 1.778,70 -0,2% -4,27 -3,0% Silber (Spot) 21,43 21,63 -0,9% -0,20 -8,1% Platin (Spot) 1.010,95 1.018,35 -0,7% -7,40 +4,2% Kupfer-Future 3,77 3,82 -1,3% -0,05 -14,5% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Die Ölpreise zeigen sich mit Abgaben. Der "Die Sorgen um die Ölnachfrage belasten nach wie vor die Ölpreise", so Stephen Innes, Managing Partner bei SPI Asset Management. "Die Opec hat ihre Prognosen für das Nachfragewachstum in den Jahren 2022 und 2023 in ihrem Monatsbericht um 100.000 Barrel pro Tag gesenkt, vor allem wegen der geringeren chinesischen Nachfrage", ergänzt der Teilnehmer. Dies gilt trotz der Möglichkeit, dass China bald die Corona-Beschränkungen weiter lockern könnte. Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der vergangenen Woche indessen stärker als erwartet verringert. Der Goldpreis gibt nach den Vortagesgewinnen nun etwas nach.
FINANZMARKT USA
Uneinheitlich - Mit dem Raketeneinschlag im Nato-Land Polen steht nun der Ukraine-Krieg wieder stärker im Fokus. Auch wenn die Rakete laut polnischen Angaben "höchstwahrscheinlich" aus der Ukraine stammen soll, sorgen die Entwicklungen für leichte Verunsicherung. Übergeordnet stützen jedoch weiter die Hoffnungen auf ein moderateres Zinserhöhungstempo durch die US-Notenbank - was am Vortag durch die Erzeugerpreise nochmals geschürt wurde. Keine größere Reaktion rufen die US-Einzelhandelsdaten hervor. Diese sind im Oktober um 1,3 Prozent gestiegen, und damit etwas stärker als die erwarteten 1,2 Prozent. Die Importpreise sind derweil im Oktober um 0,2 Prozent gefallen, und damit weniger stark als die prognostizierten minus 0,4 Prozent. Die Daten dürften keine Neueinschätzung am Markt zum wahrscheinlichen US-Zinspfad auslösen, heißt es. Die meisten Beobachter gehen davon aus, dass die Fed im Dezember die Zinsen um 50 Basispunkte anheben wird. Die Aktie des US-Einzelhändlers Target bricht um 12,8 Prozent ein, nachdem das Unternehmen im dritten Quartal deutlich weniger verdient hat als erwartet und für das laufende Quartal einen Umsatzrückgang prognostiziert hat. Der Halbleiterhersteller Micron (-5,2%) fährt seine DRAM- und NAND-Wafer-Produktion deutlich zurück. Zur Begründung verwies Micron auf das derzeitige von nachlassender Nachfrage geprägte Marktumfeld und kündigte an, die Kapitalkosten weiter senken zu wollen. Zudem sind die Blicke auf die Quartalszahlen von Nvidia und Cisco gerichtet, die allerdings erst nach der Schlussglocke veröffentlicht werden. Während Nvidia 3,0 Prozent einbüßen, fallen Cisco um 1,1 Prozent.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
Folgende Unternehmen veröffentlichen im weiteren Tagesverlauf Geschäftszahlen:
22:05 US/Cisco Systems Inc, Ergebnis 1Q
22:20 US/Nvidia Corp, Ergebnis 3Q
AUSBLICK KONJUNKTUR +
Es stehen keine wichtigen Daten zur Veröffentrlichung an.
FINANZMÄRKTE EUROPA
Leichter - Belastend für das Sentiment wirkte der Einschlag einer Rakete auf polnischem Territorium am Vortag. Dieser hatte Sorgen wegen einer möglichen Eskalation des Ukraine-Kriegs ausgelöst. Allerdings scheint in der Zwischenzeit klar, dass es sich nicht um einen russischen Angriff, sondern höchstwahrscheinlich um eine ukrainische Luftabwehrrakete gehandelt hat. Gleichwohl waren Rüstungsaktien gesucht wie Rheinmetall, Thales oder BAE Systems. "Trotzdem zeigt die Entwicklung, dass der DAX auch wieder deutlich fallen kann, wenn sich die politische Krise mit dem Krieg verschärft oder auch eine neue Krise auftritt", so ein Marktteilnehmer. Die Börsen zeigten keine signifikante Reaktion auf die US-Einzelhandelsdaten. Diese sind im Oktober um 1,3 Prozent gestiegen, und damit etwas stärker als die erwarteten 1,2 Prozent. Hohe Verluste im Windenergiegeschäft und Belastungen durch den Rückzug aus dem Russland-Geschäft haben Siemens Energy im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021/22 wie erwartet tiefrote Zahlen eingebrockt. Positiv wurden an der Börse aber der Ausblick sowie der Auftragseingang gewertet. Die Aktie schloss nach einem volatilen Handelsverlauf 0,2 Prozent fester. Autoaktien standen stärker unter Druck. "Mercedes senkt die Preise in China für Elektroautos deutlich", sagte ein Händler. Damit wolle Mercedes seine Wettbewerbsposition verbessern. Mercedes fielen um 6,2 Prozent, BMW um 3,1 Prozent, VW um 4,2 Prozent und Porsche um 5,6 Prozent. Der Autosektor gab europaweit um 3,7 Prozent nach. Zurich Insurance gewannen 2,0 Prozent. Das Unternehmen will auf Konzernebene bis 2025 eine Eigenkapitalrendite von über 20 Prozent nach Steuern erzielen. Im abgelaufenen Planungszeitraum lag das Ziel bei "über 14 Prozent". Teilnehmer werten die Ambitionen positiv auch für den Sektor insgesamt, der sich behauptet zeigte. "Leicht positiv" beurteilte ein Marktteilnehmer die Entwicklung bei Alstom. "Das EBIT hat die Erwartungen um 3 Prozent übertroffen", sagte er. Auch die Auftragseingänge hätten die Prognosen knapp übertroffen. Der Kurs legte um 7,2 Prozent zu. Mit Wandelanleihen warteten gleich zwei Unternehmen aus dem Reisesektor auf. Mit Blick auf die damit zu erwartende Gewinnverwässerung verloren Air France-KLM 10,5 Prozent und Carnival 13,8 Prozent.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:29 Di, 17:14 % YTD EUR/USD 1,0391 +0,4% 1,0385 1,0381 -8,6% EUR/JPY 145,05 +0,7% 145,17 144,43 +10,8% EUR/CHF 0,9812 +0,4% 0,9808 1,0585 -5,4% EUR/GBP 0,8742 +0,2% 0,8759 0,8731 +4,0% USD/JPY 139,58 +0,2% 139,77 139,11 +21,3% GBP/USD 1,1887 +0,2% 1,1854 1,1886 -12,2% USD/CNH (Offshore) 7,1024 +0,7% 7,0823 7,0475 +11,8% Bitcoin BTC/USD 16.501,07 -2,1% 16.849,73 16.984,50 -64,3% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Am Devisenmarkt gibt der Dollar moderat nach. Der Dollar-Index verliert 0,1 Prozent. Kurzzeitig hatten die Entwicklungen um den Raketeneinschlag in Polen dem "sicheren Hafen" Zulauf verschafft. Doch mit den Hinweisen, dass die Rakete wohl nicht von Russland abgefeuert wurde, gab der Dollar die Gewinne wieder ab. Nun belastet weiter die Aussicht auf ein niedrigeres Tempo der US-Notenbank bei den anstehenden Zinserhöhungen.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Eine gestiegene Risikoaversion aus Sorgen vor einer Eskalation geopolitischer Spannungen hat sich am Mittwoch an den asiatischen und australischen Aktienmärkten breit gemacht. Die Abgaben hielten sich aber in Grenzen - auch weil US-Präsident Joe Biden zur Beruhigung der Lage beitrug. Im Anschluss kamen die Indizes zum Teil deutlich von den Tagestiefs zurück, auch der zunächst als vermeintlich sichere Dollar gab seine Aufschläge im späten Asiengeschäft wieder ab. Hintergrund waren die beunruhigenden Berichte aus dem Nato-Staat Polen, wo zunächst von einer mutmaßlich russischen Rakete gesprochen worden war, die im Grenzgebiet zur Ukraine eingeschlagen sei. Zur Beruhigung der Lage und damit auch zur Stabilisierung der Märkte trug dann aber bei, dass nach Einschätzung von US-Präsident Joe Biden die Rakete vermutlich nicht aus Russland abgefeuert worden sei. Trotz der jüngsten Stützungsmaßnahmen im Immobiliensektor sind die Preise für neue Häuser in China im vergangenen Monat so stark gesunken wie seit mehr als sieben Jahren nicht mehr. Die Branchenwerte zählten dann auch zu den schwächeren Titeln. Daneben wurden Automobilpapiere und solche aus dem Bereich Erneuerbare Energien verkauft. In Tokio stieg der Nikkei-225 sogar leicht - gestützt von Titeln mit Energiebezug.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
MERCEDES-BENZ
senkt die Preise in China für bestimmte Elektromodelle. Wie der Konzern mitteilte, geht er mit den Verkaufspreisen für die Modelle EQE und EQS deutlich nach unten. Die Mercedes-Aktie ist am Mittwoch erheblich unter Druck geraten, am Nachmittag liegt sie über 5 Prozent im Minus.
MERCK
investiert mehr als 290 Millionen Euro in Kapazitäten für die Prüfung der Arzneimittelsicherheit in den USA. An seinem US-Standort in Rockville, Maryland, erweitert der DAX-Konzern seine Kapazitäten für Biosicherheitsprüfungen und Dienstleistungen auf dem Gebiet der analytischen Entwicklung.
SIEMENS
bindet Vorstandsmitglied Judith Wiese länger an sich. Die Amtszeit der 51-Jährigen als Chief People & Sustainability Officer und Arbeitsdirektorin läuft damit für weitere fünf Jahre bis zum 30. September 2028, wie der DAX-Konzern im Anschluss an eine Aufsichtsratssitzung mitteilte. Judith Wiese hatte ihr Amt im Oktober 2020 mit einer Laufzeit von drei Jahren angetreten. Sie ist im Siemens-Vorstand zusätzlich verantwortlich für den Bereich Global Business Services und Lateinamerika, die nordischen Länder, die iberische Halbinsel und die Niederlande.
CUREVAC
hat den Verlust im dritten Quartal 2022 trotz rückläufiger Erlöse deutlich verringert. Wie die auf mRNA-Technologie-basierte Impfstoffe spezialisierte Curevac NV mitteilte, belief sich der Vorsteuerverlust im abgelaufenen Quartal auf 47,4 Millionen Euro nach 143,5 Millionen im Vorjahreszeitraum. Den operativen Verlust gab das Tübinger Unternehmen mit 52,4 Millionen Euro an nach 143,1 Millionen vor einem Jahr.
DELIVEROO
zieht sich nach sieben Jahren wegen zu starker Konkurrenz aus Australien zurück. Das kündigte das Unternehmen am Mittwoch an und begründete den Schritt mit Kostengründen. Der australische Markt sei von hohem Wettbewerb geprägt, "mit vier globalen Akteuren", hieß es. Deliveroo hatte sich vor drei Monaten bereits aus den Niederlanden zurückgezogen und vergangenes Jahr Spanien den Rücken gekehrt.
NOVARTIS
will sich einem Agenturbericht zufolge möglicherweise von einigen Geschäftsbereichen trennen. Die Novartis AG ziehe den Verkauf ihres Geschäfts mit Medikamenten zur Behandlung von Atemwegs- und Augenerkrankungen in Erwägung, um den Erlös in innovative Medikamente zu investieren, schreibt die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf nicht näher benannte Quellen. Allein das Augenheilkunde-Geschäft könnte rund 5 Milliarden US-Dollar wert sein.
CHEVRON/QATARENERGY
Chevron Phillips und QatarEnergy wollen in Texas zusammen eine 8,5 Milliarden US-Dollar teure Polymerfabrik bauen. Die Chevron Phillips Chemical Co LLC, die sich im gemeinsamen Besitz der Chevron Corp und Phillips 66 befindet, und QatarEnergy haben das Gemeinschaftsunternehmen Golden Triangle Polymers Co gegründet.
MICRON
fährt seine DRAM- und NAND-Wafer-Produktion deutlich zurück. Die Micron Technology Inc geht nach eigenen Angaben davon aus, dass die Produktion von DRAM- und NAND-Wafern im laufenden Quartal um etwa 20 Prozent niedriger ausfallen wird als im Vorquartal. Zur Begründung verwies Micron auf das derzeitige von nachlassender Nachfrage geprägte Marktumfeld und kündigte an, die Kapitalkosten weiter senken zu wollen.
TARGET
Die Aktie des US-Einzelhändlers Target bricht Mittwoch im vorbörslichen US-Handel ein, nachdem das Unternehmen im dritten Quartal deutlich weniger verdient hat als erwartet und für das laufende Quartal einen Umsatzrückgang prognostiziert hat.
Mit ruppigen Ansagen und der Androhung weiterer Kündigungen hat der neue Twitter-Besitzer Elon Musk die Beschäftigten des Kurzbotschaftendienstes auf harte Arbeit eingeschworen. Für einen Erfolg von Twitter in einer Welt mit zunehmendem Wettbewerb "werden wir extrem Hardcore sein müssen", schrieb Musk am Mittwoch in einem Memo an die Belegschaft, über das mehrere US-Medien berichteten. "Das wird lange Arbeitstage mit hoher Intensität bedeuten. Nur außergewöhnliche Leistung wird als ausreichend bewertet."
TENCENT
trennt sich von weiterem Tafelsilber. Der chinesische Internetkonzern will mehr als 958 Millionen Aktien des Essens-Lieferdienstes Meituan im Wert von rund 20 Milliarden Dollar an seine Aktionäre übertragen, wie er bei Vorlage der Drittquartalszahlen mitteilte. Dadurch wird der Meituan-Anteil von Tencent von 17 auf 1,5 Prozent sinken.
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November 16, 2022 12:15 ET (17:15 GMT)
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