DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Mittag, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIEN- UND ANLEIHEMÄRKTE (12:47 Uhr)
INDEX Stand +- % +-% YTD E-Mini-Future S&P-500 3.977,75 +0,6% -16,1% E-Mini-Future Nasdaq-100 11.796,00 +0,7% -27,6% Euro-Stoxx-50 3.925,30 +1,2% -8,7% Stoxx-50 3.706,48 +1,1% -2,9% DAX 14.403,85 +1,0% -9,3% FTSE 7.406,41 +0,8% -0,5% CAC 6.649,21 +1,1% -7,0% Nikkei-225 27.899,77 -0,1% -3,1% EUREX Stand +/- Punkte Bund-Future 139,48 -0,53
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 81,27 81,64 -0,5% -0,37 +16,4% Brent/ICE 89,05 89,78 -0,8% -0,73 +21,4% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 108,57 112,56 -3,5% -3,99 +76,5% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.760,29 1.758,85 +0,1% +1,44 -3,8% Silber (Spot) 21,11 21,03 +0,4% +0,09 -9,4% Platin (Spot) 984,30 987,18 -0,3% -2,88 +1,4% Kupfer-Future 3,66 3,69 -0,7% -0,03 -17,0% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Die Ölpreise zeigen sich erneut mit Abgaben. Eine zwischenzeitliche leichte Erholung konnte sich jedoch nicht behaupten. Die Sorgen über die chinesische Null-Covid-Politik dürften die Nachfrage-Aussichten weiter eintrüben. Es gebe auch weitere Anzeichen dafür, dass sich die Nacfrage abschwäche, so die Analysten von ANZ. "Die Nachfrage nach Lieferungen für den Winter ist trotz der drohenden Frist für die europäischen Sanktionen gegen russisches Rohöl zurückgegangen", heißt es dort.
AUSBLICK AKTIEN USA
Mit leichten Aufschlägen dürfte die Wall Street in den letzten Handelstag der Woche starten und damit die Vortagesverluste wieder aufholen. Für Bewegung könnten nach der Eröffnung US-Konjunkturdaten sorgen. Weiter versucht der Markt Klarheit über das künftige Zinstempo der US-Notenbank zu bekommen. Einerseits wird nach zuletzt günstig ausgefallenen Preisdaten mit einer etwas gemäßigteren Gangart der Fed gerechnet, auf der anderen Seite gab es zuletzt eher falkenhafte Aussagen aus Fed-Kreisen, die Unsicherheit schürten, wo der letztliche Zinshochpunkt liegen könnte. Laut dem aktuellen CME FedWatch Tool wird der Leitzins im nächsten Frühjahr zwischen 4,75 und 5,5 Prozent seinen Höhepunkt erreichen. James Bullard, Präsident der Fed von St. Louis, habe am Vortag ihre Ansicht bestärkt, dass die Fed den Leitzins auf bis zu 6 Prozent anheben könnte, so die Analysten von Wolfe Research. Die US-Notenbank muss ihre Zinsen laut Bullard noch deutlich anheben, um für eine hinreichend restriktive Geldpolitik zu sorgen. Er nannte während einer Rede zwar kein explizites Niveau, ein Chart, mit dem er diese illustrierte, zeigte jedoch ein Leitzinsniveau von 5 bis 7 Prozent. Bei den Einzelwerten geht es für Applied Materials vorbörslich nach oben. Der Halbleiterkonzern hat im vierten Quartal mehr umgesetzt als erwartet und sieht eine anhaltende Dynamik auch in der ersten Periode. Palo Alto Networks legen ebenfalls zu. Der Anbieter von Netzwerksicherheitslösungen wies besser als gedacht ausgefallene Geschäftszahlen aus. Zudem lieferte das Unternehmen einen positiven Ausblick. Außerdem teilte Palo Alto mit, Cider Security für 195 Millionen Dollar zu übernehmen.
AUSBLICK KONJUNKTUR +
-US 16:00 Index der Frühindikatoren Oktober PROGNOSE: -0,4% gg Vm zuvor: -0,4% gg Vm 16:00 Verkauf bestehender Häuser Oktober PROGNOSE: -7,2% gg Vm zuvor: -1,5% gg Vm
FINANZMÄRKTE EUROPA
Europas Börsen bauen die Gewinne bis Freitagmittag deutlich aus. Der kleine Verfalltag wirkt stützend. Am Mittag verfallen die Optionen auf Aktien-Indizes, am Abend dann auf Einzelwerte. Im Kampf um die Basiswerte kann es erfahrungsgemäß zu größeren Ausschlägen in die eine oder andere Richtung kommen. Nach der Aufwärtsbewegung der vergangenen Wochen hat der DAX übergeordnet den Drang nach oben indes verloren. Sichtbar ist für Thomas Altmann, Portfoliomanager bei QC Partners, das aktuelle Abwarten auch an den gesunkenen Handelsumsätzen. Im Moment hätten viele Investoren offensichtlich Angst, auf zu hohem Niveau nachzukaufen. Die Befürchtung, Gewinne zu früh zu realisieren, sei aber genau so groß. Für die Aktien der britischen Versorger geht es nach oben. Drax gewinnen 2,1 Prozent, Centrica 1,6 Prozent und SSE 2,6 Prozent. Auch der Kurs des in Großbritannien ebenfalls sehr aktiven RWE-Konzerns steigt um 1,1 Prozent. Die Jefferies-Analysten werten die nun vorgeschlagene Übergewinnsteuer für die Stromerzeuger auf der Insel als "besser als erwartetes Ergebnis". Ausreißer nach oben sind Verbund mit einem Plus von 8,3 Prozent. Die Societe Generale hat die Aktie des Stromerzeugers auf "Buy" erhöht. Für den Versorgersektor geht es europaweit um 1,4 Prozent nach oben. Für die SAP-Aktie geht es gegen die positive Gesamttendenz um 1,7 Prozent nach unten auf 105,88 Euro. Die Analysten von Jefferies haben die Aktie auf "Underperform" von "Buy" gleich um zwei Stufen gesenkt. Das Kursziel sinkt auf 90 von zuvor 115 Euro.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:26 Do, 17:20 % YTD EUR/USD 1,0365 -0,1% 1,0375 1,0323 -8,8% EUR/JPY 145,05 -0,2% 145,05 145,27 +10,8% EUR/CHF 0,9877 +0,1% 0,9885 1,0466 -4,8% EUR/GBP 0,8716 -0,2% 0,8718 0,8770 +3,7% USD/JPY 139,95 -0,2% 139,81 140,70 +21,6% GBP/USD 1,1894 +0,2% 1,1902 1,1772 -12,1% USD/CNH (Offshore) 7,1255 -0,3% 7,1329 7,1704 +12,1% Bitcoin BTC/USD 16.711,87 +0,0% 16.756,63 16.563,56 -63,9% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Der Dollar gibt leicht nach, der Dollar-Index verliert 0,1 Prozent. Der Markt glaube den falkenhaften Fed-Kommentaren nicht, heißt es bei der Commerzbank, nachdem am Vortag falkenhafte Aussagen seitens Fed-Mitgliedern zu hören waren. Analystin You-Na Park-Heger betont zudem, dass es keine wirklich neuen Aussagen gewesen seien. Die Fed-Mitglieder versuchten weiter vor allem Erwartungen zu dämpfen, dass die Fed im Verlauf des nächsten Jahres ihren Leitzins senken könnte. Stattdessen könnten die Zinsen länger auf dem Hochpunkt verharren, der irgendwann im nächsten Jahr erreicht werden dürfte. Am Markt werde ein Hochpunkt bei gut 5 Prozent erwartet, einzelne Fed-Mitglieder hätten zuletzt einen Hochpunkt sogar noch etwas höher in den Raum gestellt, so die Expertin.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Uneinheitlich - Ein positiver Analystenkommentar von Goldman Sachs hatte die Börse in Hongkong zunächst gestützt, doch drehte der HSI dann in Minus. Der Schanghai-Composite baute seine Verluste bis zum Handelsende aus. Die aktuell hohen Neuinfektionen und Corona-Ausbrüche stellten einen Test der strikten Abwehrmaßnahmen in China dar, hieß es aus dem Handel. Die Hoffnung, dass die Behörden auch aufgrund von Widerständen in der Bevölkerung etwas besonnener reagierten, habe zunächst für etwas Zuversicht gesorgt. Doch mit steigenden Infektionszahlen ließ diese Hoffnung wieder nach. Technologiewerte zeigten sich befestigt. Händler verwiesen auf die besser als erwartet ausgefallenen Geschäftszahlen von Alibaba, wenngleich der chinesische Online-Händler in seinem zweiten Geschäftsquartal einen Fehlbetrag in Milliardenhöhe verbucht hatte. Operativ lief das Geschäft solide. Die Aktie gewann 2,3 Prozent. Etwas höher als erwartet ausgefallene Inflationsdaten in Japan belasteten den Nikkei-225 leicht. Der australische Leitindex S&P/ASX-200 schloss 0,2 Prozent höher und folgte seinem Pendant in Südkorea, denn auch in Australien kamen die Kurse mit dem nordkoreanischen Raketentest zurück.
CREDIT
Die Risikoprämien gegen den Ausfall europäischer Staats- und Unternehmensanleihen treten zum Wochenschluss auf der Stelle. Die Renditen der Unternehmensanleihen orientieren sich weiter an denen der Bundesanleihen, ansonsten fehlen Impulse. Die Nachfrage von Investorenseite sei weiter gut, heißt es. Bei guten Namen seien die Orderbücher prall gefüllt, so dass die Renditeaufschläge gegenüber der ersten Indikation deutlich niedriger ausfielen.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 7.30 UHR
RWE
die Vergütungen der 18.000 Beschäftigten sollen ab Februar 2023 um mindestens 6 Prozent steigen, teilte die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE) mit. Die Beschäftigten erhalten das tarifliche Inflationsgeld in zwei Einmalzahlungen von jeweils 1.500 Euro netto. Die Laufzeit des Tarifvertrags beträgt 13 Monate und geht vom 1. Februar 2023 bis zum 29. Februar 2024.
DEUTSCHE-BANK-CHEF
hat angesichts zahlreicher Krisen wie dem Krieg in der Ukraine, der hohen Inflation und der großen Abhängigkeit Europas bei kritischen Rohstoffen und Technologien von anderen Weltregionen eine stärkere europäische Integration angemahnt. "Wir brauchen eine Agenda 2030 für Europa", sagte Christian Sewing beim European Banking Congress in Frankfurt. Dabei forderte er bessere Rahmenbedingungen für Banken.
K+S
will seine ausstehenden Finanzverbindlichkeiten verringern und kauft dazu eine Anleihe vorzeitig zurück. Wie der Kali- und Salzproduzent mitteilte, wird den Inhabern der ausstehenden Schuldverschreibungen mit Fälligkeit 2024 ein Angebot zum Rückkauf in bar gemacht. Der Rückkaufkurs liege bei 100,00 Prozent und damit leicht über dem aktuellen Kurs, zuzüglich aufgelaufener Zinsen. Die Angebotsfrist beginnt per sofort und endet voraussichtlich am 29. November um 16.00 Uhr MEZ. Das Ergebnis will K+S am 30. November mitteilen. Der Vollzug ist für den 1. Dezember geplant.
HOCHTIEF-TOCHTER
hat einen Auftrag zum Bau des Wohnhochhaus-Projektes Aga Hall Estate in der indischen Stadt Mumbai erhalten. Der Auftrag für die Cimic-Tochter Leighton Asia bringt dem Unternehmen einen Umsatz von rund 150 Millionen australischen Dollar (ca. 97 Millionen Euro) ein, wie Cimic mitteilte.
STO
hat in den ersten neun Monaten des Jahres den Umsatz gesteigert, operativ aber weniger verdient als im Vorjahreszeitraum. Das Unternehmen konnte steigende Kosten nur teilweise an seine Kunden weitergeben, zudem belasteten gestiegene Frachtkosten das Ergebnis. Die Prognose für das Gesamtjahr bestätigte die Sto SE & Co. KGaA mit Sitz in Stühlingen am Südrand des Schwarzwaldes dennoch.
CANAL+
führt nach Angaben informierter Kreise exklusive Gespräche mit dem Telekomriesen Orange über den Kauf von dessen Pay-TV-Gruppe OCS. Die Vivendi-Tochter Canal+ sei als bevorzugter Käufer ausgewählt worden, weil sie bei den Sendeinhalten die Ausrichtung mit einer kulturell französischen Sonderstellung erhalten wolle, sagte ein mit der Situation vertraute informierte Person zu L'Agefi-Dow Jones
BHP
hat sein Übernahmeangebot für die australische OZ Minerals Ltd erhöht und sich damit die Unterstützung des kleineren Konkurrenten gesichert. Die BHP Group Ltd. bietet nun 28,25 australische Dollar je Aktie, umgerechnet ca. 18,27 Euro, statt zuvor 25 australische Dollar, wie OZ Minerals mitteilte.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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November 18, 2022 06:49 ET (11:49 GMT)
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