DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Mittag, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIEN- UND ANLEIHEMÄRKTE (13:06 Uhr)
INDEX Stand +- % +-% YTD E-Mini-Future S&P-500 3.941,75 -0,7% -16,9% E-Mini-Future Nasdaq-100 11.665,75 -0,6% -28,4% Euro-Stoxx-50 3.867,86 -0,4% -10,0% Stoxx-50 3.657,90 -0,4% -4,2% DAX 14.224,20 -0,1% -10,5% FTSE 7.303,13 -0,7% -0,5% CAC 6.556,70 -0,8% -8,3% Nikkei-225 27.930,57 -0,3% -3,0% EUREX Stand +/- Punkte Bund-Future 140,67 +0,29
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 84,03 85,59 -1,8% -1,56 +20,3% Brent/ICE 91,74 92,86 -1,2% -1,12 +25,1% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 110,01 113,90 -3,4% -3,89 +63,0% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.764,98 1.773,20 -0,5% -8,22 -3,5% Silber (Spot) 21,03 21,48 -2,1% -0,44 -9,8% Platin (Spot) 999,00 1.010,03 -1,1% -11,03 +2,9% Kupfer-Future 3,73 3,77 -1,1% -0,04 -15,4% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Mit Abschlägen kräftigen zeigen sich die Ölpreise. Weiter belasten die Nachfragesorgen aus China die Preise, heißt es von Peak Trading Research.
AUSBLICK AKTIEN USA
Mit einem Minus wird die Wall Street am Donnerstag zur Eröffnung erwartet. Damit dürfte sich die negative Vortagestendenz fortsetzen. Nachdem zuletzt die Hoffnungen auf eine etwas moderatere Gangart der US-Notenbank bei den anstehenden Zinserhöhungen die Märkte angetrieben hatten, sorgen nun Aussagen von Seiten der Fed-Mitglieder für etwas Ernüchterung. Diese sprechen sich für ein höheres Zinsniveau aus, als bislang vom Markt erwartet. So hatte die Präsidentin der Federal Reserve von San Francisco, Mary Daly, am Vortag erklärt, der Leitzins müsse möglicherweise noch über 5 Prozent steigen, um die Inflation zu bekämpfen. Ein Zins zwischen 4,75 Prozent und 5,25 Prozent sei "ein vernünftiger Stand, über den man nachdenken kann", sagte sie dem Fernsehsender CNBC. Für Bewegung könnte auch wieder ein Schwung an US-Konjunkturdaten sorgen. Bei den Einzelwerten dominieren die Zahlenausweise der beiden Technologie-Konzerne Nvidia und Cisco. Der Netzwerkausrüster Cisco Systems hat in seinem ersten Geschäftsquartal 2022/23 den Umsatz stärker als erwartet gesteigert. Der Ausblick für das Gesamtjahr wurde angehoben. Die Aktie gewinnt vorbörslich 3,9 Prozent. Die Titel von Nvidia steigen um 2,4 Prozent. Zwar verfehlte der Entwickler von Grafikprozessoren im dritten Quartal die Gewinnschätzungen des Marktes, beim Umsatz schnitt er aber besser als gedacht ab.
AUSBLICK KONJUNKTUR +
-US 14:30 Baubeginne/-genehmigungen Oktober Baubeginne PROGNOSE: -2,0% gg Vm zuvor: -8,1% gg Vm Baugenehmigungen PROGNOSE: -4,1% gg Vm zuvor: +1,4% gg Vm 14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) PROGNOSE: 225.000 zuvor: 225.000 14:30 Philadelphia-Fed-Index November PROGNOSE: -6,0 zuvor: -8,7
FINANZMÄRKTE EUROPA
Knapp behauptet - Das Plus aus dem frühen Handel wurde schnell wieder dazu genutzt, Gewinne mitzunehmen. Etwas Rückenwind kommt von starken Geschäftszahlen des DAX-Schwergewichts Siemens. Übergeordnet ist die jüngste Rally an den Börsen ins Stocken geraten. "Die Luft am Aktienmarkt ist erst mal raus", kommentiert QC Partners. Für die Mehrheit laute das Motto: "Abwarten, wohin die Reise geht." Nach dem imposanten Kursanstieg um mehr als 20 Prozent im DAX sei eine Konsolidierung normal und auch gesund. Im Blick steht der kleine Verfall am Freitag. Er könnte nach Einschätzung aus dem Handel für Bewegung sorgen. Der Basispreis 14.100 mit über 40.000 offenen Kontrakten wird im Vorfeld als mögliche Anlaufmarke gesehen. Impulse könnten am Nachmittag vom Konjunkturindex der Notenbankfiliale in Philadelphia ausgehen. Die Siemens-Aktie macht einen Satz um 7,1 Prozent nach oben. Sowohl der Auftragseingang als auch der Umsatz und die Margen im beendeten Geschäftsjahr 2021/22 haben die Prognosen deutlich übertroffen. Und auch der Ausblick ist gut, wie ein Börsianer sagt. MTU Aero Engines will im kommenden Jahr aus eigener Kraft in allen Geschäftsbereichen wachsen. Das höchste Umsatzplus soll dabei das zivile Seriengeschäft beitragen. Positiv wird an der Börse auch hier der Ausblick gewertet, die Aktie legt um 4,5 Prozent zu. Thyssenkrupp geben um 1,4 Prozent nach. "Die operative Entwicklung enttäuscht", meint ein Händler zu den Zahlen. "Und der Ausblick auf ein bereinigtes EBIT im mittleren bis hohen dreistelligen Millionenbereich reißt bei einer Erwartung von 880 Millionen auch niemanden vom Hocker". Die Geschäftszahlen von Bouygues (-5,6%) sind zwar besser als erwartet ausgefallen, allerdings kommt der Ausblick nicht gut an.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:40 Mi, 17:11 % YTD EUR/USD 1,0349 -0,4% 1,0387 1,0406 -9,0% EUR/JPY 144,73 -0,2% 144,84 144,94 +10,6% EUR/CHF 0,9818 +0,0% 0,9814 1,0611 -5,4% EUR/GBP 0,8729 +0,1% 0,8712 0,8753 +3,9% USD/JPY 139,85 +0,3% 139,40 139,31 +21,5% GBP/USD 1,1854 -0,5% 1,1923 1,1888 -12,4% USD/CNH (Offshore) 7,1605 +0,8% 7,1236 7,0956 +12,7% Bitcoin BTC/USD 16.571,52 -0,2% 16.576,75 16.441,70 -64,2% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Der Dollar erholt sich etwas von den jüngsten Abgaben. Für den Dollar-Index geht es um 0,5 Prozent nach oben. Die Dollar-Rally im laufenden Jahr dürfte sich 2023 umkehren, wenn der Zinserhöhungszyklus der US-Notenbank zu Ende gehe, so die Analysten von HSBC. Ein Teil der Anziehungskraft des Dollars als sicherer Hafen dürfte nachlassen, wenn die US-Notenbank mit der Straffung ihrer Geldpolitik pausiere. Das globale Wachstum werde jedoch noch einige Zeit lang schleppend verlaufen, das Niveau der US-Renditen sei attraktiv und die Anfälligkeit in anderen Ländern sei nach wie vor groß.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
An den asiatischen und australischen Aktienmärkten haben am Donnerstag Abgaben dominiert. Dabei zeigten sich die chinesischen Handelsplätze im Sitzungsverlauf erneut sehr volatil. Steigende Corona-Infektionen bzw. neue Ausbrüche der Pandemie in China drückten am Donnerstag zunächst auf die Indizes, ehe dann im späten Geschäft eine deutliche Erholung von den Tagestiefs einsetzte. China meldete die höchsten Infektionsraten seit sieben Monaten. Zwar hatten die Behörden bestimmte Corona-Regeln zuletzt entschärft, doch letztlich hielt die politische Führung an der Null-Covid-19-Politik fest. Für das dritte Quartal meldete Tencent einen Umsatzrückgang von 2 Prozent, Analysten hatten einen Rückgang um nur 0,8 Prozent erwartet. Derweil will der chinesische Internetriese mehr als 958 Millionen Aktien des Essenslieferdienstes Meituan im Wert von rund 20 Milliarden Dollar an seine Aktionäre übertragen. Dadurch wird der Meituan-Anteil von Tencent von 17 auf 1,5 Prozent sinken. In den vergangenen Monaten hatte sich der Konzern bereits von Anteilen an den E-Commerce-Firmen JD.com und Sea Ltd getrennt. Der Tencent-Kurs drehte 0,7 Prozent ins Plus. Meituan gaben 5,4 Prozent ab. In Tokio beendete der Nikkei-225 die Sitzung 0,3 Prozent tiefer, belastet von einem neuerlichen Raketentest Nordkoreas. Der Kospi in Südkorea fiel deutlicher.
CREDIT
Nachdem es am Vortag mit den Risikoprämien kräftiger nach unten ging, ziehen diese am Donnerstag wieder an. Im Handel ist von einem technisch geprägten Geschäft die Rede. Fundamental sei die Nachrichtenlage dünn, es fehlten Impulse.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 7.30 UHR
DEUTSCHE POST
Der Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, hat der Post angesichts der Probleme bei der Zustellung "qualitative Defizite" bescheinigt und sich für Sanktionsmöglichkeiten seiner Behörde ausgesprochen.
MTU AERO ENGINES
will im kommenden Jahr aus eigener Kraft in allen Geschäftsbereichen wachsen. Das höchste Umsatzplus soll dabei das zivile Seriengeschäft beitragen, wie der DAX-Konzern anlässlich seines Kapitalmarkttages mitteilte.
SIEMENS
will sein Geschäft mit großen Getrieben und Motoren so um passende andere Geschäftsfelder aus verschiedenen Konzernbereichen ergänzen, dass es auch für strategische Investoren attraktiv wird. Ein wie auch immer gearteter Ausstieg wird allerdings nicht vor 2024 stattfinden, machte Finanzvorstand Ralf Thomas auf der Bilanzpressekonferenz klar.
SIEMENS
will den Ausstieg bei Siemens Energy nach und nach sowie bei guten Preisen umsetzen. "Wir wollen die Aktien primär zu einem guten Wert verkaufen", sagte Vorstandschef Roland Busch auf der Bilanzpressekonferenz. Dabei sei egal, ob das über die Börse oder Investoren laufe.
ADLER
legt Rechtsmittel gegen einen Teilbescheid der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) ein, die den Konzernabschluss der Tochter Adler Real Estate AG für das Geschäftsjahr 2019 für fehlerhaft hält. Diese Auffassung teile das Unternehmen nicht, sondern halte an der vollumfänglichen Richtigkeit und Ordnungsmäßigkeit des testierten Konzernabschlusses fest, teilte die Adler-Gruppe mit und kündigte an, den Rechtsweg auszuschöpfen.
CTS EVENTIM
hat im dritten Quartal auch den Gewinn unter dem Strich vervielfacht. Der im MDAX notierte Ticketing- und Veranstaltungskonzern verzeichnete nach einer zweijährigen pandemiebedingten Pause eine Erholung der Geschäftstätigkeit.
DFV DEUTSCHE FAMILIENVERSICHERUNG
hat in den ersten neun Monaten des Jahres unter dem Strich schwarze Zahlen geschrieben. Das Kerngeschäft der Erstversicherung bleibe auf Wachstumskurs, teilte das Unternehmen mit Sitz in Frankfurt mit und bestätigte die Jahresprognose.
LANG & SCHWARZ
hat im dritten Quartal im Vorjahresvergleich deutlich weniger verdient. Grund waren unter anderem signifikant geringere Handelsvolumina und Transaktionen, wie der Handelsplattformbetreiber aus Düsseldorf mitteilte.
MV WERFTEN
Die Kreuzfahrtsparte des US-Unterhaltungskonzerns Disney, Disney Cruise Line, kauft das fast fertiggestellte Kreuzfahrtschiff "Global Dream" der insolventen MV Werften in Mecklenburg-Vorpommern. Disney werde mit der Meyer Werft zusammenarbeiten und das Schiff in Wismar fertigstellen, teilte der Konzern am Mittwoch mit. Die "Global Dream" werde umbenannt und solle ab 2025 über die Meere fahren. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt, er sei aber "günstig".
NORDEX
Der Windturbinenhersteller Nordex hat einen Auftrag zur Belieferung und Errichtung von zehn Anlagen aus Polen erhalten. Auftraggeber ist die Wind Farm Lada, eine Tochtergesellschaft der RE Alloys, wie die Nordex SE mitteilte.
SAF-HOLLAND SE
bekommt einen neuen Finanzvorstand. Der Aufsichtsrat hat Frank Lorenz-Dietz mit Wirkung zum 1. Januar 2023 bestellt, wie der SDAX-Konzern mitteilte. Der 49-Jährige folgt auf Wilfried Trepels, der das Amt nach dem Ausscheiden von Inka Koljonen seit Mai 2022 interimistisch ausübt.
THYSSENKRUPP
sieht angesichts der unwägbaren Entwicklungen an den Energie- und Rohstoffmärkten sowie der Konjunktur insgesamt weiterhin keine Basis, um über eine konkrete Aufstellung eines eigenständigen Stahlgeschäfts entscheiden zu können. Das Thema ist laut Konzern-Finanzchef Klaus Keysberg aber nicht vom Tisch. "Beim Stahl sind wir weiterhin davon überzeugt, dass eine eigenständige Aufstellung dem Geschäft gute Zukunftsperspektiven eröffnet", sagte er auf der Bilanzpressekonferenz laut Redetext.
TUI
Der neue Tui-Chef Sebastian Ebel ist sich sicher, dass der Bund mit dem milliardenschweren Rettungspaket, das er in der Pandemie für den Reisekonzern geschnürt hat, letztlich ein gutes Geschäft machen wird. "Das Engagement in Tui wird für den Staat und den deutschen Steuerzahler sehr erfolgreich, das heißt wirtschaftlich lukrativ sein", sagte Ebel der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ).
ZF FRIEDRICHSHAFEN
hat mit einem Schuldscheindarlehen 700 Millionen Euro eingesammelt, mehr als doppelt so viel wie ursprünglich geplant. Die Vermarktung sei mit einem Volumen von 300 Millionen Euro gestartet worden, teilte das Unternehmen mit. Aufgrund der signifikanten Überzeichnung habe ZF das Volumen deutlich ausgeweitet und das Schuldscheindarlehen am jeweils unteren Ende der Vermarktungsspanne platziert.
LIEFERANDO
und Getir arbeiten künftig europaweit zusammen. Wie das Lieferando-Mutterunternehmen Just Eat Takeaway mit Sitz in Amsterdam und Getir aus der Türkei mitteilten, beginnt diese Zusammenarbeit in Deutschland in der kommenden Woche. Lieferando liefert vor allem fertige Mahlzeiten aus, Getir Lebensmittel und Artikel des täglichen Bedarfs.
BURBERRY
hat im ersten Geschäftshalbjahr dank Kostensenkungen mehr verdient. Zudem bekräftigte der britische Luxusgüterkonzern trotz des schwierigen Umfelds seine Prognosen für das Geschäftsjahr 2024. Dann soll unter anderem der Umsatz 4 Milliarden britische Pfund erreichen.
BOUYGUES
hat in den ersten neun Monaten Umsatz und operativen Gewinn gesteigert, aber unter dem Strich weniger verdient. Die Ziele für das Gesamtjahr bestätigte der Bau- und Medienkonzern.
DANONE
will den ökologischen Fußabdruck seiner Standorte verringern und seine Betriebsabläufe energieeffizienter gestalten. Ein entsprechendes Programm sei gestartet worden, teilte der französische Lebensmittelkonzern mit.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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November 17, 2022 07:10 ET (12:10 GMT)
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